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Kongressbericht - "Kontroversen in der Uroonkologie 2021, Magdeburg

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    Kongressbericht - "Kontroversen in der Uroonkologie 2021, Magdeburg

    Liebes BPS-Forum,
    Ich habe einen Kongressbericht über "Kontroversen in der Uroonkologie 2021" verfasst. Vielleicht findet Ihr den einen oder anderen Anknüpfungspunkt aus meinem Kongressbericht, dann steuere ich gerne Inhalte und/oder Screenshots der Vorträge bei.

    Die 9. Auflage der „Kontroversen in der Uro-Onkologie“ war am 29. und 30. Januar als das erste große urologische Hybrid-Meeting mit über 500 Teilnehmer für 2021 in Magdeburg unter meiner wissenschaftlichen Leitung geplant. Die erneute Verlängerung des bundesweiten Lockdowns und das damit verbundene Verbot von Präsenzveranstaltungen erforderte eine kurzfristige Umplanung des Formats. Das für seine innovativen medizinischen Fortbildungsveranstaltungen bekannte Unternehmen THINK WIRED! aus Hamburg richtete in kurzer Zeit ein komplettes Produktionsstudio ein, in dem alle Vorträge im Vorfeld bereits aufgezeichnet wurden, so dass während der „Sendung“ der Fokus auf die Live-Diskussion der Fallbeispielen, das minutiöse Zeitmanagement und den technisch komplett störungsfreien Ablauf gerichtet werden konnte – mit großem Erfolg, es gab am Ende keine zeitliche Verzögerung bei über 60 technisch einwandfrei abgelaufenen Vorträgen!

    Besonders das strenge Zeitmanagement der Kurzvorträge von drei, fünf oder in selten Fällen von sieben Minuten ist eine der großen Herausforderungen für die stets hochkarätigen Redner in Magdeburg, die für die Pro- und Kontradiskussionen zu den wissenschaftlich kontroversesten Themen des abgelaufenen Jahres gegeneinander - einzeln oder in Teams - antreten müssen.

    Das Produktionsteam im THINK WIRED!-Studio, unterstützt von den Professoren Schostak, Seseke, Grünwald und Hadaschik, beantwortete die Online-Fragen der Teilnehmer und moderiete kurzweilig, im perfekten Timing durch die zweitägige Veranstaltung. 600 Teilnehmer aus allen deutschsprachigen Ländern hatten sich virtuell angemeldet, trotz Corona ein Zuwachs von 15%.

    Für Teilnehmer stehen die Aufzeichnungen aller Beiträge und Diskussionen für 12 Monate kostenlos in der Video-Bibliothek der Veranstaltung bereit – ein weiterer großer Vorteil des virtuellen Formats von Fortbildungsveranstaltungen.

    Hier ein Kongressbericht über besondere Themen und Prostatabezogene Inhalte aus dem Hauptprogramm:

    Neben den krebsspezifischen Themen gibt es bei „Kontroversen in der Uroonkologie“ immer ein „Besonderes Thema“. 2021 konnte dies natürlich nur „Uroonkologie in Zeiten der Covid 19-Pandemie“ sein. Der MDR-Fernsehmoderator Stefan Bernschein moderierte die Podiumsdiskussion zwischen den Professoren Haferkamp (Mainz), König (Berlin) und Gschwend (München). Die drei erläuterten, welche Konsequenzen die Pandemie auf die urologischen Kliniken, die Tätigkeiten der niedergelassenen Urologen sowie die Forschung, die Chemotherapie und Studien hat. Im Vortrag von Haferkamp wurde sehr deutlich, dass vor allem die Universitätskliniken durch ihre Alleinstellungsmerkmale in der Versorgung von schweren Covid-Erkrankungen besonders schwere Einbußen hinnehmen müssen. Im ersten Lockdown waren dabei insbesondere Erkrankungen des Personals v.a. wegen noch nicht ubiquitär eingeführter Maskenpflicht ein sehr großes Problem. Im zweiten Lockdown sind es mehr die schweren Verläufe und die vielen Todesfälle auf den Intensivstationen bei gleichzeitig starker Reduktion des gesamten elektiven und halbdringlichen operativen Geschäfts. Konkret fehlen in großen Einrichtungen bis zu 50 % der radikalen Zystektomien, radikalen Prostatektomien oder Nierenteilresektionen.

    F. König als niedergelassener Urologe und Mitglied des Vorstandes der Deutschen Uroonkologen zeigte, dass in der Niederlassung die Versorgung der uroonkologischen Patienten zwar nicht grundsätzlich beeinträchtigt ist, dass jedoch eine wesentliche Verschiebung hin zu Notfällen und weg von hochelektiver Früherkennung stattgefunden hat. Die Konsequenzen einer solchen Früherkennungsverschleppung werden sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren zeigen. J. Gschwend als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie beschrieb, was die Pandemie für Auswirkungen auf die urologische Forschung, insbesondere im Kontext medikamentöser Tumortherapie, hat. Es fand eine starke Selektion zugunsten der allerwichtigsten Studien statt. Bestimmte Therapien, die entweder hochfrequente Besuche in der Klinik erfordern oder das Immunsystem besonders beeinträchtigen, konnten nicht mehr in gleicher Weise wie früher angeboten werden. Gschwend schloss, dass die onkologische Forschung während der Covid 19-Pandemie deutlich reduziert ist und sich daraus messbare Einbrüche, vor allem während der ersten Welle, ergeben. Die hochspannende Podiumsdiskussion im Anschluss offenbarte allerdings durchaus auch positive Aspekte. So konnte Gschwend berichten, dass in seinem Klinikum bereits eine sehr hohe Durchimpfungsquote des Personals bestünde. Alle Redner hoben die Vorteile des starken Impulses zugunsten der Digitalisierung hervor.

    Prostatathemen:

    Die fokale Therapie der Prostata
    Hier lieferten sich Peter Jünemann (Kiel) und Martin Schostak (Magdeburg) eine Pro- und Kontradiskussion, anschließend wurden in Kurzbeiträgen die wesentlichen Techniken einer fokalen Therapie durch die maßgeblichen Experten der Republik dargestellt. Prof. M. Graefen (Hamburg) und Dr. J. König (Bad Tölz) als Vertreter der kooperierenden GeSRU moderierten auf der Basis von Fallbeispielen die Diskussion in der klar wurde, dass der seriöse Umgang mit ihr in den letzten 10 Jahren der fokalen Therapie einen festen Platz in der heutigen Therapielandschaft gemacht hat. Die aktuell in der Konsultationsphase befindliche, neu erstellte S 3-Leitlinie enthält deshalb ein ganzes Kapitel über die fokale Therapie.

    Das lokalisierte Prostatakarzinom
    In diesem Block stellte Prof. Brenner, der Nuklearmediziner der Charité Berlin, klar, dass die Gallium 68-PSMA-PET-CT-Untersuchung auf der Basis der PRO-PSMA-Studie ganz sicher der neue Goldstandard bei lokal begrenzten Hochrisikokarzinom ist. T. Maurer (Hamburg) zeigte, wie gut Lymphknoten mit entsprechenden Sonden zu finden sind. Die Professoren Gräfen (Hamburg), Fichtner (Oberhausen) und Dr. Franz (Leipzig) beleuchteten, wie die einzelnen Operationstechniken heutzutage aufgestellt sind. So wurde offen vs. roboterassistiert, laparoskopisch vs. roboterassistiert und perineal vs. offen kritisch abgewogen. Die hier dargestellten Ergebnisse haben unmittelbare Auswirkungen auf die tägliche und rein praktische Entscheidung, welches Verfahren dem Patienten als die für ihn ideale Therapie vorgeschlagen werden sollte.

    Active Surveillance ohne Rebiopsie
    Eines der absoluten Highlights der Veranstaltung war die Diskussion, ob eine Active Surveillance bei Prostatakrebs heutzutage ohne Rebiopsien erfolgen kann. Unter souveräner Moderation von der Professores Miller (Berlin) und Salomon (Hamburg) traten zwei Teams mit Pro- und Contra-Statements gegeneinander an. Prof. Heidenreich strich die Möglichkeiten moderner Biomarker zur Vermeidung von Biopsien hervor, Prof. Hadaschik zeigte, dass die moderne mpMRT ein so minimales Restrisiko übersehener signifikanter Tumore besitzt, dass Biopsien verzichtbar wären, sofern es keinen Verlauf in der Bildgebung gibt. Die Professoren Rassweiler und Hakenberg betonten hingegen, dass große qualitative Unterschiede dieser Untersuchungen und eine fehlende Finanzierung mit dafür verantwortlich wären sein, dass mindestens eine, s.g. konfirmatorische Biopsie weiterhin erforderlich bleibt. Miller schaffte es als Schiedsrichter hervorragend, die Kontrahenten in der Diskussion aus der Reserve zu locken und bestätigte in seinem Fazit, dass vorerst mindestens eine Rebiopsie erforderlich bleibt.

    State-of-The-Art-Vorträge
    Prof. A. Stenzl hatte eine ganz besondere Aufgabe zu bewältigen. Statt über seine größten Erfolge berichten zu dürfen, lautete sein Thema „Harnableitungen – was ich sicher nie wieder tun werde“ Der Blick in Albträume anderer war nicht nur wichtig für die tägliche Versorgung, sondern durchaus kurzweilig!
    Prof. G. Salomon zeigte im Vortrag „Der TRUS ist tot – lang lebe der TRUS!“, dass die neuesten technischen Entwicklungen den Ultraschall gegenüber der allgegenwärtigen MRT durchaus wieder salonfähig gemacht haben.

    Medikamentöse Therapie urologischer Tumore
    In den Sitzungen rund um die medikamentöse Therapie urologischer Tumore wurden brandaktuelle Neuzulassungen von neuen Medikamenten wie z.B. Olaparib für das Prostatakarzinom, neuen Immun-TKI-Kombinationen für das Nierenzellkarzinom und Avelumab als Erhaltungstherapie für das Urothelkarzinom, individualisierte Medizin durch molekulare Testungen und das Therapiemanagement, also der Umgang mit Komplikationen, ausführlich beleuchtet.

    Herzliche Grüße

    M. Schostak

    #2
    Sehr geehrter Herr Professor Schostak,

    zunächst vielen Dank, für diesen gelungenen Beitrag.

    Ich ergänze an dieser Stelle wie folgt:

    Professor Schostak hat heute auf meine E-Mail vom 21.2.2021 geantwortet.

    Ich hatte ihm auch diesen:



    Beitrag von Georg angehängt.

    Er ist mit dem Kongressverlauf ziemlich zufrieden - - Über 600 Teilnehmer.

    Und er hat einen Kongressbericht über "Kontroversen in der Uroonkologie 2021" gepostet:

    https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...2021-Magdeburg.

    Komischerweise würde das bei den Neuen Beiträgen allerdings nicht ganz oben erscheinen

    Gerne hätte er Screenshots beigesteuert, dass wird aber durch das neue Zeichenlimit rabiat blockiert.

    Vielleicht sieht Ralf eine Möglichkeit für die Screenshots.

    Herzliche Grüße

    Harald

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      #3
      Harald,

      man darf pro Beitrag nur vier Bilder einfügen. Daher habe ich meinen Bericht über Olaparib auch auf verschiedene Beiträge aufgeteilt.

      Georg

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        #4
        Meine Fotos werden als zu groß angesehen, auch, wenn ich nur eines einfüge und auch, wenn es nur ein Screenshot ist

        Kommentar


          #5
          Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
          Harald,

          man darf pro Beitrag nur vier Bilder einfügen. Daher habe ich meinen Bericht über Olaparib auch auf verschiedene Beiträge aufgeteilt.

          Georg
          Georg,

          das hatte ich Professor Schostak schon per E-Mail mitgeteilt.

          Aber er hat ja inzwischen, wie ich lese, schon reagiert. Das mit der Bildgröße ist mir selbst auch neu.

          Gruß Harald

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            #6
            Ich lade immer erst meine Bilder auf https://picr.de/ . Dabei werden sie auf "normale" Dateigröße verkleinert und man erhält einen Link, den man in seinen Beitrag kopieren kann. Sobald man unter seinem Beitrag "Erweitert" anklickt, werden die Bilder auch in der Vorschau bzw. im Forum angezeigt.

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              #7
              Zitat von Georg_ Beitrag anzeigen
              Ich lade immer erst meine Bilder auf https://picr.de/ . Dabei werden sie auf "normale" Dateigröße verkleinert und man erhält einen Link, den man in seinen Beitrag kopieren kann. Sobald man unter seinem Beitrag "Erweitert" anklickt, werden die Bilder auch in der Vorschau bzw. im Forum angezeigt.
              Dass habe ich ja auch schon einige Male so gemacht. Ich könnte Professor Schostak z. B. bitten, mir seine Screenshots per E-Mail-Anhang zuzusenden und ich würde die Dateien dann per picr verkleinern lassen und ins Forum einstellen. Gut möglich aber, dass er das auch selbst direkt bei picr veranlassen könnte.

              Gruß Harald

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