Der Vorsitzende des BPS - Günter Feick - hat in eindrucksvoller Weise beim letzten DGU-Kongress in Stuttgart 2008, von dem ich hier berichtet hatte, demonstriert, das es letztlich notwendig ist, den für Entscheidungen in Frage kommenden Personenkreis an einen Tisch zu bringen. Was hat sich inzwischen getan? Diese Frage wurde schon gestellt und konnte immerhin so beantwortet werden, dass der BPS inzwischen angekommen ist bei den Medizinischen Fachgesellschaften und in anderen Organen des Gesundheitssystems. Er wird dort gehört und kann auch mitentscheiden, wie z. B. in der Kommission zur Entwicklung der Behandlungsleitlinie des Prostatakrebses. Das kann man so stehen lassen, denn immerhin war Paul Enders an der Erstellung aktiv beteiligt.
Das Tagungsprogramm des DGU-Kongresses kann eingesehen werden.
Es besteht aber nun für Betroffene und wohl in erster Linie für den BPS selbst und die wiederum hoffentlich zahlreich anreisenden SHG-Leiter die Möglichkeit an einem Patientenforum teilzunehmen, das am 17. September von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr im ICC Dresden eingeplant ist. Diese Veranstaltung läuft unter dem Titel: "Was gibt es Neues beim Prostatakrebs: Die neue Prostatakrebsleitlinie, Bedeutung für die Patientenversorgung". Hierzu gibt es auch noch diese offiziellen Erläuterungen:
"Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) gibt Antworten und lädt Patienten und Interessierte zu einem öffentlichen Forum im Rahmen des 61. Urologenkongresses in Dresden ein. Anlässlich der Erstellung der S3-Leitlinie Prostatakrebs sowie der begleitenden Patientenleitlinie wird das diesjährige Patientenforum gemeinsam mit dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. durchgeführt. Unmittelbar an der Erstellung der Leitlinien beteiligte Experten referieren über die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen und den Behandlungsstandards und stellen sich im Anschluss den Fragen der Besucher.
Begrüßung und Einführung Wirth, M., Dresden
Was sollte ich als Patient wissen? Enders, P., Meckesheim
Wie soll der Patient mit Prostatakrebs behandelt werden? Weißbach, L, Fürth"
Zum lang erwarteten Thema "Neue S3-Prostatakarzinom-Leilinie gab es unlängst noch diese aufklärenden Hinweise:
"Sie wird von Medizinern, Patientenvertretern und Fachmedien gleichermaßen interessiert erwartet: Die neue interdisziplinäre S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom. Seit heute ist die Konsultationsfassung auf den Internetseiten des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) einzusehen. Bis zum 02. August 2009 hatten Interessierte dort die Möglichkeit, die Leitlinie zu lesen und zu kommentieren. Stellungnahmen und Änderungsvorschläge werden berücksichtigt, sofern sie begründet und mit Literatur hinterlegt sind."
Auch Prof. Böcking wurde auf die Möglichkeit der Ergänzung der S3-Leitlinie durch einen engagierten Betroffenen aufmerksam gemacht und hat termingerecht am 31.7.2009 mit einem Schreiben, das nicht nur den diversen Entscheidungsträgern sondern auch dem BPS zuging, folgendes sinngemäß zum Ausdruck gebracht: "Die DNA-Bildzytometrie zur reproduzierbaren, prognostisch validen und tumorbiologisch begründetem Malignitätsgradierung findet bisher keinerlei Erwähnung. Er halte das für wissenschaftlich nicht begründet und im Widerspruch zu der S3-Leitlinien obligaten Recherche betreffend die für die Diagnostik/Prognostik eines Tumors relevanten wissenschaftlichen Publikationen stehend" Er führt ferner aus, dass die verantwortlichen Autoren bei der Eingabe der Keywords "prognostic/prostatecance" in Literatur-Datenbanken auf die Publikationen über die prognostische Relevanz der DNA-Bildzytometrie für das Prostatakarzinom hätten treffen und diese besprechen müssen. In dem Topic Paper von Chakravati und Zhai: Molecular and genetic prognostic factors of prostate cancer, World J Urol (2003) 21:265-274 wird die "DNA-Ploidie" unter 30 untersuchten Markern als einzige der CAP-Kategorie II zugeordnet ("Markers that show promise as a result of extensively biological and clinical studies but with few clinical outcome studies") Dem Schreiben waren beigefügt 35 Anlagen zu DNA-Prostate sowie 271 Quellennachweise. In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal erwähnt, dass die wissenschaftlichen Publikationen von Pretorius et al - hier nachzulesen - nunmehr offiziell sind, d. h. öffentlich publik gemacht werden dürfen. Diese Veröffentlichung: Large scale genomic instability as an additive prognostic marker in early prostate cancer, Cell Oncol (2009) 31:251-259 von der Universität Oslo belegt erneut die dem Gleason-Score überragende prognostische Validität der DNA-Ploidie. Die Diagnostische DNA-Bildzytometrie ist als Ziffer 19330 im EBM als Abrechnungsziffer vertreten.
Es ist wohl leider davon auszugehen, dass wegen der enormen Datenmenge in der Kürze der Zeit eine Berücksichtigung für die aktuelle S3-Leitlinie anläßlich des DGU-Kongresses 2009 in Dresden nicht mehr realisiert werden wird. Die Zukunft hat aber dank der Initiative von Prof. Böcking schon begonnen. Die für uns Betroffene und besonders für die Männer, die noch betroffen sein werden, so wichtige zusätzliche Krebsdiagnose durch die Bestimmung der DNA-Ploidie wird von immer mehr Urologen, denen das Wohl ihrer Patienten am Herzen liegt, umgesetzt. Hierzu wird es jedoch unumgänglich sein, in leicht verständlichen Broschüren, die in jeder urologischen Praxis zur Einsichtnahme ausliegen sollten, die echten Vorteile einer DNA-Zytometrie herauszustellen. Bis zum nächsten DGU-Kongress im Jahre 2010 wird es zudem durch die laufenden retrospektiven Untersuchungen zur prognostischen Validität der DNA-Zytometrie für mehrere hundert Patienten, bei denen eine DNA-Malignitätsgradierung durchgeführt wurde, zu weiteren der Sache dienenden Ergebnissen kommen.
Meine ganz persönliche Einschätzung ist zudem, dass es nur unter Mitwirkung der Betroffenen, für die der BPS als Selbsthilfe-Organisation Hilfestellung gibt, realisiert werden kann, dass die diagnostische Ergänzung durch die DNA-Zytometrie endlich als fester Bestandteil einer urologischen Untersuchung festgeschrieben wird. Um dies zu erreichen, wird man auch nicht umhin kommen, den bislang zu niedrigen Kostenfaktor für diese Untersuchung sowohl für den Urologen als auch den Pathologen entsprechend anzupassen. Diese bessere Vergütung der ärztlichen Kassenleistungen würden dann auch mit ziemlicher Sicherheit dazu beitragen, dass von den Urologen dann auch wieder vermehrt Aufträge zur DNA-zytometrischen Untersuchung der Stanz-Biopsien erteilt würden. Es muss also vieles zusammenpassen. Ich bin fest überzeugt, dass schon im kommenden Jahr ein Umdenken der Mediziner der Sache DNA-Bildzytometrie zum Erfolg verhelfen wird.
"Macht besitzen und nicht ausüben ist wahre Größe"
(Friedl Beutelrock, deutsche Schriftstellerin)
Das Tagungsprogramm des DGU-Kongresses kann eingesehen werden.
Es besteht aber nun für Betroffene und wohl in erster Linie für den BPS selbst und die wiederum hoffentlich zahlreich anreisenden SHG-Leiter die Möglichkeit an einem Patientenforum teilzunehmen, das am 17. September von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr im ICC Dresden eingeplant ist. Diese Veranstaltung läuft unter dem Titel: "Was gibt es Neues beim Prostatakrebs: Die neue Prostatakrebsleitlinie, Bedeutung für die Patientenversorgung". Hierzu gibt es auch noch diese offiziellen Erläuterungen:
"Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) gibt Antworten und lädt Patienten und Interessierte zu einem öffentlichen Forum im Rahmen des 61. Urologenkongresses in Dresden ein. Anlässlich der Erstellung der S3-Leitlinie Prostatakrebs sowie der begleitenden Patientenleitlinie wird das diesjährige Patientenforum gemeinsam mit dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. durchgeführt. Unmittelbar an der Erstellung der Leitlinien beteiligte Experten referieren über die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen und den Behandlungsstandards und stellen sich im Anschluss den Fragen der Besucher.
Begrüßung und Einführung Wirth, M., Dresden
Was sollte ich als Patient wissen? Enders, P., Meckesheim
Wie soll der Patient mit Prostatakrebs behandelt werden? Weißbach, L, Fürth"
Zum lang erwarteten Thema "Neue S3-Prostatakarzinom-Leilinie gab es unlängst noch diese aufklärenden Hinweise:
"Sie wird von Medizinern, Patientenvertretern und Fachmedien gleichermaßen interessiert erwartet: Die neue interdisziplinäre S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom. Seit heute ist die Konsultationsfassung auf den Internetseiten des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) einzusehen. Bis zum 02. August 2009 hatten Interessierte dort die Möglichkeit, die Leitlinie zu lesen und zu kommentieren. Stellungnahmen und Änderungsvorschläge werden berücksichtigt, sofern sie begründet und mit Literatur hinterlegt sind."
Auch Prof. Böcking wurde auf die Möglichkeit der Ergänzung der S3-Leitlinie durch einen engagierten Betroffenen aufmerksam gemacht und hat termingerecht am 31.7.2009 mit einem Schreiben, das nicht nur den diversen Entscheidungsträgern sondern auch dem BPS zuging, folgendes sinngemäß zum Ausdruck gebracht: "Die DNA-Bildzytometrie zur reproduzierbaren, prognostisch validen und tumorbiologisch begründetem Malignitätsgradierung findet bisher keinerlei Erwähnung. Er halte das für wissenschaftlich nicht begründet und im Widerspruch zu der S3-Leitlinien obligaten Recherche betreffend die für die Diagnostik/Prognostik eines Tumors relevanten wissenschaftlichen Publikationen stehend" Er führt ferner aus, dass die verantwortlichen Autoren bei der Eingabe der Keywords "prognostic/prostatecance" in Literatur-Datenbanken auf die Publikationen über die prognostische Relevanz der DNA-Bildzytometrie für das Prostatakarzinom hätten treffen und diese besprechen müssen. In dem Topic Paper von Chakravati und Zhai: Molecular and genetic prognostic factors of prostate cancer, World J Urol (2003) 21:265-274 wird die "DNA-Ploidie" unter 30 untersuchten Markern als einzige der CAP-Kategorie II zugeordnet ("Markers that show promise as a result of extensively biological and clinical studies but with few clinical outcome studies") Dem Schreiben waren beigefügt 35 Anlagen zu DNA-Prostate sowie 271 Quellennachweise. In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal erwähnt, dass die wissenschaftlichen Publikationen von Pretorius et al - hier nachzulesen - nunmehr offiziell sind, d. h. öffentlich publik gemacht werden dürfen. Diese Veröffentlichung: Large scale genomic instability as an additive prognostic marker in early prostate cancer, Cell Oncol (2009) 31:251-259 von der Universität Oslo belegt erneut die dem Gleason-Score überragende prognostische Validität der DNA-Ploidie. Die Diagnostische DNA-Bildzytometrie ist als Ziffer 19330 im EBM als Abrechnungsziffer vertreten.
Es ist wohl leider davon auszugehen, dass wegen der enormen Datenmenge in der Kürze der Zeit eine Berücksichtigung für die aktuelle S3-Leitlinie anläßlich des DGU-Kongresses 2009 in Dresden nicht mehr realisiert werden wird. Die Zukunft hat aber dank der Initiative von Prof. Böcking schon begonnen. Die für uns Betroffene und besonders für die Männer, die noch betroffen sein werden, so wichtige zusätzliche Krebsdiagnose durch die Bestimmung der DNA-Ploidie wird von immer mehr Urologen, denen das Wohl ihrer Patienten am Herzen liegt, umgesetzt. Hierzu wird es jedoch unumgänglich sein, in leicht verständlichen Broschüren, die in jeder urologischen Praxis zur Einsichtnahme ausliegen sollten, die echten Vorteile einer DNA-Zytometrie herauszustellen. Bis zum nächsten DGU-Kongress im Jahre 2010 wird es zudem durch die laufenden retrospektiven Untersuchungen zur prognostischen Validität der DNA-Zytometrie für mehrere hundert Patienten, bei denen eine DNA-Malignitätsgradierung durchgeführt wurde, zu weiteren der Sache dienenden Ergebnissen kommen.
Meine ganz persönliche Einschätzung ist zudem, dass es nur unter Mitwirkung der Betroffenen, für die der BPS als Selbsthilfe-Organisation Hilfestellung gibt, realisiert werden kann, dass die diagnostische Ergänzung durch die DNA-Zytometrie endlich als fester Bestandteil einer urologischen Untersuchung festgeschrieben wird. Um dies zu erreichen, wird man auch nicht umhin kommen, den bislang zu niedrigen Kostenfaktor für diese Untersuchung sowohl für den Urologen als auch den Pathologen entsprechend anzupassen. Diese bessere Vergütung der ärztlichen Kassenleistungen würden dann auch mit ziemlicher Sicherheit dazu beitragen, dass von den Urologen dann auch wieder vermehrt Aufträge zur DNA-zytometrischen Untersuchung der Stanz-Biopsien erteilt würden. Es muss also vieles zusammenpassen. Ich bin fest überzeugt, dass schon im kommenden Jahr ein Umdenken der Mediziner der Sache DNA-Bildzytometrie zum Erfolg verhelfen wird.
"Macht besitzen und nicht ausüben ist wahre Größe"
(Friedl Beutelrock, deutsche Schriftstellerin)
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