Hallo, hallo!
Warum ist Berlin so schön?
Gestern war ich zur Grünen Woche. Ein Superlativ ! Eine Show kulinarischer Köstlichkeiten. Von Sibirien bis Tunesien: alle Länder und Regionen zeigten, was sie zu bieten hatten. Wer es richtig anstellte, konnte schon von den Kostproben satt werde, ohne Geld. Wer sich allerdings auf die zahllosen Einladungen zu Wein- und Likörproben einliess, der kam nicht weit, blieb in irgendeiner Sitzecke in fröhlicher Gesellschaft hängen. In der Tierhalle eine viel besuchte Pferdeshow, Legehühnmer in Gruppentierhaltung nach der Seehofer-Verordnung. Als ehemaliger Schafzüchter interessierten mich die Schafe. Meine bevorzugten Schwarzkopf waren nicht dabei. Schade! Anders als bei den Menschen gibt es bei Schafen grosse Unterschiede zwischen den Rassen.
Nach vier Stunden Herumlaufen Musikkapelle von Antenne Brandenburg. Am Schluss noch bei den Russen Wodka und Honiglikör gekauft für die Kinder, Am Ausgang 20 Becher Joghurt für Euro 2,50. Die Toiletten kostenlos, Eintritt auch für arme Rentner noch erschwinglich.
Dann ist da der neue Berliner Hauptbahnhof. Ein Monstrum, für 1 Milliarde Euro von Promi-Architekten erbaut. Baufällig nach 100 Tagen. Wie schön waren doch die unter Kaiser Wilhelm erbauten Bahnhöfe: Für 100 Jahre erbaut, 2 Kriege überstanden, Wartesäle 3. Klasse ohne Verzehrzwang, mit Gepäckträger, Bahnsteigkarten, Aborte, gepflegtes Umfeld. Herumstreicher, Trinker und sonstiges Lumpenpack wurde vom Gendarmen rigoros entfernt. Schöne alte Zeit!
Vor Tagen war ich zur Feier anlässlich der Ermordung von Rosa Luxemburg. Ich habe eine Schwäche für kämpferische Frauen (allerdings eine nur platonische). Hatte mir Oriana Fallaci "Die Wut und der Stolz" gekauft, eine Streitschrift gegen den militanten Islam, und auch Yvonne Wussows Buch "Mit mir nicht! Diagnose Brustkrebs" gelesen. Frauen können mutiger sein in vergleichbaren Situationen.
Im Eingangsbereich des traditionsreichen Zentralfriedhofs gelegen ist die Gedenkstätte, die auch die Lebensgeschichten der deutschen Kommunisten darstellt. Sie ist würdig, ansprechend gestaltet, ohne aufdringlich oder vorwurfsvoll zu wirken, - einfach schön! Und setzt sich ab von anderen Gedenkstätten in Berlin, die monströs und erdrückend und belastend wirken, und das wohl auch sollen.
Das bestätigt meine These, dass Kunst und architektonische Schönheit besser in Zeiten absolutistischer Herrschaft entstehen. Ich nenne da nur die Werke Michelangelos, Leonardi da Vincis und Botacellis zu Zeiten der Medici in Florenz.
Jeden 1. Mittwoch im Monat fahre ich zum Treffen Der Prostata-Selbsthilfegruppe im Urban-Krankenhaus, wo schon Ferdinand Sauerbruch seine letzten Tage lebte. Eine Selbsthilfe-Gruppe comme il faut: progressiv, kritisch, hilfsbereit. Hier habe ich zum erstenmal von der Zytopathologie gehört und die GEK-Broschüre bekonnen.
Berlin hat auch Schattenseiten: die Gewalt in Schulen und auf Strassen, der Hundekot auf den Spazierwegen, die vielen Menschen und die vielen Plattenbauten, rücksichtslose, rasende Radfahrer auf Fusswegen. Doch dagegen entwickelt man Verhaltensregeln.
Es gäbe noch viel zu berichten.
Warum ist Berlin so schön? Weil man hier leben kann, wie man gern leben möchte.
Gruss, Reinardo
Warum ist Berlin so schön?
Gestern war ich zur Grünen Woche. Ein Superlativ ! Eine Show kulinarischer Köstlichkeiten. Von Sibirien bis Tunesien: alle Länder und Regionen zeigten, was sie zu bieten hatten. Wer es richtig anstellte, konnte schon von den Kostproben satt werde, ohne Geld. Wer sich allerdings auf die zahllosen Einladungen zu Wein- und Likörproben einliess, der kam nicht weit, blieb in irgendeiner Sitzecke in fröhlicher Gesellschaft hängen. In der Tierhalle eine viel besuchte Pferdeshow, Legehühnmer in Gruppentierhaltung nach der Seehofer-Verordnung. Als ehemaliger Schafzüchter interessierten mich die Schafe. Meine bevorzugten Schwarzkopf waren nicht dabei. Schade! Anders als bei den Menschen gibt es bei Schafen grosse Unterschiede zwischen den Rassen.
Nach vier Stunden Herumlaufen Musikkapelle von Antenne Brandenburg. Am Schluss noch bei den Russen Wodka und Honiglikör gekauft für die Kinder, Am Ausgang 20 Becher Joghurt für Euro 2,50. Die Toiletten kostenlos, Eintritt auch für arme Rentner noch erschwinglich.
Dann ist da der neue Berliner Hauptbahnhof. Ein Monstrum, für 1 Milliarde Euro von Promi-Architekten erbaut. Baufällig nach 100 Tagen. Wie schön waren doch die unter Kaiser Wilhelm erbauten Bahnhöfe: Für 100 Jahre erbaut, 2 Kriege überstanden, Wartesäle 3. Klasse ohne Verzehrzwang, mit Gepäckträger, Bahnsteigkarten, Aborte, gepflegtes Umfeld. Herumstreicher, Trinker und sonstiges Lumpenpack wurde vom Gendarmen rigoros entfernt. Schöne alte Zeit!
Vor Tagen war ich zur Feier anlässlich der Ermordung von Rosa Luxemburg. Ich habe eine Schwäche für kämpferische Frauen (allerdings eine nur platonische). Hatte mir Oriana Fallaci "Die Wut und der Stolz" gekauft, eine Streitschrift gegen den militanten Islam, und auch Yvonne Wussows Buch "Mit mir nicht! Diagnose Brustkrebs" gelesen. Frauen können mutiger sein in vergleichbaren Situationen.
Im Eingangsbereich des traditionsreichen Zentralfriedhofs gelegen ist die Gedenkstätte, die auch die Lebensgeschichten der deutschen Kommunisten darstellt. Sie ist würdig, ansprechend gestaltet, ohne aufdringlich oder vorwurfsvoll zu wirken, - einfach schön! Und setzt sich ab von anderen Gedenkstätten in Berlin, die monströs und erdrückend und belastend wirken, und das wohl auch sollen.
Das bestätigt meine These, dass Kunst und architektonische Schönheit besser in Zeiten absolutistischer Herrschaft entstehen. Ich nenne da nur die Werke Michelangelos, Leonardi da Vincis und Botacellis zu Zeiten der Medici in Florenz.
Jeden 1. Mittwoch im Monat fahre ich zum Treffen Der Prostata-Selbsthilfegruppe im Urban-Krankenhaus, wo schon Ferdinand Sauerbruch seine letzten Tage lebte. Eine Selbsthilfe-Gruppe comme il faut: progressiv, kritisch, hilfsbereit. Hier habe ich zum erstenmal von der Zytopathologie gehört und die GEK-Broschüre bekonnen.
Berlin hat auch Schattenseiten: die Gewalt in Schulen und auf Strassen, der Hundekot auf den Spazierwegen, die vielen Menschen und die vielen Plattenbauten, rücksichtslose, rasende Radfahrer auf Fusswegen. Doch dagegen entwickelt man Verhaltensregeln.
Es gäbe noch viel zu berichten.
Warum ist Berlin so schön? Weil man hier leben kann, wie man gern leben möchte.
Gruss, Reinardo
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