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Carpe diem (Horaz 23 v. Chr) aktualisierte Fassung

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    Carpe diem (Horaz 23 v. Chr) aktualisierte Fassung

    Ich gebe zu, dass mich die Originalfassung berührt hat, allerdings war aus meiner Sicht eine Aktualisierung überfällig:

    Frage nicht (denn eine faktenbasierte Individual-Einschätzung ist unmöglich) welches Ende mir die Götter in Weiß, welches sie dir, PCa-Patient, zugedacht haben, und versuche dich nicht an Excel-basierten prognostischen Wahrscheinlichkeitsberechnungen!
    Wie viel besser ist es doch, die normative Kraft des Faktischen zu akzeptieren!
    Ganz gleich, ob dir der nächste PSA-Test noch weitere zu trockenen und zu heißen Jahrhundertsommer zugeteilt hat oder ob der jetzige der gerade die Felder und Wälder ausdörrt, dein letzter ist, sei nicht dumm, suche sorgfältig in Netflix und verzichte auf jede weiter reichende Hoffnung!
    Noch während wir hier reden, ist bereits ein weiterer Tag unter Hormonentzugstherapie und den damit einhergehenden Nebenwirkungen vergangen.
    Nimm den Tag, und vertraue möglichst wenig auf den folgenden!


    Carpe Diem, Karl 2023

    #2
    O Captain! My Captain!


    Danke dafür.
    Arnold
    Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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      #3
      Moin Karl,
      im jetzt leben ist leicht gesagt.
      Aber schöner Text.
      Momentan bin ich mental nicht so gut drauf und die Nebenwirkungen der Spritze machen sich bemerkbar.
      Schwitze wie ein Puma und bin ziemlich kaputt.
      Versuche durch Bewegung und schwimmen dagegen anzugehen.
      Gestern bin ich nach der Arbeit um 16 Uhr ins Bett um 18.30 raus und was gegessen und wieder ins Bett.
      Jetzt bin ich wieder bei der Arbeit und immer noch müde.
      Frage mich gerade nach dem ganzen Sinn.
      Gruß Jörg

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        #4
        Hi Jörg,

        ich hoffe ich habe dich nicht getroffen mit meinem Text, ging mir schon einmal so mit dem Satz "Das Leben ist schön, von einfach hat niemand was gesagt!" Da habe ich mir anhören müssen "Dein Leben ist schön!" Es war als Aufmunterung gedacht, aber wenn es einem schlecht geht, tut man sich einfach schwer damit. "im jetzt leben ist leicht gesagt." ja, leichter gesagt als getan, aber der Satz bleibt trotzdem richtig.

        Ich bin jetzt im 20ten Monat der ADT, ich denke über die Nebenwirkungen brauchen wir uns nicht austauschen. Bei meinem Urologen hängt eine Tafel der Nebenwirkungen, ich wollte schon mal einen schwarzen Stift mitnehmen und abhaken, ich habe alles was draufsteht.

        Ich finde es eine starke Leistung von dir, dass du unter ADT den Beruf und deine sportliche Betätigung weiterführst. Ich habe nach einer sportmedizinischen Überprüfung beschlossen, den Kampf gegen die Fett- und Tumorzellen aufzunehmen. Mal sehen ob es mir mit dem optimalen Fettverbrennertrainingspuls gelingt, während einer ADT abzunehmen.

        Frag dich nicht nach dem Sinn, welchen Sinn sollte ein Schicksalsschlag haben? Wir halten durch und leben weiter, für uns und unsere Lieben. "Das Leben ist schön, von einfach hat niemand was gesagt!"

        Dir alles Gute, Karl

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          #5
          Hi Karl,
          Danke für Deinen Text. Es ist gut, immer wieder an das Hier und Jetzt erinnert zu werden.

          Hi Jörg,
          im Hier und Jetzt zu leben war schon immer leichter gesagt als getan. Egal, wir arbeiten alle dran.
          Erstdiagnose mit 49 und jetzt auch erst 52 und in der "beliebten" ADT. Das ist echt nicht lustig.
          Aber Du kannst auch Glück haben, dass die ADT ewig lange wirkt und Du vielleicht auch mal pausieren kannst.
          Schwimmen ist toll, da merkt man nichts von Hitzeattacken und kann das Hier und Jetzt gut genießen. Am besten im Freibad, im See oder Meer bei schönem Sonnenschein. Und immer in Bewegung bleiben, geistig und körperlich, ist sowieso das Beste, was man machen kann.
          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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            #6
            Hi Karl,
            Hi Lutz
            Danke für eure Aufmunterungen.
            Ach eigentlich geht es mir ja ganz gut.
            Ich Versuche es ruhiger anzugehen.
            Nur bei warmen Wetter bin ich total alle.
            Im Wasser merke ich da nichts von, da hast du recht Lutz.
            Aus unserem Fan Club ist jetzt einer eingeschlafen.
            Wir haben beide vor ca 3 Jahren die Krebsdiagnose bekommen.
            Er mit Bauchspeicheldrüse, ich weiß kein Vergleich.
            Es ging jetzt die letzten Tage ganz schnell.
            Das zieht mich dann richtig runter und macht mir Angst.
            Denke mir dann immer wann kommt bei mir der Knall.
            Heute geht es mir aber schon wieder mental besser.
            Ich wünsche ein gutes Wochenende
            Gruß Jörg

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              #7
              Hi Jörg,

              es geht dir also "eigentlich" "ganz" gut, zwei einschränkende Begrifflichkeiten im ersten Satz. Selbstehrlichkeit ist der erste Weg zur Besserung - ich habe auch schon Lutz geschimpft ;-)
              Mit Bauchspeichelkrebspatienten solltest du dich wirklich nicht vergleichen, bei meinem Onkel war es damals vor 20 Jahren nach 3 Monaten vorbei! Als er mir seine Diagnose sagte, ich wusste schon wie kritisch das war, da fehlten dir erst mal die Worte, habe dann gesagt, er soll sehen ob die Uniklinik Erlangen ihn für eine Studie aufnehmen würde - hat sie nicht. Beim letzten Treffen, sitzt du nur noch daneben und hälst seine Hand - er konnte kaum noch reden.

              Aber Jörg, Bauchspeichelkrebs ist echt eine andere Liga, das hat mir ja eine Allgemeinärztin auch so nett an den Kopf geworfen: "Prostatakrebs, ist nicht so schlimm, der läßt sich gut behandeln, ich habe auf der Krebsstation gearbeitet, da gibt es schlimmeres, Bauchspeichelkrebs." Das wusste ich schon, aber es kam mir so vor wie: "Stellen sie sich nicht so an, es gibt Schlimmeres!" Das hat mich sehr getroffen, wenn ich in der Notaufnahme bin, habe mir einen Finger abgerissen und bin am Boden, will ich nicht hören: Nicht so schlimm, letzte Woche hatten wir einen der hat sich die Hand abgerissen, und letzten Monat einen Arm!" Es muss doch Platz für unseren Schmerz, Wut und unsere Verständnislosikeit - warum hat es uns getroffen hat - sein.

              Der Knall kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit viel später, auch du stehst therapeutisch am Anfang und nicht am Ende - das habe ich mir als Gleason 9-Patient von meinen Urologen sagen lassen.

              Schön, dass es dir wieder mental besser geht. Unter Sportlern kannst du das ja einordnen: Mein Fitnessfaktor hat gelitten unter Einbeziehung des Gewichts nur noch 93%, Fettanalyse 106 % (Übergewicht), Muskelmasse behalten aber 6 kg (im vgl. vor 7 Jahren) Fett zugenommen. Aber mit meinen 200 Watt habe ich noch 113% altersüberdurchschnittliche Leistung attestiert bekommen - im 20. Monat ADT. Also das Dickerchen kann noch Leistung abrufen, Lunge, Herz, Gefäße können es noch. Wenn du aber weiter deinen 8Std.-Arbeits-Tag hinter dich bringst, bist du mein Held.

              Dir alles Gute, Karl

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                #8
                Karl
                Danke
                Held der Arbeit Grins
                Schön das es diese Gruppe mit Gleichgesinnten gibt.
                Baut mich immer ein wenig auf.
                Genießt die Pfingsttage
                Gruß Jörg

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                  #9
                  Dass ich dich nur "ein wenig" aufbaue verzeihe ich dir, ich habe mir so viel Mühe mit meinen Zeilen gegeben.
                  Karl

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                    #10
                    Du baust mich auf Karl
                    Brust raus
                    Bauch rein

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