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    Arztrechnungen

    Als Privatpatient ist man manches gewohnt, was lange Listen irgendwelcher Behandlungsakte angelangt, welche in Konsultationen durchgeführt werden. Jetzt bin ich aber mal wirklich verschnupft wegen einer und hätte vielleicht gern eine kurze Meinung.

    Ich frage inzwischen meist, was denn dies oder jenes, was mir extravagant vorkommt, kosten solle und höre meist: "Wieso, das zahlt ihre Kasse." Ja, aber ich habe eine Selbstbeteiligung und die Kasse zahlt nur seriöse Leistungen.

    Also, ich war mit einem geschwollenen Fuß beim Orthopäden, der schickt mich zum MRT, und ein Mittelfußknochen ist gebrochen. Im Prinzip heilt dieser nun von allein, solange ich den Fuß nicht zu sehr belaste.

    Der Arzt war zur Therapie sehr kurz angebunden, "Catwalker und Cellactor". Mit dem Catwalker konnte ich gar nicht laufen, habe statt dessen einen festen Bergstiefel gekauft, in dem ich den Vorderfuß komplett entlaste. Beim Cellactor geht es leider in die Pseudotherapie, wenn mich nicht alles täuscht.



    Ich will hier der Firma Storz nicht unrecht tun, die Magnetimpulse im malträtierten Fuß mögen tatsächlich etwas zur Heilung beitragen. Jetzt aber meine Rechnung:

    269A Akupunktur Mindestdauer 30 Min. 20,40€ x 2,3 macht 46,92€
    514 Extensionsbeh./Wärmetherapie+Massage 6,12€ x 2,3 macht 11,02€

    Ich war zu vier Cellactor-Sitzungen und die beiden obigen Punkte tauchen vier mal auf. Beim ersten Mal kriegte ich eine Nadel durch die dreckige Socke in den Fuß, die anderen drei Male eine Nadel mit Pflaster unters rechte Ohr. Eine Akupunktur wurde nie besprochen.

    Weiterhin tauchen vier mal Bindegewebsmassage auf, zu je 6,82€, und ein chirotherapeut. Eingriff ins Gelenk für 19,84€, die ich m.E. nie bekommen habe.

    Normalerweise sage ich nichts, wenn ich 20 bis 40€ zuviel finde auf einer Rechnung. Aber sehe ich das richtig, dass die Magnettherapie, die ich tatsächlich bekam, die Ziffer 514 ist, und ich 4x 46,92€ zahle für Mininadeln, die am Ohrläppchen unmöglich etwas zur Knochenheilung beitragen? Und nun wirklich keine halbstündige Akupunktursitzung sind?

    Was macht man mit solchen Rechnungen? Zur Rezeption gehen und sie sich erklären lassen? Ich will ja keinem Arzt was Schlechtes, aber...
    Nur der Wechsel ist bestaendig.

    #2
    Gutes Thema!

    Da wir PKV-Versicherten direkt die Vertragspartner unserer Ärzte sind, sollten wir auch die Rechnungen prüfen. Tatsächlich "optimieren" die Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVS) die Ihnen eingereichten Behandlungsarbeiten, bevor die Rechnungen an die Patienten erstellt werden. Hier ein Auszug aus dem Leistungskatalog einer PVS: "Unsere Rechnungsüberprüfungen ergeben häufig Änderungen zu Ihrem Vorteil." Ich habe schon einige Male die PVS erfolgreich um Überprüfung der Rechnung gebeten.

    Durch diesen Prozess bleibt das Patienten-Arzt Verhältnis "unbelastet" durch eine Reklamation, da der Fehler nicht beim Arzt liegen muss..

    VG, Jürgen

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      #3
      Die Arztpraxis ist Teil einer dieser neuen Ärzteketten, die immer mehr unabhängige Praxen schlucken. Und erstellt Rechnungen selbst. Nein, das waren die und ich überlege, ob ich mal an die Rezeption gehen soll?
      Nur der Wechsel ist bestaendig.

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        #4
        Ja, das wäre zweckmäßig....

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          #5
          Früher habe ich ein paar Mal reklamiert. Seit ich weiß, dass die GOÄ seit vielen Jahren unverändert ist (tatsächlich so lange, dass sich die Preise für Brot usw. inzwischen verdoppelt haben), sehe ich das Dilemma der Ärzte. Es wird dann ab und zu mal mehr aufgeschrieben, und ich zahle halt - nicht unbedingt begeistert, aber verständnisvoll. So wird z. B. bei einer kleinen Hand-Op außer der Lokalanästhesie auch noch die Sedierung, die ich explizit abgehelhnt und auch nicht bekommen hatte, aufgeführt.
          Karl, das betrifft die eine Seite deiner Erfahrung. Die andere ist der Einsatz unnötiger oder unwirksamer Maßnahmen. Am Besten läßt man sich das erst gar nicht gefallen. Man kann auch ruhig nach den Kosten fragen - ein Arzt, der damit Geld machen will, weiß ziemlich genau, was das kosten wird. Ich bringe auch gerne meine hohe Selbstbeteiligung ins Spiel (sinnvoll, wenn der Arbeitgeber nicht die Hälfte des Beitrages bezahlt): der Arzt als Selbstständiger hat dafür sofort Verständnis.
          Immer zu bedenken, dass jeder unnötige Euro, den eine Versicherung erstettet, durch die Beiträge finanziert wird, nicht aus einem magischen Topf mit Goldstücken.

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            #6
            Martin, ich frage auch immer nach. Nur beschränkte sich in diesem Fall das Ende der Konsultation auf die drei Worte "Catwalker und Cellactor" ohne jedwede Erklärung. Der Arzt war da schon auf dem Weg in ein anderes Behandlungszimmer. Die Nadel bekam ich ungefragt in den Fuß gespießt beim ersten Mal.

            Die Behandlungen, von denen ich schreibe, erfolgten durch Hilfskräfte. Es fiel nicht einmal das Wort Akupunktur. Man hätte auch den Eindruck bekommen können, die Nadeln wären nötig für diese Magnetspule. Also ich werde da hingehen und mir den Sachverhalt erklären lassen. Da sind 100€ nicht geleistete und 180€ Hokuspokus auf einer Gesamtrechnung von 370€. Und das finde ich dann doch happig.

            Ansonsten habe ich den Eindruck, dass bei einigen Praxen momentan Land unter ist. Viele werden an Medizinketten verkauft, gerade auch eine der netter ausgestatteten besser situierten Praxen am Kudamm, wo ich letztens hinging.
            Nur der Wechsel ist bestaendig.

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              #7
              Also ich war in der Praxis und bekam mitgeteilt, es sei zwar richtig, dass die Rechnung falsch ist. Dies wäre jedoch nötig, da ansonsten der Betrieb des Magnetgerätes nicht möglich wäre. Deshalb hätte man prinzipiell abrechenbare Leistungen zusammengestellt, die dann in Summe etwas unter hundert Euro pro Behandlung bleiben und von der Krankenkasse erstattet werden könnten.

              bin ich mal gespannt. Realistisch gesehen fährt eben auch unser Gesundheitssystem vor die Wand, jedenfalls finanziell.
              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                #8
                Das kann schon sein....es gibt immer wieder Behandlungen, für die es im Leistungskatalog der PKV noch keine Abrechnungsziffern gibt (der wird nicht so schnell aktualisiert).....das klärt die Praxis aber sinnvollerweise vorher mit dem Patienten.

                Hokuspokus taucht bei Privatpatienten gern auch mal auf der Rechnung auf - zumindest bei manchen Praxen.....nicht gerade vertrauensbildend...
                http://de.myprostate.eu/?req=user&id=550&page=data

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                  #9
                  Nö, nicht vertrauensbildend. Wenn ich mir das nächste Mal den Fuß breche, gehe ich zu einem anderen Orthopäden. Jetzt aber erstmal mit dem kaputten Fuss und in Sandalen nach Thailand
                  Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                    #10
                    Der Leistungskatalog wird sehr schleppend aktualisiert. Daher gibt es für sehr viele neuere Maßnahmen "Analogpositionen". Die sind häufig Konsens und werden in Erläuterungen zur GOÄ (im Internet sind etliche von Abrechnungsfirmen für Ärzte zu finden) aufgeführt. Insoweit wird sowas vorher abrechnungsmäßig nicht mit dem Patienten geklärt.

                    Das mit den "teuren Geräten" habe ich vor vielen Jahren auch gehabt. Der Orthopäde wollte für ich glaube 10 Anwendungen eines solchen Wirbelstromgenerators etliche Hundert €; jedes Mal 20min auf einer Couch, zugedeckt mit einer schmuddeligen Wolldecke, die Helferin schaltete ein und dann wieder aus, sonst kein Aufwand. Ich habe dann das Gerät im Internet gefunden und hätte es gebraucht für rund 2000€ kaufen können. Selbstbau wäre vermutlich noch günstiger gewesen. Nach Hinweis war der Arzt sofort bereit, auf die Hälfte herunter zu gehen. Allerdings hatte ich zusätzlich auf meine hohe Selbstbeteiligung hingewiesen.

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                      #11
                      Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
                      Nach Hinweis war der Arzt sofort bereit, auf die Hälfte herunter zu gehen. Allerdings hatte ich zusätzlich auf meine hohe Selbstbeteiligung hingewiesen.
                      Man kann es ja mal versuchen.

                      Als so genannnter Privatpatient muss man in den letzten Jahren immer häufiger als Vermittler zwischen Arzt und Kasse fungieren. Die Kassenpatienten haben nicht dieses Dilemma, da muss sich der Arzt schon selbst mit der Kasse rumärgern. Insofern habe ich die Kassenpatienten schon so maches mal beneidet.
                      Gruß von Henry

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