Zitat von Bernhard A.
Wenn wir diese im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen alle dingfest machen würden, dann könnten wir mehr als jeden zweiten Mann über 50 einer aggressiven Therapie zuführen. Bestenfalls hätten wir dann in Deutschland 11.000 PK-Tote weniger. Andererseits hätten wir 10-Millionen PK-Krankte mehr. Für diese 10-Millionen ist es ein schwacher Trost, dass es 70-80% der Patienten bei rechtzeitiger Erkennung schaffen, für immer geheilt zu sein. Es ist für sie deshalb ein schwacher Trost, weil sie ohne die Vorsorgeuntersuchung mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht erkrankt wären. Was man außerdem wissen muss ist, dass viele PK-Tote in sehr fortgeschrittenem Alter sind.
Wir beobachten, dass sich die Zahl der Neuerkrankungen an PK in Deutschland seit 1990 bis heute auf zuletzt 48.000 glatt verdoppelt hat. Nach allem was ich weiß, führen Experten dies zurück auf die breite Einführung von PSA-Tests. So können wir nicht weiter machen. Wir müssen es schaffen, diejenigen zu identifizieren, die tatsächlich einer Therapie bedürfen. Das gelingt ganz sicher nicht durch einen einfachen PSA-Test im Rahmen von Männergesundheitstagen. Die PSAVZ hat da vielleicht mehr Aussagekraft.
Bei hohem Gleason Score ist auch bei frühzeitiger Erkennung die Prognose nicht wirklich gut. Das werden vermutlich die 20% sein, die es trotz frühzeitiger Erkennung nicht schaffen, für immer geheilt zu werden.
Ich hatte vor einiger Zeit mit einer Frau aus Tirol Kontakt, die mir berichtete, dass in Tirol PK z.Zt. ein ganz großes Problem sei und sie viele Neuerkrankte kennen würde. Kann es sein, dass dies mit dem dortigen Screenig-Programm zusammenhängt?
Eine andere spannende Frage ist, warum in manchen Regionen dieser Welt PK gar kein Thema ist. Hier wird immer wieder die Ernährung angeführt. Ich für meinen Teil habe mich nach den gängigen Vorstellungen in meinem ganzen Leben nicht wirklich ungesund ernährt. Natürlich ernährt sich der durchschnittliche Asiat, Eskimo oder Kreter noch mal anders als ich.
Vielleicht sollten wir allen Männern Selen empfehlen und würden damit mehr erreichen als mit umfassenden Untersuchungsprogrammen. Aber auch diese Frage ist nicht geklärt.
WW
Kommentar