Prostatakarzinom durch Agent Orange
Donnerstag, 15. Mai 2008
Orlando – US-Veteranen, die im Vietnamkrieg dem Entlaubungsmittel Agent Orange ausgesetzt waren, erkrankten im späteren Leben häufiger als andere an einem Prostatakarzinom. Dies zeigt eine Studie, die auf der Jahrestagung der American Urological Association (AUA) in Orlando vorgestellt wurde.
In den Jahren 1962 bis 1971 versprühte die US-Luftwaffe rund 40 Millionen Liter Agent Orange über den dichten Wälder Vietnams, wo sie die Widerstandskämpfer des Vietkongs vermuteten. Doch das Gemisch aus zwei synthetischen Herbiziden war mit dem Dioxin TCDD (Tetrachlorodibenzo-para-dioxin) kontaminiert, das die International Agency for Research on Cancer seit 1997 als Gruppe-1-Karzinogen einstuft zusammen mit Arsen, Asbest und radioaktiver Strahlung. Hauptleidtragender der Entlaubungskampagnen war die vietnamesische Bevölkerung, doch auch etliche US-Soldaten wurden exponiert.
Vor zwei Jahren hatte Amit Gupta, ein Urologe vom Southwestern Medical Center der Universität von Texas in Dallas, herausgefunden, dass die an den Einsätzen beteiligten Soldaten später seltener an einer benignen Prostatahyperplasie erkrankten (Environmental Health Perspectives 2006; 114: 1670–1676).
Dies ist allerdings nur eine Seite der Medaille, denn die Analyse von 13.000 Veteranen in Kalifornien durch den Urologen Lars Ellison, Sacramento, weist darauf hin, dass exponierte Soldaten im späteren Leben doppelt so häufig an einem Prostatakarzinom erkranken (Journal of Urology 2008; 179: 149-150).
Nach den jetzt auf dem Kongress vorgestellten Ergebnissen traten die Krebserkrankungen bei den exponierten Soldaten früher auf und nahmen häufiger einen aggressiven Verlauf. Die Exposition mit Agent Orange ist nach Ansicht des Urologen ebenso ein Risikofaktor für die Erkrankung wie eine afroamerikanische Herkunft und eine positive Familienanamnese. © rme/aerzteblatt.de
Donnerstag, 15. Mai 2008
Orlando – US-Veteranen, die im Vietnamkrieg dem Entlaubungsmittel Agent Orange ausgesetzt waren, erkrankten im späteren Leben häufiger als andere an einem Prostatakarzinom. Dies zeigt eine Studie, die auf der Jahrestagung der American Urological Association (AUA) in Orlando vorgestellt wurde.
In den Jahren 1962 bis 1971 versprühte die US-Luftwaffe rund 40 Millionen Liter Agent Orange über den dichten Wälder Vietnams, wo sie die Widerstandskämpfer des Vietkongs vermuteten. Doch das Gemisch aus zwei synthetischen Herbiziden war mit dem Dioxin TCDD (Tetrachlorodibenzo-para-dioxin) kontaminiert, das die International Agency for Research on Cancer seit 1997 als Gruppe-1-Karzinogen einstuft zusammen mit Arsen, Asbest und radioaktiver Strahlung. Hauptleidtragender der Entlaubungskampagnen war die vietnamesische Bevölkerung, doch auch etliche US-Soldaten wurden exponiert.
Vor zwei Jahren hatte Amit Gupta, ein Urologe vom Southwestern Medical Center der Universität von Texas in Dallas, herausgefunden, dass die an den Einsätzen beteiligten Soldaten später seltener an einer benignen Prostatahyperplasie erkrankten (Environmental Health Perspectives 2006; 114: 1670–1676).
Dies ist allerdings nur eine Seite der Medaille, denn die Analyse von 13.000 Veteranen in Kalifornien durch den Urologen Lars Ellison, Sacramento, weist darauf hin, dass exponierte Soldaten im späteren Leben doppelt so häufig an einem Prostatakarzinom erkranken (Journal of Urology 2008; 179: 149-150).
Nach den jetzt auf dem Kongress vorgestellten Ergebnissen traten die Krebserkrankungen bei den exponierten Soldaten früher auf und nahmen häufiger einen aggressiven Verlauf. Die Exposition mit Agent Orange ist nach Ansicht des Urologen ebenso ein Risikofaktor für die Erkrankung wie eine afroamerikanische Herkunft und eine positive Familienanamnese. © rme/aerzteblatt.de
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