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Die S 3 - Dolchstoßlegende

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    #16
    Hallo Ihr Diskutanten!

    Kommen wir mal wieder auf das eigentliche Thema zurück, nämlich die S3-Leitlinien.

    Leitlinien sollen den behandelnden Arzt und damit auch den Patienten bei der Diagnose und Therapie bei einer Erkrankung leiten. Sie sind keine Richtlinien, nach denen man sich richten muss, und schon gar kein Gesetz. Leider scheinen viele Betroffene der Meinung zu sein, dass Leitlinien verbindlich und unumstößlich sind. Nur wenn man von Leitlinien abweicht, dann sollte man (Arzt und/oder Patient) sehr gute Gründe haben, dies zu tun. Es gibt neben der evidenzbasierten Medizin auch die erfahrungsbasierte Medizin. Die erfahrungsbasierte Medizin, wie sie z.B. Naturheilkundler oft anwenden, muss nicht zwangsläufig schlechter als die evidenzbasierte sein. Leider sind aber die dabei gewonnenen Daten oftmals nicht so belastbar, dass man sie in eine Leitlinie übernehmen könnte. Denn im Rahmen der Qualitätszertifizierung einer Leitlinie sind die Ersteller der Leitlinie verpflichtet, Ihre Empfehlungen eindeutig durch entsprechende Daten zu belegen.

    Dass die S3-Leitlinien zum Prostatakrebs so pharmalastig sind, liegt m.E. am System. Wer, außer der Pharma-Industrie und der Hersteller von hochwertigen Geräten, kann sich Zulassungsstudien leisten, die etliche Millionen kosten. Ein Prozeß, der personal-, zeit- und finanzaufwändig ist. So mancher engagierte Arzt, auch so mancher Klinik-Chef, ist daran trotz guter Ideen und Ansätze gescheitert. Als Beispiel möchte ich hier nur Prof. Barentz mit Sinerem nennen. Von der Entwicklung bis zur Markteinführung eines solchen Kontrastmittels müssen ca. 100 Mio. € aufgewendet werden. Aber der komplette Kontrastmittelmarkt ist nur ca. 1 Mrd. € stark. Dies bedeutet für den Hersteller ein enormes finanzielles Risiko. Dass Schwerstkranke darauf warten, interessiert den Hersteller und die Shareholder recht wenig.

    Dann gibt es noch ein weiteres Problem: Während das Prostatakarzinom im Frühstadium relativ einfach zu heilen ist, bereitet das fortgeschrittene Prostatakarzinom erhebliche Probleme in der Therapie, selbst wenn man nur eine deutliche Linderung erzielen möchte. Wenn man richtig darüber nachdenkt, dann sollte das fortgeschrittene Prostatakarzinom nur von entsprechend ausgebildeten Onkologen behandelt werden und nicht von onkologisch geschulten Urologen. Da die Behandlung aber in der Regel weiterhin durch Urologen durchgeführt wird, haben die Onkologen wenig Anreiz, sich in diese Thematik einzuarbeiten und sich weiterzubilden. Dadurch gibt zu wenig auf das Prostatakarzinom spezialisierte Onkologen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Und Onkologen wissen durch ihre Arbeit mit anderen Tumorarten, wann und wie man von Leitlinien abweichen kann oder muss. Die Onkologen haben große Erfolge erzielt z.B. in der Kinder-Onkologie, in dem sie viele krebskranke Kinder in Studien und mit Ausnahmegenehmigungen behandelt haben.

    Ich möchte hier die Behauptung aufstellen, dass die Behandlung Schwerstkranker mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom nichts in einer Leitlinien zu suchen hat. Hier muss wegen der Komplexität der Erkrankung jeder Patient individuell und der Erkrankung und dem Patienten angepasst von einem Spezialisten behandelt werden und nicht nach Schema F §08/15 in irgendeiner Leitlinie. Unser Bestrebung muss es ein, dass wir diese Spezialisten auch bekommen. Erst dann wird es entscheidende Durchbrüche in der Behandlung geben.

    Liebe Grüße
    Günter
    "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
    Johann Wolfgang von Goethe

    Meine Geschichte unter myProstate

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      #17
      Ohh Shit!

      Jetzt habe ich doch glatt den falschen Thread erwischt. Sorry.

      Günter
      "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
      Johann Wolfgang von Goethe

      Meine Geschichte unter myProstate

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        #18
        Hallo,
        es war nur eine Karikatur und noch eine doppelsinnige dazu! Da bisher jede Karikatur/Persiflage von mir ein Beben ausgelöst hat, werde ich zukünftig auf diese Art der Kommunikation verzichten.
        Gruß Knut.

        Kommentar


          #19
          Zitat von knut.krueger Beitrag anzeigen
          Hallo,
          es war nur eine Karikatur und noch eine doppelsinnige dazu! Da bisher jede Karikatur/Persiflage von mir ein Beben ausgelöst hat, werde ich zukünftig auf diese Art der Kommunikation verzichten.
          Gruß Knut.
          hallo knut,bitte nicht aufhören. eine gesunde diskussion in unserer situation gibt dem ganzen doch einen angenehm anregenden beigeschmack.
          gruß mattse

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