Liebe Weggefaehrten:=
nach drei Monaten in Deutschland endlich wieder in Spanien. Sehe des Nachts jetzt wieder Sterne am Himmel und den grossen Mond, am Tage blauer Himmel und Freude am Leben. Fuer mein naechstes Leben wuensche ich mir, nur in Spanien zu sein.
Die Monate in Deutschland haben mir nur Ungemach und Verdruss bereitet.
Zum vierten Male innerhalb zwei Jahren im Krankenhaus. Gar reizend waren die jungen Urologinnen. Wie sie alles ueber Maenner wissen und was ihnen gut tut. Die Aufnahmeaerztin wollte mich zu einer Beschneidung ueberreden. Zur Vorbeugung gegen Harnweginfektionen, wie sie sagte. Die einzige ernste und schmerzhafte Harnweginfektion, die ich je hatte, habe ich mir jedoch in eben diesem Krankenhaus geholt, bei einer Harnweguntersuchung mittels Kontrastmittel, der widerwaertigsten Untersuchung, die ich je erlebt habe. Die Stationsaeztin hat mir dann die Kastration vorgeschlagen, welche heutzutage, wie sie sagte, so geschickt gemacht werden koenne, dass man aeusserlich nichts sehen wuerde.
Das alles erinnerte mich an Voltaires Romanhelden Zadig, dem seine Frauen in scheintotem Zustand die Nase abschneiden wollten, um den Hausfreund von einer Krankheit zu kurieren. Alternativlos waere das, wie unsere Politiker heutzutage sagen wuerden.
Nein Ihr Lieben, mit Reinardo werdet Ihr weder das eine noch das andere machen. Und auch Eure Hormontherapie lehne ich aus gutem Grunde ab.
Im BPS=Forum ist ueber Abiraterone diskutiert worden als handele es sich um eine neue Wunderdroge. Handelt es sich aber doch nur um eine raffiniert ausgetueftelte Variante von Hormontherapie, die es vermag, den letzten Rest Testosteron aus dem Koerper herauszudruecken. Das k a n n gar kein so wundersames Medikament sein und das Ergebnis duerfte im Einzelfall, wenn man die Vorbehandlungen kennt, vorhersagbar sein. Als Antwort auf meine Zweifel bin ich nur mit unsachlichen, moralisierenden Argumenten beschimpft und niedergemacht worden.
Im Privaten musste ich leider miterleben, wie einige meiner Verwandten an Krankheiten des Alters zu tragen haben. Einer meiner Cousins ist nach Makuladegeneration erblindet. Ein zweiter leidet an fortgeschrittenem Parkinson, kann nur noch gestuetzt kleine Schritte gehen und nur leise sprechen. Ein dritter Cousin ist nach zwei Schlaganfaellen verwirrt und muss staendig betreut werden. Sie alle sind juenger als ich. Wie gut bin ich doch noch dran mit meinem "nur Prostatakrebs".
Im Politischen bin ich Zeitzeuge geworden von wirtschaftlichen und europapolitischen Fehlentscheidungen unserer Regierung, deren Auswirkungen unsere Kinder und Enkel voll treffen werden, wir aber schon jetzt zu spueren bekommen in der Amerikanisierung der Arbeitswelt und vorhersehbarer Altersarmut. Nach zwei verlorenen Weltkriegen steht unserem Land eine dritte grosse Katastrophe bevor.
Gruss und Lebetwohl fuer eine lange Zeit.
Reinardo
nach drei Monaten in Deutschland endlich wieder in Spanien. Sehe des Nachts jetzt wieder Sterne am Himmel und den grossen Mond, am Tage blauer Himmel und Freude am Leben. Fuer mein naechstes Leben wuensche ich mir, nur in Spanien zu sein.
Die Monate in Deutschland haben mir nur Ungemach und Verdruss bereitet.
Zum vierten Male innerhalb zwei Jahren im Krankenhaus. Gar reizend waren die jungen Urologinnen. Wie sie alles ueber Maenner wissen und was ihnen gut tut. Die Aufnahmeaerztin wollte mich zu einer Beschneidung ueberreden. Zur Vorbeugung gegen Harnweginfektionen, wie sie sagte. Die einzige ernste und schmerzhafte Harnweginfektion, die ich je hatte, habe ich mir jedoch in eben diesem Krankenhaus geholt, bei einer Harnweguntersuchung mittels Kontrastmittel, der widerwaertigsten Untersuchung, die ich je erlebt habe. Die Stationsaeztin hat mir dann die Kastration vorgeschlagen, welche heutzutage, wie sie sagte, so geschickt gemacht werden koenne, dass man aeusserlich nichts sehen wuerde.
Das alles erinnerte mich an Voltaires Romanhelden Zadig, dem seine Frauen in scheintotem Zustand die Nase abschneiden wollten, um den Hausfreund von einer Krankheit zu kurieren. Alternativlos waere das, wie unsere Politiker heutzutage sagen wuerden.
Nein Ihr Lieben, mit Reinardo werdet Ihr weder das eine noch das andere machen. Und auch Eure Hormontherapie lehne ich aus gutem Grunde ab.
Im BPS=Forum ist ueber Abiraterone diskutiert worden als handele es sich um eine neue Wunderdroge. Handelt es sich aber doch nur um eine raffiniert ausgetueftelte Variante von Hormontherapie, die es vermag, den letzten Rest Testosteron aus dem Koerper herauszudruecken. Das k a n n gar kein so wundersames Medikament sein und das Ergebnis duerfte im Einzelfall, wenn man die Vorbehandlungen kennt, vorhersagbar sein. Als Antwort auf meine Zweifel bin ich nur mit unsachlichen, moralisierenden Argumenten beschimpft und niedergemacht worden.
Im Privaten musste ich leider miterleben, wie einige meiner Verwandten an Krankheiten des Alters zu tragen haben. Einer meiner Cousins ist nach Makuladegeneration erblindet. Ein zweiter leidet an fortgeschrittenem Parkinson, kann nur noch gestuetzt kleine Schritte gehen und nur leise sprechen. Ein dritter Cousin ist nach zwei Schlaganfaellen verwirrt und muss staendig betreut werden. Sie alle sind juenger als ich. Wie gut bin ich doch noch dran mit meinem "nur Prostatakrebs".
Im Politischen bin ich Zeitzeuge geworden von wirtschaftlichen und europapolitischen Fehlentscheidungen unserer Regierung, deren Auswirkungen unsere Kinder und Enkel voll treffen werden, wir aber schon jetzt zu spueren bekommen in der Amerikanisierung der Arbeitswelt und vorhersehbarer Altersarmut. Nach zwei verlorenen Weltkriegen steht unserem Land eine dritte grosse Katastrophe bevor.
Gruss und Lebetwohl fuer eine lange Zeit.
Reinardo
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