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bei einer Fortbilungsveranstaltung des onkologischen Arbeitskreises der Mannheimer Urlogen berichtet Prof. Michel, dass seine Abteilung, die Urlogie von dem Skandal glücklicherweise nicht betroffen sei. Die Urologie hat eine eigene Desinfektionsabteilung, deren Geräte alle in Ordnung waren und mit den notwendigen TüV-Siegel ausgestattet waren.
Das ist erfreulich, aber nur ein Tropfen auf einen heißen Stein, denn es geht in erster Linie um den guten Ruf des UMM.
Professor Michel habe ich unabhängig von den UMM-Problemen - Hier - empfohlen.
"Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich umso mehr, je schneller man geht" (Denis Diderot)
Die Urologie hat eine eigene Desinfektionsabteilung, deren Geräte alle in Ordnung waren und mit den notwendigen TüV-Siegel ausgestattet waren.
Aja...bedienen sich die Uro OP nicht der Zentralsteri-Abteilung? Na dann...
Egal welche Abteilung davon betroffen ist, so etwas darf faktisch nicht vorkommen, zumal die Misstände schon länger bekannt waren und es ja nicht nur an den Maschinen lag.
Nein Krisenmanagement muss anderst aussehen ausser Beteuerungen von einzelnen Fakultäten. Es gilt wieder Vertrauen zu gewinnen und hierzu zählt auch politische Verantwortung zu übernehmen.
Aber noch einmal, Mannheim kann überall sein, daher macht endlich Schluss mit der Kommerzialisierung unseres Gesundheitswesens. Plant wieder mehr qualifiziertes Personal ein, investiert wieder in moderne Geräte und macht Schluss Mediziner als Erfüllungsgehilfen marktwirtschaftlicher Interessen zu missbrauchen.
So genug Frust von der Seele geschrieben. .schönen sonnigen Sonntag.
ni. ⋅ In einem Ausbildungsspital im amerikanischen Gliedstaat Illinois sind im vergangenen Jahr zwischen März und Dezember 39 Patienten mit einem multiresistenten Bakterium der Gattung Escherichia coli angesteckt worden. Das zeigt ein Untersuchungsbericht der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC, der jetzt im «Journal of the American Medical Association» veröffentlicht wurde.¹
Der Report zeigt, dass sich 35 der angesteckten Patienten in dem Spital einer speziellen Art von Magenspiegelung unterzogen hatten. Dabei wird ein Endoskop durch den Mund in den Zwölffingerdarm eingeführt, um von dort aus in den Gallengang zu gelangen. Auf einem solchen Endoskop liessen sich jene weltweit gefürchteten Kolibakterien nachweisen, die selbst gegen wichtige Reserve-Antibiotika wie die Carbapeneme resistent sind. Laut den CDC-Forschern hatten die Spitalärzte das Endoskop nach den Vorschriften des Herstellers korrekt gereinigt und desinfiziert. Regelmässige mikrobiologische Tests, wie das einige Fachgesellschaften empfehlen, fanden dagegen nicht statt. Sonst wäre die Verunreinigung früher aufgefallen. Es stelle sich nach einem solchen Fall die Frage, schreibt ein Experte in einem Kommentar zur Studie, ob die Desinfektion von Zwölffingerdarm-Endoskopen nicht generell verbessert werden müsse.²
Denn es sei durchaus möglich, dass der Fall in Illinois kein isoliertes Ereignis, sondern die Spitze eines Eisberges darstelle.
Und mit all dem Gerät, was man uns im Verlaufe einer PCa-Karriere hinten reinsteckt,
sind wir besonders betroffen.
Hvielemi
Nachtrag:
Ups! Ich hab da Sterilisation von chirurgischem Gerät und Desinfektion durcheinandergebracht.
Man möge mir verzeihen, Spitalhygiene ist eben ein sehr weites und schwieriges Gebiet,
offensichtlich auch für die Anwender.
Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?) [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase [5]PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
Bemerkenswert ist der Kommentar. Dem habe ich aus eigenen Erfahrungen nichts mehr hizuzufügen.
@ Konrad
Die Desinfektion solcher Apparate und Geräte ist klar vorgeben. Dieses richten sich in Deutschland immer nach den Vorgaben und Emnpfehlungen des RKI (Robert-Koch-Institut). Hier für Endoskope: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/...ublicationFile
Die Schwachstelle ist in der Regel der Mensch und die Gier noch Kostenoptimierung. Ausgeliefert ist der Patient, der seinem Behandler uneingeschränkt vertrauen muss. Oftmals ein Vertrauensbruch. Bei Interesse kann jetzt weitergelesen werden, ein Erfahrungsbericht:
Im Frühjahr dieses Jahres bat mich meine 22 jährige Tochter sie zu einer Extraktion eines sogenenannten 3. Molaren (Weisheitszahn) zu begleiten. In einer regionalen, sehr großen Praxis für Oralchirugie sollte der Eingriff vorgenommen werden.
Der Oralchirurg betrat das Behandlungszimmer und gab meiner Tochter und mir die Hand, erklärte kurz den Eingriff und wollte sich nochmal von den Begebenheiten ein Bild machen. Er nahm die Instrumente in die Hand und begutachtete die Situation. Wir hatten den ersten Termin am Tag und meine Tochter hoffte auf schnelle Erledigung der Prozedur. Der Arzt zog sich Einmalhandschuhe über, nahm eine halbleere Flasche Lokalanästhetikum in die Hand und wollte gerade seine Spritze aufziehen. Ich habe meine Tochter aufgefodert die Praxis zu verlassen... was war passiert?
1. Fehler - Er hätte sich vor dem begutachten des Zahnes die Hände waschen müssen da er, die Türklinke in die Hand nahm und uns beiden die Hand gab. Noch akzeptabel das Unterlassen bei einer normalen zahnärztlichen Kontrolle aber nicht vor einem chirurgischen Eingriff!
2. Fehler - Die Durchstechflasche mit dem Lokalanästhetikum stand vom Vortag halb geleert bereit. Selbst wenn die Flasche am späten Abend des Vortages geöffnet wurde und der Inhalt noch zu verwenden war, hätte der Durchstechpfropf vor der Entnahme mit Alkohollösung desinfiziert werden müssen. Sonst ein hoes Risiko für eine Infektion der Einstichstelle...
Jetzt kann man denken, überreagiert, kleinliches Verhalten. Nein es war ein Vertrauensbruch da kurz hintereinander Prinzipien der medizinischen Kunst gebrochen wurden.
Meine anschließende Beschwerde wurde dann übrigens auf die anwesende ZFA abgewälzt, die angeblich hierfür verantwortlich war...
Tom
PS: Dies war mein letztes Statement zum Vorfall an der UMM. Der Imageschaden ist schon jetzt immens und weiter Öl ins Feuer zu gießen hilft an dieser Stelle keinem weiter.
Die Desinfektion solcher Apparate und Geräte ist klar vorgeben. Dieses richten sich in Deutschland immer nach den Vorgaben und Emnpfehlungen des RKI (Robert-Koch-Institut). Hier für Endoskope: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/...ublicationFile
Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass Geräte, die in Körperhöhlen
eingeführt werden, lediglich desinfiziert werden und nicht sterilisiert. Igitt!
Man denke an all diese Fugen, Materialübergänge und Gelenke,
die so ein Ding aufweist.
"Klar vorgegeben" reicht eben gerade nicht, wie der Fall aus Illinois zeigt.
Nicht der Prozess, der zum Ziel führt, sondern die Qualitätskontrolle ist
entscheidend.
PS: Dies war mein letztes Statement zum Vorfall an der UMM.
Der Imageschaden ist schon jetzt immens und weiter
Öl ins Feuer zu gießen hilft an dieser Stelle keinem weiter.
Och, das ist halb so schlimm. Nun hat es die UMM erwischt, ein andermal lagen
irgendwo tote Ratten hinterm Herd der Grossküche. Das sind eben die Fälle,
die an die Öffentlichkeit kommen. Die Anderen lernen hoffentlich rasch aus
solchen Missständen und schauen bei sich selbst mal nach, was da alles
schiefgehe. Da wird JEDES Haus fündig.
Hvielemi / Konrad
Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?) [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase [5]PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
... Der Arzt zog sich Einmalhandschuhe über, nahm eine halbleere Flasche Lokalanästhetikum
in die Hand und wollte gerade seine Spritze aufziehen. Ich habe meine Tochter aufgefordert
die Praxis zu verlassen... was war passiert?
1. Fehler - ...
2. Fehler - ...
Sonst ein hohes Risiko für eine Infektion der Einstichstelle...
Jetzt kann man denken, überreagiert, kleinliches Verhalten. Nein es war ein Vertrauensbruch
da kurz hintereinander Prinzipien der medizinischen Kunst gebrochen wurden
Solche Dinge sind leider Alltag, erschreckender Alltag.
So können es weder Ärzte noch irgendwelches anderes Personal unterlassen,
bei der Blutabnahme aus der Armvene nach dem behelfsweisen Desinfizieren mit
einem alkoholgetränkten Tupfer die Vene noch einmal mit blossem Finger
zu befummeln. Und dann feste rein mit der sterilen Nadel ...
Bei mindestens 20 Blutabnahmen im Jahr, ist das ganz schön anstrengend
jedes dritte mal darum bitten zu müssen, die Prozedur doch umzukehren:
Erst fummeln, dann desinfizieren, dann stechen.
Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.
[1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?) [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase [5]PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017
Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass Geräte, die in Körperhöhlen
eingeführt werden, lediglich desinfiziert werden und nicht sterilisiert.
Naja, einiges davon schon, aber halt nicht alles. Das Problem ist der Materialmix, die Optik usw.... das ist eben auch dem Komfort geschuldet. Welcher Mann möchte heute noch ein starres Metallrohr durch seine Harnröhre bis zur Blase bei Bewußtsein vorgeschoben bekommen?
Aber.... wenn es eine Praxis ernst nimmt mit der Hygiene, das Personal qualifiziert ist und genügend Zeit für diese Aufgaben hat dann sollten diese Geräte auch problemlos zu gebrauchen sein.
Aber, wie gesagt schlimmer geht immer.... aber an diesem Punkt höre ich lieber auf zu Schreiben... und möchte nur an meinen ersten Urologen erinnern, dem Überzieher für seinen Ultraschallkopf schon zu teuer waren.
Großeinsatz am Klinikum: Mehrere Polizeibusse und zahlreiche Beamte in Zivil tauchen gestern plötzlich auf dem Gelände auf. Zielstrebig eilen die Fahnder ins Gebäude. Patienten, Besucher und Angestellte können beobachten, wie kurz darauf kistenweise Dinge aus den Häusern geholt und in den Transportern verstaut werden. Was ist das für eine außergewöhnliche Aktion, die gestern auf dem Gelände des Klinikums für Unruhe sorgt?
"Das Hygieneproblem der UMM ist nur ein Bruchteil an Auswirkungen von falschen, betriebswirtschaftlichen Anreizen im alltäglichen Klinikbetrieb.
Jahrelang wurde ignoriert, Kritiker mit Repressalien gedroht oder gemobbt. Wenn wir schon dabei sind wie wäre es mit Arbeitszeiten? Qualifikationen? Dokumentationen? Abrechnungen?
Mannheim ist ein krasses Beispiel an verfehlter Gesundheitspolitik. Für mich sitzen die eigentlich Schuldigen in Berlin!"
"Demut soll niemals etwas anderes sein als die Verneinung von Hochmut. Sonst wird sie Kleinmut"
(Marcuse)
Dr. Matthias Schiffer, Arzt und Rechtsanwalt in Heidelberg, verfolgt die neuesten Entwicklungen am Klinikum ganz genau. Mit Ärger. Im Netz liest er die Artikel über den Rücktritt des Klinikum-Geschäftsführers Alfred Dänzer und die Berichte über den Auftritt des Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz (SPD) am Donnerstag im Klinikum. Über seine Ankündigung, das verloren gegangene Vertrauen wieder gewinnen zu wollen. Mithilfe einer unabhängigen Kommission, die den Vorwürfen auf den Grund gehen soll.
hier einen Auszug einer E-Mail, die ich von Prof. Häcker erhalten habe: Lieber Herr Burger,
Wir haben letzte Woche vom Regierungspräsidium bestätigt bekommen, dass die derzeitigen Auflagen alle erfüllt wurden; wir arbeiten nun mit Hochdruck daran, dass der –unbetroffene!- Urologische Sterilisationsbereich wieder geöffnet werden kann.
Am späten Dienstagnachmittag standen sie fest, gestern hat das Universitätsklinikum nun die Namen der Experten bekanntgegeben, die im Auftrag des Krankenhauses die Hygiene-Vorwürfe der vergangenen Wochen untersuchen sollen. Bereits vor zwei Wochen hatte Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Kurz bekanntgegeben, eine Untersuchungskommission mit "unabhängigen Hygiene- und Organisationsexperten" einsetzen zu wollen.
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