Liebe Forumgemeinde, vor zehn Jahren wurde bei mir ein Prostatakarzinom entdeckt (cT2c, 2 Stanzen 7a und 7b, N0M0, DNA-Messsung kribriformes Wachtumsmuster, beginnender Typ B). Mein Urologe schlug damals vor, mich zunächst in aller Ruhe mit Experten der diversen Fachrichtungen zu beraten -Berlin, Ulm, Heidelberg- und erst aufgrund eigener -begrenzter- Sachkenntnis zu entscheiden. Ich bin diesem Rat gefolgt und habe mich nach Recherche im April/Mai 2013 mit IMRT und ohne ADT bestrahlen lassen. PSA bei IMRT-Beginn 29,7, Nadir anderthalb Jahre später 2,67.
Seitdem lese ich von Zeit zu Zeit hier im Forum mit, um mich auf einem möglichst aktuellen Stand zu halten, was die Therapiemöglichkeiten angeht. Ausserdem beeindruckt mich die Empathie und die Sachkenntnis, mit der Leidenskollegen hier begleitet werden. Deshalb wende ich mich heute mit der Bitte um Hilfestellung für eine anstehende sinnvolle Therapie-Entscheidung ans Forum.
Der Hintergrund: In den vergangenen zehn Jahren stieg der PSA langsam, aber kontinuerlich an. Aufgrund der Verdoppelungszeit von mal unter, mal über 3 Jahren habe ich zunächst abgewartet. Doch als die PSA-Werte im Oktober 2022 einen plötzlichen Anstieg verzeichneten (von 6,7 auf 11,3, VZ von 34 auf 12,1 Monate gesunken), habe ich ein PSMA PET/CET/MRT machen lasssen. Ergebnis: Lokalrezidiv und eine kleine Knochenmetastase im linken Sitzbein.
Nach einem Gepräch mit meinem Urologen, einer Uro-Onkologin und einem Strahlentherapeuten sowie der Vorstellung vor einem Tumorboard wurden mir folgende Therapiemöglichkeiten genannt:
1. Eine Raditio der isolierten Metataste. In der kommenden Woche habe ich deshalb einen Gesprächstermin in einem Cyberknife Zentrum.
2. Alternativ weiter beobachten, in Abhängigkeit von der VZ.
3. Standardtherapie ADT plus Apalutamid oder Enzalutamid
4. Screening TALAPRO 3, falls Therapie gewünscht.
Ich werde in drei Wochen 70, bin also Rentner, aber als kreativer Kopfarbeiter noch voll im Berufsleben. Und möchte das noch so lange wie möglich bleiben. Deshalb wollte/will ich eine Hormontherapie mit den bekannten Nebenwirkungen so lange wie es geht hinauszögern. Mein Leben unnötig aufs Spiel setzen möchte ich natürlich auch nicht.
Mir gehen im Moment folgende Fragen im Kopf herum: Lohnt sich bei einem Lokalrezidiv überhaupt die Radatio der einzelnen Metastase?
Wenn ich alternativ weiter beobachte, ab welchem Zeitpunkt muss ich spätestens in die ADT einsteigen? Auch mit einem Blick ausserhalb der Leitlinie...
TALAPRO 3 sagt mir wenig, ich habe zwar recherchiert, muss aber beim Urologen nochmal nachhaken, was es damit genau auf sich hat.
Gibt es hier im Forum bereits Erfarungen, oder hat jemand vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden? Für sachkundige Hinweise/Ratschläge/Gedanken bin ich sehr dankbar.
Vielen Dank und ein schönes Wochenende,
Bernd.
Seitdem lese ich von Zeit zu Zeit hier im Forum mit, um mich auf einem möglichst aktuellen Stand zu halten, was die Therapiemöglichkeiten angeht. Ausserdem beeindruckt mich die Empathie und die Sachkenntnis, mit der Leidenskollegen hier begleitet werden. Deshalb wende ich mich heute mit der Bitte um Hilfestellung für eine anstehende sinnvolle Therapie-Entscheidung ans Forum.
Der Hintergrund: In den vergangenen zehn Jahren stieg der PSA langsam, aber kontinuerlich an. Aufgrund der Verdoppelungszeit von mal unter, mal über 3 Jahren habe ich zunächst abgewartet. Doch als die PSA-Werte im Oktober 2022 einen plötzlichen Anstieg verzeichneten (von 6,7 auf 11,3, VZ von 34 auf 12,1 Monate gesunken), habe ich ein PSMA PET/CET/MRT machen lasssen. Ergebnis: Lokalrezidiv und eine kleine Knochenmetastase im linken Sitzbein.
Nach einem Gepräch mit meinem Urologen, einer Uro-Onkologin und einem Strahlentherapeuten sowie der Vorstellung vor einem Tumorboard wurden mir folgende Therapiemöglichkeiten genannt:
1. Eine Raditio der isolierten Metataste. In der kommenden Woche habe ich deshalb einen Gesprächstermin in einem Cyberknife Zentrum.
2. Alternativ weiter beobachten, in Abhängigkeit von der VZ.
3. Standardtherapie ADT plus Apalutamid oder Enzalutamid
4. Screening TALAPRO 3, falls Therapie gewünscht.
Ich werde in drei Wochen 70, bin also Rentner, aber als kreativer Kopfarbeiter noch voll im Berufsleben. Und möchte das noch so lange wie möglich bleiben. Deshalb wollte/will ich eine Hormontherapie mit den bekannten Nebenwirkungen so lange wie es geht hinauszögern. Mein Leben unnötig aufs Spiel setzen möchte ich natürlich auch nicht.
Mir gehen im Moment folgende Fragen im Kopf herum: Lohnt sich bei einem Lokalrezidiv überhaupt die Radatio der einzelnen Metastase?
Wenn ich alternativ weiter beobachte, ab welchem Zeitpunkt muss ich spätestens in die ADT einsteigen? Auch mit einem Blick ausserhalb der Leitlinie...
TALAPRO 3 sagt mir wenig, ich habe zwar recherchiert, muss aber beim Urologen nochmal nachhaken, was es damit genau auf sich hat.
Gibt es hier im Forum bereits Erfarungen, oder hat jemand vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden? Für sachkundige Hinweise/Ratschläge/Gedanken bin ich sehr dankbar.
Vielen Dank und ein schönes Wochenende,
Bernd.
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