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Nebenwirkungen bei OP

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    #16
    Ich denke gerade diese Diskrepanz deutet aber doch auf eine Mehrheit hin, die mit der OP zufrieden war. Üblicherweise hört man doch immer eher drei Unzufriedene schimpfen als 97 Zufriedene loben.

    Ich bin noch nicht so lange hier im Forum, aber ich denke auch hier ist die Tendenz, daß Zufriedene Operierte sich eher nicht mehr melden.

    Sie haben nach der OP wohl relativ schnell zum "Alltag" zurück gefunden und die Sache als "erledigt" betrachtet, während andere das eben Jahre mit sich herum tragen.
    Zuletzt geändert von ottogerd; 07.07.2007, 15:50.

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      #17
      Hallo,

      zähle mich auch zu den "zufriedenen Operierten", trotz R1-Situation und nicht nerverhaltend (s. Profil).
      War schon vor der Stanzbiopsie in den Foren "unterwegs" und hatte dann auch nach dem Biopsie-Befund sehr früh eigentlich den Wunsch gehabt -diesen von mir nicht gewünschten Gast - so schnell alsmöglich
      loszuwerden.
      Allerdings fanden vor der RPE familieninterne Gespräche über die diversen möglichen Folgen statt.
      Da ich mit der Familienplanung abgeschlossen hatte, war wohl mein größtes Problem die Inkonzinenz, aber die hat mich ja nur kurzzeitig behindert.
      Bin seit 36 Jahren verheiratet und habe eine sehr verständnisvolle Frau
      bezüglich meiner Impotenz.
      Vielleicht hatte auch der schnelle Entschluß zur OP damit zu tun, das ich mich 13 Monate vorher eine Hirn_OP (mandarinengroßes Meningeom) unterziehen musste, und ich wohl keine Lust auf einen neuen "Kriegsschauplatz" hatte. Aber selbst wenn es nicht so gewesen wäre, würde ich mich heute nochmal operieren lassen, da würde ich diesmal allerdings den Bauchschnitt vorziehen, weil die Neben- und Nachwirkungen nach dem Dammschnitt - wie ich es empfunden habe - doch sehr extrem waren und nerverhaltend dann doch nicht operiert werden konnte!

      Gruß aus Duisburg und ein schönes WE
      wünscht Euch
      Helmut
      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=230&page=data

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        #18
        Zitat von ottogerd Beitrag anzeigen

        ...Ich denke gerade diese Diskrepanz deutet aber doch auf eine Mehrheit hin, die mit der OP zufrieden war...
        Es tut mir leid, aber das glaube ich beim besten Willen nicht. Ich vermute eher, dass sich die Inkontinenten/Impotenten/Potenzgeschädigten genieren und sich deshalb nicht melden. Ausnahmen hier im Forum bestätigen da meines Erachtens nur die Regel.

        Aber wie auch immer...

        Für mich gilt jetzt: "Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so schlau als wie zuvor."


        Dennoch danke an alle, die sich per Mail oder hier im Thread gemeldet haben, und allen einen schönen Sonntag!

        Schorschel

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          #19
          Schorschel warum sollte es hier anders sein als im richtigen Leben. Man hört immer nur die "unzufriedene" Minderheit. Und gerade die Anonymität des Internetes bietet doch die geeignete Plattform dafür, sich ohne Hemmungen auszutauschen und seine mögliche Unzufriedenheit auszudrücken.

          Positive Erfahrungen weiter zu geben erfordert aber schon wieder eine gewisse Bereitschaft eigentlich unnötige Mühe auf sich zu nehmen, eine gewisse idealistische Einstellung, denn sie bringt einem persönlich ja nichts mehr.

          Gerade deshalb finde ich es wichtig, wenn erfolgreich operierte im Forum bleiben und von ihren positiven Erfahrungen berichten. Insbesondere wenn man gelegentlich mit sehr unwahrscheinlich klingenden Zahlen konfrontiert wird, wie z.B die Sterberate bei OP, o.ä.

          Egal wie, ich wünsche die richtige Entscheidung und ein gutes Gelingen.

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            #20
            Hallo lieber Schorschel,

            Du solltest Dich nicht "kirre" machen, denn Du hast eine gute Ausgangslage, die Dir erlaubt, vernünftig und in Ruhe die für Dich langfristig richtige Therapie auszuwählen.
            Anders sieht es doch bei der Mehrheit der "anonymen" Betroffenen aus, die sich eher Hals über Kopf für eine OP entscheiden. Meistens sind sie hinterher genauso wenig an der Verarbeitung ihres Krankheitsbildes unter medizinischen Gesichtspunkten interessiert wie vor der Diagnose und finden sich mit den Therapiefolgen ab.

            Nach wie vor ist der Sinn der Früherkennung umstritten, daher solltest Du das Pferd anders aufziehen und vielleicht indirekte Schlüsse aus z.B. diesen Artikeln des Dt. Ärzteblattes ziehen, solange Deine Situation auch ohne lokale Therapien gut zu handeln ist:


            Die Schlussfolgerung, ab 40 Jahren mit dem PSA-Screening zu beginnen, ist nicht nachvollziehbar. Die Autoren widersprechen ihrer Zusammenfassung, zudem ist das Prostatakarzinom, wie ebenfalls angeben, vor dem 50. Lebensjahr selten. Aus dem...


            Meine Schlussfolgerung lautet: die Effektivität des PSA-Screenings ist, wie die Autoren richtig schreiben, nicht bewiesen; daher müssen Männer gründlich aufgeklärt werden. Dieser Artikel erlaubt es nicht, Schlüsse über die Vor- und Nachteile zu ziehen. Es wird nicht angeben, dass 12 000 an Prostatakrebs Versterbende circa drei Prozent der jährlich sterbenden Männer sind. Um die Zahl einordnen zu können, wäre das Durchschnittsalter, in dem sie versterben, wichtig.
            Angaben zur Sensitivität und Spezifität, um die Anzahl der falschpositiven Befunde abzuschätzen zu können, fehlen. Die Früherkennung an sich hat keinen Wert.
            Es wird angegeben, dass radikal prostatektomierte Männer nach zehn Jahren im Vergleich zu Untherapierten nur 15 Prozent statt 25 Prozent Fernmetastasen haben. Das ergibt eine NNT („number needed to treat“) von 10, das heißt, nur einer von zehn Operierten profitiert in Bezug auf den Endpunkt. Neben dem Nutzen muss auch der Schaden betrachtet werden, daher sollten nicht nur Komplikation der Prostatabiopsie sondern auch die Folgen der radikalen Prostatektomie und anderer Behandlungen berücksichtigt werden.
            In einer Studie waren 24 Monate nach radikaler Prostatektomie anstatt 78 Prozent nur noch 32 Prozent kontinent, und die Zahl der Männer mit sexuellen Funktionsstörungen stieg von 18 auf 42 Prozent (2).
            Das PSA-Screening erfüllt nicht die etablierten WHO-Kriterien und wird nicht ausreichend kritisch dargestellt.
            Aus solchen Aussagen schieße ich für Dich und jeden anderen Betroffenen in ähnlicher Lage, dass es Dir zu Recht wichtig sein sollte, mithilfe der bereits vorliegenden Daten und von weiteren zusätzlichen diagnostischen Markern Deine spezielle Prognose so präzise wie möglich festzustellen, um zu einer endgültigen Entscheidung - sollte sie denn jemals erforderlich werden - zu gelangen.

            Viel Glück weiterhin wünscht Dir,

            Carola-Elke
            Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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              #21
              Zitat von ottogerd Beitrag anzeigen
              Gerade deshalb finde ich es wichtig, wenn erfolgreich operierte im Forum bleiben und von ihren positiven Erfahrungen berichten.
              Ich gehöre zu den nicht erfolgreich operierten Patienten mit allen Spätschäden außer der Kontinenz und ich glaube trotzdem, dass ich mich wahrscheinlich wieder so entscheiden würde. Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen Ausnahmen, die der Schrschel meint.
              Einen schönen Sonntag
              Michael

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