Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

intermittierende Hormontherapie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Lieber Andreas,

    mir ist nicht erst seit diesem Thread bewußt geworden, welch ein Perfektionist Du bist. Deshalb sollte ich auch eigentlich auf das Wort Wortklauberei in Richtung Andi (LowRoad) verzichten. Andererseits ist Dir aber auch nicht verborgen geblieben, dass ich nun dank Forum und unzähliger externer Informationsquellen Webweit einiges von Dir ergänzte oder Deinem Korrekturbedürfnis anheim gefallenes sehr wohl auch so im Hinterkopf hatte und auch jetzt habe, wie Du es am liebsten absolut stichhaltig natürlich haben möchtest. Letztlich wollen wir Beide hier auch keine Werbung für eine inzwischen mehr oder weniger nicht mehr favorisierte Therapie zur Erstbehandlung eines PCa betreiben.

    Es lautet also z.B. so: Dreifache Hormonblockade (DHB) nach Dr. Robert Leibowitz. Oder: ®Triple Hormone Blockade, Triple Androgen Blockade und Finasteride Maintenance sind eingetragene Warenzeichen von Robert L. Leibowitz, M.D. Und auch: ®Triple hormone blockade, triple androgen blockade, and finasteride maintenance are the registered trademarks of Robert L. Leibowitz, M.D.

    Die Definition der dreifachen Hormonblockade/Leibowitz-Protokoll bezieht sich auf
    Männer mit klinisch lokalisiertem und/oder klinisch nicht metastasiertem Prostatakrebs,
    die zuvor nie eine Hormonblockade oder lokale Therapie gehabt haben. Sie
    werden 13 Monate lang mit Lupron2 oder Zoladex, drei Casodex täglich (nicht eine)3
    und Proscar, 5 mg einmal täglich behandelt. Anschließend müssen die Männer bei
    Proscar, 5 mg einmal täglich bleiben, der so genannten Proscar-Erhaltungstherapie.
    (Cytadren) verwenden.

    Man las dann auch: Männer werden mit 13 Monaten Dreifacher Hormonblockade (Triple Hormone Blockade®) behandelt, der eine Finasterid-Erhaltungstherapie (Finasteride Maintenance®) folgte. Bevor Casodex auf den Markt kam, verwendete man zwei Eulexin2 (Flutamid) dreimal täglich als Antiandrogen3. Seit 1997 ist das bevorzugte Antiandrogen drei Biculatamid-Tabletten (Casodex) täglich (150 mg), alle auf einmal eingenommen. Man glaubte, dass Lupron4 und Zoladex gleichwertig sind.

    Zum Antiangiogenen Cocktail dies: Aktuelle Komponenten:

    1. 50 mg Thalidomid jeden Abend
    2. GM-CSF
    3. Interferon oder Peg-Intron
    4. IL-2 (Interleukin-2)
    5. Zometa
    6. Proscar
    7. Celebrex 200 mg zweimal täglich
    8. Warfarin oder LMW Heparin
    9. metronomisch Cyclophosphamid; Methotrexat 2,5 mg zweimal täglich an den Tagen 1 und 2 eines Chemo-Zyklusses
    10.Rocaltrol (Calcitriol)

    Dass Leukine sehr teuer sind, haben wir auch erfahren müssen und zwar z.B. - hier -

    Zitat von LowRoad
    1.DHB (Lupron, Bicalutamide, Finasteride)
    2.Combi-Chemo (Docetaxel, Carboplatin, Estramustine phosphate)
    3.AAC (ANTIANGIOGENER COCKTAIL: Leukine, Revlimide, Thalidomide,…)
    Dass Revlimid das Generikum von Thalidomid ist, dürfte Dir natürlich bekannt sein.

    Es steht übrigens nirgends geschrieben, dass man alle diese Mittel gleichzeitig einzunehmen hat, sondern immer nur zwei bis
    drei, z. B. Thalidomid, Celebrex und Zometa.

    Falls ein zweiter HB-Zyklus mit DHB absolut unvermeidlich ist, sollte man den dann auf neun Monate begrenzen und dann
    unbedingt anstelle von Casodex, Flutamid oder Nilutamid Ketoconazol oder Aminoglutethamid einsetzen.

    Mit der Hochdosis Testosteron hat mittlerweile ja nicht mehr nur Bob L. Erfahrungen und Erfolg sondern auch Dr. FE.

    Ansonsten gilt aber: "Jeder hat ein Recht auf seine eigene falsche Meinung".

    "Dummheit ist nicht wenig wissen, auch nicht wenig wissen wollen, Dummheit ist zu glauben, genug zu wissen"
    (Konfuzius)

    Herzliche Grüße

    Harald

    Kommentar


      #17
      Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
      The good, the bad, and the ugly
      So klassifizierte Dr. Eugene Kwon die Prostatkrebszellen in einem kürzlich veröffentlichem Interview. Das entspricht ja auch unseren gelebten Erfahrungen:

      Die Guten, die Bösen und die Hässlichen.

      Die guten Zellen sind diejenigen, die PSA abgeben. Die bösen Zellen bilden Proteine bzw. neuroendokrinen Marker wie Chromogranin-A-oder etwas anderes. Die hässlichen Zellen machen gar nichts; sie sind im Serum unsichtbar. Sie verhalten sich wie kleinzelliger Krebs.

      Leider erscheint unser gesamtes konventionelles Therapiekonzept meist nur auf das PSA gerichtet. Je aggressiver sie behandeln, umso mehr schalten sie diese “guten“ Zellen, die PSA absondern aus, und enden mit einer undifferenzierten oder anaplastischen Zellpopulation, die kein PSA mehr produziert.
      @LowRoad:

      Hallo Andi,

      erstmal ein Danke für die ausgezeichnete Interpretationen, für das Posting selbst.

      Zu den "Guten, den Bösen und den Hässlichen..."

      dachte ich sofort an Tribukait, und seine wissenschaftl. Arbeiten. Heiß diskutiert, und umstritten, seine therapeutischen Konsequenzen im Kontext zur DNA-Ploide. Wobei für ihn bei einer peri-, tetra-, diploiden DNA-Verteilung eine Hormontentzugstherapie (DHB, ADT etc. als Ersttherapie) obsolet ist.
      Er wies nämlich nach, dass gerade bei einer ADT, als Firstline-Therapie bei einer peri-, tetra-, diploiden DNA,
      " Die Guten den Bösen Platz machen."
      Bezgl. zum Therapiemonitoring die Hinzunahme von div. bildgebenden Verfahren, fällt mir die Genese von Reinardo ein, wo ist dieser überhaupt ?, mit seinen von ihm begangenen "3 Fehlern." Einer davon war nur sein Verlass auf die PSA-Dynamik über die Jahre, soweit ich dies noch in Erinnerung habe.

      Nur gut, dass Dr. Eugene Kwon dies ähnlich sieht.

      Gruß Helmut

      Kommentar


        #18
        Morgen Helmut,
        klar kommen einem da gleich die Äußerungen von Tribukait und Kollegen in den Sinn. Reinardo hat sie ja oft genug hier vorgebracht. Allerdings sind die Schlussfolgerungen, die Tribukait bzw. Kwon daraus ziehen doch sehr unterschiedlich. Tribukait will keine ADT machen, lässt uns aber im Regen stehen, was wir denn ansonsten (außer sterben) machen sollten. Kwon empfiehlt in diesen Fällen erweiterte Bildgebung (PET-Scans) und entsprechende ergänzende Therapieformen die auch die "bad" und die "ugly" Zellen killen oder zumindest die Progression stoppen.

        Sich in fortgeschrittenen Stadien nicht nur auf den PSA Wert zu verlassen ist ja mittlerweile Konsens.
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

        Kommentar


          #19
          Hallo Andi,

          das E. Kwon versus Tribukait, unterschiedliche Therapieansätze verfolgen, verfolgten, ist klar. Mir ging es im wesentlichen daraum, dass beide Autoren darüber stimmig sind, das eine frühzeitige ADT als Firstline, förderlich für eine weitere. aggressivere Verkrebsung ist.
          Jüngst wird ja gerade beim CRPC, also auch im fortgeschrittenen Stadium, diskutiert, empfohlen, erst Medikamentös zu intervenieren wenn klinische Probleme eintretten. Mit anderen Worten, eine Hormonentzugstherapie, weitere modifizierte, erst dann einzuleiten wenn diese klinisch von Nöten sind.

          Dieser Sachverhalt impliziert im erweiterten Sinne, und resultiert, aus dem zuvor Gesagten.

          Gruß Helmut

          Kommentar


            #20
            Helmut,
            sehe ich nicht ganz so!

            Das eine Testosteronentzugstherapie (ADT) der "Verkrebsung" Vorschub leistet ist eigentlich erstmal unerheblich, denn die Frage aller Fragen lautet:

            womit lebe ich am längsten und am besten???

            Frühzeitiger Einsatz der ADT hat hier gewisse Vorteile beim primär metastasiertem PCA, das ist in Studien klar belegt.

            Anders mag es sich beim Rezidiv nach erfolgloser Primärtherapie (RPE & SRT bzw. EBRT) verhalten. Hier meinen manche Urologen ein verzögerter Einsatz der ADT wäre gleichwertig. Die von dir referierte Studie ist eine retrospektive Beobachtungsstudie geringer Evidenz, da wäre ich erstmal vorsichtig, denn es gibt für diese Fälle auch gegenteilige Untersuchungen.
            Who'll survive and who will die?
            Up to Kriegsglück to decide

            Kommentar


              #21
              Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
              Die von dir referierte Studie ist eine retrospektive Beobachtungsstudie geringer Evidenz, da wäre ich erstmal vorsichtig, denn es gibt für diese Fälle auch gegenteilige Untersuchungen.
              @LowRoad:

              Andi,

              jegliche retrospektive Studie ist mehr oder weniger von geringer Evidenz, zumindest in der klinischen Forschung, da diese von der Gegenwart aus die Vorgeschichte, Anamnese, untersucht, s. g. „Fall-Kontroll-Studien.“
              Eine Randomisierung, sowie andere Faktoren, Variablen, im streng wissenschaftlichen Sinne, findet nicht statt. Man wählt von daher Probanden aus, bei denen das zu untersuchende Ereignis aufgetreten ist. Die Kontrollgruppe setzt sich aus jenen zusammen, bei welchen dieses Ereignis nicht statt fand. Die einzigen gemeinsamen Eigenschaften beider Gruppen, nach welchen selektiert wird, entsprechen lediglich einiger äußerlichen Merkmalen, dass sog. Matching.
              Dagegen stellen schon eher prospektive Studien, in denen die Datenlage nach der Hypothesenaufstellung eigens für die Prüfung derselben gesammelt wird, eine erhebliche Evidenz dar.
              Letztere ist aber in der Humanmedizin aus ethischen Gründen oftmals, oder zumeist, nicht durchführbar, dass Dilemma in der klinischen Forschung schlechthin.
              Und wenn, dann nur mit einer geringen Probandenanzahl (VP < 50), die statistische Aussage muss dabei relativiert werden im Kontext einer multivariaten Vergleichsstudie.

              Ansonsten stimme ich Deinem Statement im posting #20 voll zu.

              Gruß Helmut

              Kommentar


                #22
                Hallo,

                bin ganz platt von den ganzen Fakten. Ist ja auch erst der Beginn meiner Krebskarierre. Ihre seid halt schon Meister, ich erst Lehrling. Aber vieles ist mir jetzt auch nicht klarer geworden. Von den guten, bösen, etc habe ich auch schon gehört. Deswegen wurde mir die Bestrahlung vorgeschlagen, um die Tumorlast insgesamt zu senken und den Bösen nicht soviel Spielraum zu geben. Seht Ihr das auch so? Außerdem gibt es doch noch mehr Tumormarker um eventuell entartete Zellen (die Bösen) besser rechtzeitig zu erkennen. Warum werden die nicht eingesetzt?

                Bei den ganzen verschiedenen Androgentherapien habe ich den Überblick verloren. Ich mit meiner einfach Androgenblockade stehe ja dann vielleicht doch nicht so schlecht da, wenn zweifach oder dreifach und die ganzen verschiedenen Zusatzmix auch eventuell wieder Nachteile mit sich bringen. In welchen Therapiestadien sind denn welche Anrogentherapien angebracht?

                Zu der Aussage, das bei PCa keine Spontanheilungen bekannt sind kann ich nur sagen das es keine übergeordnete Informatinsquelle gibt. Viele tummeln sich in alternativen Foren oder benutzen die erst garnicht und gehen gleich eigene Wege.

                Gruß Wolfgang

                Kommentar


                  #23
                  Interview with Prof. Eugene Kwon

                  Hello LowRoad.
                  Excuse me writing in english - I'm danish and my german writing isn't as good as it could be..
                  I do visit this excellent forum quite often and this time I have a bit of information, that maybe could help other 'searchers':
                  The mentioned interview with Prof. Eugene Kwon can't (any longer?) be found by Dr. Google.
                  But here you can buy ($10/$15) the "Prostate Forum Volume 16 Number 6" - in which the interview in question is brought.
                  -
                  Best regards
                  Alex

                  Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                  .........
                  Betreffend dem Interview mit Prof. Eugene Kwon, welches du wohl versucht hast zu ergooglen, da kann ich dir helfen:





                  Vorrangig geht es dabei um die Möglichkeiten eines (Cholin) PET Scans bei oligometastatischer Erkrankung. Sehr lesenswert!

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X