Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Das Leben ist voller Widersprüche:

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Hallo HansiB. Ich bin einer von denen, die auch die Chemotherapie empfehlen ohne sie selber gemacht zu haben. Mit grossem Interesse habe ich Deine PK-Geschichte im Profil studiert. Den von Winfried oben gegebenen Hinweis "Kritische Stimmen", d.h. die von Tribukait/Böcking veröffentlichte Studie zur Hormontherapie habe ich ebenfalls gelesen und die Schlussfolgerungen hieraus mir schon seit einiger Zeit zu eigen gemacht. In Deinem Fall würde ich auch wieder sagen, dass Du mit der Hormontherapie nicht gut fährst und früher oder später einen Progress haben wirst, der Dich zur Chemotherapie dann zwingen wird. Und je später diese einsetzt, umso weniger nachhaltig könnte ihre Wirksamkeit sein. Es wäre schon interessant zu erfahren, wieso Du das alles ganz anders siehst.
    Das Schrifttum, auf welches Prof.Böcking sich bezieht, ist Dir wahrscheinlich bekannt. Es handelt sich primär um die hier bereits mehrmals diskutierte GEK-Broschüre sowie die detaillierteren Aufsätze von u.a. Tribukait im Experten-Symposium an der Universität Bremen vom 12.Mai 2005. Ich halte die Ergebnisse dieser Studien für ganz wichtig und bahnbrechend. So schreibt auch D.Hebel, der Vorstandsvorsitzende der GEK Gmünder Ersatzkasse: "Den Medizinern, die sich mit bildzytometrischen Verfahren beschäftigen und die uns sagten, sie könnten mit ihren Methoden bessere und genauere Aussagen zur jeweiligen Bösartigkeit des Prostatakrebses machen, haben wir zunächst nicht geglaubt. . . Aber je länger wir uns Beleg um Beleg aus der internationalen Literatur vorlegen und erklären liessen, desto sicherer sind wir geworden, dass hier ein Schatz zugunsten einer qualitativ besseren Patientenversorgung zu heben ist. Darin haben uns auch die Urologen bestärkt, denen wir das Material vorgelegt haben."
    Gruss, Reinardo

    Kommentar


      Ich habe gestern die dritte Ladung Taxotre (75mg/m²=150mg absolut 3-wöchentlich) erhalten und zwar so wie die ersten beiden Male in besagter Ambulanz in Frankfurt.

      Über meinen 1. Termin habe ich hier und über meinen 2. hier und dort berichtet.

      Gestern war zum ersten Mal meine Frau dabei. Sie wollte auch mal nach Frankfurt, weite Welt und Großstadt schnuppern - ihr versteht schon.

      Habe wieder meine Blutwerte vorweg geschickt, nur diesmal war meine Infusion nicht vorbereitet. Irgendwer hatte es verbummelt und niemand wollte schuld sein. Somit war ich nicht wie beim letzten Mal um 12 sondern erst um 13.15 Uhr fertig. Während der Infusion verspeiste ich mein mitgebrachtes Obst. Danach war ich mit Frau beim Türken, um dort mit Appetit Döner plus Pommes und Salat zu essen. Dabei dachte ich an HansiB und hatte ein schlechtes Gewissen. Selbst schuld, wenn ich früh in die Kiste muss. Anschließend Einkaufsbummel über die Zeil und danach auf die Autobahn nach Hause.

      Ich habe diesmal überhaupt kein orales Dexamethason zu mir genommen. In der Frankfurter Ambulanz wird routinemäßig vor Taxotore eine Vorinfusion (250ml Kochsalzlösung) gegeben. Da sind drin 8mg Dexamethason, 1 Ampulle Vergentan (gegen Erbrechen und Übelkeit) und 1 Ampulle Fenistil (gegen allergische Reaktionen). Danach dann Taxotere.

      Ich glaube, ich könnte auf die Vorinfusion ganz verzichten. Im Martha Maria Krankenhaus wurde weder Vergentan noch Fenistil verabreicht, dafür aber mehr orales Dexamethason. So macht jeder seinen eigenen Stiefel. Ich glaube ich könnte auf alles verzichten.

      Heute Morgen war mein Gesicht, wie immer am Tag nach der Infusion, leicht gerötet. Das hat sich in der Zwischenzeit gegeben.


      Mein PSA-Verlauf:

      Eigentlich ist es vernünftig, PSA immer im selben Labor machen zu lassen. In der Praxis lässt sich das nicht umsetzen, denn jeder will mal ran.

      Labore:
      (1) Krankenhaus
      (2) AHB Bad Wildungen
      (3) Urologe vor Laborwechsel
      (4) Urologe anderes Labor nach Laborwechsel
      (5) Reha Bad Brückenau
      (6) Onkologe in Nürnberg
      (7) Hausarzt

      05.04.06 PSA=0,12ng/ml | (2)
      21.04.06 PSA=0,06ng/ml PSAVZ=-16Tg Nadir | (2)
      18.05.06 PSA=0,09ng/ml PSAVZ=41,0Tg | (3)
      13.06.06 PSA=0,23ng/ml PSAVZ=19,2Tg | (3)
      11.07.06 PSA=0,64ng/ml PSAVZ=19,0Tg | (3)
      10.08.06 PSA=1,65ng/ml PSAVZ=22,0Tg | (3)
      01.09.06 statt Proscar 1 Kapsel/Tg. Avodart
      08.09.06 PSA=2,70ng/ml PSAVZ=40,8Tg | (4) /* ich war in Urlaub */
      14.09.06 PSA=3,16ng/ml PSAVZ=26,4Tg | (5)
      15.09.06 Casodex (150 mg/Tag) abgesetzt
      25.09.06 PSA=4,32ng/ml PSAVZ=24,4Tg | (5)
      09.10.06 PSA=5,25ng/ml PSAVZ=49,8Tg | (5) /* Interessant - Reha */
      24.10.06 PSA=9,06ng/ml PSAVZ=19,1Tg | (4)
      31.10.06 plus Flutamid (3 x 250mg)
      15.11.06 PSA=12,5ng/ml PSAVZ=47,9Tg | (4)
      29.11.06 PSA=20,2ng/ml PSAVZ=20,2Tg | (4)
      01.12.06 Flutamid abgesetzt
      04.12.06 1. Taxotere 75mg/m²
      07.12.06 PSA=18,7ng/ml PSAVZ=-71,9Tg | (6)
      27.12.06 PSA=13,7ng/ml PSAVZ=-45,6Tg | (7)
      29.12.06 2. Taxotere 75mg/m²
      02.01.07 PSA=14,6ng/ml PSAVZ=65,4Tg | (4) /* So ein Sch... */
      17.01.07 PSA=12,8ng/ml PSAVZ=-79,0Tg | (6)
      19.01.07 3. Taxotere 75mg/m²

      Die durchschnittliche PSAVZ vom 13.06.06 (PSA=0,23ng/ml (3)) bis 29.11.06 (PSA=20,2ng/ml (4)) betrug
      26,2 Tage.

      Bei genauem Hinsehen könnte man vermuten, dass der Urologe(4) systematisch höhere Werte ermittelt als Onkologe(6) und Hausarzt(7). Dann wäre der PSA-Abfall zwischen dem 29.11.06 und dem 07.12.06 tatsächlich weniger groß als es in der Tabelle erscheint. Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass PSA zwischen 27.12.06 und 02.01.07 wirklich gestiegen ist. Die Erklärung sind die unterschiedlichen Labors. Das Ganze dient nur dazu, den Patienten zu beunruhigen.

      PSAVZ vom 07.12.06 (PSA=18,7ng/ml (6)) bis 17.01.07 (PSA=12,8ng/ml (6)) betrug -75,0 Tage
      PSAVZ vom 29.11.06 (PSA=20,2ng/ml (4)) bis 02.01.07 (PSA=14,6ng/ml (4)) betrug -72,6 Tage

      Ich finde es ärgerlich, dass ich so spät mit Taxotere begonnen habe. Tatsächlich lag es nicht an mir sondern an den Ärzten, die nicht oder nur zögerlich wollten. Am 31.10.06 war ich bei PSA ca. 10ng/ml. Anstatt
      nun endlich mit Taxotere zu beginnen haben wir auf Flutamid umgestellt. Am 29.11.06 war ich dann bei PSA=20,2ng/ml. Nach 6 Wo. Taxotere habe ich noch nicht einmal den Wert vom 31.10.06 wieder erreicht.
      Im Gegensatz zu meinen Onkologen befriedigt mich das nicht.

      WW

      Kommentar


        Ich hatte vorgestern meine 20. Zometa-Infusion ohne nenneswerte Nebenwirkungen.

        Gestern hatte ich meine 5. Taxotere-Infusion. Im Großen und Ganzen geht's mir gut. Ich habe heute eine leichte Röte im Gesicht. Das ist erfahrungsgemäß morgen wieder weg.

        Meine Blutwerte werden von Zyklus zu Zyklus schlechter. Ich hatte hier berichtet.

        Mein PSA-Verlauf:

        Eigentlich ist es vernünftig, PSA immer im selben Labor machen zu lassen. In der Praxis lässt sich das nicht umsetzen, denn jeder will mal ran.

        Labore:
        (1) Krankenhaus
        (2) AHB Bad Wildungen
        (3) Urologe vor Laborwechsel
        (4) Urologe anderes Labor nach Laborwechsel
        (5) Reha Bad Brückenau
        (6) Onkologe in Nürnberg
        (7) Hausarzt

        05.04.06 PSA=0,12ng/ml | (2)
        21.04.06 PSA=0,06ng/ml PSAVZ=-16Tg Nadir | (2)
        18.05.06 PSA=0,09ng/ml PSAVZ=41,0Tg | (3)
        13.06.06 PSA=0,23ng/ml PSAVZ=19,2Tg | (3)
        11.07.06 PSA=0,64ng/ml PSAVZ=19,0Tg | (3)
        10.08.06 PSA=1,65ng/ml PSAVZ=22,0Tg | (3)
        01.09.06 statt Proscar 1 Kapsel/Tg. Avodart
        08.09.06 PSA=2,70ng/ml PSAVZ=40,8Tg | (4) /* ich war in Urlaub */
        14.09.06 PSA=3,16ng/ml PSAVZ=26,4Tg | (5)
        15.09.06 Casodex (150 mg/Tag) abgesetzt
        25.09.06 PSA=4,32ng/ml PSAVZ=24,4Tg | (5)
        09.10.06 PSA=5,25ng/ml PSAVZ=49,8Tg | (5) /* Interessant - Reha */
        24.10.06 PSA=9,06ng/ml PSAVZ=19,1Tg | (4)
        31.10.06 plus Flutamid (3 x 250mg)
        15.11.06 PSA=12,5ng/ml PSAVZ=47,9Tg | (4)
        29.11.06 PSA=20,2ng/ml PSAVZ=20,2Tg | (4)
        01.12.06 Flutamid abgesetzt
        04.12.06 1. Taxotere 75mg/m²
        07.12.06 PSA=18,7ng/ml PSAVZ=-71,9Tg | (6)
        27.12.06 PSA=13,7ng/ml PSAVZ=-45,6Tg | (7)
        29.12.06 2. Taxotere 75mg/m²
        02.01.07 PSA=14,6ng/ml PSAVZ=65,4Tg | (4) /* So ein Sch... */
        17.01.07 PSA=12,8ng/ml PSAVZ=-79,0Tg | (6)
        19.01.07 3. Taxotere 75mg/m²
        23.01.07 Avodart abgesetzt, plus Celebrex 2 x 200mg
        30.01.07 PSA=12,2ng/ml Testosteron=0,19ng/ml | (4)
        07.02.07 PSA=13,0ng/ml | (6)
        09.02.07 4. Taxotere 75mg/m²
        28.02.07 PSA=7,73ng/ml | (6)
        02.03.07 5. Taxotere 75mg/m²

        WW

        Kommentar


          War gestern zur 6. Taxotere-Infusion in Frankfurt.

          So richtig glücklich bin ich nicht. Insbesondere würde ich mir einen stärkeren PSA-Abfall wünschen.

          Mein PSA-Verlauf:

          Labore:
          (1) Krankenhaus
          (2) AHB Bad Wildungen
          (3) Urologe vor Laborwechsel
          (4) Urologe anderes Labor nach Laborwechsel
          (5) Reha Bad Brückenau
          (6) Onkologe in Nürnberg
          (7) Hausarzt

          05.04.06 PSA=0,12ng/ml | (2)
          21.04.06 PSA=0,06ng/ml PSAVZ=-16Tg Nadir | (2)
          18.05.06 PSA=0,09ng/ml PSAVZ=41,0Tg | (3)
          18.05.06 Beginn Radatio d. Prostataloge, Sitzbeine, Lymphabflussgebiet
          13.06.06 PSA=0,23ng/ml PSAVZ=19,2Tg | (3)
          11.07.06 PSA=0,64ng/ml PSAVZ=19,0Tg | (3)
          11.07.06 Ende Perkutane Radatio /* das war wohl nichts */
          10.08.06 PSA=1,65ng/ml PSAVZ=22,0Tg | (3)
          01.09.06 statt Proscar 1 Kapsel/Tg. Avodart
          08.09.06 PSA=2,70ng/ml PSAVZ=40,8Tg | (4) /* ich war in Urlaub */
          14.09.06 PSA=3,16ng/ml PSAVZ=26,4Tg | (5)
          15.09.06 Casodex (150 mg/Tag) abgesetzt
          25.09.06 PSA=4,32ng/ml PSAVZ=24,4Tg | (5)
          09.10.06 PSA=5,25ng/ml PSAVZ=49,8Tg | (5) /* Interessant - Reha */
          24.10.06 PSA=9,06ng/ml PSAVZ=19,1Tg | (4)
          31.10.06 plus Flutamid (3 x 250mg)
          15.11.06 PSA=12,5ng/ml PSAVZ=47,9Tg | (4)
          29.11.06 PSA=20,2ng/ml PSAVZ=20,2Tg | (4)
          01.12.06 Flutamid abgesetzt
          04.12.06 1. Taxotere 75mg/m²
          07.12.06 PSA=18,7ng/ml PSAVZ=-71,9Tg | (6)
          27.12.06 PSA=13,7ng/ml PSAVZ=-45,6Tg | (7)
          29.12.06 2. Taxotere 75mg/m²
          02.01.07 PSA=14,6ng/ml PSAVZ=65,4Tg | (4) /* So ein Sch... */
          17.01.07 PSA=12,8ng/ml PSAVZ=-79,0Tg | (6)
          19.01.07 3. Taxotere 75mg/m²
          23.01.07 Avodart abgesetzt, plus Celebrex 2 x 200mg
          30.01.07 PSA=12,2ng/ml Testosteron=0,19ng/ml | (4)
          07.02.07 PSA=13,0ng/ml | (6)
          09.02.07 4. Taxotere 75mg/m²
          28.02.07 PSA=7,73ng/ml | (6)
          29.02.07 PSA=9,8ng/ml Testosteron=0,27ng/ml | (4)
          02.03.07 5. Taxotere 75mg/m²
          09.03.07 NeoRecormon 30 000 IE /* Erythropoetin(EPO) */
          16.03.07 NeoRecormon 30 000 IE /* Erythropoetin(EPO) */
          21.03.07 PSA=7,62ng/ml | (6)
          23.03.07 6. Taxotere 75mg/m²


          Ich war nun zum sechsten Mal wg. Taxotere in der onkologischen Ambulanz in Frankfurt. Ich habe den Auftrag, wöchentlich mein Blut untersuchen zu lassen. Das mache ich in aller Regel am MVZ-Martha Maria in Nürnberg. Zometa macht der Urologe und bei dieser Gelegenheit auch schon mal Blutwerte.

          Bisher war ich mit der Behandlung in Frankfurt ganz zufrieden und es ist mir normalerweise auch ganz angenehm, mit unterschiedlichen Ärzten zu sprechen. In Frankfurt ist allerdings jetzt folgende Situation eingetreten: Bei den ersten drei Termine hatte ich es jeweils mit der selben Ärztin zu tun. Die letzten drei Male stoße ich jedes Mal auf eine andere völlig unvorbereitete Ärztin. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Ärztinnen zwar eine onkologische Ausbildung haben, aber keine Prostatakrebsspezialisten sind. Mir sind die Gespräche sehr wichtig, aber auf diese Sorte Arztgespräche kann ich getrost verzichten.

          Meine PSA-Verlauf befriedigt mich nicht. Die Ärztin hat dazu keine Meinung. Ich beabsichtige Thalidomid einzunehmen, habe auch ein Rezept (vom MVZ), nur ist das Medikament noch immer nicht geliefert. Ich hätte mich gerne über Thalidomid und Thromboserisiko unterhalten. Von Thalidomid beim Prostatakarzinom hat die Ärztin leider noch nie etwas gehört. So mache ich nun die Fortbildung für junge Ärztinnen. Das ist etwas mühsam, wenn man bei jedem Termin auf eine andere stößt, dann wieder bei Null anfängt und erst mal die ganze Krankengeschichte vorträgt.

          Die Ärztin machte nun etwas Stress mit mir. Sie will unbedingt neue Bilder, ein MRT und ein Skelettszintigramm. Ob mir das nun neue Erkenntnisse bringt, weiß ich nicht. Aber wenn’s der größte Wunsch ist, dann mache ich das halt. Vom Ergebnis dieser Bilder will sie es nun abhängig machen, ob es weitere Taxotere-Zyklen gibt.

          Ich überlege mir derweil, ob ich die Therapie nicht am MVZ-Martha Maria in Nürnberg fortführen sollte, zumal ich dort ohnehin regelmäßig zur Blutuntersuchung bin. Vielleicht sollte ich mich auch um einen Termin in Frau Prof. Jägers Sprechstunde bemühen, um das weitere Vorgehen abzusprechen.

          WW
          Zuletzt geändert von Gast; 25.03.2007, 12:58.

          Kommentar


            Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
            Die letzten drei Male stoße ich jedes Mal auf eine andere völlig unvorbereitete Ärztin. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Ärztinnen zwar eine onkologische Ausbildung haben, aber keine Prostatakrebsspezialisten sind. Mir sind die Gespräche sehr wichtig, aber auf diese Sorte Arztgespräche kann ich getrost verzichten.
            WW
            Hallo Winfried,
            während der gesamten Chemo habe ich den Onkologen nur drei Mal gesehen, zu Beginn, mitten drin und zum Abschlußgespräch und ich muß sagen, es hat gereicht, obwohl er sehr nett und ruhig war, aber ich konnte keine Wunder von ihm erwarten.
            Was erwartest Du denn von einer jungen und unerfahrenen Ärztin. Ich bin sicher, dass viele von uns auf unserem Gebiet viel mehr wissen, als die Mediziner bzw. Onkologen u.ä, die nicht nur PK-Patienten behandeln. Die Onkologie allgemein ist schon ein riesiges Gebiet, gechweige denn die gesamte Medizin und unsere Mediziner sind auch nur Menschen.
            Wir wissen beide, dass es bei uns leider nur noch eine palliative Behandlung gibt, die uns einigermaßen relativ gutes, möglichst schmerzloses Leben ermöglichen soll. Durch die totale ED ist unsere Lebensqualität sowieso schon sehr stark reduziert.

            Deine PSA-Wertentwicklung könnte auch wirklich positiver ausfallen, aber vielleicht nehmen wir alle die PSA-Werte viel zu wichtig. Ich weiß, dass ein niedriger PSA-Wert beruhigt, aber schaue Dir meinen Verlauf an, mein Knochenszinti war nicht sehr positiv, gegen meine Schmerzen muss ich permanent Tramadol bzw. Tilidin einnehmen, trotz der günstigen PSA-Werte. Also ist der PSA-Wert nicht alles, auch wenn sein Gefälle, muß ich schon ehrlich zugeben, ziemlich beruhigt.
            Alles Gute
            Michael
            PS: Übrigens meine PSA-Werte werden von Anfang an immer vom demselben Urologen gemessen.
            Zuletzt geändert von Gast; 24.03.2007, 23:42.

            Kommentar


              Zitat von Michael Beitrag anzeigen
              Was erwartest Du denn von einer jungen und unerfahrenen Ärztin. Ich bin sicher, dass viele von uns auf unserem Gebiet viel mehr wissen, als die Mediziner bzw. Onkologen u.ä, die nicht nur PK-Patienten behandeln.
              So wird's wohl sein. Wir bräuchten also Zentren und Onkologen, die sich auf diesem Gebiet spezialisieren, in Teams zusammenarbeiten und die aktuelle Studienlage überblicken.

              Wie unter #124 berichtet, möchte die Frankfurter Ärztin die weitere Therapie vom Ergebnis der bildgebenden Untersuchungen abhängig machen. Habe ich sie gefragt, wie wir denn fortfahren wollen, wenn nicht mehr mit Taxotere. Ihre Antwort war: "Dann machen wir etwas anderes". Na prima, da hätte sie auch sagen können: Ich habe keine Ahnung und keinen Plan und das nächste Mal hat sowieso wieder eine andere Ärztin Dienst. Soll die das doch entscheiden.

              Ich mache jetzt seit Monaten wg. Thalidomid rum. Meine ursprüngliche Überlegung zu dazu war, dass ich Thalidomid im Rahmen einer wie auch immer gearteten Erhaltungstherapie nach Taxotere einnehmen wollte. Wirklich beunruhigend ist in meinem Falle ja nicht der aktuelle PSA-Wert, beunruhigend sind die PSA-Verdoppelungszeiten, die ich vor der Chemotherapie hatte. Meine Sorge ist, dass Taxotere alsbald nicht mehr greift und ich dann mit den gleichen PSA-Verdoppelungszeiten konfrontiert werde, wie vor der Therapie. Dann hätte ich verloren.

              Am 22. Januar habe ich mich mit Prof. Heidenreich über Thalidomid unterhalten. Er erklärte mir, dass seiner Meinung nach Thalidomid am ehesten in Kombination mit Taxotere wirksam sei. Seither versuche ich Thalidomid durchzusetzen. In Frankfurt ist das offenbar nicht durchsetzbar. Den Mut, ein nicht zugelassenes Medikament zu verabreichen, bringt dort kein Arzt auf. Ich habe in der Zwischenzeit ein Rezept von der Onkologin im MVZ in Nürnberg. Dieses liegt in der Apotheke und die hat Lieferschwierigkeiten. In der Zwischenzeit diskutiert die Frankfurter Ärztin mit mir über die Fortführung der Taxothere-Behandlung. Ist das nicht verrückt?

              NeoRecormon 30 000 IE (EPO) nehme ich auf Empfehlung der Onkologin im MVZ. Von Seiten der Frankfurter wäre diesbezüglich nichts passiert. Nun bin ich wegen des Berichtes in der Ärztezeitung etwas gebremst. Gleichwohl empfahl mir nun die Frankfurter Ärztin am vergangenen Freitag, NeoRecormon weiterhin zu spritzen. Ich habe es dennoch bisher nicht getan. Ich finde mein aktuelles Hämoglobin mit 11,6g/dl ist ein akzeptabler Kompromiss.

              Stelle ich doch hier mal die Fragen, die ich hätte: Die Gabe von Erythropoese-stimulierenden Medikamenten geht mit einem erhöhten Thromboserisiko einher. Die Einnahme von Thalidomid geht ebenfalls mit einem erhöhten Thromboserisiko einher. Wenn ich jetzt demnächst zusätzlich Thalidomid einnehme, wäre es dann nicht angesagt, Thromboseprophylaxe zu betreiben, zumal niedermolekulares Heparin neben der Prophylaxe gegen Thrombose und Lungenembolien angeblich auch den Fortschritt der Erkrankung vermindern soll.

              Gibt es denn hier jemanden, der sich Heparin mit der Intension spritzt, den Fortschritt der Erkrankung zu bremsen?

              Diesbezüglich gibt es offenbar eine Studie in Mannheim. Gibt's hier jemanden, der daran beteiligt ist und berichten kann?

              WW

              Kommentar


                Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
                Ich mache jetzt seit Monaten wg. Thalidomid rum. ...

                Am 22. Januar habe ich mich mit Prof. Heidenreich über Thalidomid unterhalten. Er erklärte mir, dass seiner Meinung nach Thalidomid am ehesten in Kombination mit Taxotere wirksam sei. Seither versuche ich Thalidomid durchzusetzen. In Frankfurt ist das offenbar nicht durchsetzbar. Den Mut, ein nicht zugelassenes Medikament zu verabreichen, bringt dort kein Arzt auf. Ich habe in der Zwischenzeit ein Rezept von der Onkologin im MVZ in Nürnberg. Dieses liegt in der Apotheke und die hat Lieferschwierigkeiten.
                Hallo Winfried,
                selbst ich hatte von meinem Onko letzten Herbst schon die Thalidomid-Rezeptierung, die 300 €, die ich selbst hätte aufbringen müssen, haben mich abgeschreckt. Nicht hinnehmbar, dass das nicht zum Arsenal der Frankfurter Ärzte gehört.

                NeoRecormon ...
                Ich finde mein aktuelles Hämoglobin mit 11,6g/dl ist ein akzeptabler Kompromiss.
                Stelle ich doch hier mal die Fragen, die ich hätte: Die Gabe von Erythropoese-stimulierenden Medikamenten geht mit einem erhöhten Thromboserisiko einher. Die Einnahme von Thalidomid geht ebenfalls mit einem erhöhten Thromboserisiko einher. Wenn ich jetzt demnächst zusätzlich Thalidomid einnehme, wäre es dann nicht angesagt, Thromboseprophylaxe zu betreiben, zumal niedermolekulares Heparin neben der Prophylaxe gegen Thrombose und Lungenembolien angeblich auch den Fortschritt der Erkrankung vermindern soll.


                Gibt es denn hier jemanden, der sich Heparin mit der Intension spritzt, den Fortschritt der Erkrankung zu bremsen?
                kenne ich auch nicht, ich selbst habe gerade 3 wochen Clexane hinter mir - und immer einen gewissen vorrat zu hause. aber wg. meiner (herzklappen-)marcumarisierung u. -im falle eines eingriffs, wie neulich brustdrüsen-op- muss ich gelegentlich heparinisieren. auch hier ist nicht hinnehmber, dass niedermolekulares heparin nicht im rahmen einer onkologischen behandlung eingesetzt wird: die thrombose-prophylaxe, die ohnehin in jedem fall angesagt ist, kommt zusammen mit dem auch noch posititiven anti-krebs-effekt. abgesehen davon, dass weitere behandlungen, die Dich evtl. noch erwarten, ebenfalls thrombose-risiken mit sich bringen.


                Wirklich beunruhigend ist in meinem Falle ja nicht der aktuelle PSA-Wert, beunruhigend sind die PSA-Verdoppelungszeiten, die ich vor der Chemotherapie hatte.

                ja, die sind beunruhigend, da ist ein heftiges geschehen, das aufgehalten werden muss.


                Meine Sorge ist, dass Taxotere alsbald nicht mehr greift und ich dann mit den gleichen PSA-Verdoppelungszeiten konfrontiert werde, wie vor der Therapie. Dann hätte ich verloren.

                Du hättest verloren, wenn die Verdoppelungszeiten noch kürzer würden, weil die Taxotere-Chemo super-aggressive Klone selektiert hat, die dann auch "anders" nicht mehr aufzuhalten sind. Taxotere wird das heftige geschehen, das aus den PSA-VZ abzulesen ist, aufhalten, das schon; aber ob die entscheidende stabilisierung auf basis einer Taxotere-Chemo gelingen wird, muss sich noch zeigen - vorläufig ist das so. Also ist aktuell zu klären, was kannst du machen, um die wirkung des Taxotere zu stützen, zu verlängern, synergistisch zu ergänzen und was kannst du machen, um komplementäre ansätze hinzuzufügen.


                Aber wann der Kampf "verloren" ist, ist immer auch Entscheidungs-Sache, von einem selbst, von den Ärzten, skandalöserweise auch vom Portomonnaie. Gestern rief mich ein alt-bekannter schwer Betroffener, auch hier aus dem Forum, an und meinte, in 4 Wochen sei er tot. Ich möchte jetzt alles tun, um diese Aussage, die ja auch ein Stück weit Entscheidung ist, widerlegen zu helfen - es gibt nur das Leben.


                Wir bräuchten also Zentren und Onkologen, die sich auf diesem Gebiet spezialisieren, in Teams zusammenarbeiten und die aktuelle Studienlage überblicken.

                Das ist genau auch für Deinen Kampf das, was wir alle zusammen fordern und durchdrücken müssen. Warum machen wir nicht, wenn Du schon in der Mitte der Republik mit Frankfurt und Nürnberg Deinen in aller Öffentlichkeit verfolgbaren Kampf führst, eine Aktion mit diesem Ziel? Günter hat ja immer wieder über seine diesbezüglichen Bemühungen berichtet.
                Ein Beginn könnte sein, dass wir uns aus der Selbsthilfeszene weiter "in Szene" setzen, mit den behandelnden Ärzten Kontakt aufnehmen, ein virtuelles Konsil einrichten, wo dann die diversen Vorschläge, Dich und Deine Situation betreffend, offen debattiert werden können? Wenn Du die rechtlichen Probleme wg. Schweigepflicht klärst, wenn "die Szene" selbst deutlich macht, dass es nicht um die Anschwärzung von weniger gut hantierenden Ärzten geht, sondern um die Bekämpfung metastasierten PKs, wenn wir die Unterstützung von diesem oder jenem bekannten Prof. bzw. Dr. dafür bekämen, wäre das nicht ein Weg?

                Nun kann man einwenden, dass das ja schon alles existiert, in den vielfältigen Beiträgen im Forum hier und anderswo. Aber ich meine, es ist an der Zeit, dass wir mehr Ärzte in die öffentliche Debatte, was zu tun ist, einbeziehen. Die Zeiten, in denen die Unversöhnlichkeit von Disziplinen zu Lasten der Patienten jeden nächsten Schritt blockierten, sollten wir als beendet erklären. Und jedem Arzt, ders nicht glaubt, Beispiele erzählen, wo gerade die interdisziplinäre Zusammenarbeit den Fortschritt gebracht hat. Und eins dieser Beispiele wird dann auch die Stabilisierung Deiner Situation sein.

                Gestern habe ich nochmal den Vortrag von Prof.Ricke bei den Magdeburger PK-Gesprächen letzten Juni (s. BPS-homepage, Videothek) mir angeschaut - der Arzt betont, dass nur durch die Zusammenarbeit dreier Disziplinen der Fortschritt der "Mikrotherapie" möglich war. Usw.

                grüsse,
                Rudolf

                Kommentar


                  Hallo Winfried,

                  Zitat Winfried : Diesbezüglich gibt es offenbar eine Studie in Mannheim. Gibt's hier jemanden, der daran beteiligt ist und berichten kann?

                  Ich habe gerade versucht, Hansjörg von unserer SHG-Rhein-Neckar telefonisch zu erreichen. Aber leider ständig besetzt. Hansjörg könnte Dir sicher etwas sagen Telefon 0621/721422. Prof. Michel genießt übrigens hier einen sehr guten Ruf und ist gerade ausgezeichnet worden. Würdest Du denn nicht die Kriterien erfüllen, um an dieser Heparin-Studie teilzunehmen. Vielleicht könntest Du ja auch bei einem Gespräch vor Ort Antworten auf Deine Fragen bekommen.

                  "Wo es Liebe regnet, wünscht keiner einen Schirm" (Dänisches Sprichwort)

                  Gruß Hutschi

                  Kommentar


                    Hallo Winfried,fficeffice" />
                    natürlich brauchst Du eine Thromboseprophylaxe, wenn Du zu Taxotere Thalidomid nimmst. Siehe den unteren Artikel.
                    Ich an Deiner Stelle würde Thalidomid erst nach Beendigung der Taxotere-Chemo nehmen. Die Kombi-Studie zeigt zwar einen Benefit, aber so groß ist der auch wieder nicht und die Nebenwirkungen von höher dosiertem Thalidomid sind sehr belastend.
                    Ich selbst nehme Thalidomid schon seit Juni 2003 ununterbrochen mit tgl. 50 mg. In dieser niedrigen Dosierung sind die Nebenwirkungen gut zu ertragen.
                    Bei Deinen vermuteten PSA-Verdopplungszeiten (nach Wegfall von Taxotere) reicht Dir Thalidomid alleine nicht mehr, selbst mit einer Tagesdosis von 200 mg. Ich an Deiner Stelle würde es kombinieren mit COX-2 Hemmung (das tust Du eh schon oder?) und mit einem Targetmedikament, siehe dazu meinen Forumsbeitrag vom 17. 12. 06.
                    Wenn Dir die Frankfurter Onkologie unter der Prof. Jäger so wenig entgegenkommt, dann such Dir einen Onkologen, der mit Dir diesen Weg geht – und wenn Du 50 Onkologen abklappern mußt. Ich weiß das sagt sich so leicht. Ich krieg da immer so eine Wut, wenn ich das höre: geht nicht, weil experimentell. . . grad mit Thalidomid müßten doch die Onkologen genung Erfahrung haben!? Deine Krankenkasse verklagst Du zur Zahlung, falls sie die Medikamente nicht übernimmt. In Nürnberg gibt’s doch auch eine internationale Apotheke (für Thalidomid)?
                    Ein Hämoglobinwert von 11,6 unter den von Dir geschilderten Umständen reicht aus und ich würde momenten nicht weiterspritzen.
                    Alles Gute
                    Josef



                    Hormonunabhängiges Prostatakarzinom
                    Docetaxel + Thalidomid – ein interessanter Ansatz
                    Für Thalidomid ist eine Antitumorwirkung bei verschiedenen Malignomen nachgewiesen, so auch beim hormonrefraktären Prostatakarzinom. In einer randomisierten Phase II-Studie wurde nun untersucht, ob Docetaxel + Thalidomid besser wirksam ist als Docetaxel alleine.

                    Bis vor kurzer Zeit war für die Chemotherapie des hormonunabhängigen Prostatakarzinoms lediglich eine palliative, aber keine lebensverlängernde Wirkung nachgewiesen. Die im Rahmen des ASCO Meetings 2004 vorgestellten Phase-III-Studien (TAX 327 und SWOG 9916/Intergroup) konnten nun aber erstmals zeigen, dass Docetaxel im Vergleich zur Standardchemotherapie (Mitoxantron) nicht nur die Ansprechrate verbessert, sondern auch das Gesamtüberleben. Diese Ergebnisse sind als wichtiger Fortschritt zu sehen. Der absolute Unterschied zwischen Mitoxantron und Docetaxel (TAX 327) bzw. Docetaxel + Estramustin (SWOG 9916) im Gesamtüberleben betrug aber nur 2 Monate.

                    Eine Verbesserung der Ergebnisse mit Docetaxel-basierter Chemotherapie wird auf unterschiedlichen Wegen angestrebt. Als vielversprechende Möglichkeit wurde u.a. die Kombination von Docetaxel mit Thalidomid ins Auge gefasst. Thalidomid hat vor allem wegen seiner anti-angiogenetischen Eigenschaften Interesse gefunden. Die erfolgversprechenden Erfahrungen mit Docetaxel und Thalidomid gaben Anlass für eine randomisierte Phase-II-Studie, um die Kombination beider Substanzen mit Docetaxel alleine zu vergleichen.

                    Design und Patienten

                    Im Rahmen der Studie wurden 74 evaluierbare Patienten mit hormonunabhängigem Prostatakarzinom randomisiert im Verhältnis 2:1 der Kombinationstherapie Docetaxel und Thalidomid (DT) oder Docetaxel (D) alleine zugeordnet. Docetaxel wurde in beiden Gruppen wöchentlich in einer Dosis von 30mg/m2 (x3) gegeben, gefolgt von einer einwöchigen Pause. Thalidomid wurde oral in einer Tagesdosis von 200mg verabreicht. Eingeschlossen wurden Patienten mit metastasierter Erkrankung, die nach kombinierter Androgen-Blockade progredient waren. Als Haupteinschlusskriterien waren gefordert: metastasierte Erkrankung; steigendes PSA trotz suffizienter Androgen-Blockade (Testosteron<50ng/ ml) und/oder neue Läsionen im Knochen-Scan, und/oder sich vergrößernde Weichteilmetastasen; zwei konsekutiv nachgewiesene PSA-Erhöhungen (PSA >=5,0ng/ml). Die Patienten hatten einen mittleren PSA-Wert von ca. 60ng/ml. Der mittlere Gleason-Score bei Diagnosestellung war 8.

                    Wirksamkeit

                    Die PSA-Response (Anteil der Patienten mit Reduktion >50%) war im DT-Arm signifikant höher als im D-Arm (53% versus 37%; Tab.). Ein Ansprechen der Weichteilläsionen war unter Docetaxel bei 27%, unter der Kombinationstherapie bei 35% der Patienten nachweisbar. Eine Normalisierung im Knochen-Scan war bei keinem einzigen Patienten zu erheben. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei 3,7 Monaten im D-Arm, verglichen mit 5,9 Monaten im DT-Arm. Die Überlebensrate nach 18 Monaten betrug 43% im D-Arm, hingegen 68% unter der Kombinationstherapie. Die mediane Überlebensdauer lag bei 14,7 bzw. 28,9 Monaten.

                    Toxizitäten

                    Toxizitäten waren in beiden Gruppen meist milder Natur. Allerdings wurde im DT-Arm eine Häufung an Thromboembolien berichtet. Unter den ersten 43 Patienten kam es in 12 Fällen zu einer thromboembolischen Komplikation (9x venöse Thrombose, 3x TIA oder ischämischer Schlaganfall). Daraufhin wurde den Patienten im DT-Arm eine Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin angeboten. Weitere thrombotische Ereignisse wurden dann nicht mehr beobachtet (es wurden aber nur 6 Patienten unter NMH-Schutz behandelt).

                    Angiogenetische Wachstumsfaktoren

                    Nachdem Thalidomid ein Angiogenesehemmer ist, wurden bei einem Teil der Patienten (je 15 pro Gruppe) die Plasmaspiegel von VEGF und bFGF untersucht. Die Spiegel der Wachstumsfaktoren wurden weder durch die Therapie mit Docetaxel, noch durch die Kombination mit Thalidomid beeinflusst. Daher konnte die Korrelation zwischen Veränderung der Wachstumsfaktoren und PSA-Response nicht wie geplant untersucht werden.

                    Kommentar von Univ.-Prof. Dr. Michael Krainer

                    Präklinische Untersuchungen haben mehrfach gezeigt, dass die Angiogenese für die Ausbreitung des Prostatakarzinoms große Bedeutung hat. Ohne Angiogenese bleibt ein primäres Prostatakarzinom auf eine Größe von 1 bis 2mm beschränkt. In Gewebsproben von Patienten mit klinisch manifestem Prostatakarzinom konnte eine reiche Vaskularisierung nachgewiesen werden. Wurde das Prostatakarzinom hingegen zu Lebzeiten nicht diagnostiziert, zeigte sich in post mortem Untersuchungen nur eine spärliche Vaskularisierung.

                    Im Vergleich zum umgebenden gesunden Prostatagewebe (einschließlich Hyperplasie) wurde in Prostatakarzinomen eine erhöhte mikrovaskuläre Dichte (MVD) beobachtet. Die MVD hat sich in weiterführenden Studien als prädiktiver Faktor erwiesen, was pathologisches Tumorstadium und klinischen Verlauf anbelangt.

                    Die offensichtlich wichtige Rolle der Angiogenese für die Tumorausbreitung führte zu der Überlegung, einen Angiogenesehemmer wie Thalidomid in der Behandlung des hormonrefraktären Prostatakarzinoms einzusetzen. Für Thalidomid wurden eine anti-angiogenetische Wirkung, eine Induktion der Apoptose und eine Senkung angiogenetischer Wachstumsfaktoren (VEGF, bFGF) nachgewiesen. Worauf die klinisch beobachtete Wirksamkeit von Thalidomid bei hormonrefraktärem Prostatakarzinom zurückzuführen ist, bleibt unklar. In der vorliegenden Studie wurde der Plasmaspiegel von VEGF und bFGF durch Thalidomid nicht reduziert. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass der Plasmaspiegel nicht sensitiv genug ist, um antiangiogenetische Effekte nachzuweisen.

                    Die vorliegende Studie konnte für die Kombination von Docetaxel + Thalidomid vielversprechende Ergebnisse zeigen. Der klinische Stellenwert dieser Therapie wird aber erst in künftigen Studien zu definieren sein. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Sicherheit dieses Schemas zu legen sein. Die unter Docetaxel + Thalidomid beobachteten Thromboembolien sind ein ernst zu nehmendes Risiko. So lange nicht geklärt ist, wie das Nutzen/Risikoverhältnis dieser Kombinationstherapie zu beurteilen ist, darf eine Anwendung nur unter kontrollierten Bedingungen einer klinischen Studie erfolgen (und das nur unter Heparin-Prophylaxe).

                    Docetaxel gilt nach Veröffentlichung zweier Phase-III-Studien (TAX 327, SWOG 9916) – mit Nachweis eines signifikanten Überlebensvorteils gegenüber Mitoxantron – als neue Standardtherapie des hormonunabhängigen Prostatakarzinoms. Neue Therapieoptionen müssen an diesem Standard gemessen werden (einschließlich Nachweis eines Überlebensvorteils). Derzeit befinden sich für die Chemotherapie des hormonunabhängigen Prostatakarzinoms verschiedene Therapiekonzepte in klinischer Entwicklung. Einer der Schwerpunkte ist die Evaluierung Docetaxel-basierter Kombinationen (so wird etwa an unserer Klinik die Kombination von Docetaxel und Vitamin D untersucht). Ob und mit welchem Schema ein Vorteil gegenüber Docetaxel in Monotherapie zu erzielen ist, bleibt abzuwarten.

                    Belebt wird die klinische Forschung auf dem Gebiet des hormonunabhängigen Prostatakarzinoms auch durch neue biologisch ausgerichtete Therapieprinzipien („Biologicals“). Angesichts der großen Bedeutung der Angiogenese erschiene der Einsatz des anti-VEGF-Antikörpers Bevacizumab (Avastin) erfolgversprechend. Aussagekräftige Studien beim Prostatakarzinom gibt es aber weder mit Bevacizumab, noch mit anderen „Biologicals“.
                    Autor:
                    Bericht: Dr. Oskar Pichelmayer
                    Kommentar: Univ.-Prof. Dr. Michael Krainer, Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Klin. Abteilung für Onkologie, 1090 Wien
                    Quelle des Artikels Docetaxel + Thalidomid – ein interessanter Ansatz:
                    Dahut W. et al. J Clin Oncol 2004;22:2532-2539

                    Kommentar


                      Zitat von JosefJ Beitrag anzeigen
                      Deine Krankenkasse verklagst Du zur Zahlung, falls sie die Medikamente nicht übernimmt. ...
                      Das kann ich schon tun, fragt sich nur, ob ich bei der Schlagkraft deutscher Gerichte das Urteil noch erlebe.

                      Gibt's denn sonst jemanden mit ähnlicher Indikation, der diesen Weg schon mal gegangen ist?

                      Zitat von JosefJ Beitrag anzeigen
                      ... In Nürnberg gibt’s doch auch eine internationale Apotheke (für Thalidomid) ...
                      Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich hab's dummerweise in der Frankenthaler Apotheke, deren Adresse hier ab und an kursiert, bestellt und da stellt sich nun heraus, dass sie nicht lieferfähig ist. Jedenfalls habe ich das Medikament noch immer nicht erhalten. Das ist etwas nervig.

                      Vielen Dank für deinen Beitrag, JosefJ.

                      Ich dir alles Gute, Gruß Winfried
                      Zuletzt geändert von Gast; 27.03.2007, 10:40.

                      Kommentar


                        Thalidomid

                        Hallo Leute, vor Monaten habe ich bei "Fährhaus Pharma" (http://web2.cylex.de/firma-home/faeh...bh-422622.html) Tel. 40 61171819 wegen Lieferung von Thalidomid vorgesprochen. Bezug nur gegen Rezept ca. 500 Euro / 28Stck. Ob das jetzt noch gilt, weiß ich nicht.
                        Es grüßt
                        Werner

                        Kommentar


                          Zitat von wernerp Beitrag anzeigen
                          Bezug nur gegen Rezept ca. 500 Euro / 28Stck.
                          Natürlich ist hier nur ein Privatrezept gemeint. Oder kann man Thalidomid zu Lasten der GKV rezeptiert bekommen? Vielleicht habe ich da etwas übersehen.
                          Michael

                          Kommentar


                            Zitat von wernerp Beitrag anzeigen
                            Hallo Leute, vor Monaten habe ich bei "Fährhaus Pharma" (http://web2.cylex.de/firma-home/faeh...bh-422622.html) Tel. 40 61171819 wegen Lieferung von Thalidomid vorgesprochen. Bezug nur gegen Rezept ca. 500 Euro / 28Stck. Ob das jetzt noch gilt, weiß ich nicht.
                            Es grüßt
                            Werner
                            Natürlich gibt Thalidomid nur gegen Rezept. Darüber hinaus veranstalten, weil Thalidomid nicht zugelassen ist, Arzt und Apotheke u. U. ein ziemliches Tänzchen und lehnen jede Haftung ab. Ich habe diesbezglich alles mögliche Papier unterschrieben.

                            Bei den Preisen, die dir genannt werden, spielt natürlich nicht nur die Stückzahl sondern auch die Dosis / Kapsel eine Rolle. Es gibt Thalidomid 50mg/Kapsel oder auch 100mg/Kapsel.

                            500 Euro / 28Stck ist ein Wucherpreis. Es gibt Thalidomid zum Bruchteil dieses Preises.

                            WW
                            Zuletzt geändert von Gast; 28.03.2007, 17:54.

                            Kommentar


                              Zitat von Michael Beitrag anzeigen
                              ... Oder kann man Thalidomid zu Lasten der GKV rezeptiert bekommen? ...
                              Nein, kann man nicht! Man kann allerdings bei der Krankenkasse einen Kostenübernahmeantrag stellen, den diese dann mit hoher Wahrscheinlichkeit ablehnt. Dann kann man sich mit ihr streiten.

                              Mich würde mal interessieren, ob hier schon mal jemand Thalidomid bei seiner Kankenkasse durchgesetzt hat.

                              WW

                              Kommentar


                                Habe heute dem Wunsch der Frankfurter Ärztin folgend ein Skelettszintigramm anfertigen lassen. Dieses ist unauffällig. Das ist erfreulich aber andererseits nicht wirklich überraschend. Mein letztes Skelettszintigramm war vor 13 Monaten und ebenfalls ohne Befund. Zwischenzeitlich wurde am 27.09.06 ein F18-Fluorethylcholin-PET angefertigt - ebenfalls ohne Befund.

                                Am 31.10.06 war ich bei Prof. Reske. Dort wurde ein C11-Cholin-PET/CT gemacht. Dieses war zwar nicht ganz ohne Befund jedoch ohne Mehranreicherungen in den Knochen.

                                Kann ich nun davon ausgehen, dass meine Knochenmetastasen ruhen?

                                Bleibt die Frage: Wo kommt mein PSA her?

                                WW

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X