Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Aktive Überwachung durch ALTA-Klinik

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo Tom,

    danke für die schnelle Antwort. Das Problem bei der Prostatis scheint zu sein, das die (derzeitigen) diagnostischen Möglichkeiten für eine gezielte Therapie nicht ausreichen. Bei mir wurde lediglich eine simple Urinprobe (Urinmittelstrahl) genommen, nach meinen Recherchen führen aber auch aufwendigere Verfahren selten zu eindeutigen Ergebnissen. Ein Antibiotikum würde ja die Diagnostik eines entsprechenden Bakterienstammes voraussetzen. Mein Urologe brachte als Möglichkeit einen Autoimmunprozess als mögliche Ursache ins Spiel. Was das für eine optionale Therapie bedeuted, weiss ich nicht. Ein anderer Urologe, den ich im Rahmen einer Zweitmeinung konsultiert hatte, sprach ganz allgemein vom Einsatz entzündungshemmender Medikamente. Solange nicht klar ist, was den Anstieg des PSA-Wertes triggert, habe ich jedenfalls ein "Kopfproblem". Das hasst Du ja in Deinem letzten Satz auch angedeuted.

    Gruß
    Volker

    Kommentar


      #17
      Hallo Volker,

      also Dein "Kopfproblem" kann ich absolut nachvollziehen. Eine Prostatitis ist durchaus in der Lage den PSA-Wert deutlich nach oben zu treiben. Allerdings hat die Urinprobe
      bei Dir ja kein Ergebniss gebracht. Bei einem Entzündungsgeschehen müssten die Leukozyten deutlich erhöht sein. Ggf. kann dies auch durch eine Blutprobe festgestellt
      werden.

      Wie Du richtig ausführst, kann eine Prostatitis durch ein Antibiotikum therapiert werden, aber dazu muss das Bakterium definiert sein. Tom schreibt zwar, dass er als Grund für Deinen PSA-Verlauf
      eher eine Prostatitis sieht, aber derzeit fehlt halt der Nachweis.

      Vor diesem Hintergrund würde mich daher offen gesagt Dein doch recht linearer PSA-Anstieg seit 01/20, von einigen - ggf. Messtoleranzen geschuldeten Abweichungen - mal abgesehen beunruhigen. Um es
      deutlich zu sagen: ein PSA von 9,4 passt nicht zu Deinem extrem geringen Befund von GS 6 und einer Ausdehnung von 0,4mm, vor allem wenn keine Entzündung der Prostata vorliegt.

      Ich würde dies in der Alta-Klinik ansprechen und zeitnah nochmal ein mpMRT machen lassen. Dieses kann zudem auch ein Entzündgungsgeschehen darstellen.

      Ich selbst habe in der Alta-Klinik die live gesteuerte MRT-Biopsie machen lassen, da mir deren Verfahren durch den Gesäßmuskel sehr "gefiel". Ich fühlte mich dort ebenfalls sehr gut aufgehoben, hatte allerdings
      auch den Eindruck, dass man doch auch recht wirtschaftlich denkt, als Privatklinik nachvollziehbar. So wollte man mir bei einem 7b Befund (wenn auch gering) die hauseigene Tulsa-Pro Behandlung angedeihen lassen,
      was mich nicht sehr überzeugte.

      Also wie immer gilt als Patient: Kopf einschalten und prüfen, ob die eigenen Interessen deckungsgleich mit denen der Ärzte sind und im Zweifelsfall eine Zweitmeinung einholen.

      Bei Deinem Verlauf würde ich nicht einfach so weitermachen...

      Alles Gute!

      LG
      Wolfgang

      Kommentar


        #18
        Hallo Wolfgang,

        nur noch einmal zur Klarstellung: Entzündungsherde wurde bei der Erstbiopsie 03/23 in der Altaklinik bereits nachgewiesen, allerdings ohne dass eine Ursache dafür gefunden wurde.

        Beste Grüße,

        Volker

        Kommentar


          #19
          Hallo Volker,

          den Hinweis im MRT oder im Biopsiebericht "Zeichen einer aktiven Prostatitis" finden sicherlich viele Betroffene in ihren Befunden. Eine PSA-treibende akute Prostatitis wäre aber sicherlich nachweisbar und
          könnte einen deutlichen/sprunghaften PSA-Anstieg verursachen, der nach Therapie genauso schnell wieder sinkt. Zudem wären mit hoher Wahrscheinlichkeit Symptome spürbar.

          Eine chronische und geringe Prostatitis zeigt keine Symptome und erhöht den PSA-Wert stabil aber gering über einen längeren Zeitraum.

          Ein akutes Geschehen ist bei Dir nicht nachweisbar und kleine und chronische Entzündungen würden den Wert nicht so hoch treiben.
          Du hast einen linear ansteigenden PSA-Wert ohne nachweisbare Prostatitis und 9,4 ist nicht gerade wenig. Welches Volumen hat denn Deine Prostata? Eine Vergrößerung sorgt
          proportional auch für einen steigenden PSA-Wert. Aber in diesem Ausmaß eher unwahrscheinlich.

          So leid es mir tut Volker, ich bleibe dabei, dass Du das abklären solltest. Wenn Du ehrlich bist, lässt Dich diese Entwicklung ja auch nicht ganz unberührt. Ich kann Dir nur den Rat geben nicht den typischen "Bestätigungsfehler"
          zu machen, also nur zu glauben was man hören will. In Deinem Fall, dass es eine Erklärung für den Anstieg gibt der nicht Prostatakrebs heißt.

          Michael (Mike1), hat ja auch hier mehrfach geschrieben. Er ist ein sehr intensiver Verfechter von (vertretbarer) AS, schreibt aber auch, dass bei einem linearen Anstieg weitere Diagnostik erfolgen sollte.

          Ich weiß nicht, was gegen ein mpMRT spricht, dein letztes liegt ja fast ein Jahr zurück. Du hättest dann auch den direkten Vergleich hinsichtlich des Entzündungsgeschehens mit dem vorherigen MRT.

          Ich bin eher dafür Dingen auf den Grund zu gehen, wenn es einen Anlass dafür gibt. Im worst-case erfährt man etwas, was man lieber nicht hören würde, kann dafür aber rechtzeitig therapieren. Im best-case
          liege ich völlig falsch und es ist völlig harmlos. In der Alta-Klinik hast Du zudem neben dem Radiologen auf Wunsch direkt den Urologen sitzen, der Dir
          auch Auskunft über die Auswirkungen der Entzündungen auf den PSA-Wert geben kann.

          Also, was spricht gegen ein erneutes MRT?

          LG
          Wolfgang

          Kommentar


            #20
            Hallo Wolfgang,

            danke für Deine ehrlichen Zeilen, ich wollte meine Darstellung auch nicht als implizite Präferenz für Nichtstun verstanden wissen. Ganz im Gegenteil, ich überlege sogar, ohne Umwege in die Therapie einzustiegen, um keine Zeit mehr zu verlieren. Ich habe hier im Forum von Leuten gelesen, die bei ähnlichem PSA ein fortgeschrittenes (kapselüberschreitendes) Karzinom hatten. Ich hatte vor 6 Wochen ein Telefonat mit der Martini-Klinik, die zu diesem Zeitpunkt den Weg der AS goutiert hat. Im Arztbericht zu diesem Gespräch steht, Abbruch AS bei PSA > 10, da bin ich ja fast. Selbst die MRT basierte Diagnostik der ALTA Klinik hat vermutlich Restrisiken. Diese ständige Abwägung der Risiken empfinde ich als sehr anstrengend. Hinzu kommt, dass tatsächlich Symptome einer chronischen Prostatis vorhanden sind (wie oben erwähnt), die zusätzlich die Lebensqualität beeinträchtigen. Für welche Therapieoption hast Du Dich entschieden?

            Beste Grüße

            Volker

            Kommentar


              #21
              Guten Morgen Volker,

              Du solltest in jedem Fall nicht wie bei Monopoly direkt in die OP gehen, sondern vorher das Feld Diagnostik besuchen

              Diese ist sehr wichtig um die Diskrepanz zwischen Deinem PSA-Wert und Deinem Befund zu klären. Vielleicht hilft es Dir ja auch
              meinen Weg zur Entscheidung für die OP zu lesen und auch meinen Nachbericht:





              Für mich war die OP auch im Nachhinein betrachtet die richtige Entscheidung, obwohl das Erlebte nicht ganz ohne war.

              Also, mache ganz in Ruhe und kläre erstmal ab was die PSA-Steigerung verursacht. Danach folgt die Entscheidung über die Therapie.

              LG
              Wolfgang

              Kommentar


                #22
                Guten Morgen Wolfgang,

                ich habe Deine Nachberichte gelesen, sehr interessant. Zwei Fragen habe ich dazu:

                1. Hast Du das letzte MRT, das der Fusionsbiopsie zugrundelag, auch bei der ALTA-Klinik gemacht oder war das ein "Fremd" MRT?
                2. Würdest Du aufgrund der gemachten Erfahrungen mit der Martini-Klinik aposteriori auch andere Kliniken für die OP in Betracht ziehen?

                Beste Grüße

                Volker

                Kommentar


                  #23
                  Hallo Volker,

                  das der Biospie zugrunde liegende MRT wurde auch in der Alta-Klinik gemacht.

                  Und ja, ich würde die Martini-Klinik definitiv empfehlen. Auch dort können Dinge schiefgehen, aber
                  operativ sind die Ärzte dort einfach hervorragend. Gronau ist bzw. war ebenfalls eine erste Adresse.

                  Warum war? Weil der Chefarzt, Dr. Jörn Witt, einer der Pinoiere der DaVinci Methode es nun leider vorzieht, durch
                  Privatkliniken zu ziehen und sich dort besser bezahlen zu lassen als in Gronau.

                  Das ist in aus seiner Sicht nachvollziehbar, allerdings hat Gronau damit seinen besten Operateur verloren.

                  Aus welcher Gegend stammst Du denn? Eventuell kann hier der ein oder andere hier noch eine Empfehlung abgeben, wenn es in Richtung OP gehen soll.

                  LG
                  Wolfgang

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo Wolfgang,

                    eine (lokale) Alternative wäre eventuell das Klinikum Fulda. Die dortige Urologie wird geleitet von Prof. Dr. Kälble, der auch als sehr erfahrener Operateur gilt (die Erfolgsquoten im Klinikum sind vergleichbar mit der Martini-Klinik, auch wenn natürlich insgesamt weniger operiert wird). Hätte natürlich logistische Vorteile in der Nachsorge, allerdings wird man auf einige Annehmlichkeiten wie Einbettzimmer etc. verzichten müssen. Auch die hygienischen Verhältnisse und die persönliche Betreuung kann ich nicht einschätzen (Krankenhauskeim, etc.). Ist halt keine Privatklinik.



                    Mit Wohnsitz in der Nähe von Gelnhausen wäre natürlich auch Frankfurt gut erreichbar.

                    ad MRT: Dann konnte die ALTA-Klinik - entgegen ihres eigenen Anspruchs - mit ihrem MRT einen signifikanten Tumor bei Dir nicht detektieren?

                    Beste Grüße

                    Volker

                    Kommentar


                      #25
                      Hallo Volker,

                      lokal klingt erstmal gut, aber das Können des Operateurs ist maßgeblich für das Outcome hinsichtlich kompletter Entfernung (R-Situation), Inkontinenz und Impotenz verantwortlich.

                      Ich kann Fulda und Frankfurt nicht beurteilen, sorry. Aber evt. findet sich noch jemand hier, der mit diesen Kliniken Erfahrung hat.

                      Doch, es wurde ein signifikanter Tumor bei mir gefunden und zwar deckungsleich mit meinem PSMA PET/CT. Insofern war die Diagnostik der Alta-Klinik sehr gut. Auch vor diesem Hintergrund
                      finde ich Deine Befundung etwas merkwürdig, da nicht passend.

                      LG
                      Wolfgang

                      Kommentar


                        #26
                        Kann zwar zu der Klinik nichts sagen, möchte aber für die AS eine Lanze brechen: Mache seit genau 3,5 Jahren AS und bin überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Letzte Biopsie vor 1 Jahr 1 von 16 Stanzen zu 20 Proz. infiltriert, GS 4 Anteil davon 10 Prozent. 3,5 Jahre Lebensqulität erhalten. Keine psych. Belastung. Ja, der PSA schwankt - chron. Prostatitis. Ich steige jedenfalls nicht automatisch aus, wenn mal die 10 im PSA getestet würde - jetzt 6,7. Frage ist im Moment, ob MRT als Kontrolle reicht und wann ggf. weitere Biopsie erforderlich wird. Mache ich zunächst von der MRT abhängig. Behandlungsoption falls erforderlich Cyberknife. Was selten thematisiert wird bei RPE: Allg. OP-Risiko, Wundheilungsstörungen, Krankenhauskeime etc. und das alles bei eher schlechterem Outcome bzgl. Überleben und Nebenwirkungen als bei Bestrahlungen. Allen alles Gute.

                        Kommentar


                          #27
                          Als Verfechter der moderaten Vorgehensweise und AS bei Niedrigrisiko PCA habe ich Respekt vor Deiner Entscheidung. Aktive Überwachung ist in erster Linie Kopfsache. Sich nicht beeindrucken lassen von äußeren Meinungen gelingt nicht jedem. Dir anscheinend schon. In der Reihenfolge mpMRT, ggfls Rebiopsie gehst Du sicherlich den richtigen Weg.

                          Gruß Michael

                          Kommentar


                            #28
                            Hallo Wolfgang,

                            anbei ein kurzer Zwischenbericht. Nach kompletter Untersuchung am 08./09. Januar in der ALTA-Klinik (MRT,Biopsie,PSA) scheint sich der Verdacht eines entzündungsbedingten Anstiegs des PSA zu bestätigen. Die im MRT detektierten Verdachtsstellen mit PIRADS 3-4 stellten sich histologisch als fokal chronische Entzündungen dar. Kein Tumorbefund. Nach Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten sinkender PSA-Wert auf 7,69 bei einem Prostatavolumen von 59 ml (PSA-Dichte somit im Normbereich). Werde die Ergebnisse in einem weiteren Telefonat mit der Martini-Klinik validieren, die jedoch schon im Vorfeld der Untersuchung den PSA-Wert mit der Möglichkeit einer chronischen Entzündung in Verbindung brachte (eigene Patienten ohne Tumorlast teilweise PSA bis 30(!) bei chronischer Entzündung). Hausintern (ALTA-Klinik) wird das Phänomen einer nicht-bakteriellen Entzündung bei gleichzeitig vergrößerter Prostata als "Stauungs-Prostatis" adressiert. Das Problem wird durch das wachsende Prostatavolumen mit der Zeit vermutlich nicht kleiner.

                            Beste Grüße

                            Volker

                            Kommentar


                              #29
                              Hallo Volker,

                              das klingt doch erstmal gut. Auch wenn eine chronische Prostatitis nicht schön ist, ist sie immer noch besser als Krebs....

                              Wünsche Dir einen guten und wenig aufregenden Verlauf!

                              LG
                              Wolfgang

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X