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    Aktive Ueberwachung

    Hallo zusammen

    ich heisse Peter und wurde Anfang dieses Jahr pensioniert. Ich bin also 65 Jahre alt.

    Im Mai dieses Jahres stellte meine Hausärztin einen Anstieg meines PSA fest. Innerhalb eines Jahres stieg dieser von etwas über 1 auf den Wert 5.8. 6 Wochen später bestätigte sich der Anstieg (5.95). Im Spital stellte die Urologin bei drr DRU beidseitig eine Verhärtung fest (cT2c), kleines Prostatavolumen (20 ml) mit hoher PSA-Dichte. MRI ohne Befund. Trotzdem Biopsie auf meinen Wunsch durchgeführt. Biopsie letzten Monat im Spital. 3 Stanzen sind Positiv, Score 3+3 (T1c). In der Urologie wurde mir erklärt, dass das Spital, abweichend von den Richtlinien, keine aktive Behandlung empfehle. Also befinde ich mich jetzt in der aktiven Ueberwachung und warte nun auf den ersten Kontrolluntersuch. In 3 Wochen wird bei mir die kleine Prostata-OP durchgeführt. Ich leide schon lange unter entsprechenden Symptomen; hoffe nach der OP ist es besser. Aber irgendwie fühle ich mich zur Zeit nicht wohl.

    #2
    Hallo Peter,

    Willkommen hier in Forum.
    Rein vom (bestätigtem) PSA Anstieges von 1 auf 5.8 innerhalb eines Jahres würde ich mich auch nicht wohl fühlen.
    Die kleine Prostata-OP ist doch eine TUR-P und wird bei gutartiger Prostatavergrösserung durchgeführt, um eine Störung des Harnabflusses zu beseitigen.
    Aber bei einem Prostatavolumen von 20 mL (im Alter 65 sehr gut im Normalbereich) ist doch keine Vergrösserung vorhanden. Es muss also noch andere Ursachen geben, was das Urinieren erschwert (muss ja überhaupt nicht Krebs bedeuten).

    Ein unauffälliges MRT (wahrscheinlich mpMRT) ist ja auch schon mal gut. Biopsie mit 3 Stanzen (von 12?) mit Score 3+3 kann im Alter 65 eigentlich auch schon als normal betrachtet werden.
    Da ist nichts Bedrohliches. Das Spital handelt sogar nach den Standards, weiss es aber vielleicht noch nicht. Die Richtlinien (S3-Richtlinie Prostatakrebs) wurde vor wenigen Monaten aktualisiert und sehen auch aktive Überwachung als eine Möglichkeit bei geringfügigem 3+3 Krebs vor.

    Also lass mal diese "kleine" Prostata OP durchführen. Dann gibt es auch mehr Material von der Prostata, welches sicherlich nochmals auf den Gleason-Score überprüft wird.
    Die weitere (engmaschige, anfangs alle 3 Monate) PSA Messung wird zeigen, ob der PSA Wert sich wieder stabilisieren wird, was ich stark annehme.

    Heinrich
    Meine PCa-Geschichte:
    https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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      #3
      Ich möchte keine Unruhe stiften, aber eine kleine OP an einer Prostata, die nachweislich bereits vom Krebs befallen ist, erscheint mir riskant. Wenn die Prostata schon vom Krebs betroffen ist, besteht das Risiko, dass während einer kleineren Operation Tumorzellen gestreut oder nicht vollständig entfernt werden. Theoretisch könnte dies die Ausbreitung des Krebses begünstigen oder die Tumorkontrolle erschweren.

      Konstanzia

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        #4
        Guten Abend Heinrich

        Die 20 ml wurden beim ersten Untersuch mittels Ultraschall gemessen. Dürfte daher nicht allzu genau sein. Ich habe Restharn, es läuft langsam und läuft nach.
        wenn ich dich richtig verstehe, ist eine Krebsdiagnose mit 65 schon normal?

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          #5
          Hallo Konstanzia,

          Ja, diese Hypothese oder diese Theorie wird immer mal wieder erwähnt. Bestätigt in der Praxis wurde sie nie. Oder was wäre denn die entsprechende Handlungsempfehlung in diesem Fall ?
          Es stimmt aber, dass auch ich Bedenken in diese Richtung hatte, als ich eine Feinnadelbiopsie meines vermutlich befallenen Lymphknoten hatte.
          Bei einer Biopsie einer vermuteten Metastase sind ja bewiesenermassen Zellen vorhanden, welche die Metastasierungseigenschaft schon haben.

          Dies ist aber bei einer Prostatabiopsie oder einer TUR-P nicht der Fall.

          Heinrich
          Meine PCa-Geschichte:
          https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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            #6
            Zitat von Peter58 Beitrag anzeigen
            ist eine Krebsdiagnose mit 65 schon normal?
            Na ja, es gibt nicht wenige Experten, die würden ein Gleason-Score von 3+3 nicht als Krebsdiagnose betrachten. Meines Wissens (habe jetzt die Studie nicht grad zur Hand) hätten aber etwa 30-40% aller scheinbar gesunden Männer im Alter 65 mindestens ein Gleason-Score 3+3 und im Alter von >79 Jahren sind es 59%. Die allermeisten Männer sterben also mit dem "Krebs" und nicht an dem Krebs.
            Meine PCa-Geschichte:
            https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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              #7
              Nun, für dich scheint eine Krebsdiagnose mit 65 (Score 3+3) völlig unbedenklich, schon normal, zu sein. Ich weiss jetzt auch nicht so recht, wie ich das einreihen soll.

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                #8
                Nein, eine Krebsdiagnose im Alter von 65 erachte ich auch als nicht normal.
                Ich beziehe mich ausschliesslich auf den Befund der Biopsie mit 3 Stanzen (von 12) mit GS 3+3.
                Das hätten, wie geschrieben, etwa 1/3 aller Männer im Alter 65, wenn sie denn die Prostata genauer untersuchen würden. Ist jetzt vielleicht nicht normal, aber auch nicht aussergewöhnlich.

                Ich will Deinen Fall auch keinesfalls verharmlosen. Die beiderseitige Verhärtung der Prostata bei der DRU entdeckt und Probleme beim Wasserlassen und Restharn in der Blase bedürfen einer genauen Abklärung.
                Positiv stimmt mich, dass bei der MRT nichts Auffälliges gefunden wurde. Und eben auch, dass die Biopsie "nur" einen 3+3 entdeckt hat.
                Du musst wirklich abwarten, wie sich der PSA Wert weiter entwickelt. Erst dann wird sich zeigen, ob noch weitere Therapien nötig werden.

                Ich hoffe trotzdem, dass Du optimistisch bleibst. Auch mit einer weniger aggressiveren Prostatakrebsvariante liegen noch locker weitere 15-20 Jahre Lebenszeit drin.
                Meine PCa-Geschichte:
                https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                  #9
                  Da fällt mir grad noch etwas ein. Du hast von Restharn geschrieben. Wieviele mL Urin waren denn in der Prostata, wenn das Prostatavolumen nur 20 mL beträgt ?
                  Meine PCa-Geschichte:
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                    #10
                    Sorry für die Korrektur, aber der Restharn ist in der Blase. Die Prostata sorgt bei Vergrößerung nur für eine schlechten Abfluß, wobei mir hier die Größe eher normal bis erfreulich klein für das Alter erscheint.
                    VG
                    Achim
                    Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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                      #11
                      Danke Achim für die Korrektur. Klar, der Restharn fliesst einfach nur in der Harnröhre durch die Prostata. War wohl schon etwas zu spät am Abend für mich.

                      Es ist sicherlich aussergewöhnlich, dass eine so kleine Prostata den Harnfluss so stark beeinträchtigen kann. Ebenso halt auch dass ein geringfügiger GS 3+3 der Prostata beidseitige Verhärtungen verursacht und den PSA Wert innerhalb 1 Jahr von 1 auf 5 ansteigen lässt und das MRT nichts auffälliges sieht. Ich denke, es bleibt nichts anderes übrig, als weiter den PSA Wert regelmässig zu messen. Dann wird sich sehr rasch zeigen, ob doch ein behandlungsbedürftiger Krebs vorliegt.

                      Liebe Grüsse
                      Heinrich
                      Meine PCa-Geschichte:
                      https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                        #12
                        Auch eine scheinbar kleine Prostata kann halt Miktionsprobleme verursachen. Bei der Uroflowmetrie gut erkennbar. Ich hatte in den letzten Jahren schon zweimal eine Entzündung der Prostata. Bei beiden Entzündungen bastelte ich an einer Urosepis herum. Ich lag jeweils fast eine Woche im Spital bis das Antibiotika wirkte. Die Aerzte meinten, es habe sich nur um wenige Stunden gehandelt bis sich eine schwere Blutvergiftung eingestellt hätte. Lande ich mit einer neuen Entzündung im Spital, wird es bei der Behandlung nicht mehr nur bei Antibiotika bleiben. Auch weitere Katheter durch die Bauchdecke möchte ich mir in diesem Zusammenhang ersparen. Das ist der Grund, weshalb die scheinbar kleine Prostata operativ behandelt wird. Manchmal überlege ich mir halt einfach, die Prostata komplett zu entfernen. Dann wäre das Risiko für weitere Entzündungen oder dem Krebs erledigt. Aber im Moment habe ich einfach Mühe mit der Situation.

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                          #13
                          Ggf. hat sich das Thema Entzündung bzw. PCa durch die TURP ja schon erledigt. Der Versuch wäre es mir bei einem biopsierten Gleason 6 schon wert. Zumal die Nebenwirkungen einer kompletten Entfernung (zumindest in mir bekannten Fällen) durchaus heftiger sein können.
                          Meine PCa-Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=494

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                            #14
                            Was mir die Ärztin bezüglich der aktive Überwachung noch mit auf den Weg gab. Nach zwei Jahren muss sich einer von vier Patienten (mit Score 6) eben doch einer aktiven Behandlung unterziehen. Nach 5 Jahren etwa die Hälfte davon, wenn ich mich richtig daran erinnere. Dazu die ständigen Untersuche, MRT‘s und Re-Biopsien. Und jedes Mal dieses Warten auf die neuen Werte/Befunde. Ich weiss nicht so recht…..

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                              #15
                              Hallo Peter58,

                              ich hatte ja auch regelmäßig Prostatitis und es ist wirklich sehr unangenehm. Vor 20 Jahren hat ein Urologe zu mir gesagt, Ihr Urin-Strahl ist der eines 60 Jährigen, gemacht dagegen hat er fast nichts. Ein Antibiotikum nicht vertragen, statt dessen hat er mir ein pflanzliches Mittel aufgeschrieben.
                              Und wenn man mal ein Antibiotikum bekommen hat, dann meistens nur für 10 Tage, dabei müsste man das eigentlich über Wochen, bei Chronischer Prostatitis sogar Monate nehmen.
                              Durch den Restharn bilden sich auch oft neue Entzündungen.
                              Bei mir z.B. hat sich der Harnleiter entzündet und dann sind relativ kleine Nierensteine hängen geblieben und das sind tierische Schmerzen.
                              Zu dem begünstigt eine chronische Entzündung die Bildung von PCa.
                              Ich war gedanklich schon darauf vorbereitet, irgendwann die Diagnose Prostatakrebs zu bekommen, wenn es soweit ist, ist man trotzdem erstmal geschockt
                              Vielleicht solltest Du Dir eine zweite Meinung einholen, bei mir haben sich die Symptome in dem Jahr, wo mein früherer Urologe außer PSA Werte alle 2 Monate messen nichts gemacht hat, verschlimmert, so dass ich zu einem anderen Urologen gegangen bin.

                              Gruß Armin

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