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Apa-, Enza-, Darolutamid ohne ADT?

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    #16
    Hallo Reiner,

    vielen Dank für Deine Antwort und die Hinweise. Unter dem Link "Meta-Treff" gibt es ja jede Menge Material.
    Da wir für die nächsten vier bis fünf Tage erst mal zwei unserer Enkel hüten werden, komme ich erst frühestens ab Sonntag wieder dazu, diesbezüglich was zu lesen und mich auch wieder zu melden, um Deine Fragen zu beantworten.

    Also bis dahin und alles Gute
    Robert

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      #17
      Hallo Robert,

      ich führe seit über einem Jahr eine Monotherapie mit Apalutamid durch ( https://myprostate.eu/?req=user&id=506 ). Die Nebenwirkungen sind bis auf das Brustwachstum gering. Nach einem halben Jahr hatten sich die vorhandenen Metastasen deutlich zurückgebildet, der PSA-Wert hatte die Nachweisgrenze erreicht. Im Augenblick versuche ich durch Pausen in der Behandlung die Wirkungsdauer zu verlängern. In einigen Monaten werde ich die Metastasen erneut kontrollieren lassen.

      Es gibt eine Studie zur einer Monotherapie mit Enzalutamid ( https://doi.org/10.1016/j.eururo.2015.01.027 und https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28867562/ ) mit recht optimistischen Ergebnissen. An dieser Studie hatte ich mich mit Unterstützung meines Urologen orientiert. Zu Apalutamid kenne ich keine Studien mit Monotherapien, nur Kombinationstherapien mit gleichzeitiger ADT.

      Gruß
      Benton
      Mein PCA-Verlauf findet sich auf http://www.myprostate.eu/?req=user&id=506

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        #18
        Ergänzung zu meinem letzten Beitrag:

        Es gibt doch eine kleine, relativ neue Studie mit einem Apalutamid-Monotherapie-Arm, die ich aus meinem Gedächtnis verdrängt hatte. In der Studie LACOG 0415 (ASCO 2020 https://meetinglibrary.asco.org/record/187092/abstract ) wurden leider nur 25 Wochen lang
        Apalutamid Monotherapie - Apalutamid und Abiraterone/Prednisolon - ADT und Abiraterone/Prednisolon
        verglichen.
        Die Apalutamid Monotherapie schneidet geringfügig schlechter als die beiden Alternativen ab bei allerdings reduzierter Toxität.

        Benton
        Mein PCA-Verlauf findet sich auf http://www.myprostate.eu/?req=user&id=506

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          #19
          Hier ist ein ausführlicherer Bericht von der Vorstellung auf der ASCO 2020: https://www.urotoday.com/conference-...te-cancer.html

          Was uns vor allem interessiert hätte, wie schnitt Apalutamid Monotherapie im Vergleich zu Apalutamid+Leuprorelin ab? Man muss auf der Basis dieser Studie statt dessen Abirateron + Prednison + Leuprorelin (ADT) als Vergleich heranziehen. Die Kombination Abirateron + Prednison + Apalutamid wird die Kasse wohl nicht bezahlen.

          Ich hätte nicht erwartet, dass die Apalutamid Monotherapie 15,6 % schlechter abschneidet als die normale Abirateron-Kombination.

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            #20
            Enzalutamid, Apalutamid und Darolutamid haben als Antiandrogene der neueren Generation einen vergleichbaren Wirkungszusammenhang und auch eine vergleichbare onkologische Wirkung. Diese ist weitaus besser als beim Vorläufer Bicalutamid, das als Monotherapie angewendet bei Weitem nicht die Wirkung erreicht, die mit einer Kombination mit einem GnRH-Analogon (auch maximale Androgenblockade (MAB) genannt) zu erzielen ist.

            Es wurde schon erwähnt, dass derzeit keine vergleichenden Studien einer Apalutamid-Monotherapie und einer Kombitherapie mit APA plus ADT vorliegen. Eine solche dürfte zu ähnlichen Ergebnissen kommen wie bei einer Studie, die Enzalutamid mit ENZA plus ADT verglich. Es handelt sich um eine Studie aus Korea, leider nur retrospektiv, aber durchaus interessant für die Fragestellung. Es wurden mCRPC-Patienten zwischen 2014 und 2017 verglichen.
            Das Ergebnis: Eine signifikant längere Dauer bis zur PSA-Progression wie auch ein signifikant längeres Überleben in der Gruppe, die zum ENZA zusätzlich eine ADT erhielt. Allerdings zeigte sich das radiologische progressionfreie Überleben nach 2 Jahren in beiden Gruppen gleich.

            Es scheint sich zu zeigen, nicht nur in dieser Studie, dass auch Antiandrogen-Monotherapien mit den modernen Medikamenten, also die Blockade der Androgenrezeptoren und der innerzellulären Translokationen, nach wie vor nicht total ist und deshalb besser mit einer Androgendeprivation (ADT) ergänzt wird.
            Grüße
            Hartmut

            Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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              #21
              Hallo Benton,

              danke für Deine interessanten Ausführungen vom 7. April. In die von Dir genannten Studien habe ich wegen Zeitmangels leider noch nicht schauen können. Aber ich habe soeben Deinen Bericht unter „myProstate.eu“ gelesen.
              Mit den Hochtestosteronzyklen konnte ich noch nicht viel anfangen, aber erst mal folgende Frage:

              Du schreibst, dass Du am 07.02.20 mit der Apalutamid-Hormontherapie begonnen hast und dass die „verglichen mit der 3-fach ADT-Therapie mit Eligard, Bicalutamid und Avodart im letzten Jahr“ (also 2019) weniger Nebenwirkungen hatte. Ich habe bei Dir jedoch im Jahr 2019 keine derartige ADT-(Anrodgendeprivations)-Therapie gefunden?

              Die Ergebnisse Deiner 1-jährigen Apalutamid-Monotherapie (mit 2 Monaten Pause) sehen ja zunächst recht vielversprechend aus (PSA von 7 auf 0,01 !).
              Ich habe am Donnerstag wieder einen Arzttermin, dann habe ich die ersten 3,5 Wochen Apalutamid hinter mir und es wird doch sicherlich auch der PSA-Wert bestimmt. Bin gespannt, ob schon eine deutliche Senkung zu verzeichnen ist. Ich werde es Dir mitteilen.
              An der Entwicklung Deines PSA-Wertes und der Metastasen bin ich natürlich ebenso interessiert.

              Also bis demnächst und alles Gute!!
              Robert

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                #22
                Hallo Robert,

                auf "myProstate.eu" ist die 3-fach ADT mit Eligard, Bicalutamid und Avodart eingetragen (HB 3-fach im Bild). Du hast sie vielleicht übersehen, da sie nur 2 Monate gedauert hat. Die Nebenwirkungen waren bei mir sehr stark, so dass ich sie abgebrochen habe.
                Nachdem Apalutamid zugelassen war, habe ich 2020 sofort mit der Apalutamid-Monotherapie begonnen. Zu Beginn der Behandlung ist mein PSA-Wert sehr schnell gefallen, ca. einen Faktor 9 in 3,5 Wochen. Hoffentlich geht es bei Dir genau so schnell.
                Die Metastasen hatten sich nach einem halben Jahr deutlich zurückgebildet, eine war im CT nicht mehr zu erkennen.
                Insgesamt sind in meinem Fall die Nebenwirkungen der Apalutamid-Monotherapie ganz wesentlich geringer als die der ADT.

                Gruß
                Benton
                Mein PCA-Verlauf findet sich auf http://www.myprostate.eu/?req=user&id=506

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                  #23
                  Hallo Benton und Reiner,

                  vor einer Woche hatte ich mitgeteilt, dass ich wieder einen Arzttermin habe. Hier das Ergebnis:

                  Mit jeder Menge Metastasen, aber ohne bisherige ADT, ist nun nach nur 3,5 Wochen Monotherapie mit Apalutamid der PSA-Wert von 10,56 auf 0,08 gesunken! Ich denke, das klingt erst mal gut und dürfte anzeigen, dass das Apa bei mir auch tatsächlich wirkt (es gibt wohl auch Fälle, dass das Apa nicht anschlägt?). Ich denke, dass das für einige doch recht interessant sein dürfte. Mein Testosteron ist jetzt bei 14,4. Das ist wohl ein normaler Wert?

                  Ich habe mal noch ein Problem:
                  Ich habe seit Langem mittlere bis starke Schmerzen vor allem im rechten Bein (Oberschenkel und an der Ferse nach oben ausstrahlend). Bisher wurde vom Neurochirurgen diagnostiziert: Ursache sind die Nerven, hervorgerufen durch Wirbelgleiten in der LWS. Nun wurde beim PET-CT festgestellt, dass u.a. auch Metastasen an beiden Oberschenkelknochen sind. Auf meine Frage hin, warum beim „Ganzkörper“-PET-CT oberhalb der Knie aufgehört wird und nicht auch bis zu den Füßen mit untersucht wird, wurde geantwortet, dass das so üblich sei und Metastasen unterhalb der Knie wohl selten aufträten. Nach mehrmaligen Besuchen beim Orthopäden einschließlich Röntgen konnte am rechten Fuß angeblich gar nichts ungewöhnliches festgestellt werden. Ob die Schmerzen nun von der Wirbelsäule oder von Metastasen oder sonst woher herrühren, weiß nun niemand.

                  Nun meine Frage: Hat jemand Erfahrungen damit, dass in PET-CTs auch die Unterschenkel und Füße mit eingeschlossen wurden und dass ggf. auch Metastasen an den Unterschenkel- und/oder Fußknochen festgestellt wurden?

                  Viele Frühlingsgrüße an alle
                  Robert

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                    #24
                    Hallo Robert,

                    danke für die erfreuliche Neuigkeit, das Apa bei Dir so gut wirkt. Nach knapp 4 Wochen von 10 auf 0 , super Ergebnis. Vielleicht doch noch eine zusätzliche Option für mich mit einer Monotherapie mehr Lebenszeit raus zu holen.
                    Ein ähnliches Schmerzproblem wie Du habe ich auch seit ca. einem Jahr. Ich kann nicht gut lange sitzen, aber etliche Untersuchungen erbrachten letztendlich auch nur die Vermutung, das es sich um Nervenschmerzen handeln könnte.
                    Zur Frage mit dem Pet CT kann ich leider nicht helfen.
                    Weiterhin so tolle Erfolge
                    Gruß Reiner
                    PK Historie auf : "https://myprostate.eu/?req=user&id=1050"

                    Kümmere Dich selbst , informiere Dich und lerne !

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                      #25
                      Es ist richtig, dass die Beine bei einem PSMA PET/CT nicht mit untersucht werden. Wenn Du aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Ärzte und das Personal darauf hinweist, dass in Deinem Fall auch die Beine untersucht werden sollen, wird es wohl beim nächsten Mal gemacht.

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                        #26
                        Hallo Lutz,

                        gibt es hier jemand im Forum, der Apa-, Enza- oder Darolutamid ohne begleitende ADT anwendet?
                        muss Dich hier nochmal anschreiben.
                        Du hast demnächst ein Zinti, warum hast Du nicht ein PSMA PET CT angeleiert ?
                        Dein PSA ist jetzt über 70 ng/ml, das Zytiga wirkt nicht.
                        wünsche Dir für das weitere Vorgehen viel Erfolg.

                        lg
                        Adam

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                          #27
                          Zitat von adam 60 Beitrag anzeigen

                          gibt es hier jemand im Forum, der Apa-, Enza- oder Darolutamid ohne begleitende ADT anwendet?
                          Ja, ich.
                          Vom 01.08.2018 – 21.10.2022
                          Bicalutamid und Darolutamid
                          Hat mir 4 Jahre ohne ADT Spritze gebracht.

                          Gruss
                          hartmut
                          http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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                            #28
                            Zitat von adam 60 Beitrag anzeigen
                            Hallo Lutz,



                            muss Dich hier nochmal anschreiben.
                            Du hast demnächst ein Zinti, warum hast Du nicht ein PSMA PET CT angeleiert ?
                            Dein PSA ist jetzt über 70 ng/ml, das Zytiga wirkt nicht.
                            wünsche Dir für das weitere Vorgehen viel Erfolg.

                            lg
                            Adam
                            Hi Adam,

                            Ja, ich habe demnächst Szinti und CT Thorax/Abdomen. PSMA Pet/CT gönnt mir meine geizige KK einfach nicht.
                            Das ist aber nicht schlimm, bei so großem PSA wie bei mir, sieht man auch genug mit der "Old fashioned-Bildgebung". Ich bin eh schon "durchmetasasiert" mit vielen kleineren Metastasen. Wenn damals vor meiner RPE ein PET gemacht worden wäre, dann hätte es bei mir wahrscheinlich auch schon überall geleuchtet und ich wäre gar nicht erst operiert worden. Damals hatte ich aber selber noch Null Ahnung über PK und die Ärzte sind einfach nur stur nach Leitlinie vorgegangen.

                            Ich hoffe ja noch darauf, dass das Abi zusammen mit dem Dexamethason besser wirkt (nehme ich seit Anfang Januar) als mit dem Prednison.
                            Bei irgend jemandem hier im Forum hatte ich schon mal gelesen, dass das Abi erst nach einem halben Jahr gewirkt hatte. Weiß aber nicht mehr, bei wem das war.

                            Wenn mein PSA weiter explodiert, werden mir meine Spezialisten von der UKM demnächst sicher interessante Therapievorschläge unterbreiten.

                            Vielen Dank für Deine Nachfrage, hatte ich gestern wohl übersehen.

                            Gruß
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              #29
                              Und ich hatte vor Zytiga ja über ein Jahr Darolutamid-Monotherapie gemacht. Leider brachte mir das nicht viel.
                              Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, dass in meinem und an meinem Körper immer mehr Entzündungen stattfanden. Hatte dann ja auch im April 2022 den komischen Harnverhalt bekommen und anschließend nur noch Entzündungsprobleme mit dem Katheter (es war ein Alptraum). Seit dem Zytiga ging es mir dann blendend. Leider fehlt bis jetzt noch die tumorbremsende Wirkung.
                              Die ADT bewirkte bei mir eh "Null" hinsichtlich Tumor und PSA (trotz erfolgreicher Testosenkung) und wurde einfach weggelassen.
                              Gruß
                              Lutz
                              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                                #30
                                Hi Hartmut,

                                Ja, bei Dir war ich doch schon etwas neidisch, dass bei Dir die Monotherapie von Bica und Daro so lange gewirkt hat und Daro, allerdings wieder mit ADT, immer noch wirkt.
                                Aber ich gönne es Dir von ganzem Herzen
                                Mann, du musst Dich ja noch mit Deinen seltenen anderen Erkrankungen rumschlagen und wärst uns noch beinahe mit deiner kürzlichen Lungenembolie abhanden gekommen.
                                Aber bei Dir kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass Du uns vorzeitig verlässt. Das können wir auch nicht erlauben
                                Aber so harmlos, wie es oft propagiert wird, scheint Darolutamid hinsichtlich der Nebenwirkungen auch nicht zu sein.
                                Gruß
                                Lutz
                                Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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