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Darmbakterien und ADT

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    Darmbakterien und ADT

    Prostatakrebs: Darmbakterien haben Einfluss auf Wachstum und Therapieresistenz



    „....Darmbakterien können zum Fortschreiten von Prostatakrebs beitragen und eine Resistenz gegen Hormontherapien bewirken, welche ein maßgebliches Behandlungsinstrument darstellen. Diese neue Erkenntnis könnte zukünftig zu Strategien zur Beeinflussung des Mikrobioms führen, von denen Menschen mit Prostatakrebs massiv profitieren würden…..“

    „….Laut Studienautor Professor Johann de Bono zeigen die Ergebnisse, dass der Beginn einer Hormontherapie bei Prostatakrebs die Darmbakterien dazu bringen kann, Androgene zu produzieren. Diese Androgene können dann das Wachstum des Prostatakrebses aufrechterhalten und die Resistenz gegen die Hormontherapie fördern – was die Überlebenschancen der Männer verschlechtert.“
    -----------------------------------------------------------------------------

    Ein ungewöhnlicher Forschungsansatz mit überraschenden ersten Ergebnissen. Weitere Studien erscheinen für dieses Thema sinnvoll.

    Vielleicht könnte in naher Zukunft über ein Monitoring der Darmflora und falls sich dann daraus die Notwendigkeit einer gezielten Veränderung der Zusammensetzung der Darmflora ergibt, einigen der Männern geholfen werden, bei denen der Testosteronspiegel bei ADT nur sehr langsam oder manchmal auch kaum das Kastrationsniveau erreicht.

    Franz
    https://myprostate.eu/?req=user&id=889

    #2
    Franz,
    das Thema kam letzte Woche auch im Medscape, wobei der die Überschrift etwas zurückhaltender formuliert wurde (Gut Bacteria May Fuel Prostate Cancer Treatment Resistance), was ich auch für richtig und wichtig halte. Allerdings geht’s hier mal wieder um Mäuse, die irgendwie erfolgreicher zu behandeln sind. Erinnert mich an alte Zeiten, wo immer mal wieder der experimentelle Einsatz von Antibiotika bei Prostatakrebs diskutiert wurde. Schaun wir mal…
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

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      #3
      Spielen bei der ADT durch Spritze, subkutan oder intramuskulär, denn auch die Darmbakterien eine Rolle?
      Ich dachte immer, da gehen die Wirkstoffe in den Blutkreislauf und wirken dann auf die Hypophyse.
      Gruß
      Lutz
      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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        #4
        Lutz, das tun sie auch. Die Tabletten aber nicht. Die durchlaufen in der Regel den enterohepatischen Kreislauf. Allerdings weiß ich auch nicht, ob Darolutamid da irgendwelche bakteriziden Eigenschaften besitzt.
        Gruß Arnold
        Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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          #5
          Arnold,
          Danke!
          Gruß
          Lutz
          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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            #6
            Zitat von lutzi007 Beitrag anzeigen
            Spielen bei der ADT durch Spritze, subkutan oder intramuskulär, denn auch die Darmbakterien eine Rolle?
            Ich dachte immer, da gehen die Wirkstoffe in den Blutkreislauf und wirken dann auf die Hypophyse.
            Gruß
            Lutz
            Hallo Lutz,

            Darmbakterien spielen erstmal keine Rolle. Eine Aussage der Studie ist:

            "...Forschungsarbeiten stellten jedoch fest, dass niedrige Androgenspiegel die Ausbreitung von Darmbakterien fördern, welche zu sogenannten Hormonfabriken werden können, um so das Wachstum von Prostatakrebs zu unterstützen.."

            Soll heißen, die Spritze senkt erstmal den Testosteronspiegel. Dadurch können u. U. bestimmte Darmbakterien aktiviert werden, die dann beginnen Hormone zu produzieren.


            Franz
            https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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              #7
              Hallo Franz,

              Ach so, verstehe.

              Das erklärt auch, warum sich der Geruch meines Stuhlgangs während meiner ADT von "übel riechend" zu "sehr stark übelriechend" verändert hatte.
              Auch jetzt während meiner Hormonblockade mit Darolutamid riecht mein Stuhlgang immer noch nicht so wie früher.

              Periodisch mache ich immer mal wieder etwas Darmsanierung mit Pro Symbioflor und Symbioflor, wodurch dann auch der Stuhlgang für eine gewisse Zeit positiv beeinflusst wird.

              Gruß
              Lutz
              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                #8
                Franz, danke für den Hinweis auf die interessante Studie.

                Man muß dabei aber auch den begrenzten Wirkungsrahmen der gefundenen Forschungsergebnisse erkennen, um im Hinblick auf potentielle therapeutische Interventionen deren Möglichkeiten nicht zu überhöht zu interpretieren. Es geht ja um eine selektive Beeinflussung des Mikrobioms des Menschen derart, dass mögliche Wirkungsbeeinträchtigungen von Medikamenten verhindert werden. Vom Mikrobiom mit seinen zig Billionen von Mikroorganismen werden u.a. auch das Immunsystem und der Stoffwechsel im menschlichen Körper beeinflusst. Schon deshalb wäre es eher verwunderlich, wenn alle Medikamente beim Menschen gleich wirken würden und es keinerlei Beeinträchtigungen gäbe.

                In der vorliegenden Studie hatte man festgestellt, dass bestimmte Bakterien des Mikrobioms in der Lage waren, selbst Androgene zu produzieren und so Antiandrogentherapien zu unterlaufen und Resistenzen zu begünstigen. Natürlich tangiert das Fragestellungen hier im Forum, warum das ADT-Medikament xy bei manchen Patienten weniger, bei anderen besser wirkt. Nur, dieser Zusammenhang tangiert nicht die Frage der generellen Resistenzbildung, die an der Prostatakrebszelle selbst entschieden wird, zumindest solange sie noch homonsensibel ist. Kann die Zelle Androgene aufnehmen und verstoffwechseln oder nicht? Anders ausgedrückt, die zusätzlichen Andogene, die möglicherweise im Mikrobiom produziert werden, sind nicht kriegsentscheidend, wo die Krebszelle doch ohnehin in der Lage ist, z.B. aus Cholesterol in der Zelle selbst Androgene zu synthetisieren. Da nimmt man vielleicht doch besser gleich Statine und vermindert so eine Nahrungsquelle für den Krebs.
                Forschungen wie in der vorliegenden Studie sind aus meiner Sicht in der Hinsicht wichtig, dass doch immer wieder zu beobachten ist, wie gewisse neu entwickelte pharmazeutische Stoffe oder auch bioaktive Substanzen wie z.B. Polyphenole im Labor, also in vito oder in vivo, antikanzeröse Wirkung zeigen und PK-Zellen in die Apoptose treiben, beim Menschen jedoch in der Anwendung eher enttäuschende Ergebnisse oder gar keinerlei Wirkung aufweisen.

                Ein wesentlicher Erklärungsansatz ist sicher, dass im Labor die Wirkungssubstanz direkt und in hoher Dosis ins Zielgebiet, also ans Krebsgewebe, gebracht und beobachtet werden kann, wogegen beim Menschen bei oraler oder auch subkutaner oder intravenöser Einnahme gewisse Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um den Stoff in ausreichender Dosis dorthin zu bringen, wo die Wirkung entfaltet werden soll. Die biologischen Einschränkungen und Barrieren im menschlichen Körper können vielfältig sein, sind individuell sicherlich unterschiedlich ausgeprägt und bilden selbst beim heutigen fortgeschrittenen Stand der Medizin noch hie und da unerkannte oder unüberwindbare Hindernisse einer effektiven Anwendung.
                Grüße
                Hartmut

                Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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