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Nebenwirkungen Hormontherapie

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    Nebenwirkungen Hormontherapie

    Hallo in die Runde.
    Ich mache seid 2 Jahren die erweitete Hormonentzugstherapie mit 3 Monatsspritze. Abirateron 1000mg u 5mg Pregnisolon.
    PSA ist unter Nachweisgrenze hatte 7 Metastasen vor 2 Jahren an d Rippen. Hab seid einem Jahr Bluthochdruck und nehme noch Ramiprill. Vermutlich von der Therapie.
    Hab natürlich auch die anderen Nebenwirkungen die mir zusetzen und Blutdruck kriege ich auch nicht in den Griff.
    Habt Ihr ein paar Tips für mich. Wollte mal eure
    Erfahrung hören v deinen die das gleiche nehmen.danke

    #2
    Erstmals ab Anfang 2020 war mein Blutdruck öfters zu hoch. Ab April 2020 (7 Jahre nach meiner RPE) verabreichte man mir infolge eines Rezidivs von Mai bis November 2020 drei 3-Monats-Spritzen Trenantone. Bereits im September 2020 verschlechterte sich der Zustand einer bereits zuvor defekten Herzklappe so stark, dass ich mich mit dem Notdienst abholen lassen musste und im Oktober eine biologische Herzklappe bekam. Erst ab da nahm ich morgens und abends 2,5 mg des Blutdrucksenkers Ramipril. Der Blutdruck blieb - insbesondere abends - hoch. Trotzdem verordnete mein Hausarzt eine Reduktion des Bd-Senkers auf nur noch abendliche Einnahme. Erstaunlicherweise bleib der Blutdruck relativ unverändert.

    Als der PSA-Wert nach dem Abklingen der Trenantoe-Spritzen-Wirkung bis Nov. 2021 auf bis zu 0,79 ng/ml anstieg, wurde ich bis Jan. 2022 bestrahlt und bekam parallel dazu zwei 3-Monats-Spritzen Trenantone. Da sich der Blutdruck verschlechterte, wurde wieder auf zweimalige Einnahme erhöht. Nach kurzzeitiger Verbesserung verschlechterte sich der Wert mehr und mehr. Kurz vor der Entlassung aus der Reha schnellte der Wert Ende März 2022 - trotz Erholung in der Reha - auf unglaubliche 223/126. Noch zwei Tage zuvor hatten die Kur-Ärzte den abendlichen Wert auf 5 mg verdoppeltdie und morgendliche Gabe gestrichen. Am 02.04.2022 wurde Ramipril (5 mg) durch Candesartan (8 mg) ersetzt. Es dauerte bis Juni bis sich die Werte normalisiert hatten. Im August das Candesartan wurde auf 4 mg reduziert. Nebenbei wurde das Metoprolol, welches ich seit Ende 2020 einnehme, zum 01.03.2023 von 47.5 auf 23,75 mg reduziert. Vorn wenigen Ausreissern abgesehen, sind der Wert bis heute einigermaßen im Rahmen.

    Nach meiner Erfahrung ist der Blutdruck in der Warmen Jahreszeit um einiges besser, weil man ich viel im Freien bewegt. Besonders schlecht ist er, wenn man viel hinter dem PC und der Glotze sitzt.
    Gruß von Henry

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      #3
      Hallo,

      Ich bin im 2,5. Jahr der ADT (nur 3Monatsspritze). Bluthochdruck hatte ich schon vorher, nahm 5mg Ramipril und 2,5 mg Amlodipin. Während der ADT habe ich das Amlodipin auf 5 mg erhöht und kommen auf ganz passable Werte.
      Ich denke aber der Ausstieg aus dem beruflichen Stress, Radfahren und morgendliche Gymnastik mit Kraftübungen helfen auch.

      Karl

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        #4
        Hallo,
        ich weiß, ich wiederhole mich und ich gelte als Ausnahme, weil ich so heftige Nebenwirkungen der ADT nach nur 1 Spritze hatte, aber es gibt viele Studien, die zeigen, dass ich nicht der Einzige bin, z. B. diese:

        Man sollte also abwägen, ob man mit der ADT noch wartet, solange man keine Symptome/Metastasen hat.
        Reinhard

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          #5
          Hallo Reinhard,

          Ich habe es auch gelesen, dass es Dich wirklich ganz arg erwischt hat mit sehr starken und vielfältigen Nebenwirkungen auch einer nur sehr kurzen ADT.
          Ich bin auch der Meinung, und Studien zeigen es ja auch, dass viele Patienten betroffen sind. Du bist sicher bezüglich der Heftigkeit eine Ausnahme.

          Bei mir jetzt nach 9 Monaten (Relugolix + Darolutamid), glaube ich, dass bei mir die Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Muskelschmerzen zugenommen haben. Nicht dramatisch, aber doch etwas spürbarer.
          Braucht jetzt halt doppelte Überwindung das regelmässige Krafttraining aufrecht zu erhalten. Spaziergänge an der frischen Luft sind dank meinem Hund sowieso zwangsläufig auf dem Programm.

          Ich habe in einem Deiner Beiträge auch gesehen, dass Du die Wirksamkeit einer ADT generell anzweifelst (aus alten Publikationen abgeleitet), sie führe nicht zu einer Lebensverlängerung.
          Auch wenn dies natürlich vorher schon nicht gestimmt hat, ist die Lebensverlängerung spätestens dank den neuen Studien mit Abirateron, Enza-, Apa- oder Darolutamid jetzt endgültig bewiesen.

          Heinrich
          Meine PCa-Geschichte:
          https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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            #6
            Hallo,

            leider (oder Gott sei Dank) zeigen sich die ganzen Auswirkungen der ADT erst nach 2 - 3 Jahren. Mit Hitzewallungen fängt es an. Der Muskelschwund und die daraus resultierende Kraftlosigkeit kommen schleichend hinzu. Herzprobleme inclusive. Schlimm ist, dass man sich nicht dran gewöhnt.

            Allen Leidensgenossen alles Gute

            WernerE

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              #7
              Hallo,
              ich zweifle nicht die Wirksamkeit der ADT an, ich rate nur, nicht zu früh damit zu beginnen.
              Ich habe mich (gezwungenermaßen) sehr eingehend mit den menschlichen Hormonen befasst, habe sehr viele Bücher gelesen.
              Das Zusammenspiel der menschlichen Hormone ist komplex und nur in einigen Teilen bekannt. Es gibt noch viele offene Fragen und unbekannte hormonelle Zusammenhänge. Es soll vermutlich mehrere hundert Hormone geben, von denen nur ca. 150 bekannt sind.
              Da finde ich es riskant, in den Hormonhaushalt einzugreifen, wenn es nicht dringend erforderlich ist.
              Trotzdem halte ich eine Hormonentzugstherapie für notwendig, wenn man Schmerzen und Metastasen hat, aber nicht vorher.
              Es muss jeder für sich entscheiden, was er will.
              Ich persönlich war kurz vor dem Ende bei ADT.
              Auf mehreren Kuren habe ich aber Männer kennengelernt, die außer Impotenz keine Nebenwirkungen hatten.
              Alles Gute
              Reinhard

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                #8
                Hallo,
                Heinrich hat Recht, die neuen ADT Medikamente verlängern tatsächlich das Gesamtüberleben:
                Key takeaway: 'Combination therapy of novel androgen receptor antagonists and androgen-deprivation therapy significantly improves overall survival and progression-free survival in metastatic hormone-sensitive prostate cancer patients, despite increased risk of serious adverse events.'


                "​Allerdings steigen auch die unerwünschten Nebenwirkungen.
                Die Kombinationstherapie aus neuartigen Androgenrezeptorantagonisten und einer Androgenentzugstherapie verbessert das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben bei Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs erheblich, trotz eines erhöhten Risikos schwerwiegender unerwünschter Ereignisse."

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                  #9
                  Hallo Reinhard,

                  kein Körper ist wie der andere und kein Krebs auch. Aber "nur" Potenzverlust? Es würde mich erstaunen, wenn da nicht zumindest Kraftverlust und Hitzewallungen aufgetreten wären. Aber auch damit kann man leben, wenn der Krankheitsprogress damit zwei odr drei Jahre aufgehalten werden kann.

                  Wolfgang

                  https://myprostate.eu/?req=user&id=977

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                    #10
                    Hallo Wolfgang,
                    tatsächlich hatte der Mitpatient keine Hitzewallungen. Hatte mich auch gewundert. Er war in meinem Alter so ca. 70 Jahre alt.
                    Habe ihn in St. Peter-Ording bei der AHB kennengelernt.
                    Viele Grüße von Reinhard

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                      #11
                      Ich glaube da vielen Männern auch gar nicht. Viele wollen auch einfach nicht als Jammerlappen dastehen.
                      Außerdem:
                      - wer sich vorher körperlich auch schon kaum mal angestrengt hat, bemerkt einen Kraft- und Ausdauerverlust gar nicht.
                      - Wer sich vorher auch geistig wenig angestrengt hat, merkt gar nicht, wenn die Konzentrationsfähigkeit nachlässt.
                      - Stimmungsschwankungen registriert meistens nur das soziale Umfeld. Wenn einem niemand sagt, dass man immer komischer wird, denkt man höchstens, dass die Anderen komisch sind.

                      Das sind so meine Beobachtungen.
                      Aber was soll's. Solange solch ein "nebenwirkungsarmer" Mann mit seinem Zustand zufrieden ist, ist doch Alles im grünen Bereich
                      Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                        #12
                        Lieber Lutz,

                        Mit Deinen Beobachtungen magst Du wohl auch Recht haben.

                        Egal ob man jetzt an (chronischem) Prostatakrebs leidet, oder sonstwie an anderen altersbedingten Krankheiten,
                        mit Jammern verbessert man ja seine Situation überhaupt nicht. Altern ist ja nun per Definition der langsame körperliche Verfall, der unweigerlich zum Tode jedes einzeln führt, und so
                        muss es auch sein und hat die Natur auch vorgesehen. Klar, ich finde dies auch eine riesige Zumutung für jeden Einzelnen, aber wo reklamieren ?

                        Heinrich
                        Meine PCa-Geschichte:
                        https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                          #13
                          Lieber Heinrich,
                          Wenn man es ganz nüchtern sieht, beschleunigen sämtliche Krebstherapien den natürlichen Alterungsprozess. Mal mehr, mal weniger, je nach Therapieart. Aber die Alternative wäre, noch eher durch einen unbehandelten Krebs zu sterben. Den therapiebedingten Tod durch zu viel oder falsche Therapie gibt es natürlich auch noch.
                          Den Alterungsprozess zu akzeptieren und trotzdem noch Freude am Leben empfinden zu können ist einfach eine anspruchsvolle Aufgabe. Packen wir's an


                          Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                            #14
                            Dann bin ich auch kein "Jammerlappen". Nach mittlerer Weise 5x Trenantone kenne ich Hitzewallungen auch nicht. Auch sonst keine merklichen Nebenwirkungen. Haben sie dann keine Wirkung gegen PK? Waren es Placebo?
                            Immer positiv denken!!!

                            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                              #15
                              Das wüsste ich auch gerne: Ob ein Medikament gar keine (Haupt-)Wirkung hat, wenn gar keine Nebenwirkungen auftreten?
                              Wahrscheinlich gibt es da viele Kombinationen:
                              - gute Hauptwirkung, keine Nebenwirkungen
                              - keine Hauptwirkung, viele Nebenwirkungen
                              - dann noch alle möglichen Kombinationen dazwischen

                              Da gilt einfach: Probieren geht über Studieren. Oder besser: Studieren und Probieren.
                              Wir brauchen wohl auch einfach etwas Glück

                              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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