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Nomogramm für die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs eines PSMA PET/CTs

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    Nomogramm für die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs eines PSMA PET/CTs

    In einer Studie von Dr. Ceci, der in der Gruppe von Prof. Stefano Fanti in Bologna arbeitet, wurde statistisch untersucht, an Hand welcher Faktoren man erkennen kann, ob ein PSMA PET/CT voraussichtlich Tumorlesionen anzeigt und welche Bedeutung die einzelnen Faktoren jeweils haben. https://link.springer.com/article/10...59-019-04505-2 Auf der Basis dieser Faktoren hat man ein Nomogramm entwickelt. Da ein graphisches Nomogramm, wie in der Studie dargestellt, recht aufwändig anzuwenden ist, habe ich dies in eine Punktetabelle übertragen, die unten dargestellt ist. Das Nomogramm basiert fast ausschließlich auf den Daten von Patienten, die eine Prostataoperation erhalten haben.

    Wenn man also als Patient überlegt, ob es Sinn macht ein PSMA PET/CT durchführen zu lassen, so kann man dieses Nomogramm zu Hilfe nehmen. Die Vorhersage ist durch die verschiedenen Faktoren genauer, als wenn man nur den aktuellen PSA Wert zugrunde legt. Aber auch mit diesem Nomogramm lässt sich die Wahrscheinlichkeit nicht mit absoluter Genauigkeit ermitteln.

    Gleason-Score (ISUP) 6 = 0 Punkte
    7a = 4 Punkte
    7b = 9 Punkte
    8 = 14 Punkte
    9+10 = 18 Punkte
    PSA Wert vor dem PET/CT Kleiner 0,21 ng/ml = 0 Punkte
    Kleiner 0,50 ng/ml = 13 Punkte
    Kleiner 1,00 ng/ml = 26 Punkte
    Kleiner 2,00 ng/ml = 39 Punkte
    Größer 2,00 ng/ml = 52 Punkte
    PSA Verdopplungszeit Kleiner 3 Monate = 100 Punkte
    Kleiner 6 Monate = 67 Punkte
    Kleiner 12 Monate = 33 Punkte
    Hormontherapie Ja = 5 Punkte
    Zeit zwischen OP und PSA Rezidiv Weniger als 12 Monate = 4 Punkte
    Art des Rezidivs Nach Salvage-Bestrahlung = 8 Punkte
    PSA Persistenz nach OP = 18 Punkte
    Vor geplanter Chemo = 28 Punkte
    Wahrscheinlichkeit in Prozent, dass ein
    PSMA PET/CT Tumorlesionen anzeigt

    Gesamtzahl der Punkte
    10% 36
    20% 58
    30% 73
    40% 86
    50% 96
    60% 108
    70% 120
    80% 136
    90% 158
    Hier ein Beispiel: ein Patient mit einem Gleason 7b (9 Pkte), einem PSA Wert von 0,3 ng/ml (13 Punkte), einer Verdopplungszeit von 9 Monaten (33 Punkte), keine ADT (0 Pkte) und mit einem biochemischen Rezidiv nach 15 Monaten (0 Pkte) hat nach einer Operation ein Rezidiv (0 Pkte). Die Gesamtpunktzahl ist dann 55 Punkte. Nach dem Nomogramm ergibt sich daraus eine Wahrscheinlichkeit von etwas unter 20%, dass man mit einem PSMA PET/CT Tumorabsiedlungen erkennen kann.

    Georg

    #2
    Danke, Georg, für diese sehr nützliche und übersichtliche Info.
    Mein Mann landet hier aktuell bei über 160, das nächste PSMA-Pet darf (muss ;-)) kommen...

    LG
    Nat

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      #3
      Ich hatte 85 Punkte. PSMA PET/CT negativ, trotz 40%er Wahrscheinlichkeit. Die Tabelle hat wohl wenig Aussagekraft.
      Reinhard

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        #4
        Reinhard,

        da hatte die Tabelle aber recht. Danach ist bei dir mit 60% Wahrscheinlichkeit das PSMA PET/CT negativ - bei 85 Punkten.

        Grundsätzlich ist die Tabelle aber nur ein Anhaltspunkt.

        Georg

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          #5
          Wie ich die Sache verstehe, setzen die Vorhersagen der Tabelle selbstverständlich voraus, dass der betreffende Krebs überhaupt PSMA-positiv ist. Ist er PSMA-negativ, so wird die PSMA-PET/CT auch bei höchster Punktzahl nichts anzeigen. Bei Mischpopulationen ist eine Vorhersage auch nicht möglich, weil man das Mengenverhältnis der beiden Populationen nicht kennt.
          @ Georg: Hast Du für 37,40 € die .pdf-Datei gekauft, oder woher hast du die Zahlenangaben in Deiner Tabelle? Wenn das so ist, dann sind diese Angaben doch wahrscheinlich urheberrechtlich geschützt, oder wie ist das?

          Ralf

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            #6
            Man hat bei einer Patientengruppe statistisch die Einflussfaktoren ermittelt, die auf ein positives PSMA PET/CT hinweisen sowie ihre Gewichtung ermittelt. Daraus ist dann das Nomogramm entstanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Tumor PSMA-positiv ist, ist implizit durch die statistische Auswertung der Patientgruppe berücksichtigt. Die wenigen Teilnehmer, die negativen Tumor hatten, haben die jeweils ermittelte Wahrscheinlichkeit gesenkt. So erkläre ich mir das jedenfalls.

            Die Studie ist unter dem von mir angegebenen Link im Volltext frei zugänglich, da muss man nichts für bezahlen. Ich habe das in der Studie graphisch dargestellte Nomogramm genommen und mit Strichen die Werte ausgelesen und daraus die Tabelle aufgebaut. Also habe ich es nicht kopiert und auch meine Quelle angegeben.

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              #7
              Wirklich sehr interessante Statistik. Ich hätte gedacht, dass die Höhe des PSAs einen größeren Einfluss hat. Statt dessen scheint es aber die PSA-Verdopplungszeit zu sein, die die Erfolgswahrscheinlichkeit maßgeblich bestimmt.
              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                #8
                Karl,

                wenn du ein PSMA PET/CT machen lässt, so wirst du nach deinem PSA Wert gefragt, nicht nach deiner PSA Verdopplungszeit. Daher hatten die bisherigen Auswertungen nur den PSA Wert zur Verfügung um eine Wahrscheinlichkeit für ein "positives" PSMA PET/CT anzugeben. Die Leitlinie z.B. sieht auch die Verdopplungszeit als wichtigen Faktor für die Annahme von Metatastasen. Unter Punkt 7.6 nennt sie die PSA Verdopplungszeit, die Zeit zwischen OP und PSA Rezidiv sowie den Gleason Score als Faktoren. Diese gehen auch in die obige Tabelle ein. Unter Punkt 7.19 nennt die Leitlinie eine Verdopplungszeit unter 3 Monaten, um mit einer ADT zu beginnen. In diesem Fall hält sie Metastasen für sehr wahrscheinlich. Das ist auch in der obigen Tabelle der Faktor mit der höchsten Punktzahl.

                Hier eine Studie, die untersucht hat, wann mit einem Cholin PET/CT Metastasen festgestellt werden können. Bei einer Verdopplungszeit unter 12 Monaten war dies sehr wahrscheinlich, andernfalls wurden fast nie Metastasen festgestellt. https://www.webcir.org/revistavirtua...as_del_psa.PDF

                Georg

                Kommentar

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