da Vinci Prostata-Entfernung - wohin in Nordbayern?

[obelix]

Prof. Witt hat vor einigen Monaten seine Patientendatei angeschrieben und mitgeteilt, dass er dort nicht mehr tätig ist und sich verselbständigt.

[Wolfgang1965]

Ja, Dr. Witt befindet sich auf "OP-Tournee" u.a. operiert er für die Goldstadt Klinik, die Alta-Klinik und noch ein zwei andere Kliniken. Geschlossen ist das Zentrum in Gronau aber nicht,
Dr. Schütte&Co. operieren weiter, aber das Zugpferd fehlt hat jetzt.

Ein Operateur ist m.M.n. nur so gut wie sein OP-Team und ob das in jeder anderen Klinik so gut arbeitet wie in Gronau wage ich doch zu bezweifeln...

LG
Wolfgang

[KarlEmagne]

Und ein gutes OP-Team hilft nichts, wenn es schlecht geleitet wird. Außerdem spielen Zufälle eine Rolle, wie auch anatomische Besonderheiten und natürlich das Tumorwachstum. Beim besten Operateur wird die Kontinenz unbefriedigend ausfallen, wenn der Schnitt für saubere Ränder etwas großzügiger geriet.

Wenn sich der beste Operateur Deutschlands ausmachen ließe, hälfe das ohnehin nur bedingt, weil nicht alle von ihm oder ihr operiert werden können. Meines Erachtens sollte man sich Klinik und Operateur in der Nähe suchen, die gut genug sind.

Meine Anreise von Montreal nach Berlin wird hier im Forum jedoch schwer zu toppen sein. Das allerdings lag an den dortigen Zuständen, wo man mit Pech an den Urochirurgen des Krankenhauses um die Ecke verwiesen wurde und selbst die Vorhänge im Aufwach-Kabuff fehlten. Generell klagen wir in Deutschland immer noch auf einem sehr hohen Niveau

[Wolfgang1965]

Karl, was ein schlecht geleitetes OP Team sowie Zufälle und anatomische Besonderheiten angeht gebe ich Dir Recht. Trotzdem macht es sicherlich Sinn vor der OP den (vermeintlich) besten Operateur zu wählen um ein gutes Gefühl
und die theoretische Chance auf ein gutes Ergebnis zu haben. Was am Ende rauskommt kann niemand vorhersagen. Wenn ich aber den Urochirurgen vom KH "um die Ecke" nehme, brauche ich schon
sehr viele positive Zufälle für ein gutes Ergebnis.

Ich weiß nicht warum so viele akzeptieren, dass es gute und schlechte Handwerker gibt, sich aber bei Ärzten darüber wundern, dass Ergebnisse so unterschiedlich sein können. Am Ende ist
Handwerk halt Handwerk. Und glaub mir, in manchen sog. Prostatazentren sind die Zustände bzw. die Qualität der Ärzte nicht viel besser als in den Kliniken in Kanada.

Ich verstehe auch nicht, warum man ernsthaft eine so wichtige OP von einer langen Anreise abhängig macht. Wenn die Top Klinik für RPE in Australien liegen würde wäre ich dorthin geflogen. Priorität
hat, was Priorität verdient.

LG
Wolfgang

[Wolfgang1965]

Wie viele km würdest Du Dir für ein interessantes Urlaubsziel antun? Möglicherweise öfter? Diese OP machst Du ein mal im Leben...

Dem ist nichts hinzuzufügen.

LG
Wolfgang

[Trekker]

Und dennoch sind Deutschlands gute UroChirurgen nicht nur an wenigen Standorten zu finden. Ich z. B. wurde von Prof. Rassweiler in Heilbronn mit gutem Erfolg operiert und war bis zur Bestrahlung 9 Jahre später relativ potent und vollkommen kontinent.

Hier im Forum hat so mancher Patient, der an einem sogenannt guten Standort operiert wurde, über größere Probleme geklagt. Es kann ja auch nicht sein, dass der Spezialist der großen Uroklinik alle Patienten selbst operiert. Da müssen auch mal weniger Erfahrene ran.

Wäre natürlich nicht schlecht, wenn es Entscheidungstabellen gäbe, die die Erfolge der einzelnen Kliniken vergleichend auflisten würde. Und hier sollte man in erster Linie Qualitätkriterien, wie Ablauf der Op, Kontinenz, Potenz, Häufigkeit von Rezidiven usw. bewerten. Wer weiß, ob da nicht manch kleinere Klinik besser abschneiden würde, als die großen, die von der Anzahl her, natürlich mehr Erfolge nachweisen können.