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Prednisolon Ausschleichen während Einnahme von XTANDI

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    Prednisolon Ausschleichen während Einnahme von XTANDI

    Nach dem Zytiga nicht mehr wirkte habe ich Anfang April d.J. auf Xtandi umgestellt. Ich war sehr erfreut zu hören, dass bei Xtandi das Prednisolon wegfallen kann. Da ich ohnehin das Prednisolon, nach langer Risikoabwägung, nur in der Dosis von 5 mg eigenommen hatte, also noch unter der Cushing Schwelle, dachte ich das Ausschleichen sei einfach. Ich habe 5 Tage lang noch 5 mg Prednislon genommen und dann 5 Tage lang nur noch 2,5 mg Prednisolon genommen und dachte jetzt bist du das gefährliche Teufelszeug los. Unmittelbar danach ging aber die Hölle los. Ich hatte wohl einen laienhaft ausgeführten Prednisolon Entzug gemacht,

    Nach einer Ausschleich-Tabelle für Prednisolon, die ich bei Google gefunden habe, sollte man eine Prednisolon Dosis unter 6 mg/Tag nur um 0,5 mg reduzieren und das alle 4 - 8 Wochen. Bei 5 mg kommt da eine Ausschleichzeit von mindestens 10 Monaten zusammen.

    Nebenbei, in der gleichen Tabelle war oben angegeben, dass man 30mg/Tag um 10 mg reduzieren kann und zwar alle 2-5 Tage. Wer versteht diese Logik? Ich habe, so glaube ich, eine Antwort gefunden, aber bin gespannt, ob sie einer verifizieren kann. Aber das nur nebenbei.

    Nach meinem völlig verunglückten Glukokortikoidentzug (so nennen es die Fachleute) - der sehr gefährlich sein kann -, dachte ich zuerst ich hätte mir eine Depression zugezogen. Das gegen Depression eingesetzte Medikament zeigte aber selbst in großen Dosen überhaupt keine Wirkung. Beim Studium einer 90seitigen Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels Xtandi, fand ich dann heraus, dass Xtandi eine Reihe von Medikamenten einfach in ihrer Wirkung verpuffen lässt; Diazepam z.B. um 86 %. Aber auch Prednisolon steht auf der Wechselwirkungsliste.

    Ich befinde mich jetzt in einer kafkesken Situation. Wie solle ich Prednisolon wirksam und ungefährlich ausschleichen, wenn die gleichzeitige Einnahme von Xtandi die Wirkung von Prednisolon blockiert, wie auch schon das Mittel gegen die Depression. Auf konkrete Anfrage beim Pharmahersteller bekommt man keine konkrete Antwort - nur vier Seiten nichtsagendes Papier - , weil man ja nur Patient und schluckender Endeverbraucher ist.

    Ich habe jetzt den ganzen Behandlungswechsel von Zytiga auf Xtandi gestoppt und gebe den Metastasen erstmal freie Bahn. Bei den überlasteten Ärzten konnt ich erst gegen Ende Mai einen Termin erreichen.

    Wer war schon mal in einer solchen Situation und hat schließlich eine praktikable Lösung gefunden?

    Huskie

    #2
    Zitat von Huskie Beitrag anzeigen
    Nach dem Zytiga nicht mehr wirkte habe ich Anfang April d.J. auf Xtandi umgestellt. Ich war sehr erfreut zu hören, dass bei Xtandi das Prednisolon wegfallen kann. Da ich ohnehin das Prednisolon, nach langer Risikoabwägung, nur in der Dosis von 5 mg eigenommen hatte, also noch unter der Cushing Schwelle, dachte ich das Ausschleichen sei einfach. Ich habe 5 Tage lang noch 5 mg Prednislon genommen und dann 5 Tage lang nur noch 2,5 mg Prednisolon genommen und dachte jetzt bist du das gefährliche Teufelszeug los. Unmittelbar danach ging aber die Hölle los. Ich hatte wohl einen laienhaft ausgeführten Prednisolon Entzug gemacht,

    Nach einer Ausschleich-Tabelle für Prednisolon, die ich bei Google gefunden habe, sollte man eine Prednisolon Dosis unter 6 mg/Tag nur um 0,5 mg reduzieren und das alle 4 - 8 Wochen. Bei 5 mg kommt da eine Ausschleichzeit von mindestens 10 Monaten zusammen.

    Nebenbei, in der gleichen Tabelle war oben angegeben, dass man 30mg/Tag um 10 mg reduzieren kann und zwar alle 2-5 Tage. Wer versteht diese Logik? Ich habe, so glaube ich, eine Antwort gefunden, aber bin gespannt, ob sie einer verifizieren kann. Aber das nur nebenbei.

    Nach meinem völlig verunglückten Glukokortikoidentzug (so nennen es die Fachleute) - der sehr gefährlich sein kann -, dachte ich zuerst ich hätte mir eine Depression zugezogen. Das gegen Depression eingesetzte Medikament zeigte aber selbst in großen Dosen überhaupt keine Wirkung. Beim Studium einer 90seitigen Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels Xtandi, fand ich dann heraus, dass Xtandi eine Reihe von Medikamenten einfach in ihrer Wirkung verpuffen lässt; Diazepam z.B. um 86 %. Aber auch Prednisolon steht auf der Wechselwirkungsliste.

    Ich befinde mich jetzt in einer kafkesken Situation. Wie solle ich Prednisolon wirksam und ungefährlich ausschleichen, wenn die gleichzeitige Einnahme von Xtandi die Wirkung von Prednisolon blockiert, wie auch schon das Mittel gegen die Depression. Auf konkrete Anfrage beim Pharmahersteller bekommt man keine konkrete Antwort - nur vier Seiten nichtsagendes Papier - , weil man ja nur Patient und schluckender Endeverbraucher ist.

    Ich habe jetzt den ganzen Behandlungswechsel von Zytiga auf Xtandi gestoppt und gebe den Metastasen erstmal freie Bahn. Bei den überlasteten Ärzten konnt ich erst gegen Ende Mai einen Termin erreichen.

    Wer war schon mal in einer solchen Situation und hat schließlich eine praktikable Lösung gefunden?
    Lieber Huskie,

    habe Abirateron (Zytiga®) 2021 nach 40 Monaten wegen schwerer Nebenwirkungen absetzen müssen.
    Das Ausschleichen von Prednisolon war bei mir problemlos. Zuerst 2,5 mg Prednisolon und dann nur jeden 2 Tag 2,5 mg Prednisolon.
    Beim Zeitraum bin ich mir aber leider nicht mehr sicher, denke es waren 3 Wochen 2,5 mg Prednisolon und dann 3 Wochen jeden 2 Tag 2,5 mg Prednisolon.

    Es kommt darauf an wann die Nebennieren wieder die Arbeit aufnehmen. Das kann sich leider unterscheiden.
    Vielleicht kannst Du (mit Rücksprache mit Deinem Arzt) die Intervalle langsam vergrößern?

    Huskie, Du hast schon so vieles überstanden.
    Das Ausschleich Prednisolon von wird Dir auch gelingen.

    Liebe Grüße
    TAO

    Kommentar


      #3
      Lieber TAO,
      danke für Deine mutmachende Anwort.
      Ich würde gerne mehr über über Deinen Fall erfahren.
      Wie hoch war Deine tägliche Prednisolon Dosis und wie lange hast Du wieviel mg täglich eingenommen?
      Mit welcher Behandlung hast Du nach dem Zytiga Abbruch weitergemacht?
      Aufgrund welcher schweren Nebenwirkungen hast Du die Zytiga Einnahme unterbrechen müssen?
      Best Grüße
      Huskie

      P.S.
      Nach dem mißglückten Ausschleichen, dachte ich ich hätte eine Depression. Es wurde mir Oxazepam verschrieben. Es stellte sich heraus, dass das Medikament bei Einnahme zusammen mit XTANDI überhaupt nicht wirkt.

      In einer 90seitigen Zusammenfassung der Merkmale von Xtandi findet sich auch Prednisolon in der Wechselwirkung-Warnliste. Jetzt frage ich mich, wie soll ich Prednisolon gefahrlos ausschleichen, wenn es mit Xtandi überhaupt nicht oder nur eingeschränkt wirkt. Auf eine konkrete Frage an den Hersteller von Xtandi bekommt man keine konkrete Antowort; man ist nur ein Endverbraucher der das Zeug schluckt. Ich bin gespannt ob wenigstens meine Ärzte eine konkrete Information erhalten. Bis Ende Mai weiß ich mehr. Bis dahin nehme ich weiter 5 mg Prednisolon, rühre Xtandi nicht mehr an und lasse den Metastasen freien Lauf.

      Kommentar


        #4
        Xtandi abzusetzen und mit Prednisolon weitermachen ist in Bezug auf die Krebsbekämpfung ganz falsch. Versuche Prednisolon langsamer auszuschleichen oder stelle um auf Dexamethason. Davon benötigt man eine viel kleiner Dosis! Hier eine Vergleichstabelle, die ich einmal aufgestellt hatte:

        Kommentar


          #5
          Zitat von Huskie Beitrag anzeigen
          In einer 90seitigen Zusammenfassung der Merkmale von Xtandi findet sich auch Prednisolon in der Wechselwirkung-Warnliste. Jetzt frage ich mich, wie soll ich Prednisolon gefahrlos ausschleichen, wenn es mit Xtandi überhaupt nicht oder nur eingeschränkt wirkt. Auf eine konkrete Frage an den Hersteller von Xtandi bekommt man keine konkrete Antowort; man ist nur ein Endverbraucher der das Zeug schluckt. Ich bin gespannt ob wenigstens meine Ärzte eine konkrete Information erhalten. Bis Ende Mai weiß ich mehr. Bis dahin nehme ich weiter 5 mg Prednisolon, rühre Xtandi nicht mehr an und lasse den Metastasen freien Lauf.
          Huskie,

          gut aufgepasst und ich denke nicht das eine Umstellung auf Dexamethason Dein Problem löst.

          Siehe Medikamenten Informationen:
          Xtandi 40 mg Weichkapseln
          https://www.ema.europa.eu/en/documen...rmation_de.pdf


          Zitat:

          "Unter anderem können folgende Arzneimittelgruppen beeinflusst werden:
          • Analgetika (z. B. Fentanyl, Tramadol)
          • Antibiotika (z. B. Clarithromycin, Doxycyclin)
          • Krebsarzneimittel (z. B. Cabazitaxel)
          • Antiepileptika (z. B. Carbamazepin, Clonazepam, Phenytoin, Primidon, Valproinsäure)
          • Antipsychotika (z. B. Haloperidol)
          • Antithrombotika (z. B. Acenocumarol, Warfarin, Clopidogrel)
          • Betablocker (z. B. Bisoprolol, Propranolol)
          • Kalziumantagonisten (z. B. Diltiazem, Felodipin, Nicardipin, Nifedipin, Verapamil)
          • Herzglykoside (z. B. Digoxin)
          Kortikosteroide (z. B. Dexamethason, Prednisolon)
          • antivirale HIV-Arzneimittel (z. B. Indinavir, Ritonavir)
          • Hypnotika (z. B. Diazepam, Midazolam, Zolpidem)
          • Immunsuppressiva (z. B. Tacrolimus)
          • Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol)
          • Statine, die über CYP3A4 verstoffwechselt werden (z. B. Atorvastatin, Simvastatin)
          • Schilddrüsenhormone (z. B. Levothyroxin"


          Leider kenne ich nicht Deine Tumorlokalisation und Deine Tumorlast,
          aber auf gar keinen Fall solltest Du (wie schon Georg schrieb) den Metastasen (wie viele???) freien Lauf lassen und Xtandi ohne Rücksprache mit Deinen Arzt absetzen.

          Vielleicht kannst Du einen früheren Termin bei Deinen Arzt bekommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.


          Zitat von Huskie Beitrag anzeigen
          Wie hoch war Deine tägliche Prednisolon Dosis und wie lange hast Du wieviel mg täglich eingenommen?
          Meist 5 mg Prednisolon am Tag, ein paar Wochen auch 10 mg Prednisolon täglich und 2019 in und nach der Palliativstation ein paar Wochen das stärkere Dexamethason 0,5 mg.



          Zitat von Huskie Beitrag anzeigen
          Mit welcher Behandlung hast Du nach dem Zytiga Abbruch weitergemacht?
          Mit Apalutamid (Erleada®) (habe ich leider nach 3 Monaten auch wieder absetzten müssen, wegen starker Knochenschmerzen. Ich vermute das hat sich nicht mit meiner Zometa-Therapie (Bisphosphonat) vertragen.



          Zitat von Huskie Beitrag anzeigen
          Aufgrund welcher schweren Nebenwirkungen hast Du die Zytiga Einnahme unterbrechen müssen?
          Wassereinlagerungen in den dorsalen Lungenanteilen und dadurch Atemnot (War danach eine Zeitlang mit einem mobilen Sauerstoffgerät unterwegs)



          Zitat von Huskie Beitrag anzeigen
          Ich würde gerne mehr über über Deinen Fall erfahren.
          07/2017 Erstdiagnose mit 55 Jahren
          Gleason-Score 9
          Pn1 Perineuralscheiden-einbrüchen und Kapseldurchbruch,
          cM1b, De-novo (synchrone) Polymetastasierung (UICC Krebsstadium 4)
          pT3a - Kapseldurchbruch - Karzinomausläufer bis 0,8 cm Größe im vesikalen Präparaterand sowie bis 1cm Größe im peripheren Präparaterand links
          R1, vesikal (zur Harnblase gehörend) und peripher (in den äußeren Zonen) non in sano Resektion
          High risk (Hohes Risiko nach LATITUDE)
          High volume (Hohe Turmorlast nach CHAARTED)
          In der konventionellen Bildgebung 2017/2018 war, neben einer großen (2 * 2 * 1 cm) Knochenmetastase im li. Becken und 2 Metastasen in den Rippen, auch fast die gesamte BWS mit 9 Knochenmetastasen befallen
          Alles über mich


          Huskie, ich wünsche Dir viel, viele Glück
          Liebe Grüße
          TAO

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            #6
            Hallo Huskie,

            ich glaube nicht, dass mein Beitrag hilft, da es bei mir nur um eine Kortison-Therapie ging, die ich 2 X in der Vergangenheit anwenden musste.
            Möchte dir aber trotzdem mal meinen damaligen Plan mitteilen.

            Beginn:
            80 mg /tag Decotin (kortison)
            35 mg/1 X woche Actonel zur vorbeugung einer osteporose
            1 Tbl./tag Vitamin D zur vorbeugung einer osteporose
            1 Tbl./tag Nexium Mups 40 gegen magenprobleme
            1 Tbl./tag Ampho-Moronal gegen pilzbefall.
            1 Tbl /tag Calzin Brause 500 gegen kalziummangel

            Ausschleichend jeweils eine Woche, immer in mg:
            80 mg Cortison Decotin
            70
            60
            50
            40
            30
            20
            10

            5
            2
            1
            0.5
            0.25


            Gruss
            hartmut
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

            Kommentar


              #7
              Besten Dank an Georg, TAO und Hartmut für Eure Ratschläge und Informationen.
              Natürlich macht es mir große Bauchschmerzen Xtandi zu unterbrechen und ich werde die Behandlung auch wieder aufnehmen, sobald die wichtigste Frage geklärt ist.


              Das dringendste Problem ist im Moment das mein Körper wieder das Cortison bekommt, dass er mindestens braucht um zu funktionieren. Ich will nicht nochmal über Nacht ein Gefühl bekommen, als wäre ich plötzlich um fünf Jahre gealtert, ohne zu wissen was die Ursache ist.


              Ich habe Mitte April mein Gehirn mit der Ursachen- und Lösungssuche derart gemartert, dass ich, bildlich gesprochen, einen geistigen Hörsturz bekam. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, dass die laienhaft ausgeführte und zu schnelle Ausschleichung von Prednisolon als allererste Ursache in Frage kommt. Ich nehme also bis zur Klärung in welchem Ausmaß XTANDI die Wirkung von Prednisolon blockiert, nur die tägliche Dosis von Prednisolon weiter .


              Dass die Metastasen bis zur Klärung freien Lauf haben nehme ich hin. 4 bis 6 Wochen Geländegewinn für meine Tumore, ehe ich wieder zurückschieße, wird bei, einem derzeitigen PSA-Stand von 3,45 ng/ml, den Lebenskrieg bis zum „ewigen Frieden“ wohl nicht sehr wesentlich verkürzen; hoffe ich jedenfalls.


              Nachstehend füge ich eine Ausschleich-Tabelle an, die ich bei GOOGLE gefunden habe.
              ***
              Wie schleicht man Prednisolon aus?


              Bei Dosen zwischen 30 mg bis 15 mg/Tag – um 5 mg je Woche (bis max 6 Wochen)

              bei 15 bis 10 mg/Tag um 2,5 mg/Tag alle 1-2 Wochen (bis max. 12 Wochen)
              bei 10 mg bis 6 mg/Tag um 1 mg alle 2 bis 4 Wochen und (bis max 40 Wochen)
              bei weniger als 6 mg/Tag um 0,5 mg alle 1-2 Monate erfolgen.(bis max 80 Wochen)




              ***
              Auch wenn das logische Denken eines med. Laien gut trainiert ist, kann er sich doch kaum auf den ersten oder zweiten Blick erklären, dass man nach Einnahme von Prednisolon beim Ausschleichen umso weniger Zeit dafür braucht je höher die vorher eingenommene tägliche Dosis war.
              Ich habe mal in Klammern die maximale Ausschleichzeit in Wochen hinter die jeweiligen Empfehlungen zur Reduktion der jeweiligen Dosis geschrieben.
              Hat da einer von Euch Experten eine Erklärung dafür, warum man das Ausschleichen für 30mg/Tag nur 6 Wochen braucht und dagegen für das Ausschleichen von 5 mg/Tag, sage und schreiben (max.) 80 Wochen? -
              Ich habe mir inzwischen eine Erklärung dafür erarbeitet, weiß aber nicht, ob meine Hypothese einer kritischen Analyse standhalten würde.


              Beste Grüße
              Huskie

              Kommentar


                #8
                Hallo Huskie,
                die Zahlen zum Ausschleichen haben mich auch erst mal gewundert, eine Erklärung dazu in den beiden links.
                Prednison ist eine Vorstufe von Prednisolon und wird in der Leber in das aktive Prednisolon umgebaut.
                Bei einer schrittweisen Reduktion einer hohen Steroiddosis, sind am Anfang die Reduktionsschritte größer und werden dann immer kleiner.


                „In drei Phasen die Steroiddosis reduzieren
                Um ein Entzugssyndrom ebenso wie Symptome der sekundären Nebenniereninsuffizienz zu vermeiden, empfiehlt Dr. Pavlicek, die Steroiddosis schrittweise über mehrere Monate zu reduzieren. Er geht dabei auch mit Blick auf die Grunderkrankung in drei Phasen vor.

                1 Reduktion der supraphysiologischen Steroiddosis über mehrere Wochen auf eine physiologische Substitutionsdosis (= 5 mg/d Prednisonäquivalent). Bei einer Medikation mit mehr als 40 mg/d Prednison-Äquivalent wird die Dosis alle ein bis zwei Wochen zunächst um 5–10 mg, danach um 5 mg reduziert. Ist eine Äquivalenzdosis < 20 mg/d erreicht, geht man in 2,5-mg-Schritten alle zwei bis vier Wochen bis zur physiologischen Substitutionsdosis zurück.

                2 Nach Erreichen der physiologischen Substitutionsdosis wird je nach Befinden des Patienten die Dosis um jeweils 1 mg alle zwei bis vier Wochen zurückgefahren. Alternativ kann der Patient aber auch auf Hydrocortison 15 mg morgens und 5 mg nachmittags umgestellt werden. Die Substanz hat eine kurze Halbwertszeit und begüns*tigt dadurch die Regeneration der HHNR-Achse. Die Dosis wird dann wöchentlich in 2,5-mg-Schritten bis auf 10 mg Hydrocortison morgens reduziert.

                3 Sobald diese Erhaltungsdosis erreicht ist, kann man die Funktion der HHNR-Achse überprüfen: Morgens um 8 Uhr, 24 Stunden nach Einnahme der letzten Dosis, wird der Kortisolwert bestimmt. Übersteigt er 500 nmol/l, kann die Substitutionstherapie beendet werden. Ein Wert von < 100 nmol/l zeigt die Persistenz der Nebennierenrindeninsuffizienz an, in einem solchen Fall führt man die Substitutionstherapie über vier bis sechs Wochen weiter und testet dann erneut.“
                ------------------------------------------------------------------------------

                Eine ähnliche Vorgehensweise mit tw. anderen Zahlen findet man zur Dosisreduktion von Prednison in der „Gelben Liste“



                „Dosisreduktion

                Die Dosis ist nach Eintritt der klinisch erwünschten Wirkung und in Abhängigkeit von der Grunderkrankung zu beginnen. Bei Einnahme mehrerer Einzeldosen über den Tag sollte zunächst die abendliche Dosis, dann die etwaige Mittagsdosis reduziert werden. Die Dosis wird zunächst in etwas größeren Schritten, ab ca. 30 mg/Tag in kleineren Stufen reduziert. Je nach klinischer Situation wird über den völligen Dosisabbau oder die Notwendigkeit einer Erhaltungsdosis entschieden. Unter Beobachtung der Krankheitsaktivität können Dosierungen über 30 mg/Tag um 10 mg alle 2-5 Tage reduziert werden. Bei Dosierungen zwischen 30 mg bis 15 mg/Tag sollte die Dosisreduktion wöchentlich um 5 mg, bei 15 bis 10 mg/Tag um 2,5 mg/Tag alle 1-2 Wochen, bei 10 mg bis 6 mg/Tag um 1 mg alle 2 bis 4 Wochen und bei weniger als 6 mg/Tag um 0,5 mg alle 1-2 Monate erfolgen. Hohe Dosen, die nur über wenige Tage gegeben werden, können in der Regel ohne Ausschleichen abgesetzt werden.“
                --------------------------------------------------------------------------------

                Vielleicht ist es sinnvoll Deinen Cortisolwert (morgens) messen zu lassen (s. Pkt 3 im ersten link) und dann zusammen mit dem Arzt das weitere Vorgehen zu planen.

                Alles Gute
                Franz

                https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                  #9
                  Hallo,
                  hab da mal die Frage:
                  die Tabletten haben 10 mg.
                  wenn ich die Dosis verringern soll , teile ich dann die eh schon kleinen Tabletten, oder gibt es auch 2,5 mg oder 5 mg Tabletten.
                  frag auch mal ob man die Dosis auch etwas verringern könnte von 10mg runter auf 5 mg ?
                  wie ist es denn mit dem Körpergewicht, braucht der mit 120 kg eine höhere Dosis als der mit 80 kg ?

                  lg
                  Adam

                  Kommentar


                    #10
                    Lieber Adam,

                    die Tabletten gibt es auch in 2,5 mg oder 5 mg, du kannst sie aber auch mit einem Tablettenteiler teilen.
                    Amazon.de : tablettenteiler

                    Die Dosis war bei mir 1 mg auf 1 Kg Körpergewicht. Ich wog damals 83 Kg.

                    frag auch mal ob man die Dosis auch etwas verringern könnte von 10mg runter auf 5 mg ?
                    Das weiß ich in deinem Fall nicht.

                    Gruss
                    hartmut
                    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Adam,

                      Prednisolon gibt es schon in teilbaren 1 mg Tabletten.
                      Täglich 10 mg auf Dauer würde ich nicht nehmen. Dass ist, meines Wissens, nur zur Reduktion bei Entzündungen, z.B. Rheuma, angebracht und dann: "je kürzer desto besser".
                      Die sogenannte Cushing Schwelle, bei der die Risiken abnehmen, liegt bei 7,5 mg.
                      Ich habe bewußt mit Zytiga nur täglich 5 mg Prednisolon eingenommen.

                      Mein Zweitmeinungsspezialist, Uro-Prof in Berlin, der auch bei den Leitlinien mitgearbeitet hat, hat gegenüber mir erwähnt, dass auch andere Leitlinien Experten der Ansicht waren, dass 5 mg Prednisolon mit Zytiga ausreichend wären.
                      So wie ich das mitbekommen habe, hat die Pharmafirma nun mal die Studien mit 10 mg gemacht und es dann dabei belassen: "Warum sollen wir denn noch extra teure Studien machen um zu prüfen, ob es auch mit 5 mg geht.

                      Huskie

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Franz,
                        ich habe mir bisher folgende Erklärung für die scheinbar unlogischen Ausschleich-Zeiten und Sprünge der Reduktionsdosen in den sehr widersprüchlichen Tabellen gemacht:

                        Da versch. Hormonblockaden, blockieren u.a. auch die Hormone in der Nebennierenrinde, in der u.a. auch das unerwünschte Testosteron blockiert wird.
                        Wenn diese Hormonblockaden über lange Zeiten gehen, dann erschlaffen mit der Zeit die natürlichen Produktionsprozesse im Körper, z.B. in der Nebennierenrinde, in der auch ein Teil des unerwünschten Testosterons produziert wird.

                        Die Nebennierenrinde produziert aber, außer Testosteron, weitere wichige Hormone, z.B. die Kortikosteroidhormone (Kortisol), die auf den Kohlenhydratstoffwechsel einwirken. Wenn die natürlichen Kortisole blockiert werden, dann müssen sie durch künstiliches Kortison ersetzt werden, und das geschieht durch die tägliche Prednisolon Dosis.

                        Wenn man z.B. bei Rheumo relativ hohe Dosen künstlisches Kortison dem Körper, zwecks Entzündunghemmung, zusätzlich zu seiner Eigenproduktion von natürlichem Kortisol zur Verfügung stellt, dann blockiert man dadaurch nicht die eigene Produktion des Körpers, denn diese läuft wie gewohnt weiter. Deshalb kann man in diesen Fällen auch das Ausschleichen mit größeren Reduktionsdosen und kürzeren Zeiten vornehmen, dann die eigene Produktion funktioniert ja noch und stellt das natürliche Kortisol, das der Körper braucht, auf Anforderung weiter her.

                        Bei der Hormonblockade sieht das Behandlungsziel aber gänzlich anders aus. Hier wird die eigene Produktion von natürlichem Kortisol blockiert. Der Produktionsbetrieb schläft also ein.
                        Wenn dann plötzlich auch das künstliche Kortison (Prednisolon) dem Körper ganz entzogen wird, hat die Nebennierenrinde plötzlich keine natürlichen Hormone mehr zur Verfügung um den Kohlenhydratstoffwechsel, den Kreislauf und den Salz- und Wasserhaushalt zu regulieren (wofür das Hormon Desoxykortisol) zuständig ist. Deshalb das langsame Ausschleichen, damit die natürliche Produktion wichtiger Hormonstoffe wieder Fahrt aufnehmen kann. Wenn der "Hochofen" aber völlig erkaltet war, und die ACTH (Hypophysenhormon Adrenokortikotropin) nicht mehr aktiviert werden kann - ich vermute das ist die Steuerung, die die ausgefallenen Hormone anfordert - dann kolabiert einiges im System. ,
                        Bei einem Funktionsausfall der Nebenniernrinde kann es zu der Addison-Krankheit kommen die lebensgefährlich sein kann.

                        Ob meine zusammengelesene Hypothese der Kritik des med. Fachmanns stand hält, oder nur im Groben die Situation richtig beschreibt, weiß ich noch ist. Ich werde aber an der Sache drann bleiben und die Spezialisten löchern um künftig die Ausschleich-Tabellen besser verstehen zu können und meinen Ausschleichfehler kein zweites Mal mehr machen zu müssen.

                        Huskie

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