Zitat von Mikael
Beitrag anzeigen
für die Blumen.
Aber wenn ich hier 'Hoffnung' gebe, mach ich was falsch.
Mein Ziel ist es nicht, Mitbetroffenen und ihren Lieben 'Hoffnung' zu geben,
also den 'Glauben' an womöglich ganz und gar unrealistische Zukunftsversprechen.
Vielmehr will ich helfen, die Dinge einzuordnen, zu verstehen, was da
ablaufe, und welche Möglichkeiten man habe, dies zu beeinflussen.
Wenn daraus Zuversicht erwachsen kann, ist das gut. Wie das gehe,
einem Mann, seiner Partnerin, seinen Kindern die hier schreiben, zu sagen,
"lass los", hab ich noch nicht gefunden. 'Hoffnung' schüren wäre in manchen
Fällen purer Zynismus, oder mangelnder Respekt vor dem Leiden unserer
Schwerstbetroffenen.
Mir ist klar, dass Reinhard diesen garantierten vierten Stern,
also 20 Überlebensjahre für mich, nicht wörtlich so meint.
Er fühlt wohl, dass ich mich in den letzten Tagen, nach Therapie-
versagen, Brustfellentzündung, 'Raumforderung' in der Leber
näher am Zerschellen an irgendwelchen Klippen fühle, als daran,
den Tag zu nehmen und daraus zu machen, was geht.
Leider ist es eine Minderheit hier im Forum, die mit konstant
tiefen PSA-Werten Aussicht (nicht subjektive Hoffnung, sondern
Aussicht, ganz, objektiv!) hat, mehrere weitere 'Überlebenssterne' zu
holen, zumindest doch was das Krebsspezifische angeht.
Ich verweise auf obiges Horazzitat, das mit unserer Sterblichkeit und
der vergeblichen Hoffnung so wunderbar leicht umgeht.
Memento mori!*
Konrad
*Das war nun nicht Horaz.
Und ich meine das 'Bedenke, dass Du sterben wirst' auch
nicht als Drohung mit den Unbillen einer wie auch immer
gestalteten Unter-, Hinter- oder Überwelt, in die wir aus
dem Leben irgendwie als Tote ausgespuckt würden.
Sondern ich sehe es als Aufforderung im Hier und Jetzt zu leben,
denn eine zweite Chance haben wir nicht. Wir haben EIN Leben.
Letztlich ist es dasselbe, wie 'Carpe diem'.
Kommentar