HIFU-Therapie

[Wernher]

Hallo Peter-Paul,
icht hatte das gleiche Dilemma. Eine Klinik, inwelcher keine HIFU durchgeführt wird, riet mit zur Radikal-OP. Da ich mich dazu nicht entschließen konnte wurde mir die Brachy-Therapie empfohlen. HIFU wurde abgeraten, da diese Komplikationen (Fistelbildung pp) beinhalten würde. Ich habe mich dann mit einer Klinik in Verbindung gesetzt, inwelcher sowohl die Radikal-OP wie auch die HIFU durchgeführt wird und dort dort beraten lassen.Von einer Brachy-Therapie wurde mir abgeraten, da diese zu einem späteren Zeitpunkt Risiken beinhaltet. Diese Therapie wurde in dieser Klinik aufgegeben.
Ich habe mich dann zur HIFU mit vorgeschalteter TUR-P entschieden. Krankenhausaufenthalt 6 Tg. Keine Inkontinenz. Eine gewisse Zeit Stressinkontinenz. Jetzt nach einem halben Jahr sind alle vier PSA-Werte unter 0,03 ng/ml. Eine Kontrollbiopsie ist erst einmal nicht erforderlich. Es ist schon so, daß die TUR-P und HIFU Operationen sind, für mich waren sie aber sehr erträglich. Jeder muß für sich entscheiden, welche Therapie für ihn in Frage kommt. Was im HIFU- Leitfaden angegeben wird ist m. E. schon zutreffend. Ich halte absolut nichts davon, hier in diesem Forum anderen Therapievorschläge zu machen. Ich kann doch kein Urteil über die HIFU-OP fällen, wenn ich sie nicht selbst durchgemacht habe.

[Hans-J.]

Hallo Wernher,

schön dass bei dir auch die TURP+Hifu erfolg hatte. Es sind nicht viele, welche ihre Erfahrungen kundtun. Dieses liegt auch sicherlich darin begründet, dass die Hifu - in Ermangelung von Langzeitdaten - als experimentel eingestuft wird. Jedoch das Fistelproblemchen ( 1 von 100 ) wird oftmals so dargestellt, als wären eine hohe Anzahl betroffen diese Nebenerscheinung.

Hifu ist wiederholbar - ein ganz großer Vorteil -

Als ich vor wenigen Tagen den Befund durch die PET erhielt, dass die Prostata sauber sei - nach TURP+Hifu war ich wirklich froh. Das weitere Knochenmetastasen sich manifestiert hatten, ist sicherlich ein anders Problem, welches jedoch anzugehen ist unter Ausschaltung des Muttertumors.

Somit bin auch dankbar und froh, diesen Weg - einsam - gegangen zu sein.

Freundliche Grüsse
Hans-J.

[Heribert]

Hallo Wernher

Ich halte absolut nichts davon, hier in diesem Forum anderen Therapievorschläge zu machen. Ich kann doch kein Urteil über die HIFU-OP fällen, wenn ich sie nicht selbst durchgemacht habe.

Letztlich stecken wir alle in dem Dilemma, die an uns selbst durchgeführte, erfolgreiche Therapie indirekt als Empfehlung darzustellen. Das ist so auch in Ordnung. Nur manschmal wird dabei vergessen, dass die Lebensituation des Fragenstellers dabei nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt wird/werden kann.

Auch Dein Ergebnis lässt keine objektive Bewertung zu, weil weder Dein Alter, Dein allgemeiner Gesundheitszustand, Deine beruflichen Zwänge etc. aus dem Geschriebenen hervorgehen.

Es gibt aber S3 Leitlinien, die auf wissenschaftlicher Grundlage erstellt wurden und damit für jeden zugänglich, dem subjektiven Eindruck eine objektive Richtung geben können. Was dann der Einzelne daraus macht, da gebe ich Dir vollkommen recht, muss er sowieso selbst entscheiden.

Gruß Heribert

[Peter-Paul]

Hallo Leidensgenossen,

Heribert liegt mit seiner Meinung des eigenen Weges und der eigenen Verantwortung meines Erachtens nach richtig. Jeder Fall ist anders gelagert und es sind immer viele Faktoren zu berücksichtigen. Je mehr Informationen man hat, desto leichter fällt es einem dann, für sich (unter Berücksichtigung von fachärztlicher Meinung) den eigenen Weg zu finden und auch dann die gewählte Therapie durchführen zu lassen.

In meinem Fall hat Herr Professor Heidenreich von der Hifu-Behandlung vehement abgeraten. Die Rezidivrate sei bei dieser Methode gegenüber allen anderen Behandlungsmethoden einfach viel zu hoch. Er preforierte aus medizinischer Sicht die radikale Prostatovesikolektomie. Als Alternative hat er die perinale Seed-Implatation vorgeschlagen. Dabei hat er als Begründung das geringe Prostatavolumen, die günstige Differenzierung des Prostatakarzinoms und den noch geringen PSA-Serumspiegel aufgezählt.

Meine Wahl, in meinem speziellen Fall und unter Berücksichtigung der beruflichen Situation als Einzelunternehmer, mich für die Seed-Implatation letztendlich zu entscheiden, voll mitgetragen. Zwischenzeitlich bin ich auch bereits veim Strahlentherapeuten vorstellig geworden, der eine milimetergenaue Vermessung der Prostata vorgenommen hat und die Seeds bestellt hat. Mein OP-Termin ist für den 09. Februar geplant und so kann ich bereits am nächsten Tag voraussichtlich das Klinikum verlassen und mich während der anstehenden Karnevalstage mit erfahrungsgemäß geringeren Berufsstress von den sicherlich auftretenden Strapazen langsam erholen.

Nach der OP werde ich wieder berichten.

Gruß Peter-Paul

[Heribert]

Hallo Peter-Paul,

für Deine Entscheidung wünsche ich Dir viel Glück, was man zu allen Therapieoptionen gut gebrauchen kann.

Herzliche Grüße von Helau zu Alaf
Heribert

[Peter-Paul]

Hallo Heribert,

vielen Dank für Deine Glückwünsche. Ich habe mir die sehr umfangreiche Studie (fast 700 Seiten) unter S3 Leitlinien angesehen. Die Studie kann man wirklich jedem empfehlen, der objektive Informationen über unser Thema sucht. Mir hat das sowohl neue Erkenntnisse über die Umstellung der Ernährung und körperlicher Aktivitäten als auch auf die Wahl der Therapie und der möglichen Nebenwirkungen gebracht. Jetzt bin ich noch mehr davon überzeugt, dass meine Wahl der Seed-Therapie für mich die optimalste Wahl darstellt. Dafür nochmals vielen Dank!

Schöne Grüße

Peter-Paul

[Peter-Paul]

Hallo Leidensgenossen,

Anfang voriger Woche habe ich mich ins Klinikum Aachen zwecks Implatation von Seeds eingeliefert. Bei den Untersuchungen war ich überrascht, dass die Urologin mein doch relativ großes Karzinom (wie übrigens vorher auch mein Urologe sowie ein Oberarzt in Köln) nicht tasten konnte. Das dann aber auch beim Ultraschall das Karzinom nicht sichtbar wurde hat mich doch sehr überrascht. Die Ärztin schob dies auf das doch sehr oberflächlich darstellende Ultraschallgerät, das aber auch in den meisten Urologenpraxen eingesetzt wird. Habe ich da vielleicht meinem Urologen Unrecht getan als ich ich es auf seine angebliche Blindheit geschoben habe, dass er das Karzinom nicht entdeckt hatte?
Jedenfalls war ich heilfroh, dass ich meine MRT-Bilder hatte, wo der Krebsherd deutlich sichtbar war.

Die Seed-Implatation am nächsten Tag verlief ohne Komplikationen. Da das Volumen meiner Prostata doch größer war als bei den bisherigen Untersuchungen angenommen, wurden mit insgesamt 68 Seeds unter Vollnarkose implantiert. Vom Eingriff spürte ich keinerlei Beschwerden (wenn man von den noch anhaltenden leichten Schwierigkeiten beim urinieren mal abgesehen). Bereits einen Tag danach konnte ich zu Hause meine Bürotätigkeit wieder aufnehmen. So schmerz- und komplikationslos hatte ich mir dieses Behandlung nicht vorgestellt!

Schönen Gruß an Alle

[Heribert]

Hallo Peter-Paul,

das hört sich gut an. Das Wesentliche ist aber, dass Du für Deine Erkrankung und Bedürfnisse eine Gute Therapie gefunden hast, die Dich überzeugt hat.

Herzliche Grüße
Heribert

[Hajoke]

Glückwunsch

Hallo Peter-Paul,
herzlichen Glückwunsch zur gut überstandenen richtigen Therapie. Alles richtig gemacht.
Weiter gute Genesung
Gruß
Hajo

[Willi 46]

Doch etwas Neues zu HIFU? Oder ein "alter Hut"?

http://www.telegraph.co.uk/health/healthnews/9206425/New-treatment-for-prostate-cancer-gives-perfect-results-for-nine-in-ten-men-research.html

[RalfDm]

Natürlich ein alter Hut, geschrieben von einem Journalisten, der sich bis gestern noch nicht mit Prostatakrebs beschäftigt hat und der sich morgen schon wieder mit etwas Anderem beschäftigen wird.

Der letzte Absatz des Artikels ist der wichtigste und sagt schon alles. Nirgends wird eine Aussage über die Vorselektion der Patienten getroffen (Tumorstadium, Gleason-Score, PSA). Möglicherweise wären sie mit AS genau so gut bedient gewesen.

Ralf