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Metastasenschmerzen???

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    Aktueller Stand

    Heute beim Onkologen ohne Termin erschienen, habe aber vorher angerufen. Seit dem letzten Freitag unerträgliche Schmerzen in der Kreuzbeingegend, Bücken fast unmöglich, jede Lageänderung verursacht starke Schmerzen. Ich habe seit letztem Freitag täglich 2xTargin + ca 3-4 x 40 Tropfen Novalgin eingenommen, wonach es einigermaßen auszuhalten war. Wollte schon am Sonntag zum Notdienst, nur nach kurzer Überlegung mit mener Frau stellte ich fest, dass mir wahrscheinlich im Notdienst auch keiner würde weiterhelfen können.
    Nach Anruf beim Onkologen durfte ich sofort heute morgen vorbeikommen, sollte aber etwas Zeit mitbringen. Für mich eine Erleichterung, da Zeit das Einzige außer den Schmerzen ist , wovon ich mehr als genug habe. In der Praxis war wie immer am Montag eine Menge los und trotzdem kam ich nach 45 Min. dran (für mich eine relativ kurze Wartezeit, für die ich unheimlich dankbar war.).
    Der Onkologe meinte, ich dürfte nicht mehr lange mit der Bestrahlung der Metastasen warten, aber einen Versuch könnten wir noch starten. Ich bekam ein BTM-Rp. Morphin 60 Retard und Sevredol 20, auf meinen Wunsch hin auch noch Laxoberal Abführtropfen.
    Vor dem Arztbesuch heute morgen nahm ich schon eine Targin 20 mg ein.
    Bis jetzt habe ich zusätzlich 4 Tabl. 20er Sevredol eingenommen und habe mich 2 Stunden hingelegt. Heute abend will ich dann mit den Morphin 60 Retrdtabletten anfangen und hoffe sehr, dass ich die Schmerzen ganz unter Kontrolle bekomme; denn bis jetzt ist es zwar besser, aber nach meiner Einschätzung nur so ca.50%.
    Ich weiß, dass viele von Euch diese Schmerzen kennen und hoffe sehr, dass sie möglichst vielen erspart bleiben, denn das vergangene Wochenende war für mich die Hölle, leider weiß ich, dass es noch schlimmer sein kann.
    Ich frage mich tatsächlich, ob es der Anfang vom Ende sein soll. Ich kome mir nur noch wie eine Belastung meiner Umwelt vor und es tut mir auch noch sehr leid, ansehen zu müssen, wie meine Familie darunter leidet, ohne irgendwie helfen zu können. Auch wenn ich versuche, mich nicht gehen zu lassen, bleibt mein Zustand vor allem meiner Frau überhaupt nicht verborgen und trotz ihrer vielen Arbeit im Haus und im Beruf, versucht sie immer wieder, mich aufzubauen, mir mehr Zuversicht zu geben und jede Belastung von mir fernzuhalten. Ich bewundere sie und bin sicher, dass ich es nicht annähernd so gut könnte. Was habe ich doch noch viel Glück im Unglück.
    Langsam merke ich, dass es kontinuierlich besser wird. Die 60er Morphinretrdtabletten bringt mir die Apotheke gegen 19.00 Uhr nach Hause, da sie sie nicht vorrätig hatten, dann hoffe ich, etwas Ruhe zu bekommen. Ich weiß, dass es nicht die Lösung sein kann, aber erst bei einer gewissen Schmerzfreiheit kann ich wieder klarer über das weitere Vorgehen nachdenken, obwohl nach Meinung von Prof. Heidenreich (Uroonkologe) und Prof. Stuschke (Radiologe) und meines Onkologen das Vorgehen eigentlich klar wäre.
    Vielleicht fällt noch einigen Experten unter Euch etwas ein, was ich noch beachten könnte; denn ich meinerseits habe alles schon gemacht und weiß nichts anderes mehr und abgesehen davon überfällt mich eine gewisse Gleichgültigkeit, aber dieses kommt wahrscheinlich von dem Morphin.
    Nochmal für alle, die es nervt, schnell wegklicken. Ich merk es ja doch nicht.
    Gruß
    Michael

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      Metastasenschmerzen

      Hallo lieber Michael,

      es tut mir sehr leid, daß du mit den Metastasenschmerzen keine Ruhe bekommst, willst du dir nicht mal Gedanken, wegen Samarium 153 machen. Es sollte was gegen die Metastasen und nicht nur die Schmerzen gemacht werden. Du weisst wie es mir erging.

      Ich Glückspilz kann mich wieder freuen: "Difuse Skelettmetastasierung, Schwerpunkt Wirbelsäule, insbesondere L5 und Kreuzbein, Sternum, Rippen. Die Aktivitätsaufnahme und Intensität ist gegenüber 09/05 eher minimal geringer, sodass keine zusätzliche Stoffwechselsteigerung nachweisbar ist.
      Gegenüber der Voruntersuchung sind auch keine neuen Herde eindeutig zu sichern." So habe ich seit bald 2,5 Jahren meine Ruhe, vom Kribbeln im li. Fuß abgesehen (mein persönlicher Metastasenmarker).
      Die Osteoporose hat sich verschlechtert, " wobei L5 massiv überhöht ist und zur Messung nicht herangezogen wird." Es ist aber nur eine "Mittelgradige Osteoporose" da kann ich doch noch ein Paar Jahre weitermachen, die 3 Hb wirkt da leider negativ.

      Alles gute und keine schlaflosen Nächte mehr, Hans

      Wie bekannt, hatte auch ich wochenlang schlaflose Nächte.

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        Hallo Michael,

        Deine Berichte berühren mich jedesmal sehr. Ich lese sie, weil ich von Deinen Angaben schon einiges umsetzen konnte für Situationen in der SHG.

        Einer unserer SHG-Männer hat vor wenigen Tagen seine Reihe von Schmerzbestrahlungen beendet: 16 x 2,5 Gray, den Szintigraphie- bzw. MRT-Befunden vorwiegend im Becken angelehnt, nachdem er mit tgl. 3x800 Ibuprofen nicht mehr so richtig auskam.

        Erfolg und Wirkung sind offenbar sehr gut, die Schmerzmittel kann er inzwischen völlig weglassen. Am meisten hat mich gefreut, als er zu mir sagte "na, vielleicht kommen wir doch nochmal zusammen aufs Wasser..." (Segeln).

        Du hast von Deinen Behandlern auch schon einige Hinweise auf Schmerzbestrahlung erhalten, ich würde da rangehen!

        Beste Grüße
        Dieter

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          Hallo Michael,
          Dein PSA und die alkal. Phosphatase sind ja unter Therapie gut gesunken. Eigentlich ein Zeichen, dass die Aktivität der Knochenmatastasen zurückgegangen ist. Wie erklären sich dann die Spezialisten die Zunahme der Schmerzen ? Hast Du mal die Knochenphosphatase, die ja genauer als die alkalische Phosphatase die Aktivität der Knochenmatastasen wiederspiegelt, bestimmen lassen ?
          Gruss Berntt

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            Nochmal für alle, die es nervt, schnell wegklicken. Ich merk es ja doch nicht.
            Lieber Michael,

            wir machen uns Sorgen, seit diesem Beitrag hast Du Dich nicht mehr gemeldet. Wenn kritisch wird, mag es einige geben, die "wegklicken", weil sie das genaue Hinschauen und Hinhören nicht ertragen können. Aber ich denke die meisten kümmern sich, denken an Dich, fragen nach und sind bei Dir.

            Hast Du denn mittlerweile die Schmerzen mit Morphin besser im Griff? Um überhaupt vernünftig weiterdenken zu können, müssen natürlich die Schmerzen runter, aber bitte kämpfe gegen die Gleichgültigkeit, von der Du sprachst, an! Wie kommst Du darauf, dass Du schon alles ausprobiert hast? Ich kann bei der Fülle aller Beiträge in Deinem Haupt-Diskussionsfaden nicht überblicken, was alles passiert ist, aber bei der naturheilkundlich orientierten Stärkung des Körpers warst Du immer viel zu skeptisch. Geh doch mal zu dem Arzt-Paar Klose bei Dir um die Ecke


            Metastasen-Bestrahlung - wenn dadurch punktuell ein Schmerzquell stillgelegt werden kann, ja klar. Aber nicht allzuviel Bestrahlung, dass reisst nur weiter runter. Mit jedem Knochen, der bestrahlt wird, mag zwar ein gewisser Tumoranteil stumm geschaltet werden, aber das blutbildende Knochenmark ist ebenfalls beeinträchtigt, ein Teufelskreis. Wo steht Dein HB-Wert?

            Warum machst Du nicht den Radikal-Ansatz, den Krebs auszuhungern? Ich würde das jedenfalls machen, wenn mich das Gefühl beschleichen würde, dass jetzt der Anfang vom Ende aufzieht. Das drastischste Beispiel diesbezüglich wurde von einem HHer Arzt erzählt, der mal einen Patienten mit Endstadium Pankreas-Krebs, völlig durchmetastasiert, vom UKE übernommen hatte, ihn auf den Händen zu seiner Praxis im ersten Stock hochgetragen hatte und dann behandelt: Modifiziertes Fasten, wie der Arzt das nennt, nur Säfte und Eigen-Urin trinken. Der Patient, nun weiss Gott eigentlich für die nächsten Tage dem Tod geweiht, hat noch 3 Monate bei Verbesserung des Zustands gelebt. Gestorben ist er dann vermutlich an zuviel nekrotischem Tumor-Material, die Krebsmasse war um ein Drittel reduziert.

            Und was ich auch machen würde, bei diesem Gefühl, im Würgegriff zu sein: Unmengen EPA schlucken. Die Diskussion hatten wir auch schon. Und zu Curcumin und/oder TKTL1-Bestimmung usw. sag ich jetzt gar nichts. Lieber Michael, während ich angerührt mitbekomme, dass es Dir schlechter geht, weiss ich aber gleichzeitig, dass im Ruhrgebiet eine Reihe von Ärzten und Heilpraktikern mit der Kremer'schen Behandlungsmethode auch beim Prostatakrebs begonnen haben. Warum dockst Du da nicht an?

            Ansonsten, liebes Forum, sollten jetzt, wo Michael uns sagt, dass er verstärkt leidet, wenigstens wir, die wir die Kraft zum Kämpfen (noch) haben, uns aufbäumen und herauszufinden versuchen, was zu tun sein könnte.

            Grüsse,
            Rudolf

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              Lieber Michael,

              mit "wir machen uns Sorgen", wie Rudolf die Frage an Dich richtet, bin ich auch gemeint, denn mich sorgt, dass Du ungewöhnlich lange schon nichts mehr von Dir hast hören lassen.
              Alles, was Dir Rudolf rät, solltest Du gut überdenken und Dich zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung um eine bestmögliche komplementäre Unterstützung bemühen, die es zweifellos gibt.
              Hoffen wir, dass Du anstatt geschwächt zu sein, vielleicht auf einer kleinen Reise bist, die Du ja so gerne zwischendurch mal machst.

              Alles Gute und viele herzliche Grüsse zu Pfingsten,

              Carola-Elke
              Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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                Hallo, Ihr Lieben, Carola-Elke, Rudolf, Hansi, Hutschi, Dieter und viele anderen,
                es wird in der Tat Zeit, dass ich mich melde. Als erstes vorab, es geht mir momentan relativ gut und die Schmerzen sind einigermaßen unter Kontrolle. Ich bin erst gestern am späten Abend aus Nürnberg gekommen, wo unser Jüngster als NRW-Vertreter am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ mit seinem Gitarrenquintett teilnahm und zur aller Freude den ersten Platz belegte. Die Tage in Nürnberg waren wunderbar und haben mir sehr gut getan.
                Seit meinem letzten Beitrag am 14.5.07 hatte ich aber wirklich schlimme Zeiten gehabt. Nach dem Besuch bei Prof. Heidenreich bekam ich immer stärkere Schmerzen in der gesamten Becken- und Hüftgegend, die trotz Schlafmitteln zu schlaflosen Nächten führten, ich fühlte mich wie ausgekotzt (pardon!). Es wurde dann mit Morphium Retard und Oxycodon versucht, die Schmerzen zu beherrschen. Zwischendurch „musste“ ich mit meiner Frau nach Paris über ein langes Wochenende, was ich schon länger gebucht habe. Dank hohen Dosen an Morphin war es in Paris doch noch ganz nett. Durch das Morphium kam es wiederum zur starken Wasserretention und Verstopfung, was durch Laxanzien behoben wurde und ich im Hotel das Bett versaut habe und ich vor Scham fast nicht weiter leben wollte, zumal die Schmerzen wieder mal stärker wurden. Zuhause angekommen stellte mein Onkologe die Schmerztherapie auf Targin (Oxycodon) um, das ich nun noch mit Ibuprofen 600 und Novalgin kombinieren soll, was jetzt einigermaßen klappt. Danach war ich noch 4 Tage alleine in Alicante, wo ich viel gelesen und meditiert habe. Immer im Rausch ließ sich die Zeit sehr gut ertragen und ich kam recht ausgeruht letzten Donnerstag nachts in Köln an, wo meine Frau mich überglücklich empfing, zumal sie mich eigentlich nicht fliegen lassen wollte. Ich weiß, ich habe sehr viel von ihr verlangt. Und letzten Freitag sind wir schließlich, wie schon anfangs erwähnt nach Nürnberg wegen „Jugend musiziert“ gefahren, wo ja sonst noch eine ganze Menge los war wegen des DFB-Pokalspiels. Die Jugendlichen haben sich selbst in Nürnberg eine Wohnung für die 4 Tage gemietet, wo sie noch viel mit Ihren Instrumenten üben konnten und natürlich nach dem gewonnenen Wettbewerb feiern konnten. Meine Frau und ich hatten ein sehr nettes Hotelzimmer in der Altstadt und ich fühlte mich sehr glücklich und wären da diese Schmerzen und die Metastasen nicht, wäre das Leben schon fast zu kitschig.
                Als ich gestern nach längerer Computerabstinenz hier reinschaute, war ich sehr gerührt über Eure Beiträge und mails, und obwohl es auch in meiner privaten Umgebung nur noch liebe und nette Freunde und Bekannte gibt bin ich sehr froh, dass es dieses Forum gibt.
                Morgen habe ich einen Termin bei meinem Uro zur Blutentnahme und Zometainfusion, da kommt meine Frau auch mit, um über das Schreiben von Prof. Heidenreich zu diskutieren.
                Übrigens Rudolf, mein HB bewegt sich seit ca. 5 Monaten immer so um 13,0-13,5, was etwas niedrig ist, aber man kann damit leben. Über Deine Vorschläge denke ich auch intensiv nach, aber das mit dem Eigenurin kann ich noch nicht über mich ergehen lassen, denn trotz der starken Schmerzen glaube ich immer noch nicht, dass meine Metastasen sehr agressiv sein sollen, ich glaube eher, die sitzen an ungünstigen Stellen.
                Ich danke Euch allen nochmal für die riesige Unterstützung und wünsche allen alles Gute und viel Zuversicht und Kraft in unserem Kampf.
                Michael
                Zuletzt geändert von Gast; 30.05.2007, 21:50.

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                  Hallo Michael.

                  es freut mich, daß es dir relativ gut geht.

                  Ich habe eine neue Lektüre, wäre auch was für dich. "Prostatakrebs und Iscador" von Dr. R. Wagner, ISBN 3-932386-57-4. Dort wird auch über Schmerztherapie durch die Misteltherapie vom "Fachmann" mit Erfahrung, berichtet. Kommt wenn es mal notwendig wird, oder Bio-Bran nichtmehr funktioniert auch für mich in Frage.

                  Alles Gute, Hans

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                    Lieber Michael,

                    da fällt mir aber ein Stein vom Herzen, Deinen Bericht zu lesen!
                    Es freut mich wirklich, dass bei Dir in letzter Zeit Einiges los war, jedoch die Krankheit nicht im Vordergrund des Geschehens stand.
                    Obwohl ich derzeit nicht gut zu Fuss bin, hätte ich mich über ein Lebenszeichen von Euch aus Nürnberg sehr gefreut. Schade.

                    Ich gratuliere Deinem Sohn zu seinem Preis und schreibe Dir privat bald mehr.

                    Viele herzliche Grüsse,

                    Carola-Elke
                    Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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                      Lieber Michael,

                      auch ich bin richtig froh, daß Du wieder da bist! Also wenn ich so lese was Du alles in die letzte Zeit an Reisen, Erlebnissen hineingepackt hast, dann erscheint mir Dein Wegsein wieder nicht so lang.

                      Aber man macht sich gleich Gedanken.

                      Ich hab meinem Werner vorgelesen wo Du (mit Schmerzmitteln) überall warst, da war er sehr beeindruckt und wir sind schnell zum Hafen gefahren, haben so die weite Welt geschnuppert.

                      Glückwunsch an Deinen Sohn, natürlich auch an die stolzen Eltern.

                      Liebe Grüße und gute Wünsche
                      von Briele

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                        PSA 1,65 am1.6.07,für mich eine Explosion!!!

                        Hallo,
                        habe heute mein Blutbild vom 1.6.07 bekommen. Ich war ersteinmal sprachlos. Das PSA betrug 1,6, nachdem es die letzten Wochen bei Null war. Auf die besorgte Frage der Rezeptionshelferin, ob ich zum Dr. wollte, konnte ich nur den Kopf schütteln und sagen, ich müßte es ersteinmal verdauen und habe daraufhin schnell die Uropraxis verlassen. Es war für mich ein riesiger Tiefschlag unter die Gürtellinie, nachdem mir der Uro am 1.6.07 bei der Blutentnahme glaubhaft versicherte, der PSA würde bei Null bleiben. Weiß der Teufel, wie er zu dieser Behauptung kam.
                        Ich jedenfalls bin ziemlich schockiert und meine Frau hat sehr lange gebraucht, um mich wieder hinzukriegen, nachdem ich direkt 4 Flaschen Grimbergen (Abteibier aus Belgien) getrunken habe, obwohl ich seit einem Jahr gar kein Bier mehr trinke.
                        Irgendwie habe ich das schon befürchtet, nachdem in den letzten 4 Wochen die Intensität der Schmerzen immer mehr zugenommen hatte trotz der Therapie mit Morphin und Oxycodon.
                        Mir ist bald alles so egal, nur meine Frau und überhaupt meine Familie tun mir leid, aber ich habe kaum noch Kraft zu kämpfen, mein sehnlichster Wunsch wäre , einfach ruhig einuschlafen. Ich quäle moch schon seit einiger Wochen mit Schmerzen, die ich zwar mehr recht als schlecht unter Kontrolle habe, aber trotzdem leide ich oft und versuche es vor meiner Frau, irgendwie zu verstecken. Es graut mir davor, wenn ich mir überlege, dass das Fortschreiten der Metastasenentwicklng nicht aufzuhalten ist und ich wahrscheinlich "bald" nur noch da liege und von meinen Lieben gepflegt und bedauert werde bis ich evtl. irgendwann zu atmen aufhöre.
                        Ich weiß nicht, ob ich da jetzt zur Dramatisierung neige, aber ich habe immer noch meine Mutter vor Augen, wie ich es schon früher hier geschrieben habe, die vor unseren Augen an Darmkrebs zuhause langsam dahinschied.
                        Ich hoffe, dass ich mich wieder einkriege. Meine arme Frau versucht alles, um mich wieder einigermaßen aufzubauen. Es tut mir so leid, dass ich so ein Schlappschwanz bin, aber vielleicht kriege ich auch noch die Kurve.
                        Alles Gute Euch allen, bis nzum nächsten Mal
                        Michael
                        Zuletzt geändert von Gast; 05.06.2007, 09:57.

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                          Lieber Michael,

                          Du bist nun wirklich kein Schlappschwanz, sondern es ist ein Zeichen von Stärke, dass Du so offen über Deine innersten Gefühle reden bzw. schreiben kannst.

                          Ich kann Dir medizinisch leider nichts Gescheites sagen; dafür reichen meine Kenntnisse nicht aus. Ich kann Dir nur wünschen, dass Du eine ruhige Nacht hast und morgen früh - trotz belgischem Bier :-)) - mit klarem Kopf aufwachst, um die Situation mit frischem Mut zu analysieren.

                          In diesem Sinne: Kopf hoch, alter Junge - bis morgen!

                          Es grüßt Dich sehr herzlich

                          Schorschel

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                            Hallo Michael,
                            Du bist kein Schlappschwanz. Wer solche Schmerzen, und das seit langer Zeit hat, der muss verzweifeln. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Sei froh, dass du eine so gute Frau hast. Ohne den Beistand der Frauen ist man verloren. Gib Dich nicht auf.
                            Alles Gute
                            Horst a

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                              Mei, lieber Michael,

                              deiner Frau kanst Du nichts vormachen, dafür habe die Frauen ihren Männern gegenüber ein besonderes Gespür!

                              In keinsterweis bist Du ein Schwächling im Gegenteil, hätte ich nur ein Teil Stärke von Dir, mir würde es in Zukunft nicht bange sein.

                              Bitte, sei jetzt nicht verzweifelt, wegen dem PSA-Wert, schaue voraus und deine Frau wird Dir mit Mut und Kraft bei Seite stehen!

                              Sei aller guten Dinge,
                              Helmut

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                                Lieber Michael,

                                es tut mir leid, daß Du einen Befund erhalten hast, der Dir Angst macht. Aber Du bist doch um Himmels Willen kein Schlappschwanz! So etwas braucht Zeit, muß irgendwie sacken, manchmal denk ich mir es dauert halt bis das Begreifen vom Kopf bis in die Seele vordringt. Dann versucht man irgendwie eine, „seine“ Einstellung zu finden. Oft gibt es ja noch eine Möglichkeit, ich wünsche das von ganzem Herzen.

                                Früher habe ich oft gedacht man kann sich innerlich vorbereiten auf das eigene Schicksal von Krankheit und Tod und das derer die man liebt. Aber es geht nicht und die Sinnhaftigkeit ist eh fraglich weil man nicht weiß wie es kommt.

                                Jahrelang habe ich mich (auf Grund ärztlicher Prognosen) auf einen gewissen Krankheitsverlauf bei meinen Eltern sorgenvoll eingestellt. Es kam dann ganz anders, weit weniger dramatisch und seither bemühe ich mich mir keine Szenarien bei meinem Mann vorzustellen. Es gelingt mir nicht immer.

                                Was bleibt, einem Angehörigen immer bleibt, ist der Kummer, daß er den anderen nicht beschützen, keine Schmerzen abnehmen kann, daß man eigentlich immer hinterher hinkt. Das Tempo, die Richtung gibt die Krankheit und der Betroffene vor.

                                Michael, es ist einem nichts zuviel, ich kenne Deine Frau ja nicht, denke mir aber sie empfindet so wie ich.

                                Ja, es ist schrecklich, es dreht einem das Herz um, vor Weh, vor Angst und Kummer. Aber noch schlimmer wäre es wenn sich der andere zurückzieht, alles mit sich alleine ausmacht, nicht zur Last fallen will. Da denke ich, aber Hallo, wie werde ich da eingeschätzt, was denkt man denn von mir!

                                Und doch, wäre es so, man müsste versuchen es zu akzeptieren. Oder doch nicht? Mein Vater hat mich weg geschickt als er und alle meinten nun würde er sterben. Es hat mir fast das Herz gebrochen. Ich war außer mir. Ich bin gegangen. Es war der größte Liebesbeweis den ich geben konnte. Er erholte sich und wir haben darüber gesprochen. Papa hatte sich nicht vorstellen können, daß ich bei ihm sein wollte. Ich bin dem Schicksal unendlich dankbar daß wir eine zweite Chance erhielten.

                                Lieber Michael, entschuldige, daß ich darüber schreibe. Ich möchte Dir ein wenig aufzeigen, daß es manchmal für uns – die Ehefrau, die Tochter, die Mutter – nicht leicht ist zu entscheiden wann man Wünschen gehorcht, wann man gegen steuert.

                                Aber Deine Frau ist nicht nur eine Liebe, sie ist auch eine Kluge, vor allem liebt sie Dich.

                                Morgen ist ein anderer Tag. Ich hoffe und wünsche Dir die geeigneten Mittel gegen die Schmerzen, eine Perspektive und vielleicht gibt es ja auch etwas Feineres als das Bier, oder schmeckt das so gut?

                                Ein Drückerchen von mir
                                Briele

                                Kommentar

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