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Metastasenschmerzen???

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    Hallo Freunde, zunächst danke ich Euch für Eure Aufmunterung, es tut ehrlich gut.
    Gestern nach Erhalt meines Blutbildes war ich echt neben der Kappe. Ich wollte fast gar nichts mehr machen, meine Frau bat mich, meinen Uro wenigstens anzurufen oder vorbeizugehen, aber ich war zu gar nichts zu bewegen. Heute Mittag war ich erst mal schwimmen gegangen, nach 25000 m hörte ich erschöpft auf. Bin dann nach Hause gefahren, unterwegs bei Aldi noch viel Obst und Joghurt eingekauft. Meine Frau war schon vor mir da. Ihre esrte besorgte Frage, ob ich den Uro angerufen hätte. Natürlich nicht und ich wolle zurzeit gar nichts machen, es würde mir davor grauen, wieder diese Sch...schweißausbrüche während einer HB zu bekommen, meinte ich und habe mich nach dem Essen ins Bett gelegt. Darufhin sagte meine Frau, sie wolle zu meinem Uro fahren und ich sollte doch mitkommen, worauf ich schon fast böse meinte, sie solle mich schlafen lassen, da ich wirklich auch müde war und nur meine Ruhe wollte, die Arme tat mir leid, als sie das Haus verlassen hatte.
    Kaum war sie weg, da kam mein Jüngster mit dem Telefon in der Hand und meinte, mein Uro wäre dran.
    Und tatsächlich, was noch nie vorgekommen war, war mein Uro am Telefon und wollte sich nach mir erkundigen, mich beruhigen und ein weiteres Vorgehen erklären
    Als ich ihm sagte, meine Frau wäre auf dem Weg zu ihm, da meinte er , sie könnte dann auch gleich die Rezepte mitnehmen, die er bis dahin fertig hätte. Und ich sollte froh sein, dass meine Metastasen doch noch sehr hormonsensibel reagierten.
    Ich muß ehrlich zugeben, dass der Anruf von meinem Uro mich sehr überrascht hat und mir auch sehr gut getan hat. Meine Frau war auch sehr überascht, als sie in der Praxis erfahren hat, dass ich schon telefonisch kontaktiert wurde und die Rezepte für Flutamid+Zoladex schon fertig waren. Der Dr.hat sich sogar noch etwas Zeit genommen, um mit ihr über mich zu sprechen.
    Nun habe ich mich wieder eingekriegt und zu verdanken ist es eigentlich nur den vielen lieben Menschen, die man um sich hat, sogar Menschen, die man gar nicht wirklich kennt, damit meine ich auch Euch alle im Forum.
    Liebe Grüße an alle
    Michael

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      Hallo Michael und andere.
      Es ist erfreulich, dass Du von Mitbetroffenen soviel Anteilnahme und Zuspruch erhältst. Darin liegt für Dich auch Aufbauendes und Hoffnung für weiteres Vorgehen. Allerdings finde ich, dass der Schwerpunkt der Diskussion derzeit sehr auf die Schmerztherapie und psychische Begleitproblemre liegt, die Besprechung Deiner Prostatakrebstherapie aber zu kurz kommt. Ich würde vorschlagen, Deine Überlegungen und anderer teilhabenden Mitleser auf zwei Fragen zu lenken:
      1. Was ist an Deiner Therapie bisher nicht richtig gelaufen?
      2. Was könnte jetzt gemacht werden, um Deine PK-Situation (nicht nur Schmerzen) zu verbessern?
      Zunächst fällt mir bei der Durchsicht Deines Profils auf, dass Du mit PSA 8,08 einen Ausgangswert hattest, der eine "kurative" Therapie noch aussichtsreich erscheinen lies. Ich will diesen Ansatz nicht kritisieren, es zeigt aber doch, dass selbst so niedrige PSA-Werte kein Garant für endgültige Heilungschancen sein müssen. Möglicherweise hatten sich schon zu diesem Zeitpunkt Metastasen gebildet.
      Der Gleason von 4+4 entspricht einem aneuploiden DNA-Profil, was bedeutet, dass ein solcher Krebs mit Hormontherapie alleine nicht bekämpft werden kann (und darf).
      Die der Prostatektomie vorausgegangene Hormontherapie war viel zu kurz, um eine vollständige Zelltötung mindestens des hormonsensiblen Anteils des Krebses zu bewirken.
      Nach wenigen Monaten bereits stellte sich ein Rezidiv ein. Die Ärzte hätten wissen müssen, dass es sich mit grösserer Wahrscheinlichkeit nicht um ein Lokalrezidiv sondern um Fernmetastasen handelt. Die Bestrahlung der Prostataloge war also (voraussehbar!) unnütz, nur schädlich.
      Am 3.10.2006, d.h. mehr als 3 Jahre nach der Erstdiagnose bist Du zum erstenmal effektiv mit Taxotere behandelt worden! In diesen 3 Jahren haben Deine Metastasen ungehindert wachsen dürfen.
      Quintessenz: falsche Therapie, schlechte Ärzte.
      Zur Frage, was jetzt zu tun wäre, sollte man voraussetzen, dass es sich um einen nicht mehr hormonsensiblen Krebs handelt und einen Arzt suchen, der in dieser Situation kompetent ist. Ohne Auflösung Deiner letzten finanziellen Reserven wirst Du wahrscheinlich nicht wirksam behandelt werden können, denn die gesetztlichren Kassen bezahlen mit verspäteter Taxotere-Monotherapie nur eine palliative Notversorgung.

      Lieber Michael. Verlass Dich doch nicht so sehr wie bisher auf Deinen Dich derzeit behandelnden Onkologen sondern nimm die Dinge mehr in die eigene Hand. Es gibt ein ganzes Spektrum wirksamer Antikrebsmedikamente, die alternativ oder in Kombination mit Taxotere gute Langzeitergebnisse bringen.
      Ich sehe darin die einzige Chance, nicht nur Schmerzen zu lindern, sondern noch etwas gegen den Krebs zu tun.
      Vielleicht haben aber noch andere hier im Forum Ratschläge für Dich?
      Gruss, Reinardo

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        Hallo Reinardo, hallo Michael,

        Reinardo hat recht, ich habe es nur nie so mutig und direkt ausgesprochen. Ich habe es aufgegeben, was dazu zu sagen, die alternativen lindernden Empfehlungen wurden immer ignoriert. Wir versuchen seit 09.06 zu helfen, wo ist ein positives Ergebniss, trotz oder wegen den Therapien wird es immer negativer.

        Ich wünsch dir Michael viel Erfolg, Hans

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          Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
          Allerdings finde ich, dass der Schwerpunkt der Diskussion derzeit sehr auf die Schmerztherapie und psychische Begleitproblemre liegt, die Besprechung Deiner Prostatakrebstherapie aber zu kurz kommt. Ich würde vorschlagen, Deine Überlegungen und anderer teilhabenden Mitleser auf zwei Fragen zu lenken:
          1. Was ist an Deiner Therapie bisher nicht richtig gelaufen?
          2. Was könnte jetzt gemacht werden, um Deine PK-Situation (nicht nur Schmerzen) zu verbessern?
          Hallo Reinardo, Hansi und andere
          also zunächst glaube ich nicht, dass meine Therapie bis jetzt falsch war.
          Schließlich habe ich vier Fachleute vor meiner OP-Entscheidung konsultiert, die alle für die RPE waren, wenn auch ohne irgendwelche Versprechungen. Nur einer wollte erst die LK´s endoskopisch entfernen und dann erst die RPE überlegen. Evtl. wäre das die Alternative gewesen.
          Da ich noch relativ jung war, habe ich mich für das radikale Vorgehen entschieden, wohl wissend, dass die Chancen nicht sehr günstig waren, aber drüber habe ich schon öfter berichet.

          Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
          Die Ärzte hätten wissen müssen, dass es sich mit grösserer Wahrscheinlichkeit nicht um ein Lokalrezidiv sondern um Fernmetastasen handelt. Die Bestrahlung der Prostataloge war also (voraussehbar!) unnütz, nur schädlich.
          Ich komme aus dem medizinichen Bereich und finde die Bemerkung, was die Ärzte hätten wissen müssen, sehr hart. Schlißlich hatte ich einen R1-Befund. Du weißt, dass der PK sehr unberechenbar ist. Im Nachhinein ist man immer schlauer.


          Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
          Quintessenz: falsche Therapie, schlechte Ärzte.
          Das schent mir zu einfach, schließlich sind auch zurzeit mehrere Fachleute, wie mein Radiologe(Uni Essen), Onkologe, Urologe und auch Prof. Heidenreich(Köln) alle derselben Meinung, was das weitere Vorgehen betrifft.
          Da ich ja schon immer eine intermitierende HB gemacht habe, ist jetzt der Zeitpunkt da, um mit der HB fortzufahren, was ich seit heute auch tue.
          Lieber Reinardo, ich weiß Deinen Einsatz zu schätzen auch den aller anderen, aber ich glaube einfach, dass meine Diagnose zu spät war und ich nicht das gewisse Quäntchen Glück bei meinem pathologischen Befund hatte. Schließlich wissen wir doch alle, dass eine kurative Behandlung bei meiner Diagnose im Jahre 2003 eine reine Glücksache gewesen wäre, auch wenn ich mir das so sehr gewünscht habe, aber sterben müssen wir alle.
          Es tut mir leid, wenn manche meine Berichte oder mein Gejammer nicht richtig verstehen. Ich klage niemanden an. Ich habe nur einfach manchmal das Bedürfnis, mich gehen zu lassen und das kann ich hier in der halben Anonimität am besten.
          Andererseits denke ich auch an andere Betroffene, die sich in ähnlicher Lage befinden (wäre ja eine Riesenanmaßung von mir zu glauben, dass nur ich solche Probleme habe) und die dann sehen, dass auch andere leiden und sich aber auch freuen und das Leben genießen können, wie ich es momentan mache, da mein Ältester heute 25 Jahre alt wird und wir uns alle (also Brüder mit Freundinen) heute nachmittag in Essen treffen, wo der Papi (ich) zum Essen eingeladen hat.

          Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
          Es gibt ein ganzes Spektrum wirksamer Antikrebsmedikamente, die alternativ oder in Kombination mit Taxotere gute Langzeitergebnisse bringen.
          Auch meine Behandler sehen das Spektrum noch nicht ausgeschöpft und trotzdem wird es sich immer um eine palliative Behandlungsweise handeln.
          Übrigens nächste Woche bin ich mal 4 Tage in Malaga , wenn nichts dazwischen kommt. Wie weit ist es von Moraira?



          Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
          wo ist ein positives Ergebniss, trotz oder wegen den Therapien wird es immer negativer.
          Das Ergebnis ist, dass der PSA-Wert kleingehalten wird, oder sollte ich da eine "Heilung" erwarten?

          Lieber Hansi,
          auch Du hast mir schon sehr geholfen, schließlich genieße ich jeden Tag das Granatapfelelixier, ernähre mich sehr gesund mit ganz wenig Fleisch und treibe möglichst viel Sport, vor allem Schwimmen. Das Biobran habe ich immer noch als Reserve da.

          Herzliche Grüße an alle und alles Gute
          Michael
          Zuletzt geändert von Gast; 06.06.2007, 15:20.

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            Schön!

            Hallo Michael

            Deine Antwort an Reinardo (den ich damit nicht etwa angreifen möchte - ganz im Gegenteil hat er es gut gemeint) hat mich sehr gefreut. Du bleibst trotz der ungünstigen Entwicklung objektiv, Du bedenkst, dass Du nicht der Einzige bist, der mit PK leben muss, Du schreibst Dir Deinen Kummer von der Seele, was wir alle im Forum schätzen (wie mancher von uns möchte das eigentlich auch gerne tun, schluckt aber alles herunter...), und schliesslich: Du verstehst es, neben den Tiefs, die Du erleben musst, auch die positiven Seiten des Lebens zu erkennen und zu nutzen. Ganz abgesehen davon, dass Du Deinen PK nicht einfach hinnimmst, sondern dagegen ankämpfst.

            Auch ich weiss, dass mein PK unheilbar ist, weil er (auch hier ohne Verschulden der Ärzte) zu spät entdeckt wurde, aber das weiss ich nun seit fast sieben Jahren. Ich hoffe für Dich, dass auch Du noch nach Jahren sagen kannst, dass sich Dein Kampf lohnt und vor allem, dass es Dir und Deinen Ärzten gelingen möge, Dich möglichst schmerzfrei zu halten.

            Viele Grüsse

            Jürg
            Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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              Hallo Michael und Jürg. Da will ich mich nochmal zu Wort melden. Es geht nicht allein um Michael. Es gibt viele andere in ähnlicher Situation, die in gleicher Weise behandelt werden, eine Behandlung, die nun einmal falsch ist. Damit meine ich nicht die Operation, die in Anbetracht der Diagnosedaten angemessen erschien, sondern alles andere. Das Vorhandensein hormonresistenter Krebsanteile und die gerade bei hohen Gleason-Graden bestehende Gefahr frühzeitiger Streuung, u.U. schon durch die Biopsie, hätte von Anfang an erkannt werden müssen. Dem wird beim Brustkrebs der Frauen durch eine der Operation vorangehene Chemotherapie begegnet. Die im Gesprächskreis auf der AUA2006 versammelte Expertenrunde führender deutscher Professoren gesteht bei der Besprechung des fortgeschrittenen Prostatakrebses auch zu, dass
              dass es bei der Therapie des Prostatakrebses hier einen Behandlungsrückstand gibt.
              Fatal finde ich auch die unterschiedslose Therapie mit Hormonentzug wissend, dass dieser nur die weniger agressiven Krebszellen vernichtet, wodurch der höher agressive Part sogar einen Wachstumsvorteil gewinnt. Trotz vorübergehender Erleichterung und Rückgang der PSA-Werte verschlechtert sich hierdurch längerfristig die Prognose, d.h. z.B. aus einem Krebs der Kategorie 4+3 wird ein Krebs 4+5.
              Dass einige namhafte Urologen die Michael zuteil gewordene Therapie für richtig hielten, macht diese nicht richtig. Michael hat sich immer nur dieselbe Art von Ärzten ausgesucht, die mehr oder weniger im Rahmen der offiziellen Urologischen Behandlungsrichtlinien therapieren. Diese Richtlinien führen aber doch nur zum Austherapiertsein .
              Ich finde, wenn man nur noch von Schmerzen redet, ist man im Begriff, sich aufzugeben. Und Onkologen, die nur Schmerzmittel verschreiben, haben keine Phantasie. Ihnen fehlt bei fortgeschrittenem Krebs ein Ziel. Ein solches Ziel könnte sein, den Krebs so zu behandeln, dass er für den Betroffenen wie eine chronische Krankheit beherrschbar ist. Er soll an diesem Krebs nicht sterben müssen. Wie Diabetis, wie Bluthochdruck.
              Das sollten Patienten viel entschlossener fordern! Nur dann wird sich in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakrebses etwas bewegen.
              Gruss, Reinardo

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                Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
                Ein solches Ziel könnte sein, den Krebs so zu behandeln, dass er für den Betroffenen wie eine chronische Krankheit beherrschbar ist. Er soll an diesem Krebs nicht sterben müssen. Wie Diabetis, wie Bluthochdruck.
                Das sollten Patienten viel entschlossener fordern! Nur dann wird sich in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakrebses etwas bewegen.
                Gruss, Reinardo
                Hallo Reinardo,
                nun hast Du es schon fast vollkommen geschafft, mich total zu verunsichern, was mir, glaube ich, überhaupt nicht gut tut.
                Nenne mir, bitte, ganz genau die Forderungen, die Du an die Medizin bzw. an unsere Behandler stellen würdest.

                Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
                Michael hat sich immer nur dieselbe Art von Ärzten ausgesucht, die mehr oder weniger im Rahmen der offiziellen Urologischen Behandlungsrichtlinien therapieren.
                Übrigens ich habe überhaupt keine Kriterien gehabt, nach denen ich bestimmte Ärzte ausgesucht habe. Es waren alles nur Empfehlungen von Freunden und Bekannten.
                Außerdem mit über 70 Jahren bei der Erstdiagnose und einem Gleason von 5(2+3) würde ich mich wahrscheinlich auch nicht operieren lassen und hätte auch mehr Mum, einfach nur zu beobachten.

                Ich werde noch Deine Antwort abwarten und danach, wenn sie mich nicht überzeugt, wahrscheinlich eine längere Forumspause einlegen, da es mir, wie ich gerade merke, nicht sehr gut tut und ich werde mich den angenehmeren Seiten des Lebens widmen, da meine Lebensqualität momentan zu ertragen ist.
                Alles Gute
                Michael

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                  Hallo Michael!
                  Lass dich bitte nicht verunsichern und lebe dein Leben, wie du es für richtig hältst. Jeder Mensch ist ein Individuum, jede Krankheit verläuft bei jedem etwas anders. Ich wehre mich immer dagegen, wenn man für alles und jedes eine Ursache zu kennen glaubt. Vom Erkrankten wird verlangt, dass er den Ärzten sagen soll, was diese zu tun haben.
                  Wie aber soll ein Leidender noch die Energie aufbringen, ein Medizinstudium zu absolvieren und danach noch einen Arzt zu suchen, der das verordnet, was man will? Auch mit der "richtigen" Ernährung ist das so eine Sache...
                  Heute ist an allem die Ernährung schuld. Früher hatte man diese Probleme nicht, da war man froh, wenn man überhaupt genug zu essen hatte.
                  Für mich ist es nicht unbedingt überzeugend zu wissen, dass in Asien weniger Menschen an Krebs sterben. Weiß man denn, wie viele statt dessen verhungern oder an Mangelerscheinungen leiden?
                  Bei uns ist es zur Zeit "in", jeden Tag eine andere statistische Erhebung bekannt zu geben. Ich glaube aber nicht, dass chemische Nahrungsergänzungsmittel besser sein sollen als Naturprodukte.
                  Lieber Michael! Entschuldige bitte meine Abschweifungen vom eigentlichen Thema. Mein Mann und ich denken oft an dich, und immer wieder tut es uns gut zu wissen, dass es Menschen gibt, denen es ähnlich ergeht.
                  Wir versuchen auch so gut es geht MIT der Krankheit zu leben, die Schmerzen so weit es geht in den Griff zu bekommen und auf einen möglichst "harmlosen" Verlauf der Krankheit zu hoffen.
                  Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal zu tragen, niemand lebt ewig.
                  Der eine wird von einem Auto überfahren, der andere stürzt über die Kellertreppe, der dritte geht am Abend schlafen und steht am Morgen nicht mehr auf. Babys sterben, Kleinkinder und Jugendliche. Menschen liegen Jahre lang als Pflegefall im Bett und bekommen vom Leben nichts mehr mit. Wer soll denn immer daran "schuld" sein?
                  Ich hoffe, du bleibst diesem Forum erhalten und schreibst weiter deine Gedanken und Ängste auf. Damit hilfst du meiner Meinung nach weit mehr als mit wissenschaftlichen Abhandlungen.
                  "Carpe diem!"
                  Marie

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                    Danke Marie.
                    Leider bin ich jetzt so früh aufgestanden, weil ich heftige Schmerzen hatte, woraufhin ich jetzt erstmal 40 Tr. Novalgin geschluckt habe.
                    Gestern habe ich wie schon geschrieben zum Essen eingeladen wegen des 25. Geburtstages meines Ältesten. Meine Frau hat alle telefonish kontaktiert (denn alle waren woanders) und wir haben sie an verschiedenen Stellen in Essen aufgesammelt. ( Spacegear mit 8 Sitzplätzen) Mit den Freundinnen waren wir 9 Leute. Haben dann draußen gegessen. Es war herrlich, dabei gewesen zu sein, wie die jungen Leute sich unterhielten, wie sie Späße machten und Witzchen erzählten. Es ist eine Wonne, zu sehen, wie sich meine Kinder unter einander verstehen. Ich habe nur einen Bruder, aber so toll verstehen wir uns bis heute nicht, obwohl seit ich krank bin, sehen wir uns oft und regelmäßiger.
                    Ich bin sehr stolz auf meine Söhne und möchte natürlich noch gern erleben, was aus ihnen wird, denn drei studieren erfolgreich und der Jüngste (Musiker) macht im nächsten Jahr das Abitur, so dass der Älteste vielleicht in 1 o.2 Jahren fertig wird und ich hoffe, wenigstens das noch erleben zu dürfen. Aber auch so haben wir recht Freude zusammen, natürlich wurde auch nicht über meine Krankheit geredet, nachdem sich alle zu Beginn nach meinem Befinden erkundigten und mir es auch gut ging.
                    Danach haben wir einige nach Hause gafahren, eine Freundin mußte auf dem Schoß sitzen, da wir nur 8 Sitzplätze haben. Gut, dass die Scheiben hinten abgedunkelt sind und es keiner sehen konnte. Ich weiß, so etwas macht man nicht, aber was soll´s, es war auch beim Fahren sehr lustig, vorallem, wenn die Jungs anfangen, verschiedene Persönlichkeiten zu parodieren, da hätte ich vor Lachen fast in die Hose gemacht.
                    Gruß
                    Michael

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                      Hallo Michael. Meinetwegen brauchst Du keine Forumpause einzulegen. Die müsste vielmehr ich einlegen, jedenfalls in diesem Thread.
                      Du hast in Deinem Leben in Deinem Beruf so vielen geholfen. Da baut sich in mir ein Zorn auf, dass Du jetzt, wo Du selber Hilfe brauchst, nur vorrangig palliativ behandelt wirst. Da wäre nach dem derzeitigen Stand der Medizin mehr drin. Das verhindern jedoch Behandlungsrichtlinien, die bei fortgeschrittenem Krebs nur palliative Massnahmen zulassen, die Überteuerung von Medikamenten und - leider - auch ein Berufsstand, der sich auf die Krebse minderer Bösartigkeit konzentriert und den fortgeschrittenen Krebs vernachlässigt.
                      Als bei mir vor 6 Jahren Krebs diagnostiziert wurde, hatte ich die gleichen Endzeit-Gefühle und Ängste wie jeder, der mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird. Und keine Ahnung von Gleason und möglichen Therapien. Da hatte ich in meiner Verwandtschaft unterschiedliche Reaktionen. Ein Neffe hat mir spontan aus dem Internet alles herausgedruckt, was er über Prostatakrebs finden konnte. Damit hat er mir entscheidend geholfen. Aber eine dem lieben Gott nahestehende Schwägerin hat mir gesagt, dass sie für meine Krankheit eine Medizin wisse, die keine Nebenwirkungen habe. Als ich erwartungsvoll wissen wollte, was sie meint, hat sie mir einen Bibelspruch in die Hand gedrückt. Sie hat es wohl gut gemeint, aber ich habe das als Zynismus empfunden und trage es ihr noch immer nach. Das war ein Schlüsselerlebnis für mich. Mit schönen Sprüchen und mitleidvollen Worten spendet man zwar Trost, aber helfen tut man ihm nicht. So erklärt es sich, dass ich etwas anders reagierte.
                      Dir alles Gute, Reinardo

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                        wo Du selber Hilfe brauchst, nur vorrangig palliativ behandelt wirst. Da wäre nach dem derzeitigen Stand der Medizin mehr drin.



                        Hallo, Reinardo
                        jetzt aber mal heraus damit, WAS genau wäre denn drin?
                        Du kritisierst Michaels Therapie und forderst pauschal eine andere Behandlung, dann nenne bitte ganz konkret Namen von entsprechenden Medikamenten, oder Therapien oder auch Ärzten. Oder zeichne ganz genau den Weg auf , den Du an Michaels Stelle anders oder besser gehen würdest. Und im übrigen: es bringt niemandem etwas wenn man ihm sagt: das hättest du anders machen sollen, es ist doch müßig, solcherart Vorhaltungen zu machen
                        Christine

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                          Hallo Christine. Du hast Recht. Ich hätte mich in diesem Thread, der eine andere Tendenz hat, nicht zu Wort melden sollen. Es macht mich nur zornig mitanzusehen, wie Michael nur palliativ behandelt wird während der Berufsstand Unsummen Gelder ausgibt und ärztliches Knowhow ausbildet für Entwicklungen wie z.B. den daVinci Roboter, mit dem dann Haustierkrebse operiert werden. Da stimmt doch etwas nicht.
                          Ärzte kann ich namentlich nicht nennen, aber wenn Michael im Forum mitliest oder beim BPS konkret auf die Krankheitssituation bezogen anfragt, wird er Namen finden.
                          Wenn es mir oder Dir mit einem Arzt oder einer Therapie schlechter und schlechter geht statt besser, dann fragen wir uns doch: Was läuft denn hier eigentlich falsch? Was haben die mit dir gemacht, dass es dir jetzt so schlecht geht? In diese Richtung hatte ich Michael einen Anstoss geben wollen. Aber Du hast Recht: falsch verstanden. schiefgelaufen. Entschuldigung!
                          Gruss und alles Gute. Reinardo

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                            Hallo miteinander, auch ich werde mich aus dem Thread verabschieden, ich bin nicht sensibel genug und habe nicht den Nerv dafür.

                            Wir müssen uns nur die Botschaft an "neue" überlegen. Mit einem aGS 8 (4+4) oder höher, einem PSA über 9 bei dem jungen Alter, macht man OP, dann Bestrahlung (ob notwendig oder nicht) eine halbherzige HB, dann eine Chemo, PSA geht runter (oh wie schön). Metastasenschmerzen seit bald 10 Monaten, kaum auszuhalten. Was macht man Schmerzmittel, man ist ja Schulmediziner, trotz vorgeschagenen erprobter Möglichkeiten. Aber es ist alles OK, man würde es erneut so machen.

                            Zu Bio-Bran und Misteltherapie gäbe es noch viel zu sagen, aber ich gebe es auf.

                            Euch viel Erfolg und Schmerzfreiheit, Hans

                            Kommentar


                              Bitterer Beigeschmack

                              Hallo Hans, Du hast es schon weiter oben anklingen lassen und nun die wohl richtige Entscheidung gefällt. Auch ich bin etwas konsterniert, wie sich dieser manchmal wirklich ergreifende Thread entwickelt hat. Es ist nicht der beschwörende Hinweis von Reinardo, nun doch auch selbst noch einmal das Heft in die Hand zu nehmen, sondern die Reaktion darauf. Da stellt sich ein bemitleidenswerter Betroffener plötzlich als rund herum zufrieden war, um Stunden später wieder über die Einnahme von schmerzsenkenden Mitteln zu berichten. Auch mir fehlt nun die Inspiration, hier noch mit vom Herzen kommenden Worten Trost zu spenden. Ich bin nicht nur ratlos, ich bin ich entemotionalisiert, und zwar bei allem Respekt vor dem Betroffenen, denn auch wir, die Trost Spendenden haben unsere PCa-Probleme.

                              "Wer die Freude verliert, muss sie anderswo suchen"
                              (Gerhard Uhlenbruck)

                              Gruß Hutschi

                              Kommentar


                                Hallo Michael

                                Obwohl Du angekündigt hast, Dich vorerst hier auszublenden, möchte ich an dieser Stelle einige Zeilen an Dich richten.
                                Ich habe die Entwicklung Deiner Erkrankung von der Diagnose an bereits in einem anderem Forum mit großem Interesse und mit großem Mitgefühl verfolgt. Ich meine auch, in Deinen Anfragen an den Expertenrat Deine Absicht, die Du bei der Bewältigung dieser Krankheit hattest, erkannt zu haben.
                                Ich denke, Du wußtest von Anfang an, dass auf Grund Deines Biopsiebefundes die Chance auf eine vermeintliche Heilung gering sein würde. Du hattest trotzdem versucht, die geringe Chance zu ergreifen, durch eine Op noch ein günstiges, eventuell kurables Tumorstadium zu erreichen.
                                Leider war Dir dieses nicht vergönnt gewesen; es hätte bei Deinen Ausgangswerten mit etwas Glück auch anders verlaufen können.

                                Du hast eingeräumt, immer "etwas zu spät gekommen zu sein" und Du hast, soweit ich es in Erinnerung habe, niemals die Schuld bei anderen, nämlich bei den Dich behandelnden Ärzten gesucht.
                                Obwohl bei Dir die RPE nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt hat, hast Du sie weder verteufelt noch hast Du neuen ratsuchenden Betroffenen wegen eigener schlechter Resultate davon abgeraten.
                                Diese Einstellung, die Du hier gezeigt hast und die Tatsache, wie Du Dich hier seelisch offenbart hast, zeigt Deine wahre Größe, und mir sei erlaubt an dieser Stelle festzustellen, dass mir diese offene Darlegung Deiner Gefühlswelt zutiefst imponiert. Ich glaube, ich wäre hierzu nicht fähig.

                                Du hast es als Mediziner, der vielen Menschen in seinem Berufsleben geholfen und zur Seite gestanden hat, überhaupt nicht nötig, Dich hier verunsichern zu lassen, da Dir in medizinischer Hinsicht eh keiner das Wasser reichen kann.
                                Ich bin sicher, ich hätte in allen Therapiefragen, die Du für Dich zu entscheiden hattest, nicht ähnlich, sondern genauso gehandelt. Hinterher von Fehlbehandlungen zu sprechen ist einfach nur unfair und taktlos, auch gegenüber den Dich behandelnden Ärzten, und erst recht, wenn dies aus der Distanz ohne Kenntnisse zum Detail geschiet.

                                Verfolge in der Bewältigung Deiner Krankheit weiterhin zielstrebig den Weg, den Du für richtig erachtest und lasse Dich nicht von denen beeinflussen, die hinterher immer meinen schlauer zu sein, als die anderen.
                                Ich hoffe, Du wirst nach einigen Tagen der Ruhe wieder in dieses Forum zurückfinden, da hier sowohl Deine Erfahrung und Deine menschliche Ausstrahlung unverzichtbar sind.

                                Deine Söhne können stolz auf ihren Vater sein.


                                Sei herzlichst gegrüßt aus Berlin

                                Spertel

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