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Nach RPE positive Schnittränder und 1 LK befallen; Weitere Therapie?

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    #16
    Bicalutamid alleine in der Dosierung von 50mg/d ist keine suffiziente Hormontherapie. Die Studien sind alle mit chirurgischer Kastration oder LHRH-Analoga gemacht worden, also sollte man in Ihrem Fall ein LHRH-Analogon anwenden.

    1. Diese Aussage stimmt nicht. Man sollte die Hormontherapie mit der Strahlentherapie zusammen machen, damit man die Wechselwirkungen der beiden Behandlungen auf den Tumor voll ausnutzen kann.
    2. Bicalutamid kann zur Brustdrüsenbegrösserung führen, allerdings meistens bei einer höheren Dosis (150 mg/d). Man kann sicherlich die Brustdrüsen prophylaktisch bestrahlen. Trotzdem, wäre ich weiterhin für das LHRH-Analogon und gegen Bicalutamid.
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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      #17
      Hallo liebe PK-Gemeinde!

      Bicalutamid alleine in der Dosierung von 50mg/d ist keine suffiziente Hormontherapie. Die Studien sind alle mit chirurgischer Kastration oder LHRH-Analoga gemacht worden, also sollte man in Ihrem Fall ein LHRH-Analogon anwenden.
      Danke für diese Aussage. Ich werde dies beim nächsten Gespräch mit meinem Urologen vorbringen.

      Die Beratung im Strahleninstitut ergab folgendes Ergebnis:
      RapiArc-Methode, 37 Sitzungen - 5/Woche, Prostata-Loge (60 gray) Lyphbahnen (50 gray) kombiniert. Laut dem behandelnden Strahlentherapeuten, sollte bei meiner Konstellation jedoch nicht zu lange mit dem Start der Therapie begonnen werden. Auch bei einer möglichen temporären Verschlechterung der Kontinenz, wäre dies dringend zu empfehlen. Zumindest die Bestrahlung der Lymphbahnen sollte in diesem Fall vorgezogen werden.
      Übrigens empfahl der Therapeut ebenfalls die HT in Form von Bicalutamid 50mg. Dies jedoch nur am Rande.

      Aktuell benötige ich 2-3 Vorlagen am Tag, nachts verliere ich nichts mehr. Beim Liegen und Sitzen habe ich keine Probleme das Wasser zu halten. Nur in der Bewegung funktioniert es leider nicht immer.

      Wie schätzt Ihr die Situation ein.

      Freundliche Grüße,
      Dieter

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        #18
        Hallo liebe PK-Gemeinde!

        Gestern hatte ich den ersten Termin nach OP und AHB bei meinem Urologen. Das Gespräch war sehr konstruktiv und ich hatte ein gutes Gefühl bei Ihm (was vor der OP nicht immer so war).

        Bezüglich der weiteren Therapie empfahl er folgendermaßen vorzugehen:

        Sofort: Eligard 22,5mg 3-Monatsspritze + Bestrahlung der Lyphen
        Sobald die Kontinenz noch etwas besser ist: Bestrahlung der Prostataloge.

        Eligard ist ein GnRH Analoga und nach meinen Recherchen eine zu meinem Krankheitsverlauf passende HT.
        Nach den drei Monaten werde ich wieder zum Urologen gehen um den PSA-Wert erneut zu bestimmen und die dann folgende Therapie zu besprechen.

        Was haltet Ihr von diesem Ansatz?

        Freundliche Grüße und ein angenehmes Wochenende,
        Dieter

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          #19
          Hallo Dieter,

          bedauerlich dein Verlauf, aber du schaust nach vorne und möchtest Abhilfe.
          Einerseits ist deine Absicht zu verstehen, jetzt die R1 und N1 Situation nachzubessern.

          Auch gehe ich mit deinem Ansatz hier konform:
          Sofort: Eligard 22,5mg 3-Monatsspritze + Bestrahlung der Lyphen
          Eligard ist ein LHRH Analogon aber die 3 Monatsspritze würde ich mir nicht geben lassen, sondern erst einmal - bis zur Kontrolle - nur das 1 Monatsdepot. Gegen Flare up das Bical. und dieses einen Monat ebenfalls bis zur Kontrolle deines PSA und Teststeron.

          Sobald die Kontinenz noch etwas besser ist: Bestrahlung der Prostataloge.
          Sehr klug und weise, denn das LHRH und Antiandrogen wirken auf die Hoden und indirekt auch auf die Blasenaktivität. Du wirst öfter kleinere Urinmengen ausscheiden.
          Deine Prostata braucht z.Z. Erholung.

          Sollte dein Testosteron zufriedenstellend sinken, würde ich in Anbetracht der RPE Situation versuchen ganz von Bical. wegzukommen.
          Deine vorgesehene IGRT ist sicher eine gute Entscheidung.

          Viel Glück
          Hans-J.
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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            #20
            Hallo zusammen.

            @Hans-J.: Danke für Deine Ausführungen!

            Den nächsten Termin beim Urologen würde ich erst drei Monate nach Verabreichung der Spritze haben. Vorher steht seiner Meinung nach keine PSA-Bestimmung mehr an.

            Bezüglich des Flare Up Phänomens habe ich mich ein wenig schlau gemacht. Wie lange sollte man das Antiandrogen denn zusätzlich nehmen? Ich lese hierzu sehr oft Folgendes:
            Wegen des Flare-up- Phänomens werden LH-RH-Analoga zu Beginn der Therapie oft mit Antiandrogenen kombiniert
            Wie ist "zu Begin" zu verstehen? Kann diagnostisch überprüft werden, wann der Effekt vorüber ist?

            Freundliche Grüße,
            Dieter

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              #21
              Hallo Dieter,

              Wie ist "zu Beginn" zu verstehen? Kann diagnostisch überprüft werden, wann der Effekt vorüber ist?
              Hierzu liegen zwar keine Studien vor, aber Erfahrungsberichte. Du kannst davon ausgehen, dass der Effekt des flare up ohne Antiandrogengabe - je nach Zusammensetzung - der Tumorzellen nach 2-7 Tage nach einem LH-RH ansteigen würde.
              Hierbei spielen auch noch die acinäre Komponente eine Rolle, die wesentlich zum PSA beitragen.
              Je weniger die verbleibenden Tumorzellen, je geringer der Effekt.

              Dagegen wird vor der Spritze - ja 5-7 Tage im Vorlauf - und als Sicherheit 5-7 Tage nach der Spritze ein Antiandrogen verabreicht um diesen Effekt zu vermeiden.

              Wenn dein PSA z.Z. sowieso sehr niedrig ist, braucht es nicht unbedingt ein Staging im kurzen Zeitablauf um diesen Prozeß zu kontrollieren.

              Da würde ich mein Augenmerk lieber auf einen möglichen PSA Nadir konzentrieren und nach Stabilisierung des Nadirs die Strahlentherapie beginnen.
              Wenn dass Staging durch eine Szinti zum Standard gehört - in deinem Fall - muß es auch möglich sein, zur Bestrahlungskontrolle genau sagen zu können, was mir die RT gebracht hat. Hier bin ich daher sehr nahe bei FS. Du wirst darüber keine Studien finden, nur es mit deinem gesunden Menschenverstand verstehen und den Ärzten antragen wollen.

              Die Synergieeffekte von ADT und RT bleiben dir ja erhalten, im Gegenteil, der Vorlauf der ADT hat Vorteile.

              Freundliche Grüsse
              Hans-J.
              Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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                #22
                Hallo Carterb,

                mehrere Probleme bei Ihnen:
                hoher Gleason-Score
                Roboter-OP, die leider eine große Lücke bei der Lymphknoten-OP hat.
                wo ein positiver Lymphknoten ist, (5 wurden entnommen, ca. 25-30 können befallen sein) besteht bei Ihrer Histologie
                dass Risiko weiterer befallener LK.
                eine Bestrahlung der Prostataloge sollte frühestens 3-6 Monate nach OP erfolgen, sonst heilt die Anastomose nicht richtig (wir haben solche
                Patienten aus anderen Gründen nachoperiert - wurde früh bis 3 Monate nach Erst-OP bestrahlt war die Harnröhre weiss und das Gewebe tot.
                Sollten tatsächlich weitere Lymphknoten befallen sein helfen die 50 Gy nicht (nach Dosis-Wirkungskurve max. 10%).

                Darauf sollte sich die weitere Überwachung und Therapie ausrichten. Fangen Sie jetzt mit Hormontherapie an werden Sie nicht erfahren, was Ihr
                PSA-Nadir ist (sagt mir, WIEVIEL Tumormasse ist verblieben eventuell), Diagnostik wie PET wird dadurch unmöglich.
                ----------------------------------------------------------
                Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                vor Ort ersetzen

                Gruss
                fs
                ----------------------------------------------------------

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                  #23
                  Hallo zusammen.

                  @Urologe: Vielen Dank für Ihre Auführungen.

                  Darauf sollte sich die weitere Überwachung und Therapie ausrichten. Fangen Sie jetzt mit Hormontherapie an werden Sie nicht erfahren, was Ihr
                  PSA-Nadir ist (sagt mir, WIEVIEL Tumormasse ist verblieben eventuell), Diagnostik wie PET wird dadurch unmöglich.
                  8 Wochen nach OP war er auf 0,073. Nach Meinung meines Urologen und weiterer "Experten" sei dieser schnelle Rückgang ein gutes Zeichen für wenig Tumormasse.
                  Wie lange soll ich warten bis der Nadir sicher festgestellt werden kann. Letzte Woche wurde eine weitere PSA-Bestimmung durchgeführt, Ergebis erhalte ich morgen. Sollte der PSA weiter gesunken sein, ist dies nach Meinung meines Urologen ein Zeichen dafür, das der Nadir nahe an 0,00 liegen wird. Weiter zu warten um die 0,00 bei einer Messung zu sehen mache dann keinen Sinn mehr.
                  Meine Strahlentherapie beginnt 3 Monate nach OP-Termin --> übernächste Woche.
                  Roboter-OP, die leider eine große Lücke bei der Lymphknoten-OP hat.
                  Da lasse ich mich gerne berichtigen, jedoch höre ich von diesem Problem erstmalig. Ich habe mit einigen Operateuren gesprochen, die beide Verfahren (Roboterassestiert und Bauchschnitt) anbieten. Alle schilderten die Verfahren (auch was die Lyphknotenentfernung angeht) als gleichwertig. Nunja, ich bin (wie tausende andere jedes Jahr) nunmal mit der Methode operiert worden.

                  Freundliche Grüße,
                  Dieter

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                    #24
                    Edit: Aktueller PSA 0,03.
                    Hormontherapie begonnen --> Eligard 22,5mg 3-Monatsspritze.

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                      #25
                      Hallo liebe PK-Gemeinde.

                      Ich melde mich nach nunmehr zwei Monaten wieder um über den Fortgang meiner Therapie zu berichten und erneut um Rat zu bitten.

                      Die Strahlentherapie habe ich nun hinter mich gebracht. Glücklicherweise verlief alles ohne größere Vorkommnisse. Von den bekannten Nebenwirkungen bin ich (bis auf etwas Durchfall und einige wenige Magenprobleme) verschont geblieben. Leider ist jedoch auch die Kontinenz etwas schlechter geworden, was wohl abzusehen war.

                      In zwei Wochen steht nun der nächste Termin beim Urologen und somit auch die Entscheidung bezüglich der weiteren Therapie an.
                      Bei meinem letzten Besuch sprach mein Urologe davon, dass wir bezüglich der HT verschiedene Ansätz fahren könnten. Entweder direkt eine längere Behandlungszeit (2 Jahre oder mehr) oder nach der ersten Spritze (die ich ja vor gut 2 Monaten erhalten habe) erst einmal abwarten und den PSA beobachten.

                      Welche Erfahrungen habt Ihr disbezüglich und was würdet Ihr raten?

                      Freundliche Grüße!
                      Dieter

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                        #26
                        Die Daten zum Nutzen der Hormontherapie nach OP bei LK-positivem ProstataCa kommen von Studien, die alle eine langjährige Hormontherapie gemacht haben und zwar ohne Pausen.
                        Eine intermittierende Hormontherapie, wie Ihr Urologe vorschlägt ist nicht etabliert.
                        Das ist zumindest die Theorie.
                        Der Strahlentherapeut.

                        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                          #27
                          Hallo Herr Schmidt.

                          Danke für Ihre Antwort!

                          Die Daten zum Nutzen der Hormontherapie nach OP bei LK-positivem ProstataCa kommen von Studien, die alle eine langjährige Hormontherapie gemacht haben und zwar ohne Pausen.
                          Eine intermittierende Hormontherapie, wie Ihr Urologe vorschlägt ist nicht etabliert.
                          Genau dies ist auch mir bekannt. Jedoch habe ich von anderen Patienten gehört, dass auch deren Urologen die unterbrochene Therapie in Erwägung ziehen (auch mein Urologe sprach nur von dieser Möglichkeit, die weitere Therapieplanung wollte er erst nach der ST mit mir besprechen).
                          Die Begründung hierfür war/ist unter anderem, dass bei länger andauernder HT, ein etwaiger wiederkehrender Tumor nicht mehr durch erneute HT behandelt werden kann (so habe ich es verstanden).

                          Sie raten also eher davon ab?

                          Freundliche Grüße,
                          Dieter

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                            #28
                            Ich rate davon ab, ja.
                            Die intermittierende Hormontherapie hat als einzigen Vorteil, dass weniger Nebenwirkungen auftreten. Ob sie jedoch auch bei nodal positiven Patienten eine Option darstellt, ist nicht klar. Im metastasiertem Stadium ist sie allerdings etabliert.
                            Der Strahlentherapeut.

                            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                              #29
                              Hallo.

                              Mit Nebenwirkungen habe ich bis heute wenig zu kämpfen. Lediglich die Kontinenz hat ein wenig nachgelassen. Dies kann jedoch auch von der ST kommen (oder von beidem wie mir die Ärzte sagten).
                              Ich rate davon ab, ja.
                              Die intermittierende Hormontherapie hat als einzigen Vorteil, dass weniger Nebenwirkungen auftreten
                              Ich werde dies bei dem nächsten Gespräch vortragen.

                              Vielen Dank!

                              Freundliche Grüße,
                              Dieter

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                                #30
                                Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
                                Die Daten zum Nutzen der Hormontherapie nach OP bei LK-positivem ProstataCa kommen von Studien, die alle eine langjährige Hormontherapie gemacht haben und zwar ohne Pausen.
                                Eine intermittierende Hormontherapie, wie Ihr Urologe vorschlägt ist nicht etabliert.
                                Das ist zumindest die Theorie.
                                Das ist so nicht richtig.
                                Die beiden deutschen Studien von Prof. Miller (AUO AP 17/95; intermittierende Therapie bei met. Pca) und Prof. Tunn (EC 507 Intermittierende Therapie bei PSA-Rezidiv nach RPX) sind zwar noch nicht als Vollpublikation erschienen, inzwischen gibt es aber eine Reihe von anderen Autoren, die die Lücke gefüllt haben (Pubmed listet 207 Publikationen).
                                So kommt es, dass die S3-Leitlinien bereits 2009 dieses Konzept anerkannt haben:
                                Auszug aus der aktuellen S3-Leitlinie, Version von 11/2011, Seite 164:

                                6.23 Empfehlung 2009
                                Empfehlungsgrad 0
                                Nach vorheriger Aufklärung über die noch fehlenden Langzeitdaten kann die
                                intermittierende Androgendeprivation eingesetzt werden.
                                Level of Evidence 1+
                                Literatur: [60; 97; 692-694]
                                Gesamtabstimmung: 98 %

                                Das Risiko einer frühen intermittierenden Therapie (Absetzen nach der ersten oder zweiten Spritze) erscheint vertretbar gering, wenn das PSA wieder (schnell) steigt, muss man eben wieder einsteigen.
                                Es handelte sich in diesem Fall um Lymphknoten- und nicht um Knochenmetastasen, insofern droht aus meiner Sicht keine fatale, kurzfristige Entwicklung.

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