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    #61
    Hallo Harald,

    da es für Prostatakrebs eben keine klare Datenlage, geschweige denn eine wirklich erfolgreiche Heilungsmethode gibt, muss die Broschüre "verwirren". Es gibt bisher keine echte Lösung, wie die meisten Urologen immer wieder suggerieren wollen, wahrscheinlich sogar selbst dran glauben. Ich bin den Autoren sehr dankbar, dass sie noch mal einige Zahlen zusammengestellt haben. Wenn man versucht, diese, in der Broschüre dargestellten Zahlen über Erfolge und Misserfolge, etwas zusammenzufügen, erkennt man sehr gut, dass die angeblich Geheilten (ca. 70 %) in Wahrheit vorrangig die Übertherapierten sind.

    Insofern kann man den Inhalt auf ein zwei Sätze kürzen und schreiben: "Wer möchte, sollte sich therapieren lassen und sich über die Nebenwirkungen bewusst sein. Es kann vor der Behandlung nicht gesagt werden, wem geholfen wird. Auch danach ist unklar, wem im Einzelnen geholfen wurde. Die meisten werden überflüssigerweise behandelt. Einigen wird geholfen. Ist man sich im Klaren darüber, dass man einen Therapieversuch wagen möchte, macht eine frühzeitige Ermittlung des PSA Sinn, weil der Heilungsversuch dann rechtzeitig vorgenommen werden kann und nach heutiger ärztlicher Meinung eine größere Aussicht auf erfolgreiche Heilung hat."


    Des Weiteren werden diagnostische Möglichkeiten im Vorfeld kaum genutzt und in der Broschüre nicht erwähnt, die Hinweise auf Erfolge oder Misserfolge beispielsweise bei der Bestrahlung oder Hormontherapie geben.

    Deshalb auch dieser Thread zur Sammlung von Geld für die DNA-Zytometrie.

    Eine weitere Möglichkeiten ist der Test auf das TKTL1-Gen, aus dem sich ebenfalls solche Hinweise ableiten lassen. Aus diesem Test folgend, könnte man bei negativer Prognose versuchen, dauerhaft auf Vergärung umgestellte, somit bestrahlungs- und chemo-restistente, Zellen wieder auf den normalen Prozess der Energiegewinnung umzustellen. Es wird in der Broschüre unterstellt, dass Bestrahlung kurativ wäre. Das ist aber, wenn überhaupt, nur bei bestimmten Ausgangssituationen richtig. Es werden somit Methoden als Heilungsmöglichkeit dargestellt, die Krebs aggressiver machen können. Die good guys werden vernichtet, der Tumor schrumpft zwar, aber die bad guys haben die Macht.

    Zur RPE muss man erwähnen, dass natürlich auch hier die meisten Geheilten Übertherapierte sind. Außerdem weiß niemand, wie viele Männer überhaupt erst durch diese Methode wirklich ernsthaft erkrankt sind, weil der Haupttumor entfernt wurde, somit die Begrenzung des Metastasenwachstums durch den Tumor entfällt, und wie viele Krebsherde in anderen Organen letztendlich durch operationsinduzierte Metastasen entstanden sind.

    Ich werde die Autoren noch auf einige dieser Überlegungen hinweisen.

    Die Broschüre orientiert sich am Stand der Leitlinien, die nur die Meinung des Teils der Ärzte und Wissenschaftler wiedergibt, die für sich die Deutungshoheit reklamieren.

    Gruß
    Wolfgang


    P.S.:

    Ich möchte an dieser Stelle auf einen Artikel von Robert A Gatenby Leiter der Abteilung für Radiologie und Integrierte Mathematische Onkologie am H. Lee Moffit Cancer Center, hinweisen. Die Überschrift lautet: Tötet die "Heilung" von Krebs Patienten?
    http://www.project-syndicate.org/commentary/gatenby1/German
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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      #62
      Hallo Wolfgang,

      Deine Sichtweise ist sehr einseitig. Ich möchte nicht wieder mit dem Thread/Nachtigall kommen, aber das Versterben an PK gehört sicherlich nicht zu den anzustrebenden Highlights. Es wurden im Forum schon Statistiken über die variierenden Todesraten in den europäischen Ländern und USA vorgestellt. In Europa gibt es gravierende Unterschiede, und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, können diese um Faktor drei höher als bei uns sein. Dies ist doch ein deutlicher Hinweis, dass Vorsorge und kurative Therapien etwas bringen.
      Die von Dir genannten 70 % Übertherapierten sind eine Hausnummer. Prof. Böcking nennt von den jährlichen Neudiagnostizierten 10 % für AS geeignet also 5000 – 6000, wahrscheinlich eine konservative Aussage. Ich habe in diesem Thread aufgrund der mir bekannten Fakten und Quellen eine nachvollziehbare Abschätzung vorgenommen und komme auf 20 % der Neudiagnostizierten also ebenfalls weit von Deiner Hausnummer entfernt.
      LR weist immer wieder auf die guten Zahlen in USA hin, wobei meiner Meinung nach der Hauptgrund das verbreitete PSA-Screening und ein kleinerer Teil auf die fortschrittlicheren Behandlungsmethoden zurück zu führen ist.
      Die von Dir propagierte Vogel Strauß Politik ist kein probates Mittel sondern wohl eher Russisches Roulette.

      Gruß Knut.

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        #63
        Hallo Wolfgang,

        ..Die good guys werden vernichtet, der Tumor schrumpft zwar, aber die bad guys haben die Macht...
        eine alte Geschichte, die auch durch die Ploiden Diskussion immer wieder aufgewärmt wird. Seit 2007 gibt es ganz interessante Studien zu Prostatakrebs Stammzellen. Ist PCa eine Stammzellerkrankung? PCa Stammzellen können "schlafen" oder sich aggressiv daneben benehmen, warum? "Heilung" im klassischen Sinne wäre praktisch unmöglich, was sich aber nicht mit den Realitäten deckt. Wir kennen doch alle Leute die nach lokalen Therapieformen wie Strahlentherapie (RT) oder Prostatektomie (RPE) in dauerhafter Remission sind. Selbst nach ADT kann sich eine lange therapiefreie Zeit anschliessen. Sind die Leute geheilt? Wenn sich nach 20 Jahren ein Rezidiv bildet, waren die Leute zuvor geheilt? Versterben sie vorher, waren sie dann geheilt, auch wenn sich später ein Rezidiv gezeigt hätte?
        In Witzenhausen mehr dazu. Wenn von Interesse, werde ich diesbezüglich vielleicht auch mal ein Beitrag schreiben.

        ...Zur RPE muss man erwähnen, dass natürlich auch hier die meisten Geheilten Übertherapierte sind...
        Woher weisst Du das? Es ist ein sehr komplexer Bereich, wo es wirklich lange Nachbeobachtungsstudien nicht gibt. Geprägt durch die allgemeine Erkenntnis, dass Krebs nur durch Operation und ggf. Chemotherapie in den Griff zu bekommen sein könnte, tendieren viele Betroffene (vor)schnell zu diesen Therapieformen, aber ist das Übertherapie?
        Verantwortungslos ist sie dahingehend zu drängen, aber ihre Entscheidung ist doch frei. Nicht jeder Patient ist in der Lage AS als Dauerzustand mit den ständigen Nachuntersuchungen und der Angst vor der Entwicklung durchzustehen. Einen interessanten Beitrag hat mal wieder Ralphe Valle (RALFINAZ) dazu geschrieben: "Wird das Thema Übertherapie bei PCa übertrieben?" Für ihn ist eine knapp 42%ige Reduktion der PCa Sterblichkeit, seit Einführung des PSA Tests in den USA Beweis genug:

        SEER Database. U.S. Prostate cancer mortality rate.
        1992 39.2245/100K (~39%)
        2008 22.8198/100K (~23%)

        Im Verlauf der Diskussion zeigt er noch eine nachgewiesene Übertherapierate von knapp 9% in einer Österreichischen Untersuchung, andere meinen es wären bis zu 25%. Vergleich bitte die Daten mit einer Schwedischen Studie zur PCa Sterblichkeit VOR der PSA Screening Zeit:

        80% bei Männern jünger als 60 Jahre
        63% bei Männern zwischen 60 und 69 Jahren
        53% bei Männern zwischen 70 und 79 Jahren
        49% bei Männern älter als 80 Jahre

        TKTL1 Untersuchung kann Hinweise zur Entartung liefern, aber Vergleichsstudien fehlen hier. Selbst aus dem Umfeld von Coy wird entsprechende Ernährung als ergänzend sinnvoll erst bei Chemo angesehen. Hast Du schon mal eine Coy Diät versucht? Ich schon, wobei es beim Versuch blieb. Kann mir nicht vorstellen, das langfristig durchzuhalten, z.B. kein Obst!

        ...weil der Haupttumor entfernt wurde, somit die Begrenzung des Metastasen Wachstums durch den Tumor entfällt...
        Das ist eine völlig unbelegte Hypothese, die durch nichts aber auch wirklich nichts Bestätigung findet. Das Strahlen Krebs auslösen können ist bekannt, die Rate der zusätzlichen Zweittumore nach RT liegt im kleinen Prozentbereich, wobei der bestrahlte Bereich wichtig ist. Leider versterben auch Patienten während einer OP - "Operation gelungen - Patient tod" In unserer Situation haben wir oft nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, und da braucht man dann auch etwas Glück, Panik oder Mythen sind schlechte Ratgeber.
        Who'll survive and who will die?
        Up to Kriegsglück to decide

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          #64
          Hallo Wolfgang,
          @LowRoad

          Zitat von Wolfgang auss Berlin
          Außerdem weiß niemand, wie viele Männer überhaupt erst durch diese Methode wirklich ernsthaft erkrankt sind, weil der Haupttumor entfernt wurde, somit die Begrenzung des Metastasenwachstums durch den Tumor entfällt, und wie viele Krebsherde in anderen Organen letztendlich durch operationsinduzierte Metastasen entstanden sind.
          mit dieser zugegeben ob fehlender Beweise bzw. Studien möglicherweise aberwitzigen Vorstellung plage ich mich ehrlich, wie ich eigentlich immer bin, schon länger herum. Und das nicht erst seit ein gewisser Bob L. in Montabaur diese These vor einem staunenden Publikum in den Raum stellte. Und ob durch eine Biopsie letzlich trotz ständiger Wiederholungen, dass dadurch noch nie Tumorzellen in den Blutkreislauf geraten sind, weil die verwendeten Stanznadeln so konstruiert sind, dass ein nachträgler Blutauslauf in benachbarte Gewebeteile ausgeschlossen sei, nicht gerade das doch passiert, bleibt unklar, weil das bislang nicht bewiesen werden konnte. Es ist wahrhaftig tragisch, dass nur durch eine Biopsie nach gängiger evidenter Meinung das Vorhandensein eines Tumors bewiesen werden kann.

          "Die Begeisterung für das Lernen trennt die Jugend vom Alter. Solange du lernst, bist du nicht alt"
          (Rosalyn Yalow)


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            #65
            Zitat LowRoad:
            (...Zur RPE muss man erwähnen, dass natürlich auch hier die meisten Geheilten Übertherapierte sind...)
            Woher weisst Du das? Es ist ein sehr komplexer Bereich, wo es wirklich lange Nachbeobachtungsstudien nicht gibt.

            Hallo LowRoad,

            vermute mal, er weiß es, aus der 20-jährigen Langzeitstudie des in Vergessenheit geratenen PSA-Papstes, Prof. Stamey, vor dem ich mich in tiefer Dankbarkeit verneige:

            "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Männer früher oder später alle Prostatakrebs bekommen. Das fängt schon in jungen Jahren an... bei acht Prozent der 20-Jährigen wurde Krebs festgestellt. Unter den 70-Jährigen waren es gar 70 Prozent.“ ...

            „Wenn ein Mann einer Biopsie zustimmt, hat er auch mit einem positiven Resultat zu rechnen. Aber, wenn wir dem nicht das Wissen gegenüberstellen, wie niedrig die Todesrate ist, überschätzen wir die Signifikanz einer positiven Biopsie.“


            Grüße aus dem im November seit Tagen sonnendurchfluteten Unterfranken

            GeorgS

            Zur Erinnerung:
            Zahlen für Prostatakrebs: 80 % der Männer haben bei Autopsie Prostatakrebs-Zellen, 7% entwickeln Prostatakrebs, 3 % sterben an ihm.
            Kerbel & Folkman 2002
            Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

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              #66
              Hallo Georg,

              Zitat von Georg
              „Wenn ein Mann einer Biopsie zustimmt, hat er auch mit einem positiven Resultat zu rechnen. Aber, wenn wir dem nicht das Wissen gegenüberstellen, wie niedrig die Todesrate ist, überschätzen wir die Signifikanz einer positiven Biopsie.“
              nach dieser Aussage habe ich mich eben entschlossen, diese schon länger in meinem Speicher befindlichen Ausführungen hier einzustellen.

              "Verfluche nicht das Pferd, wenn Dir die Zügel entgleiten"
              (Norbert Stoffel)

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                #67
                Hallo Harald,

                interessante Ausführungen über die Gefahren von Biopsien. Es gibt zwischenzeitlich diverse Ärzte, die keine Biopsien mehr durchführen.

                Wie ich schon schrieb, vertritt die Broschüre des "Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin" die Meinung der Wissenschaftler, die in Deutschland die Deutungshoheit an sich gerissen haben. Deswegen muss das, was dort geschrieben steht, lange nicht vollständig oder komplett richtig sein. Es spiegelt mit Sicherheit nicht den neuesten Stand der Erkenntnisse wider.

                Den Link zu einem sehr ausführlichen Artikel über durch Operationen ausgelöste Metastasen, hatte ich schon einmal eingestellt. LowRoad, da glaube ich doch lieber den Wissenschaftlern der LEF, die dieses Wissen zusammengestellt haben, als den deutschen Leitlinien-Urologen. http://www.lef.org/protocols/cancer/...surgery_01.htm Man kann das mit recht verständlicher Übersetzung durch den Google-Übersetzer schicken.

                Zitat aus der Übersetzung:" In einem schockierenden Ironie, hat eine wachsende Zahl von wissenschaftlichen Befunde ergaben, dass einer Krebsoperation kann das Risiko von Metastasen zu erhöhen. Diese würden im Angesicht der konventionellen medizinischen Denkens zu fliegen, aber die Fakten sind nicht zu leugnen." Das Original:
                "In a shocking irony, a growing body of scientific evidence has revealed that cancer surgery can increase the risk of metastasis. This would fly in the face of conventional medical thinking, but the facts are undeniable. "

                Übersetzung: " Oft werden die metastatischen Rezidivs ist viel ernster als die ursprüngliche Tumor. In der Tat, für viele Krebsarten ist die metastatische Rezidiv-und nicht der primäre Tumor-, die letztlich erweist sich als fatal.
                Original: Quite often the metastatic recurrence is far more serious than the original tumor. In fact, for many cancers it is the metastatic recurrence—and not the primary tumor—that ultimately proves to be fatal.

                Ein paar Seiten lang werden die Mechanismen dargestellt und entsprechende Abwehrmaßnahmen vorgeschlagen. Es geht im Artikel vorrangig nicht darum, Operationen zu vermeiden, sondern deren Nebenwirkungen. Da wir uns hier über Prostatakrebs unterhalten, hatte ich allerdings die Frage gestellt, inwieweit die übliche Übertherapie nicht ein unnützes Risiko darstellt.

                Gruß Wolfgang
                http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                  #68
                  Zitat von GeorgS Beitrag anzeigen
                  Zahlen für Prostatakrebs: 80 % der Männer haben bei Autopsie Prostatakrebs-Zellen, 7% entwickeln Prostatakrebs, 3 % sterben an ihm.
                  Kerbel & Folkman 2002
                  Das suggeriert, dass fast alle Männer übertherapiert werden. Ich habe aber noch von keinem Urologen gehört, dass praktisch alle Männer (80%), die zur Früherkennung kommen, mit PCa diagnostiziert werden. Sehen wir uns die Fakten mal näher an. In DE werden pro Jahr ca. 50.000 Männer mit PCa diagnostiziert, sei es, weil ihr Krebs symptomatisch geworden ist, oder per PSA/DRE Test. Das wären etwa 10%, keine 80%! Von diesen versterben etwa 25% = 2.5% Punkte an PCA, da stimmen Deine 3% in etwa. Wenn wir denen nicht helfen (Früherkennung -> Therapie) wird sich die Rate erhöhen, wie viel ist strittig, aber sie wird sich erhöhen.

                  Nehmen wir mal beispielsweise die Incidence Rate der Afro-Amerikaner 1975 - 2005:



                  Seit 1975 steigt die Rate der neu diganostizierten Männer leicht aber kontinuierlich an. Die meisten davon wohl, weil sie symptomatisch geworden sind. Ein paar Früherkannte (DRE) werden sicher auch dabei gewesen sein. Nach Einführung des PSA Tests hat sich die Rate der neu diagnostizierten Männer vorübergehend stark erhöht. Die verdeckten, indolenten Erkrankungen wurden aufgedeckt. Ab 2005 ist man eigentlich wieder bei den Raten, wie vor der PSA Test Ära. Erfreulicherweise hat diese erhöhte Aufdeckungsrate, die Todesrate deutlich senken können:



                  Das ist doch schon sehr auffällig. Also für mich sieht das weiterhin so aus: es werden etwa 10% aller Männer mit PCa diagnostiziert, von denen wiederum etwa 10-25% auch mit AS erstmal ganz gut fahren würden, wenn sie denn wollten.
                  Who'll survive and who will die?
                  Up to Kriegsglück to decide

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                    #69
                    Hallo Harald,

                    nochmals besten dank für den von Dir eingestellten Link zu Dr. Kübler.


                    Sicher handelt dieser auch aus wirtschaftlichem Interesse, er ist aber nicht der einzige, der solch eine Meinung vertritt.

                    Aus einem angeführter Verweis möchte ich folgende Textstelle zitieren:

                    „Wir gelangten im Rahmen unserer Forschungsarbeit zu der Erkenntnis, dass Glioblastome Tumore sind, die aktiv die Blut-Hirn-Schranke öffnen und in diese GFAP-positive Zellen emittieren. Diese nicht regelbaren Stammzellen rufen maligne Erkrankungen hervor, indem sie durch Exosomen zu einem Informationstransfer von tumorspezifischen Proteinen und RNA in das gesunde Gewebe beitragen“, führt Kübler aus. Bedenklich: Werden solide Tumore durch Biopsien oder chirurgische Eingriffe verletzt, werden ganze Myriaden von Exosomen frei. Die Folgen für das vor der Biopsie beziehungsweise vor der Chirurgie noch gesunde Gewebe können dementsprechend verheerend sein.

                    Daher fordert der renommierte Krebsforscher nicht nur eine verständliche und umfassende Aufklärung von Krebspatienten über die teils gefährlichen Nebenwirkungen von Biopsien und chirurgischen Eingriffen, sondern hat zusammen mit Mitarbeitern an seinem Münchner Forschungsinstitut auch selbst Diagnostik- und Therapieverfahren entwickelt, die derart folgenreiche Eingriffe überflüssig machen.

                    „Die Patienten werden hierzulande über die Gefahren gängiger schulmedizinischer Verfahren routinemäßig im Dunkeln gelassen. Dabei sind die Erkenntnisse aus der Forschung, unsere eingeschlossen, mittlerweile so eindeutig, dass mit Nachdruck zu fordern ist, dass Glioblastome und andere Krebserkrankungen ausschließlich biopsiefrei diagnostiziert werden sollten“, mahnt Kübler. Nur so könne eine Verschleppung von malignitätsfördernden Exosomen und Tumor-Stammzellen vermieden werden."

                    Gruß
                    Wolfgang


                    Über Dr. med. Ulrich Kübler
                    Dr. med. Ulrich Kübler ist Onkologe. Er absolvierte sein Medizin-Studium - mit den Schwerpunkten Biochemie und Tumorimmunologie - an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach erfolgreicher Promotion zum Dr. med. 1977 betrieb Kübler umfassende Forschungsarbeiten in den Vereinigten Staaten. Heute leitet er die von ihm gegründete Dr. Kübler GmbH, ein privates Forschungsinstitut, das in der Lage ist, menschliche Tumorzellen zu gewinnen, aufzubewahren sowie dagegen Therapiestrategien zu entwickeln. Dr. Kübler ist Inhaber nationaler und internationaler Patente auf dem Gebiet der Medizin und Biotechnologie.

                    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                      #70
                      Morgen Wolfgang,

                      ...da glaube ich doch lieber den Wissenschaftlern der LEF...
                      mach das! Viele glauben ganz fest an die Wissenschaftler, die z.B. die S3 Leitlinie ausgearbeitet haben, andere folgen eher alternativ aufgestellten Therapeuten wie Dr. Douwes, oder den nicht Leitlinien gebundenen Onkologen wie Dr. Strum, Myers oder Scholz. Leider kann man nicht allen Wissenschaftlern glauben, da sie sich teilweise widersprechen.

                      Im LEF Artikel wurde ganz allgemein über Krebsoperationen berichtet, nicht speziell über Prostatakrebs. Wenn Du in Planegg dabei gewesen wärst wüsstest Du, dass bei PCa, selbst in pathologisch organbegrenzten Stadien, sich in 42% der Männer etwa 100 zirkulierende Tumorzellen je ml befinden. Diese hunderttausende 24/7 zirkulierende Tumorzellen beeinflussen aber den Outcome der betroffenen Männer nicht negativ! Ob ein kurzfristiger Anstieg der CTCs da eine Verschlechterung bewirkt bleibt fraglich.

                      Biopsien ermöglichen uns die vorhandenen Stanzen patholgisch und biochemisch (AR Status, Ploide, COX-2, BCL-2, HER2/neu, NE, KI67, ...) zu untersuchen, um daraus
                      zielführende Therapien zu entwickeln. Der Nutzen ist stets dem Risiko gegenüberzustellen.
                      Who'll survive and who will die?
                      Up to Kriegsglück to decide

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                        #71
                        Hallo LowRoad,

                        die Eignung zu dem von der Leitlinie formulierten Active Surveillance, sagt nichts über Übertherapie aus. Ich leite die Größenordnung der Übertherapie beispielsweise aus den Studien über PSA her. Auf Seite 44 der Broschüre, http://www.aezq.de/aezq/service/edoc...herkennung.pdf ,
                        wird dargestellt: 3280 Biopsien, 820 Männer mit PCa, 7 Gerettet, 340 Überdiagnosen. 340 zu 820 bedeutet bei dieser Studie 41 % Übertherapie. Auf Seite 45 steht im Diagramm 1 von 29 Überdiagnosen. Das sind 29 %.
                        Auf Seite 43 kann man erkennen, wie von Georg bereits erwähnt, wie gering die Sterblichkeit an Prostatakrebs ist. Ich habe beide Gruppen addiert: Männer mit Krebs insgesamt 9.897, Männer am Krebs gestorben: 540. Das sind 5,45 %. An anderen Stellen der Broschüre ist gut erkennbar, dass die wirklichen Sterbeursachen vorrangig bei anderen Gründen als Prostatakrebs liegt. Somit wird der durchschnittliche Schluss gezogen, dass ein Massen-Screening mit PSA keinen Vorteil auf die Gesamtsterblichkeit hat. Von 10.000 Männern, die sich einem PSA-Test unterzogen haben, wurden nur 7 gerettet. Alle anderen haben sich unnötig belastet.

                        Ich bitte zu beachten, dass hier nicht Einzelschicksale diskutiert werden, sondern generelle Betrachtungen angestellt. Die Übertherapie betrifft jedoch eine überwiegende Anzahl Männer.

                        Bitte nehmt den Kopf aus dem Sand. Runter vom Schoß der Urologen. Hört auch auf moderne Wissenschaftler. Loslösen von der Sichtweise des medizinisch-industriellen Komplexes.

                        Mit Wünschen für eine gute Gesundheit.

                        Wolfgang
                        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                          #72
                          Wolfgang, Du verweist auf die ERSPC Studie. Wie sehen die ERSPC Leute das heute:



                          Man erkennt, dass mit der Zeit der Nutzen des Screenings steigt und damit die Zahl der Übertherpien abnimmt. 30% Reduktion gegen 50% Übertherapie, ist es das wert? Ich will das nicht entscheiden, aber Verbesserungspotential ist gegeben, da sind wir uns wohl einig.
                          Who'll survive and who will die?
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                            #73
                            Hallo LowRoad,

                            ich persönlich bin, wie schon mehrfach betont, für PSA-Screening, damit man frühzeitig auf eine schlechte Entwicklung eingehen kann.

                            Bekanntermaßen bin ich aber gegen die üblichen Schritte zu den üblichen Therapien, die den Gesundheitsbetrieb mit neuen Patienten füttern.

                            Dazu gehört auch die derzeitige Form des Actice Surveillance, welches fast immer letztendlich zum Operateur oder Strahlentherapeuten führt. Dann kann man diese Therapien auch früher durchführen, da sie nach üblicher Lehrmeinung dann erfolgreicher sind.

                            Ich bin für PSA-Screening als Warnschuss, dann Beobachtung und Lebensumstellung und rechtzeitiger Beginn von "weichen" Therapien, wie beispielsweise Hyperthermie und andere. Ich bin auch dafür, Männern zu erklären, dass es bedeutendere Risikofaktoren als Prostatakrebs gibt, Beispiel Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes, Rauchen.

                            Vorsorgliche Lebensumstellung, wie Verringerung der Kohlenhydrataufnahme, Weglassen minderwertiger Fette, Ernährungsverbesserung in Verbindung mit einigen Nahrungsergänzungsmitteln (z.B. Vitamin D3, Omega 3, B-Vitamine ...) und Sport helfen die körperliche Konstitution für alle der genannten Krankheitsbilder, inklusive PCa, zu verbessern.

                            Diejenigen, die den Willen zur Lebensumstellung nicht aufbringen oder von der Angst vor Krebs beherrscht werden, können sich den üblichen Therapien unterziehen. Von mir aus kann man sie auch in dem Glauben lassen, sie würden geheilt. Wozu soll man Leute, mutlos machen?


                            Gruß

                            Wolfgang
                            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

                            Kommentar


                              #74
                              Hallo LowRoad,

                              30 % wovon? Üblicherweise werde für solche Betrachtungen absichtlich anstatt absoluter Prozente relative verwendet. Dann sieht das Studienergebnis schöner aus, bleibt aber weitgehend nichts sagend.

                              Beispiel Zahlen Seite 44.

                              820 Männer mit PCa, gerettet 7. Entspricht 0,85 % gerettet.
                              In Bezug auf das PSA-Screening nach 12 Jahren von 10.000 Männern gerettet 7. Das entspricht 0,07 %

                              Die Nachbeobachtungszahlen liefern dann 34 Gestorbene auf 10.000 Screenings, nach 14 Jahren, also 0,34 %. Also eine unbedeutende Verbesserung.
                              Der schlaue Studienauswerter macht daraus nun
                              vorher 0,07 %
                              jetzt 0,34 %
                              Verbesserung 20,5 %. Also Erfolg. In Prozenten ja, aber in absoluten Zahlen nicht. Wie der von Knut geschmähte Dr. Dubben schon sinngemäß feststellte, man muss sich die absoluten Zahlen anschauen und nicht die relativen.

                              Es bleibt somit dabei, dass Massen-PSA-Screening zu einer bedeutungslosen Verbesserung führt.

                              Wenn sich das Krankenhauspersonal in Deutschland regelmäßig die Hände waschen würde und alle Hygienemaßnahmen einhalten, könnten alleine an dieser Stelle jährlich ca. 20.000 Menschen gerettet werden.

                              Oder in Europa könnten jährlich ca. 200.000 Menschen gerettet werden, wenn in Krankenhäusern rechtzeitige Thrombosepropylaxe ergriffen würde. http://www.aerztezeitung.de/extras/d...105&pid=682864

                              Oder, wie sieht es mit zehntausenden Todes-Fällen von Medikamentenquerwirkungen oder Falschgaben (Kinder, Alte) aus? Was ist mit zehntausendfachen unnützen Röntgenuntersuchungen? Mit Zehntausenden unnützen Operationen?

                              Wenn aus dem PSA-Screening nur die üblichen Schlüsse, wie AS, RPE und Bestrahlung gezogen werden, ist es absolut überflüssig. Es schafft damit vorrangig Elend. Das hat die amerikanische Gesundheitsadministration, von der ich sonst keine gute Meinung habe (wie von der deutschen auch), gut erkannt.

                              Gruß
                              Wolfgang





                              Relative risk (RR) of PC death 0.80 (95% CI 0.65 – 0.98,
                              P = 0.04), a 20% relative reduction
                              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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                                #75
                                Hallo Wolfgang,

                                Hallo Harald,

                                nochmals besten dank für den von Dir eingestellten Link zu Dr. Kübler.
                                http://kueblergmbh.com/index.php?nav=74

                                Sicher handelt dieser auch aus wirtschaftlichem Interesse, er ist aber nicht der einzige, der solch eine Meinung vertritt.
                                was mich in der Tat heute früh nach 3-tägiger Abwesenheit überrascht hat, ist das Fehler jeglicher Reaktion - ausgenommen Deine, lieber Wolfgang - auf den eingestellten Link aus einer reichen Datensammlung des Dr. Kübler. Mir ist bekannt, dass Forumsmitglieder etliche Erkenntnisse vom Forschungsinstitut Kübler schon abgespeichert haben, die durchaus Lesern des Forums zugänglich gemacht werden sollten. Natürlich hat nun jeder die Möglichkeit, sich selbst zusätzlich kundig zu machen, nachdem der Name des Institutes nun bekannt geworden ist.

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