Hallo Tom,
das, was du beschreibst, sind nur die Auswirkungen eines Systemfehlers. Die Ursache liegt im System. Nahezu alle Beteiligte in diesem System, Ärzte, Krankenhäuser, Rettungsdienste, Pharma-Unternehmen etc., sind gezwungen privatwirtschaftlich zu denken und zu handeln. Und ein privatwirtschaftliches Unternehmen ist dazu verurteilt, Gewinn zu erzielen. Die Alternative heißt Insolvenz. Dazu lässt man sich auch noch gerne dazu verführen, dieses System auszunutzen.
Ich habe leider auch keinen Master-Plan, um das System zu ändern. Um nicht falsch verstanden zu werden. Ich habe nichts dagegen, dass qualifizierte Teilnehmer dieses Systems auch gutes Geld verdienen. Aber wenn das Geschäftsziel nicht mehr Heilung, sondern Gewinnoptimierung heißt, dann wird es kritisch für den Patienten.
Der Chefarzt einer urologischen Klinik erzählte mir einmal, dass er bevorzugt Ärzte aus dem Ausland einstellt. Er bezahlt ihnen Deutsch-Kurse und eine Einarbeitung ins deutsche Gesundheitssystem. Nicht dass er damit Geld sparen könnte, eher im Gegenteil, sondern weil er festgestellt hat, dass diese Ärtze nach ihrer Ausbildung den Patienten im Mittelpunkt sehen und nicht einen Fall nach Schema F abhandeln.
Zur Biopsie: Grundsätzlich ist jeder Eingriff in den menschlichen Körper mit Gefahren verbunden. Aber als Patient kann man erwarten, dass hygienische Standards eingehalten werden. Dies können wir aber auch in vielen Fällen selbst kontrollieren. Wenn mein Uro versuchen würde, eine TRUS ohne Gummi durchzuführen, dann würde es beim Versuch bleiben und ich würde den Uro wechseln. Eine Biopsie sollte man sich auch genau begründen und erklären lassen und ev. mit anderen Menschen, die auch etwas davon verstehen, bereden. Rein rechtlich darf in D kein Arzt einen Patienten auf PCa behandeln, wenn nicht über eine Biopsie das PCa eindeutig festgestellt wurde. Alternativen zur Biopsie sehe ich leider noch nicht. Es werden zwar Alternativen postuliert, aber bei genauerem Hinsehen, stellt man fest, dass es doch in einer Biopsie endet.
Leider machen nach meiner Erfahrung nur sehr weinige Patienten Gebrauch von den Erfahrungen Anderer. Wieviele von den zig-Tausenden, die jährlich neu diagnostiziert werden, schlagen hier im Forum auf oder wenden sich an eine Selbsthilfegruppe? 0,1 Promille? Noch weniger? Traurig! So ändert sich nix.
Liebe Grüße
Günter
das, was du beschreibst, sind nur die Auswirkungen eines Systemfehlers. Die Ursache liegt im System. Nahezu alle Beteiligte in diesem System, Ärzte, Krankenhäuser, Rettungsdienste, Pharma-Unternehmen etc., sind gezwungen privatwirtschaftlich zu denken und zu handeln. Und ein privatwirtschaftliches Unternehmen ist dazu verurteilt, Gewinn zu erzielen. Die Alternative heißt Insolvenz. Dazu lässt man sich auch noch gerne dazu verführen, dieses System auszunutzen.
Ich habe leider auch keinen Master-Plan, um das System zu ändern. Um nicht falsch verstanden zu werden. Ich habe nichts dagegen, dass qualifizierte Teilnehmer dieses Systems auch gutes Geld verdienen. Aber wenn das Geschäftsziel nicht mehr Heilung, sondern Gewinnoptimierung heißt, dann wird es kritisch für den Patienten.
Der Chefarzt einer urologischen Klinik erzählte mir einmal, dass er bevorzugt Ärzte aus dem Ausland einstellt. Er bezahlt ihnen Deutsch-Kurse und eine Einarbeitung ins deutsche Gesundheitssystem. Nicht dass er damit Geld sparen könnte, eher im Gegenteil, sondern weil er festgestellt hat, dass diese Ärtze nach ihrer Ausbildung den Patienten im Mittelpunkt sehen und nicht einen Fall nach Schema F abhandeln.
Zur Biopsie: Grundsätzlich ist jeder Eingriff in den menschlichen Körper mit Gefahren verbunden. Aber als Patient kann man erwarten, dass hygienische Standards eingehalten werden. Dies können wir aber auch in vielen Fällen selbst kontrollieren. Wenn mein Uro versuchen würde, eine TRUS ohne Gummi durchzuführen, dann würde es beim Versuch bleiben und ich würde den Uro wechseln. Eine Biopsie sollte man sich auch genau begründen und erklären lassen und ev. mit anderen Menschen, die auch etwas davon verstehen, bereden. Rein rechtlich darf in D kein Arzt einen Patienten auf PCa behandeln, wenn nicht über eine Biopsie das PCa eindeutig festgestellt wurde. Alternativen zur Biopsie sehe ich leider noch nicht. Es werden zwar Alternativen postuliert, aber bei genauerem Hinsehen, stellt man fest, dass es doch in einer Biopsie endet.
Leider machen nach meiner Erfahrung nur sehr weinige Patienten Gebrauch von den Erfahrungen Anderer. Wieviele von den zig-Tausenden, die jährlich neu diagnostiziert werden, schlagen hier im Forum auf oder wenden sich an eine Selbsthilfegruppe? 0,1 Promille? Noch weniger? Traurig! So ändert sich nix.
Liebe Grüße
Günter
Kommentar