Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

In 5 Tagen Radikale OP

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hallo,

    an anderer Stelle in diesem Forum fand ich den link zu einem Vortrag den ich sehr aufschlussreich fand:


    Das Leben auch mit Prostatakrebs ist nicht unbedingt so viel kürzer. Aus dem Video scheint mir fast dass es egal ist. Entweder ich habe Krebs und sterbe daran oder eben nicht; ohne OP direkt, mit OP ueber den Umweg eines Rezidivs. Auch im Spätstadium kann man behandeln. Wer kein Rezidiv hat, der hätte wohl auch ohne OP lange unbehelligt gelebt. Jedenfall glaube ich immer weniger dass man mit der OP wirklich eine grosse Katastrophe verhindert und das Opfer umsonst war.

    Jeder Mensch hat seine persönlichen Prioritäten und sollte diese gut kennen bevor die Entscheidung getroffen wird. Dass Inkontinenz nicht hinnehmbar ist steht wohl ohne jeden Zweifel fest. Die Potenz ist für viele wichtig, für wenige nicht so wichtig, für einige aber extrem wichtig. Ich würde ja auch gerne auf andere Weise zufrieden mit dem Leben sein, aber so bin ich nunmal. Wenn sich in der Hose nichts tut, dann tut sich bei mir auch im Kopf nichts. Eine Nachtigall ohne Stimme ist keine Nachtigall, ein Pfau ohne Stimme ist jedoch immer noch ein schöner Pfau. Ihm würde der Verlust der Federn wohl mehr zusetzen. Ich fühle mich wie die Nachtigall ohne Stimme, der Pfau ohne Federn. Das kurze Leben einer Nachtigall hätte ich niemals gegen das lange Leben einer Schildkröte tauschen dürfen. Ich bin nicht von Natur aus so ein frustbeladener Mensch für den Skipper mich vielleicht hält, dazu bin ich erst nach dieser OP geworden.

    Aber es geht hier nicht um mich, es geht darum verschiedene Aspekte aufzuzeigen, und Verlust oder Potenz ist eine hoch wahrscheinliche wenn nicht gar ein gewisse Nebenwirkung. Ich habe vor der OP auf Leute wie Skipper gehört und gedacht: Ach, nur wenige Monate und dann wieder fit, dann ist das ja ok. Februar OP, Frühjahr vielleicht etwas schlapp und Sommer wieder voll durchstarten. Wenn ich auf myprostate.eu schaue, dann sehe ich dass dies eine grosse Ausnahme ist. Vereinzelt wird in dem unscharfen 3-Stufen System angegeben dass die Potenz wieder da ist, im Bericht liest man dann aber "Naja, nicht mehr was es mal war, aber es geht halt." Skipper ist der erste dem ich begegne der sagt die Potenz ist wie vorher, obwohl das 'durchaus' und 'Status Quo' auch nicht so ganz ueberzeugend fuer mich klint. Von negativen Erfahrungen wie meinen habe ich auch vor der OP gelesen, sie aber ignoriert, gedacht dass das ja anderen passiert, ich gehöre bestimmt zu den Skippers die Glück haben, ich bin jung und gesund, soetwas passiert mir nicht. Die schweigende Mehrheit hielt ich für voll potent, und die haben 'besseres' zu tun als sich in den Foren zu betätigen. Typische Verdrängung, und als ich dann nach der OP das erste Mal probierte und nichts ging war ich fassungslos. Noch nicht mal als Kind habe ich so geheult.

    Ich habe mich vom Chefarzt der Martiniklinik operieren lassen, besser hätte ich es nicht machen können, und selbst in der Martiniklinik die gross tönt wie toll die Potenzraten sind hat man mir keinen einzigen Patienten nennen können der voll wieder fit war.

    Faszit: Man darf auf gar keinen Fall davon ausgehen dass die Potenz voll wieder kehrt. Zumindest mit Einbussen muss man rechnen. Wer mit Einbussen der Potenz leben kann, keine Thema. Die grosse Mehrheit, schaetze ich. Aber es gibt auch Männer die ohne Potenz nicht leben können. Das sollte Franklin und andere die noch vor der Entscheidung stehen meiner Ansicht nach ganz ernsthaft bedenken bevor sie entscheiden.

    Allen die vor der Entscheidung stehen wünsche ich dass sie eine treffen die am Ende nicht mehr angezweifelt werden muss,
    Jan

    Kommentar


      #17
      Gerade, zum Thema passend sehe ich eine andere Runde:



      Gruss,
      Jan

      Kommentar


        #18
        Guten Abend Franklin

        Ich wünsche Dir für die anstehende OP viel Glück.

        Du wirst in diesem Forum immer ein offenes Ohr finden, verschiedene Meinungen und Erfahrungen.

        Fakt ist das du noch sehr jung bist und vermutlich deinen Krebs nicht bis ins hohe Alter ohne OP unter Kontrolle behalten kannst. Was bleibt da ausser der Wg zur OP abwarten und hoffen und glauben oder was dagegen tun.

        Die OP wird bei deinem Biopsie Bericht sicher Nervschonend angesetzt - dieser Vorgang hängt aber wesentlich von deinem Körper ab und wie die Prostata aussieht und nicht davon was man will.

        Falls der Tumor grösser ist wie gedacht ist die OP garantiert der richtige Weg gewesen und der Arzt versucht trotz allem die Nerven zu schonen.

        Ist der Tumor gem Biopsie noch klein wird der Nervschonenden OP nichts im Wege stehen.

        Wenn alles gut geht unddaran glauben wir doch mal, wird die evtl. Impotenz in deinem Alter gar keine Rolle spielen da sollte es gar keine Probleme geben.
        Die Potenz ist ein anderes Kapitel die hängt natürlich von dem Befund ab die der Arzt bei der OP sehen wird plus von der ERfahrung des Arztes bei der OP.
        Bei Deinen Werten ist die Ausgangslage noch gut // Sell dir vor der Tumor würde weiter wachsen und die OP erfolgt erst in 5 Jahren....

        Ich bin im gleich Alter gezwungen worden mich damit auseinander zusetzen es ist nicht leicht aber man muss es angehen.

        Du wirst nach dem Lesen von meinem Bericht in diesem Forum feststellen das alles gut werden kann.

        Gruss Andy

        Meine Geschichte : http://www.myprostate.eu/?req=user&id=41&page=report

        Kommentar


          #19
          Hallo Jan ( Juni1970 ),
          es gibt im wesentlichen 2 Gründe warum ich mich an diesem Forum beteilige:
          1. Ich suche Informationen und schätze den sachlichen Informations-und Gedankenaustausch-manchmal durchaus kontrovers.
          2. Ich bin ein Verfechter des "Selbstbestimmten Patienten" der nach sorgfältiger Information und Abwägung aller Chancen und Risiken eine Eigene Entscheidung trifft.
          Du schreibst vor der OP auf Leute wie Skipper gehört zu haben und bereust dies ?????? Am 08.09.2011 hast du dich in diesem Forum angemeldet , nach deiner OP die am 09.02.2011 stattfand.Wie kann ich deine Entscheidung beeinflusst haben ? Wir kennen uns nicht, hatten nie mail oder sonstigen Kontakt und trotzdem machst du mich für deine Situation , mit der viele andere im Forum sofort tauschen würden, mit verantwortlich. Genau wie deine Familie und Bekannte die dich in die OP drängten.Was die Aufklärung in der Martiniklinik betrifft kann ich aus eigener Erfahrung sagen das keine Frage unbeantwortet bleibt , sofern man fragt , und die Information im Vorfeld Mustergütig ist.(Broschüre,DVD,Pers.Gespräch...)
          Hinterfrage dich einmal ob es nicht langsam an Zeit ist selbst Verantwortung zu übernehmen, als andere für dein Schicksal verantwortlich zu machen.
          Deine Erektionsprobleme werden sich noch verbessern wenn du es schaffst nicht so darauf fokussiert zu sein, dein Körper ist keine Maschine.
          Gruß Skipper
          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

          Kommentar


            #20
            hallo Jan
            muss Skipper hier mal beipflichten. Bin mit Anfang 40 operiert worden in Hamburg und kann nur aus Erfahrung sagen, dass der Kopf die grösste Blockade verursacht. Wenn dein Fokus nicht auf deinem Geschlechtsteil liegt, wird es schneller wieder funktionieren als du dir vorstellen kannst.
            Gruss Rembert

            Kommentar


              #21
              Hallo Franklin,

              ich bin 54 Jahre und neu hier. Ich werde, wenn ich mehr Zeit habe, meine Daten zur Vefügung stellen (Preoperativ waren sie genauso wie Deine). Ich bin vor 6 Wochen in der Martiniklinik operiert wurden. Leider habe ich am Tag noch starke
              Inkontinenzprobleme. Allerdings hatte ich schon 3 Wochen nach der OP die erste Erektion und mit Unterstützung von Levitra komme ich annähernd an den Stand von früher. Ich bereue es nicht und hoffe laut meines histologischen Befundes krebsfrei zu sein.

              Gruß Sepperl

              Kommentar


                #22
                Hallo,

                das Thema Impotenz wurde kürzlich in "arte" relativ erschöpfend behandelt und die wenigsten Männer können sich mit ihrem Partner offen darüber unterhalten. Die etwa 45min Reportage zeigt alle Facetten der Manneskraft auf. Vor allem wird deutlich, dass mit zunehmendem Alter jeder Vierte bis Zweite von ED betroffen ist, es also keine Seltenheit ist auch ohne radikale Prostatektomie keine standfeste Erektion mehr zu haben. In dem Beitrag wird besonders deutlich, wie Männer, die sich selbst unter Druck setzen, oft vergeblich eine befriedigende Lösung finden. Außerdem bringen die Phosphodiesterase-V-hemmenden Pillen bei 30% der Betroffenen rein gar nichts. Insofern empfehle ich, bevor man seine eigenen Gedanken und Prioritäten auf Andere übertragen möchte, den Beitrag von ARTE anzusehen.

                arte: Tabu Impotenz

                Gruß Heribert

                Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                myProstate.eu
                Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                (Luciano de Crescenzo)

                Kommentar


                  #23
                  Hallo,

                  vielen Dank an alle die mir hier den nötigen Mut gemacht haben.
                  OP-Vorgespräch war am Donnerstag. Es wird eine offene OP, nicht nerverhaltend. Der Tumor ist lokal doch schon zu sehr ausgeprägt. Morgen Nachmittag ins Krankenhaus, Montag früh OP. Bin momentan schon etwas ruhiger.

                  Einzig ein Kratzen im Hals macht mir Sorgen. Beginnende Erkältung? Was dann?

                  Ich weiß das meine Entscheidung richtig ist, habe mich ausreichend informiert und habe Vertrauen in den Operateur. Mit Impotenz kann ich leben, Inkontinenz würde meine Lebensqualität mehr beeinträchtigen. Ich sehe positiv in die Zukunft.

                  Nochmals Danke für alle Antworten. Ich berichte gerne über den weiteren Fortschritt.

                  Gruß Franklin

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo Franklin,

                    Viel Glück für Deine OP.
                    Ich möchte trotzdem nochmal erwähnen bzw die Frage stellen, wer vor der OP bei einem GL 3+3 behaupten kann, dass der Tumor schon zu sehr ausgeprägt ist und nicht nervenschonend operiert werden kann. Es gibt Kliniken, die mit anderen Methoden operieren und während der OP feststellen, ob es möglich ist, die Nerven zu erhalten. Ich komme selbst aus Thüringen und musste leider feststellen, dass es in unserer Umgebubg nicht möglich ist.

                    Ich möchte Dich 1 Tag vor der OP nicht verunsichern, Du wirst Dich sicher selbst belesen und das für Dich entschieden haben.

                    Also melde Dich bald wieder.

                    Gruß Sepperl

                    Kommentar


                      #25
                      Nur ganz kurze Antwort auf Skipper und Rembert. Ich meinte nich Skipper persönlich, ich meinte wie ich es schrieb 'Leute *wie* Skipper'. Ich hatte mich vor der OP nicht angemeldet, aber viele Beitraege gelesen, und einige davon (nicht Skipper persönlich) hatten mir Mut gemacht, mich aber auf die falsche Fährte geführt. Ich möchte Euch nicht verantwortlich machen aber deutlich machen dass wenn man jemandem zu etwas rät, dann übernimmt man ein Stück Verantwortung, und ich wollte ein Gegengewicht geben dass es auch im jungen Alter schief gehen kann.

                      Franklin hat seine Prioritäten offenbar gründlich analysiert, und ich wünsche ihm ebenfalls alles erdenklich Gute.

                      Liebe Grüße,
                      Jan

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo an alle,

                        Nun ist der 11. Postoperative Tag und ich habe soweit alles gut überstanden. Trotz einiger Komplikationen weiß ich das die Entscheidung zur radikalen Prostatektomie richtig war.

                        Am 14.05. Retropubische radikale prostatektomie mit regionaler Lymphadenektomie.

                        Am 3. postoperativen Tag pathologischer Befund:

                        Histologie
                        Totales Prostatektomiepräperat mit einem ausgedehnten mässiggradig differenzierten Adenocarcinom jeweils in der Apex beginnend und hier der geringste Abstand 1 mm mit kontinuierlicher Tumorausbreitung bis in basische Abschnitte (rechts ca. 20%, links ca. 30%) mit Kapselinvasion und mässiggradiger Nervenscheideninvasion ohne extrakapsuläre Carcinose mit Tumorfreiheit sämtlicher peripheren Resektionslinien einschließlich der Samenblase beidseits und des Samenleiters beidseits und des gesondert eingesandten Samenleiters links und insgesamt 8 carcinomfreie obturatorische Lymphknoten beidseits. Nebenbefundlich ausgedehnte low grade- und high grade-PIN.
                        3+3=6 nach Gleason, II b nach Helpap, G2 nach WHO
                        Stadium pT2cN0(0/8)MXG2R0

                        Am 4. postoperativen Tag Drainentfernung in Narkose, da das Drain nicht entfernbar war.

                        Cystogramm am 8. Postoperativen Tag - Entfernung Katheder. Erste Nacht alle halbe Stunde auf Toilette.

                        Am 9. postoperativen Tag Entfernung Klammermaterial - Entlassung aus Klinik. Am Abend Austritt von reichlich Wundflüssigkeit aus der Narbe. Zurück in die Klinik zur Kontrolle - Aussage von Arzt alles ok.
                        Heute am 11. postoperativen Tag nässt die Narbe immer noch etwas.

                        Inkontinenz soweit das bei fast jeden aufstehen etwas in die Vorlagen geht. Nachts alle 2 Stunden raus. Vorlagenwechsel 2-3 mal täglich. Hoffe das gibt sich alles noch. Was meint Ihr?

                        Am Montag geht es am 14. postoperativen Tag zur AHB.

                        Nochmal danke an alle, melde mich immer mal wieder.

                        Gruß Franklin

                        Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs

                        Kommentar


                          #27
                          Nachts nicht raus; Flasche ...

                          Zitat von franklin Beitrag anzeigen
                          Nachts alle 2 Stunden raus.
                          Was meint Ihr?
                          Na schön, dass es den Erwartungen gemäss verlaufen ist.
                          Diese leichte Inkontinenz wird schon noch besser.
                          Ich hab zwar nie so eine AHB gehabt (wozu nur?), aber ich
                          nehme an, dass da auch und vor allem die Kontinenz trainiert wird.

                          Alle zwei Stunden raus: Das solltest Du Dir nicht antun.
                          Nimm eine weithalsige Flasche mit Deckel neben das Bett und brauch
                          die jedes zweite Mal. Das nächste mal mit rausnehmen, spülen und
                          wieder bereitstellen. Der Schlaf wird viel entspannter, und auch
                          Deine Partnerin wird rasch merken, dass das die Nächte beruhigt.

                          Alles Gute wünscht
                          Hvielemi
                          Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

                          [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
                          [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
                          [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
                          [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
                          [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X