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Therapie-Entscheidung / PSA-Verlauf

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    Therapie-Entscheidung / PSA-Verlauf

    Hallo,

    bei mir wurde kürzlich die Diagnose "azinäres Prostata-Adenokarzinom" gestellt. Ich habe bisher weder Beschwerden noch einen Schock, aber zahlreiche Fragen, und die Informationen, die ich im Internet und von den großen Krebs-Hilfsvereinen finde, sind so zahlreich, dass ich mich mit der Auswertung überfordert fühle, dabei läuft die Zeit; ich soll mich für eine Therapiemethode entscheiden. Hier hoffe ich auf Unterstützung. Meine Situation:

    Ich bin 78 Jahre alt. Mindestens seit 2009 (Beginn meiner Aufzeichnungen) gehe ich regelmäßig zum Urologen zur Krebsvorsorge. Mein erster notierter PSA-Wert 2009 war 1,42 µg/l, ganz langsam ansteigend. Als Grenzwert werden oft 4,00 µg/l angegeben, den ich 2016 erstmals mit 4,35 µg/l überschritt und der sukzessive weiter anstieg, allerdings sehr ungleichmäßig. Dazu später noch. Inzwischen hat mein PSA-Wert 19,30 µg/l erreicht. Mein Urologe hat mich jetzt zur Biopsie geschickt. Der wohl wichtigste Teil des Befundes lautet: „Prostatastanzbiopsien (aus fünf Lokalisationen rechts); Azinäres Prostata-Adenokarzinom in 90/70/90/15/80 % des Gewebes. Gleason pattern: 5 + 4 = Gleason-Score 9. Prognosegruppe (WHO/ISUP): 5.” Anschließend ließ er eine Skelettszintigrafie durchführen. Zusammenfassende Beurteilung: „Kein Anhalt für ossäre Herdsetzungen im Rahmen der Grunderkrankung.“ Mein Urologe rät aufgrund meines Alters und meines Gesundheitszustands von einer Operation ab. Ich soll mich zwischen Bestrahlung und Hormonbehandlung entscheiden. Mehrere Wochen lang jeden Werktag zur Bestrahlung zu fahren, ist für mich fast unmöglich. Die Nebenwirkungen einer Hormontherapie sind (auch) nicht von Pappe. Gibt es anhand meiner Angaben einen Rat, vielleicht aus ähnlicher Erfahrung?

    Meine zweite Frage betrifft den Verlauf meiner PSA-Werte, der mir sehr suspekt ist: Zwischen 2018 und 2019 schwankte der Wert zwischen 7,90 und 16,89 µg/l. Weil der Urologe zunehmend ungehaltener auf meine Fragen reagierte, habe ich gewechselt. Der zweite Urologe verordnete mir zwei Medikamente: Tamsulosin 0,4 mg/Tag sowie Avodart (Dutascar) 0,5 mg/Tag („um den PSA-Wert runterzukriegen“). Weil ich aus mehrerlei Gründen vom Regen in die Traufe geraten war, habe ich nach nur zwei Sprechstunden nochmals gewechselt. Der dritte und vorerst letzte Urologe setzte das Avodart ab. Ende 11.2019 hatte ich noch 15,10 µg/l, einen Monat später 8,56 µg/l und einen weiteren Monat später, beim Absetzen des Avodart, 5,12 µg/l. Zwei Monate später waren es 5,81 µg/l und weitere zwei Monate später 15,60 µg/l. Noch mal zwei Monate später, im August 2020, wurde mein bisheriger Spitzenwert von 19,30 µg/l erreicht. Die Frage dazu: Ist es möglich, dass das Ende 01.2020 abgesetzte Avodart, wie der Urologe meint, meinen PSA-Wert noch 04.2020 auf 5,81 µg/l drückte und der dann erst wieder rasant in die Höhe schnellte? Oder gibt es eine andere Erklärung für den Verlauf?

    Für jeden hilfreichen Rat bin ich sehr dankbar. Vielen Dank im Voraus und Gruß, Johannes


    #2
    Hallo Johannes,

    Du bis in einem Alter, in dem es sehr schwer ist zu raten. Für eine OP bist Du mit Deinen 78 in der Tat wohl zu alt, da setzt man die Grenze bei 75 Jahren. Einen Gleason Score 9 bei weitgehendem Befall der Prostata aussitzen zu wollen, könnte kritisch sein. Wenn der erstmal Metastasen bildet (wenn er es nicht bereits getan hat), wird es sehr schwierig.
    Von den beiden Optionen, die Dein Urologe vorgeschlagen hat, wäre die Bestrahlung die weniger belastende. Eine lebenslange antihormonelle Therapie ist auch kein Spaziergang. Du schreibst "Mehrere Wochen lang jeden Werktag zur Bestrahlung zu fahren, ist für mich fast unmöglich", schreibst aber nicht, warum das so ist. Wenn es um das Fahren geht: Die Krankenkasse sollte Taxifahrten zur Strahlenpraxis und wieder zurück erstatten, sicherheitshalber solltest Du Dich ggf. bei der KK aber noch mal erkundigen.
    Zu Deinem PSA-Verlauf: Interessant wäre in diesem Zusammenhang Dein Prostata-Volumen. Das sollte Dein Urologe Dir nennen können, wenn er in letzter Zeit mal eine US-Aufnahme gemacht hat. Eine gute Erklärung für dieses Auf und Ab habe ich nicht, aber ich denke, es könnte sehr gut mit dem Avodart (Wirkstoff: Dutasterid) zu tun haben. Dutasterid wird im Körper mit einer Halbwertszeit von drei bis fünf Wochen abgebaut. Dutasterid halbiert in dieser Zeit den PSA-Wert.
    Du schreibst ferner "Ich habe bisher weder Beschwerden noch einen Schock, aber zahlreiche Fragen, und die Informationen, die ich im Internet und von den großen Krebs-Hilfsvereinen finde, sind so zahlreich, dass ich mich mit der Auswertung überfordert fühle". Nun weiß ich nicht, wer diese "großen Krebs-Hilfsvereine" sind. Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe bietet Hilfe exklusiv für Krostatakrebs-Patienten an und in diesem Zusammenhang u. a. eine kostenlose telefonische Beratungshotline, die Du in Anspruch nehmen solltest (0800/70 80 123). Das geht morgen, Donnerstag, 29.10., in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, dann erst wieder am kommenden Dienstag.
    Und zu den Informationen: Hast es schon mit dem oben auf dieser Seite unter "Wichtige Links zum Thema Prostatakrebs" verlinkten "Basiswissen" versucht? Lass' Dich vom Umfang der Information nicht abschrecken, klicke erstmal nur die Themen an, die Dich interessieren und aktuell betreffen. Am 1.11. gibt es eine aktualisierte Ausgabe zum Herunterladen.

    Ralf

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      #3
      Ich bin kein echter Kenner der Materie im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum, vor denen ich große Hochachtung ihrer Kenntnisse habe.

      Ich hatte kürzlich eine RPE in Regensburg. Ich bin auch noch sehr jung - 57.

      Deshalb ist mein Verlauf nicht mit deinem vergleichbar, aber bzgl. Aussage von RalfDm kann ich bestätigen, dass die von Dir genannten Medikamente (ich hatte Duodart) den PSA Verlauf deutlich verändern. Aussage meines Urologen war, dass der PSA Wert bei Einnahme von Duodart in etwa halbiert wird. Wenn man das Medikament absetzt, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die PSA Aufzeichnung ihre Aussagekraft bzgl. zeitlichem Verlauf verliert, bis das Medikament im Organismus abgebaut ist.

      Einen Rat was zu tun ist, kann ich Dir leider nicht geben, aber ich würde in deiner Situation die Diskussion auch mit dem Hausarzt und sicherlich auch mit einem weiteren Spezialisten bzgl. PCa suchen.
      Mein Hausarzt kennt meinen Allgemeinzustand und könnte mir sicherlich in so einem Fall eine Einschätzung geben, ob eine OP oder eine andere Therapie sinnvoll ist.

      Ich hatte damals die Ausarbeitung die Ralf erwähnt hat durchgearbeitet und halte sie für einzigartig.
      Bisher habe ich trotz meiner viele Arztbesuche noch keinen Arzt erlebt, der derart umfänglich über diese Thematik informieren konnte. Sie hat mir geholfen die gesamte Thematik zu verstehen und mir dann auch am Ende die Basis für die Therapieentscheidung gegeben.

      Für Dich das Allerbeste

      vG
      Frank
      __________

      vG
      Franky

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        #4
        Hallo Ralf,

        vielen Dank für Deine umfassende und kundige Antwort. Höchstwahrscheinlich – ich bin ja neu hier – bist Du auch der Autor von "Bei mir wurde Prostatakrebs festgestellt – was nun?" (erst angelesen). Hut ab vor Deiner Arbeit. Neu auch in der gesamten Materie einige Rückfragen:

        Zitat von RalfDm Beitrag anzeigen
        Einen Gleason Score 9 bei weitgehendem Befall der Prostata aussitzen zu wollen, könnte kritisch sein. Wenn der erstmal Metastasen bildet (wenn er es nicht bereits getan hat), wird es sehr schwierig.
        Als Laie war ich der Meinung, eine negative Skelett-Szintigrafie schlösse Metastasen grundsätzlich aus. Wenn, wie ich mir das zusammenreime, nur Knochenmetastasen: Müsste man nicht erst mal auf sonstige Metastasen untersuchuen und dann die Art der Behandlung festlegen?

        Von den beiden Optionen, die Dein Urologe vorgeschlagen hat, wäre die Bestrahlung die weniger belastende. Eine lebenslange antihormonelle Therapie ist auch kein Spaziergang. Du schreibst "Mehrere Wochen lang jeden Werktag zur Bestrahlung zu fahren, ist für mich fast unmöglich", schreibst aber nicht, warum das so ist. Wenn es um das Fahren geht: Die Krankenkasse sollte Taxifahrten zur Strahlenpraxis und wieder zurück erstatten, sicherheitshalber solltest Du Dich ggf. bei der KK aber noch mal erkundigen.
        Hauptsächlich geht es um das Fahren. Die nächste Wissenslücke: Wer führt die Bestrahlungen durch? Strahlentherapie? Klar, ich kann den Urologen fragen, würde mich aber gerne schon mal umsehen. Taxikostenübernahme werde ich klären.

        Zu Deinem PSA-Verlauf: Interessant wäre in diesem Zusammenhang Dein Prostata-Volumen. Das sollte Dein Urologe Dir nennen können, wenn er in letzter Zeit mal eine US-Aufnahme gemacht hat.
        Der Urologe hat beim Behandlungsbeginn einen Ultraschall gemacht, aber der Befund "Rektal tastet sich die Prostata mittelgroß, derber Knoten rechts basal, suspekt." wird als Prostata-Volumen nicht genügen. Auf seine Veranlassung wurde auch eine CT gemacht, aber diesbezüglich steht gar nichts im Bericht.

        Eine gute Erklärung für dieses Auf und Ab habe ich nicht, aber ich denke, es könnte sehr gut mit dem Avodart (Wirkstoff: Dutasterid) zu tun haben. Dutasterid wird im Körper mit einer Halbwertszeit von drei bis fünf Wochen abgebaut. Dutasterid halbiert in dieser Zeit den PSA-Wert.
        Ende 11.2019 15,10 µg/l, Avodart von Anfang 12.2019 bis Ende 01.2020, beim Absetzen 5,12 µg/l, Ende 04.2020 (ich hatte versehentlich nach zwei Monaten geschrieben, es sind aber drei) 5,81 µg/l, Mitte 06.2020 15,60 µg/l und Ende August 19,30 µg/l. Hm.

        Du schreibst ferner "Ich habe bisher weder Beschwerden noch einen Schock, aber zahlreiche Fragen, und die Informationen, die ich im Internet und von den großen Krebs-Hilfsvereinen finde, sind so zahlreich, dass ich mich mit der Auswertung überfordert fühle". Nun weiß ich nicht, wer diese "großen Krebs-Hilfsvereine" sind.
        Die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft hauptsächlich.

        Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe bietet Hilfe exklusiv für Krostatakrebs-Patienten an und in diesem Zusammenhang u. a. eine kostenlose telefonische Beratungshotline, die Du in Anspruch nehmen solltest (0800/70 80 123). Das geht morgen, Donnerstag, 29.10., in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, dann erst wieder am kommenden Dienstag.
        Ich schaue mich dort noch näher um. Der Vorteil scheint zu sien, dass sie nur die Prostata im Fokus haben. Mein persönlicher Nachteil: Ich telefoniere sehr ungern.

        Und zu den Informationen: Hast es schon mit dem oben auf dieser Seite unter "Wichtige Links zum Thema Prostatakrebs" verlinkten "Basiswissen" versucht? Lass' Dich vom Umfang der Information nicht abschrecken, klicke erstmal nur die Themen an, die Dich interessieren und aktuell betreffen. Am 1.11. gibt es eine aktualisierte Ausgabe zum Herunterladen.
        Ja, und ich bin sehr angetan, habe aber bisher genau das gemacht: nur die aktuell relevanten Themen gelesen.

        Dank und Gruß, Johannes

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          #5
          Hallo Frank,

          Zitat von SantaSam Beitrag anzeigen
          ... Deshalb ist mein Verlauf nicht mit deinem vergleichbar, aber bzgl. Aussage von RalfDm kann ich bestätigen, dass die von Dir genannten Medikamente (ich hatte Duodart) den PSA Verlauf deutlich verändern. Aussage meines Urologen war, dass der PSA Wert bei Einnahme von Duodart in etwa halbiert wird. Wenn man das Medikament absetzt, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die PSA Aufzeichnung ihre Aussagekraft bzgl. zeitlichem Verlauf verliert, bis das Medikament im Organismus abgebaut ist.
          Bei mir ging er auf maximal ein Drittel runter. Was mich wirklich wundert, ist die lange Dauer vom Absetzen des Avodart bis zum Wiederanstieg des PSA. Und ich habe den Verdacht, dass der Urologe bei Behandlungsbeginn, obwohl ich ihn genau über meine früheren Werte und das Avodart informiert habe, den künstlich gesenkten PSA-Wert als Behandlungsbasis genommen hat. Erst mal war alles kein Grund zur Aufregung und nicht eilig. Natürlich gesteht er das nicht ein, und es ist ja auch nur eine Verwmutung von mir.

          Einen Rat was zu tun ist, kann ich Dir leider nicht geben, aber ich würde in deiner Situation die Diskussion auch mit dem Hausarzt und sicherlich auch mit einem weiteren Spezialisten bzgl. PCa suchen.
          Mein Hausarzt kennt meinen Allgemeinzustand und könnte mir sicherlich in so einem Fall eine Einschätzung geben, ob eine OP oder eine andere Therapie sinnvoll ist.
          Ja, ich war in letzter Zeit nur bei Fachärzten und -kliniken. Vermutlich eine gute Idee, mal wieder den guten alten Hausarzt zu konsultieren.

          Ich hatte damals die Ausarbeitung die Ralf erwähnt hat durchgearbeitet und halte sie für einzigartig.
          Bisher habe ich trotz meiner viele Arztbesuche noch keinen Arzt erlebt, der derart umfänglich über diese Thematik informieren konnte. Sie hat mir geholfen die gesamte Thematik zu verstehen und mir dann auch am Ende die Basis für die Therapieentscheidung gegeben.
          Ich bin auch begeistert, aber längst nicht durch.

          Danke für alle Tipps und Gruß, Johannes

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            #6
            Johannes, nach einer PCa-Diagnose durch Biopsie ist das Betrachten von PSA-Verläufen eine überflüssige Angelegenheit. Bei manchen Männern schwankt das PSA im zweistelligen Bereich und man findet nichts. Und ein hochgradiger Tumor zeigt häufig wenig oder gar kein PSA, so daß er durch PSA_Messungen spät erkannt wird - und dann vermutlich, weil das PSA aufgrund des natürlichen Wachstums der Prostata im Alter gestiegen ist, nicht durch den Tumor.

            Auch die Bestrahlung hat deutliche Langzeitfolgen, vor allem für die Kontinenz. Wenn bereits eine Metastasierung vorliegt ist eine Behandlung der Prostata nur eine fokale Sache, Stichwort "Tumormassenreduktion". Die kann man mit schonenderen Methoden erreichen. Daher wäre zu überlegen, statt auf die grobe Szintigrafie zu vertrauen besser ein PET/CT zu machen, wohl dann ein PSMA PET/CT. Wenn da einiges aufscheint ist die Behandlung (oder die Art der....) der Prostata zweitrangig - man stirbt an den Metastasen. Und im Übrigen würde die Hormontherapie dann unweigerlich kommen.

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              #7
              Hallo Martin,

              Zitat von MartinWK Beitrag anzeigen
              Johannes, nach einer PCa-Diagnose durch Biopsie ist das Betrachten von PSA-Verläufen eine überflüssige Angelegenheit. Bei manchen Männern schwankt das PSA im zweistelligen Bereich und man findet nichts. Und ein hochgradiger Tumor zeigt häufig wenig oder gar kein PSA, so daß er durch PSA_Messungen spät erkannt wird - und dann vermutlich, weil das PSA aufgrund des natürlichen Wachstums der Prostata im Alter gestiegen ist, nicht durch den Tumor.
              Das Diagramm zeigt meinen PSA-Verlauf vor der Diagnose. Die wurde nach Eintragung des letzten Werts gestellt. Seitdem hat sich (noch) niemand wieder für meinen PSA interessiert.

              Auch die Bestrahlung hat deutliche Langzeitfolgen, vor allem für die Kontinenz. Wenn bereits eine Metastasierung vorliegt ist eine Behandlung der Prostata nur eine fokale Sache, Stichwort "Tumormassenreduktion". Die kann man mit schonenderen Methoden erreichen. Daher wäre zu überlegen, statt auf die grobe Szintigrafie zu vertrauen besser ein PET/CT zu machen, wohl dann ein PSMA PET/CT. Wenn da einiges aufscheint ist die Behandlung (oder die Art der....) der Prostata zweitrangig - man stirbt an den Metastasen. Und im Übrigen würde die Hormontherapie dann unweigerlich kommen.
              Ich bin Laie, meine Fragen deshalb laienhaft: Was ist eine "Tumormassenreduktion"? Volumenreduzierung? Welche schonenderen Methoden gibt es? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Befund einer Skelett-Szintigrafie eine eindeutige Aussage über Metastasen ergibt. Das scheint nicht der Fall zu sein. PET/CT und PSMA PET/CT waren mir nicht bekannt. Meine bisherigen Hauptquellen (neben dem Urologen) sind die Leitlinie "Lokal begrenztes Prostatakarzinom", wo es unter "Untersuchungen bei Prostatakrebs" heißt: "Derzeit nicht empfohlen: ... PET/CT" sowie der "Blaue Ratgeber Prostatakrebs", der PET/CT überhaupt nicht kennt. Einzig "Bei mir wurde Prostatakrebs festgestellt" bringt eine ausführliche Beschreibung, weist aber auch darauf hin, dass gesetzliche Krankenversicherungen die Kosten für eine PET/CT in der Regel nicht übernehmen – und dass laut Leitlinie die PET/CT nicht zur Primärdiagnostik eingesetzt werden solle. Was mache ich Ersatzkassenpatient, den der dritte Urologe endlich zu Biopsie (mit miserablem Ergebnis) und Szintigrafie (mit vermeintlicher Metastasen-Entwarnung) geschickt hat nun mit der Erkenntnis, dass (PSMA) PET/CT zuverlässiger als Szintigrafie arbeiten, in der Praxis? Ich vermute, dass mein nunmehriger Urologe mich mehr oder minder freundlich auf die Leitlinie verweisen und ansonsten endlich eine Entscheidung für Bestrahlung oder Hormon von mir fordern würde, weil der Tumor inzwischen ja nicht stillsteht.

              Bitte entschuldige, dass ich das alles so über Dir auskippe, aber ich habe erst nach der Diagnose vor vier Wochen begonnen, mich wirklich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen, habe erst einen kleinen Teil von "Bei mir wurde Prostatakrebs festgestellt" gelesen, bin erst seit wenigen Tagen Forumsmitglied, und ich habe noch mehrere gesundheitliche "Baustellen" und bin schon ziemlich betagt. Wenn Du mir raten kannst, was Du an meiner Stelle jetzt konkret tätest, freue ich mich.

              Vielen Dank und Gruß, Johannes

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                #8
                Johannes, wenn es nur ums Fahren geht, kannst du fuer die Bestrahlung vielleicht ueber AirBnb oder aehnlich ein Zimmer in der Naehe der Klinik finden? Denn das scheint mir momentan die beste Behandlungsvariante.
                Nur der Wechsel ist bestaendig.

                Kommentar


                  #9
                  Moins,
                  ich bin 33 Tage zur Bestrahlung gefahren, 37 km hin 37 km zurück bin selbst mit dem PKW gefahren, hatte von dem Strahlentherapeut einen Taxischein bekommen, den bekommt jeder, aber ich wollte selbst dahin fahren.
                  Liebe Grüße
                  Stefan


                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=802&page=graphic

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                    #10
                    Zitat von KarlEmagne Beitrag anzeigen
                    Johannes, wenn es nur ums Fahren geht, kannst du fuer die Bestrahlung vielleicht ueber AirBnb oder aehnlich ein Zimmer in der Naehe der Klinik finden? Denn das scheint mir momentan die beste Behandlungsvariante.
                    Guten Morgen, also ein Zimmer nehmen würde ich nie machen. Wenn ich mir vorstelle dass ich in Freiburg ein Zimmer nehme und dann 6-7 Wochen täglich 5 min in der Strahlenklinik bin und den Rest der 5 Tage in Freiburg herumlungere.
                    Dann schon lieber mit Maske und wenn es sein muss mit noch weiteren Schutzmaßnahmen ins Taxi steigen.
                    Sorry wenn ich mich hier so eingemischt habe.
                    schönes Wochenende
                    LG Urs
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

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                      #11
                      Kommt sicher auf die Entfernung an, ob die KK Taxischeine auslegt. Spaetestens wenn die Fahrten die Kosten eines Hotels uebersteigen, wuerde ich seitens meiner PKV Diskussionsbedarf erwarten. Oder geht's unserem Urs eher um eine neue Maskendiskussionsrunde?
                      Nur der Wechsel ist bestaendig.

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                        #12
                        Also ich bin im Jahre 2007 zu den Bestrahlungsterminen (5 x von montag bs freitag)
                        von der Vorderpfalz mit Bus und Straßenbahn zur Klinik nach Mannheim gefahren.
                        Und das dann etwas mehr als 6 Wochen lang. Keine Probleme. Und von Südbaden
                        nach Freiburg gibt es sicher auch gute Verkehrsanbindungen zur in Frage kommenden Klinik.

                        Gruß Harald

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                          #13
                          Harald, Verbindung gibt es fast überall. Ich habe Schwerbehinderungsausweis mit Kennzeichen "B".
                          Ich müsste vom Haus ca 3 Km bis Bus laufen dann in am Bahnhof in Zug bis Basel. Dann umsteigen in Zug nach Freiburg. Bahnhof Freiburg wieder Bus bis Klinik. und dann wieder ca 1,5 km bis Strahlenklinik.
                          Und das alles mit 2 Krücken sorry aber das geht wirklich nicht.
                          https://myprostate.eu/?req=user&id=1000&page=data

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                            #14
                            Zitat von Stefan1 Beitrag anzeigen
                            Moins,
                            ich bin 33 Tage zur Bestrahlung gefahren, 37 km hin 37 km zurück bin selbst mit dem PKW gefahren, hatte von dem Strahlentherapeut einen Taxischein bekommen, den bekommt jeder, aber ich wollte selbst dahin fahren.
                            Moin,
                            so war es bei mir auch. Allerdings habe ich den Taxischein genutzt und mich immer fahren lassen. Ich habe dabei nette Taxifahrerinnen und Taxifahrer kennengelernt und immer gute Unterhaltung gehabt. Die Nebenwirkungen der Bestrahlung waren bei mir nicht schön. Die Taxifahrten hatte ich aber sehr genossen.
                            Ich bin bei der TK und musste etwas über 300 Euro dazubezahlen. Das war aber OK für mich.
                            Viele Grüße
                            Lutz
                            Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                              #15
                              Zitat von JohannesL Beitrag anzeigen
                              Das Diagramm zeigt meinen PSA-Verlauf vor der Diagnose. Die wurde nach Eintragung des letzten Werts gestellt. Seitdem hat sich (noch) niemand wieder für meinen PSA interessiert.
                              Ich meinte, dass der PSA-Verlauf vor Diagnose nach eindeutigem positivem Befund keiner weiteren Betrachtung würdig ist. Es war wie es war.

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