Hallo,
bei mir wurde kürzlich die Diagnose "azinäres Prostata-Adenokarzinom" gestellt. Ich habe bisher weder Beschwerden noch einen Schock, aber zahlreiche Fragen, und die Informationen, die ich im Internet und von den großen Krebs-Hilfsvereinen finde, sind so zahlreich, dass ich mich mit der Auswertung überfordert fühle, dabei läuft die Zeit; ich soll mich für eine Therapiemethode entscheiden. Hier hoffe ich auf Unterstützung. Meine Situation:
Ich bin 78 Jahre alt. Mindestens seit 2009 (Beginn meiner Aufzeichnungen) gehe ich regelmäßig zum Urologen zur Krebsvorsorge. Mein erster notierter PSA-Wert 2009 war 1,42 µg/l, ganz langsam ansteigend. Als Grenzwert werden oft 4,00 µg/l angegeben, den ich 2016 erstmals mit 4,35 µg/l überschritt und der sukzessive weiter anstieg, allerdings sehr ungleichmäßig. Dazu später noch. Inzwischen hat mein PSA-Wert 19,30 µg/l erreicht. Mein Urologe hat mich jetzt zur Biopsie geschickt. Der wohl wichtigste Teil des Befundes lautet: „Prostatastanzbiopsien (aus fünf Lokalisationen rechts); Azinäres Prostata-Adenokarzinom in 90/70/90/15/80 % des Gewebes. Gleason pattern: 5 + 4 = Gleason-Score 9. Prognosegruppe (WHO/ISUP): 5.” Anschließend ließ er eine Skelettszintigrafie durchführen. Zusammenfassende Beurteilung: „Kein Anhalt für ossäre Herdsetzungen im Rahmen der Grunderkrankung.“ Mein Urologe rät aufgrund meines Alters und meines Gesundheitszustands von einer Operation ab. Ich soll mich zwischen Bestrahlung und Hormonbehandlung entscheiden. Mehrere Wochen lang jeden Werktag zur Bestrahlung zu fahren, ist für mich fast unmöglich. Die Nebenwirkungen einer Hormontherapie sind (auch) nicht von Pappe. Gibt es anhand meiner Angaben einen Rat, vielleicht aus ähnlicher Erfahrung?
Meine zweite Frage betrifft den Verlauf meiner PSA-Werte, der mir sehr suspekt ist: Zwischen 2018 und 2019 schwankte der Wert zwischen 7,90 und 16,89 µg/l. Weil der Urologe zunehmend ungehaltener auf meine Fragen reagierte, habe ich gewechselt. Der zweite Urologe verordnete mir zwei Medikamente: Tamsulosin 0,4 mg/Tag sowie Avodart (Dutascar) 0,5 mg/Tag („um den PSA-Wert runterzukriegen“). Weil ich aus mehrerlei Gründen vom Regen in die Traufe geraten war, habe ich nach nur zwei Sprechstunden nochmals gewechselt. Der dritte und vorerst letzte Urologe setzte das Avodart ab. Ende 11.2019 hatte ich noch 15,10 µg/l, einen Monat später 8,56 µg/l und einen weiteren Monat später, beim Absetzen des Avodart, 5,12 µg/l. Zwei Monate später waren es 5,81 µg/l und weitere zwei Monate später 15,60 µg/l. Noch mal zwei Monate später, im August 2020, wurde mein bisheriger Spitzenwert von 19,30 µg/l erreicht. Die Frage dazu: Ist es möglich, dass das Ende 01.2020 abgesetzte Avodart, wie der Urologe meint, meinen PSA-Wert noch 04.2020 auf 5,81 µg/l drückte und der dann erst wieder rasant in die Höhe schnellte? Oder gibt es eine andere Erklärung für den Verlauf?
Für jeden hilfreichen Rat bin ich sehr dankbar. Vielen Dank im Voraus und Gruß, Johannes
bei mir wurde kürzlich die Diagnose "azinäres Prostata-Adenokarzinom" gestellt. Ich habe bisher weder Beschwerden noch einen Schock, aber zahlreiche Fragen, und die Informationen, die ich im Internet und von den großen Krebs-Hilfsvereinen finde, sind so zahlreich, dass ich mich mit der Auswertung überfordert fühle, dabei läuft die Zeit; ich soll mich für eine Therapiemethode entscheiden. Hier hoffe ich auf Unterstützung. Meine Situation:
Ich bin 78 Jahre alt. Mindestens seit 2009 (Beginn meiner Aufzeichnungen) gehe ich regelmäßig zum Urologen zur Krebsvorsorge. Mein erster notierter PSA-Wert 2009 war 1,42 µg/l, ganz langsam ansteigend. Als Grenzwert werden oft 4,00 µg/l angegeben, den ich 2016 erstmals mit 4,35 µg/l überschritt und der sukzessive weiter anstieg, allerdings sehr ungleichmäßig. Dazu später noch. Inzwischen hat mein PSA-Wert 19,30 µg/l erreicht. Mein Urologe hat mich jetzt zur Biopsie geschickt. Der wohl wichtigste Teil des Befundes lautet: „Prostatastanzbiopsien (aus fünf Lokalisationen rechts); Azinäres Prostata-Adenokarzinom in 90/70/90/15/80 % des Gewebes. Gleason pattern: 5 + 4 = Gleason-Score 9. Prognosegruppe (WHO/ISUP): 5.” Anschließend ließ er eine Skelettszintigrafie durchführen. Zusammenfassende Beurteilung: „Kein Anhalt für ossäre Herdsetzungen im Rahmen der Grunderkrankung.“ Mein Urologe rät aufgrund meines Alters und meines Gesundheitszustands von einer Operation ab. Ich soll mich zwischen Bestrahlung und Hormonbehandlung entscheiden. Mehrere Wochen lang jeden Werktag zur Bestrahlung zu fahren, ist für mich fast unmöglich. Die Nebenwirkungen einer Hormontherapie sind (auch) nicht von Pappe. Gibt es anhand meiner Angaben einen Rat, vielleicht aus ähnlicher Erfahrung?
Meine zweite Frage betrifft den Verlauf meiner PSA-Werte, der mir sehr suspekt ist: Zwischen 2018 und 2019 schwankte der Wert zwischen 7,90 und 16,89 µg/l. Weil der Urologe zunehmend ungehaltener auf meine Fragen reagierte, habe ich gewechselt. Der zweite Urologe verordnete mir zwei Medikamente: Tamsulosin 0,4 mg/Tag sowie Avodart (Dutascar) 0,5 mg/Tag („um den PSA-Wert runterzukriegen“). Weil ich aus mehrerlei Gründen vom Regen in die Traufe geraten war, habe ich nach nur zwei Sprechstunden nochmals gewechselt. Der dritte und vorerst letzte Urologe setzte das Avodart ab. Ende 11.2019 hatte ich noch 15,10 µg/l, einen Monat später 8,56 µg/l und einen weiteren Monat später, beim Absetzen des Avodart, 5,12 µg/l. Zwei Monate später waren es 5,81 µg/l und weitere zwei Monate später 15,60 µg/l. Noch mal zwei Monate später, im August 2020, wurde mein bisheriger Spitzenwert von 19,30 µg/l erreicht. Die Frage dazu: Ist es möglich, dass das Ende 01.2020 abgesetzte Avodart, wie der Urologe meint, meinen PSA-Wert noch 04.2020 auf 5,81 µg/l drückte und der dann erst wieder rasant in die Höhe schnellte? Oder gibt es eine andere Erklärung für den Verlauf?
Für jeden hilfreichen Rat bin ich sehr dankbar. Vielen Dank im Voraus und Gruß, Johannes
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