Ein "Neuer" stellt sich vor

[Nick S.]

Vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen.
Ich absolviere jetzt meine Termine (Pet/CT und OP) und melde mich dann natürlich wieder bei Euch mit dem Ergebnis.
Momentan möchte ich die ganze "Sache" einfach nur noch mal für ein paar Tage verdrängen, soweit es möglich ist.
Die Realität holt mich ganz sicher noch schnell genug ein.
Viele Grüße und bis bald....und bleibt Gesund.
Klaus

[MartinWK]

Bei einem Gleason 6 als erste Therapie Bicalutamid zu verschreiben, kann ich nicht nachvollziehen. Bei Patienten mit hohem Risiko versucht man jetzt mit sechs Monaten Leuprorelin und Apalutamid vor der OP die Rezidivwahrscheinlichkeit zu senken. In Vorstudien war das erfolgreich:...

Ich kann das nicht erkennen. Herausgekommen ist nur, dass es eventuell einige Patienten gibt, bei denen man bei hinreichender molekularbiologischer Analyse des Biopsiematerials einen Vorteil vermutet (und das bei deutlichen Nebenwirkungen). Ob das auf das Gesamtüberleben einen Einfluß hat - wer weiß es.

[Nick S.]

Update
Die PET/CT habe ich letzte Woche gemacht und gestern das Ergebnis mit dem Arzt besprochen.
Ausser in der Prostata haben sich keinerlei Anzeichen für weiteren Krebs im Körper ergeben.
Die Lymphknoten in der Prostata „leuchten“ ebenfalls nicht.
Das lässt hoffen.
Endlich ist diese Ungewissheit vorbei.
Es hört sich zwar jetzt blöd an, aber bei jedem kleinsten Schmerz im Körper dachte ich sofort an weiteren „Krebs“ und das man da doch schon bei der ersten Biopsie 2019 was hätte finden müssen.
Dann wäre vielleicht noch Zeit gewesen Schlimmeres zu verhindern.


Nun ja….noch ein paar Tage.
Nächste Woche um diese Zeit habe ich die OP hinter mir und dann soll es nur noch aufwärts gehen.
Was sind schon ein paar Tage OP Schmerz.
Die werde ich auch überstehen.
Ich hoffe der Operateur hat einen guten Tag, wenn ich unter seinem „Messer“ liege.
Ich sehe jetzt nach vorne und bereite mich auf mein „anderes“ Leben vor.
Ich habe schon so viel geschafft im Leben.
Das werde ich auch noch schaffen und mich von dieser „Krebs“ befreien.
Über den Verlauf der OP halte ich euch natürlich auf dem Laufenden.
Mal sehen wie das WLAN in der Uniklinik Düsseldorf ist.


Macht´s gut und gebt nicht auf.
Bleibt gesund.


Viele Grüße
Klaus

[Andyw204]

Hallo Klaus! Schön das die Untersuchung dir wieder sehr viel Kraft gibt. Du bist gut aufgestellt die Op zu meistern. Wünsche dir viel Glück nächste Woche. Glaub an dich und es wird gut gehen !Mit freundlichen Grüßen Andy

[Nick S.]

Update:
Gestern, am 03.03. wurde ich operiert.
Die Prostata wurde entfernt.
Um 7:30 Uhr wurde ich in den OP geschoben und um 14:30 Uhr wachte ich im Aufwachraum wieder auf.
Schmerzen habe ich so gut wie keine und schon heute laufe ich wieder rum. Gut, etwas wacklig zwar und mit Kathederbeutel, aber immerhin.
Hätte ich jetzt so nicht mit gerechnet.
Die Versorgung hier ist 1a und alle sind nett und freundlich.
Der Arzt ist mit dem Verlauf der OP zufrieden.
Die Nerven wurden geschont, die Ränder sind glatt und es sieht alles insgesamt sehr positiv aus.
Natürlich bekomme ich später noch einen schriftlichen Befundbericht. Da steht es dann etwas genauer drin.
Ich denke mal, dass ich am Montag entlassen werden kann.

Viele Grüße und bleibt gesund
Klaus

[Jörg Lp]

Klaus, das hört sich doch gut an.
Ich bin morgen vor 100 Tagen operiert worden und mir geht es sehr gut.
Tippe eher das du am Dienstag entlassen wirst.
Auf einen Tag kommt es nicht an.
Viel Erfolg dir weiterhin.
Jetzt bist du einen Riesenschritt gegangen.
Gruß Jörg

[Nick S.]

Hallo Jörg,
ja....an dem einen Tag soll es nicht scheitern.
Ich hoffe auch, dass mein Leben so "normal" wie möglich weiterlaufen wird.
Man wird sehen.
Ich möchte nach 100 Tagen auch sagen können, dass es mir sehr gut geht.
Viele Grüße und weiterhin alles Gute
Klaus

[Nick S.]

Update:
Heute morgen wurde die Dichtigkeit der Blase mit Kontrastmittel geprüft und anschließend der Blasenkatheder entfernt.
Die Blase ist dicht.
Nur ich noch nicht.
Es tropft, von mir unbemerkt, in die Windel.
Nach dem "Mittagsschläfchen" verspürte ich Harndrang und schaffte es rechtzeitig zur Toilette.
Trotzdem gingen anschließend wieder ein paar Tropfen in die Windel.
Mein Penis kommt mir "verkürzt" vor und der Hodensack geschwollen.
Ich kann "ganz normal" laufen und Schmerzen verspüre ich keine.
Der Schmerz insgesamt, vom OP Tag mal abgesehen, hielt sich meiner Empfindung nach erstaunlicherweise in Grenzen.
Es war eher mein Darm, der mir Schmerzen bzw. regelrechte Koliken bescherte.
Der erste Stuhlgang am Samstag (der letzte davor war am Montag) kam mir vor wie eine "Zwillingsgeburt".
Verzeiht den Vergleich. Ich weiß....Männer sind Weicheier ;-)
Aber auch der Schmerz ging dann vorbei und weiterer Stuhlgang seither ohne Probleme.
Ich hätte heute schon die Klinik verlassen können, bleibe aber noch bis morgen, da ich mich kenne.
Zu Hause hätte ich wieder nur überflüssige Dinge für den Job geregelt, die auch noch Zeit haben und eigentlich überhaupt nicht wichtig sind.
Und das habe ich mir ja vorgenommen für mein "neues Leben".
Mehr Zeit für mich!
Morgen kaufe ich mir dann ganz entspannt eine Großpackung Windeln und Einlagen und arbeite an meiner "undichten Stelle".
Das wird schon.....

Paßt gut auf euch auf und bleibt gesund.
Klaus

[Andyw204]

Klaus, das hört sich doch schon mal alles gut an . Wünsche Dir gute Besserung und einen weiteren guten Verlauf.Und denke immer daran was du dir vorgenommen hast wie du dein weiteres Leben gestalteten willst oder wolltest. Mit freundlichen Grüßen André

[Nick S.]

Danke @André ;-)

Letztes Update:
Wie versprochen, hier noch die Ergebnisse die ich heute in der Klinik erhielt.
So wie es aussieht, sieht es wohl gut aus.
Kein Anhalt für Malignität in: vesikale Absetzung und Harnröhrenabsetzung.
Lymphknoten: tumorfrei.
TNM Klassifikation in der (nun nicht mehr vorhandenen) Prostata: pT2c, pN0, (0/18), L0, V0, Pn1, R0.
(ISUP) Grad 3.

In der nächsten Woche wird dann erstmalig beim Urologen wieder der PSA Wert gemessen und dieser sollte sich im Bereich 0,0? befinden.
"Dicht" bin ich noch nicht. Daran werde ich jetzt ambulant arbeiten. Ich wollte keine Reha machen obwohl es verlockend gewesen wäre mich mal 2 Wochen verwöhnen zu lassen. ;-)
Insbesondere beim Husten, Aufstehen, Hinsetzen kommen ein paar Tropfen in die Einlage. Ich nehme aktuell Tena 2, die völlig ausreichend ist.
Dann habe ich noch ein "pelziges" Gefühl im rechten Oberschenkel. Das resultiert wohl aus einer Schädigung der Nerven bei der OP. Laut Aussage des Arztes sollte diese aber nach einiger Zeit verschwinden.
Es ist zwar ein komisches Gefühl wenn ich den Oberschenkel berühre, aber es behindert mich nicht beim Laufen etc.
Dann habe ich noch an den Innenschenkeln Reibungsschmerz beim Laufen. Das soll sich aber auch wieder legen. Ich creme die Stellen vorsorglich mit Salbe ein.
Mein Hodensack ist auch wieder abgeschwollen und hat fast wieder die "Normalgröße".
Mein Penis ist aber defintiv "verkürzt". Damit erübrigt sich zukünftig die Frage des Schneiders ob ich Links- oder Rechtsträger bin.
Inwieweit meine sexuelle Potenz vorhanden ist, kann ich derzeit wegen mangelnder Aktivitäten nicht sagen.
Ich kann in 4 bis 6 Wochen nach der OP wieder mit Sport anfangen und darauf freue ich mich schon.

Insgesamt bin ich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden und hoffe mal, dass die jetzt dauerhaft anstehenden PSA Messungen keinen Grund zur Sorge ergeben.

Paßt gut auf euch auf und bleibt gesund.
Euer Klaus