Hallo zusammen. Ich (50 Jahre alt) bin neu hier im Forum und möchte euch vor anstehender radikaler Prostatektomie um Rat fragen. Eine PK-Historie habe ich in meinem Profil angelegt.
Nach erstmals gemessenem PSA-Wert von 4,5 im April 2020, der innerhalb von drei Monaten bis auf knapp 7 anstieg, wurde im August 2020 eine Biopsie in der Martini Klinik in Hamburg durchgeführt.
Das Ergebnis war ein Adenokarzinom, Gleason 3+3=6 in fünf von 12 Stanzen. Mein Urologe und auch die Martini Klinik rieten mir zur zeitnahen Operation. Ich entschied mich allerdings vorerst für die active surveillance, auch wenn die Bedingungen laut Leitlinie nicht voll erfüllt waren. Der Tumor befindet sich hauptsächlich rechtsseitig, mit bis zu 8,3 mm Ausdehnung im Apex rechts, sowie Mitte rechts. Im Apex links wurde eine positive Stanze mit 1,2 mm Ausdehnung entdeckt. Demnach müsste es sich um ein pT2c handeln (war nicht in dem Bericht vermerkt).
Im September 2021 wurde ein biparametrisches MRT angefertigt, das den Befund bestätigte. Ein Kapselaustritt ist nicht wahrscheinlich. Keine vergrößerten Lymphknoten, PI-RADS 4.
Im November 2021 wurde eine Kontrollbiopsie mit 15 Stanzen durchgeführt. Fünf Stanzen waren positiv, Adenokarzinom. Zwei der Proben, Basis rechts medial und Mitte rechts medial, wiesen nun einen Gleason 3+4=7a auf. Ausdehnung ca. 6 mm. Gleason-4 Anteil:10%. Der PSA-Wert betrug nun 7,72. Kein perineurales und/oder extraprostatisches Wachstum. Es wurde allerdings ein B1-Knoten rechts ertastet. Zusätzlich wurden nun zwei high grade PIN an der Basis links entdeckt. Aktueller PSA-Wert am 27.1.2022, 8,72 ng/ml.
Das Prostatagesamtvolumen lag bei der ersten Biopsie bei 38 ccm. Bei der zweiten Biopsie bei nur 26 ccm und im MRT bei 29 ccm. Kann sich das Volumen derart verändern oder wurde bei der ersten Biopsie falsch gemessen?
Aufgrund des Progresses habe ich nun beschlossen, die active surveillance zu beenden. Am 23.2.2022 habe ich einen Termin in der Martini-Klinik Hamburg zur offenen, radikalen Prostatektomie vereinbart. Ich habe Angst, dass der Tumor voranschreitet und Metastasen bilden wird. Trotzdem bin ich unsicher.Mein Bauchgefühl sagt mir: bleibe bei der active surveillance, mein Verstand sagt: lass die Prostata entfernen. Wie ist eure Einschätzung? Wäre ein weiteres verfolgen der AS-Strategie ein großes Risiko? Ich habe Angst vor der OP und möglichen Folgen, was meine Unsicherheit vergrössert, die falsche Entscheidung zu treffen. Was mich auch verunsichert ist die mögliche Entnahme von Lymphknoten. Die Martini-Klinik schreibt, bei einem Gleason von 3+4 werden die an die Prostata angrenzenden Lymphknoten standardmässig entnommen. Soweit ich weiß, gibt es bisher keinen Beweis für den Nutzen einer Lymphadektomie in der mittleren Risikogruppe. Zumal mein Gleason 4-Anteil bei nur 10% liegt, würde ich eine Lymphadektomie lieber vermeiden. Kann ich der Entnahme vor der möglichen Operation widersprechen? Wie ist eure Einschätzung zu diesem Thema?
Viele Grüße, Jens
Nach erstmals gemessenem PSA-Wert von 4,5 im April 2020, der innerhalb von drei Monaten bis auf knapp 7 anstieg, wurde im August 2020 eine Biopsie in der Martini Klinik in Hamburg durchgeführt.
Das Ergebnis war ein Adenokarzinom, Gleason 3+3=6 in fünf von 12 Stanzen. Mein Urologe und auch die Martini Klinik rieten mir zur zeitnahen Operation. Ich entschied mich allerdings vorerst für die active surveillance, auch wenn die Bedingungen laut Leitlinie nicht voll erfüllt waren. Der Tumor befindet sich hauptsächlich rechtsseitig, mit bis zu 8,3 mm Ausdehnung im Apex rechts, sowie Mitte rechts. Im Apex links wurde eine positive Stanze mit 1,2 mm Ausdehnung entdeckt. Demnach müsste es sich um ein pT2c handeln (war nicht in dem Bericht vermerkt).
Im September 2021 wurde ein biparametrisches MRT angefertigt, das den Befund bestätigte. Ein Kapselaustritt ist nicht wahrscheinlich. Keine vergrößerten Lymphknoten, PI-RADS 4.
Im November 2021 wurde eine Kontrollbiopsie mit 15 Stanzen durchgeführt. Fünf Stanzen waren positiv, Adenokarzinom. Zwei der Proben, Basis rechts medial und Mitte rechts medial, wiesen nun einen Gleason 3+4=7a auf. Ausdehnung ca. 6 mm. Gleason-4 Anteil:10%. Der PSA-Wert betrug nun 7,72. Kein perineurales und/oder extraprostatisches Wachstum. Es wurde allerdings ein B1-Knoten rechts ertastet. Zusätzlich wurden nun zwei high grade PIN an der Basis links entdeckt. Aktueller PSA-Wert am 27.1.2022, 8,72 ng/ml.
Das Prostatagesamtvolumen lag bei der ersten Biopsie bei 38 ccm. Bei der zweiten Biopsie bei nur 26 ccm und im MRT bei 29 ccm. Kann sich das Volumen derart verändern oder wurde bei der ersten Biopsie falsch gemessen?
Aufgrund des Progresses habe ich nun beschlossen, die active surveillance zu beenden. Am 23.2.2022 habe ich einen Termin in der Martini-Klinik Hamburg zur offenen, radikalen Prostatektomie vereinbart. Ich habe Angst, dass der Tumor voranschreitet und Metastasen bilden wird. Trotzdem bin ich unsicher.Mein Bauchgefühl sagt mir: bleibe bei der active surveillance, mein Verstand sagt: lass die Prostata entfernen. Wie ist eure Einschätzung? Wäre ein weiteres verfolgen der AS-Strategie ein großes Risiko? Ich habe Angst vor der OP und möglichen Folgen, was meine Unsicherheit vergrössert, die falsche Entscheidung zu treffen. Was mich auch verunsichert ist die mögliche Entnahme von Lymphknoten. Die Martini-Klinik schreibt, bei einem Gleason von 3+4 werden die an die Prostata angrenzenden Lymphknoten standardmässig entnommen. Soweit ich weiß, gibt es bisher keinen Beweis für den Nutzen einer Lymphadektomie in der mittleren Risikogruppe. Zumal mein Gleason 4-Anteil bei nur 10% liegt, würde ich eine Lymphadektomie lieber vermeiden. Kann ich der Entnahme vor der möglichen Operation widersprechen? Wie ist eure Einschätzung zu diesem Thema?
Viele Grüße, Jens
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