Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Eingangs-PSA-Wert 679

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Hallo Silvia und Victor,

    hier noch ein paar Ergänzungen zu eurem letzten Post.
    „Für Notfälle stehe künftig auch in Bonn Actinium 225 bereit.“ Ich glaube nicht, dass es bereit steht, sondern dass es beschafft werden kann (derzeit schwer). Eine Ac225 Monotherapie kann ich angesichts der Nebenwirkungen auf die Speicheldrüsen auch nicht empfehlen, aber die von Barnold erwähnte Kombination mit Lu177 wäre wohl sehr sinnvoll.

    „Radium-223-Dichlorid (Xofigo)“ Die Nebenwirkungen sind bei weitem nicht so stark, wie der Stationsarzt schildert. Es wirkt gut gegen Knochenmetastasen, daher könntet ihr das nach der Lu177 Therapie anwenden, wenn Prof. Essler dies in Victors jetzigen Stadium bereit ist anzuwenden. Es senkt aber nicht den PSA Wert, was Patient und Arzt oft verwundert. Hier eine Präsentation zu Radium-223, die einen guten Überblick gibt. https://library.mirrorsmed.org/sessi...crpc-landscape

    „Siglec“ Das wird praktisch noch nicht angewandt. Näheres müsste Prof. Essler dazu erläutern. Dies könnte aber gegen den PSMA-negativen Tumor von Victor wirken. Ein ähnliches Konzept verfolgt die FAP-Therapie, die aber nicht so effectiv wie eine Lu177 Therapie ist. Hier ein Review über Siglecs: https://biomarkerres.biomedcentral.c...64-022-00369-1 . Die FAP-Therapie könnt ihr wohl bei Prof. Giesel in Düsseldorf bekommen.

    Beste Grüße

    Georg

    Kommentar


      An alle Helfer,

      herzlichen Dank für euere Hinweise. Die Zeit, um über späte Auswirkungen der ADT auch auf die Knochendichte nachzudenken,
      möchten wir gerne noch erlangen. Daher geht es uns derzeit vornehmlich darum, alle Faktoren, die für den schnellen und
      starken PSA-Anstieg verantwortlich sein können, möglichst günstig zu gestalten.

      Mit einer etwaigen Zugabe von Estradiol wollten wir daher den Testosteronwert weiter absenken, um einen diesbezüglich noch
      möglichen Zusammenhang zu beeinflussen. Ehemals wurde dies auch ohne die heutigen „Spritzen“ u.a. allein mittels weiblicher
      Hormone geleistet, allerdings auch damals nicht zuverlässig bis in einen Testosteron-Tiefbereich < 0,2 ng/ml.

      Im Dezember lag der Estradiol-Wert Victors bei 12,5 pg/ml und hätte damit noch erheblichen Raum zur Ergänzung.
      Kardiologische Risiken halten wir bei einer nur kurzzeitigen Gabe über die Haut zur etwaigen Feststellung eines Effekts auf das
      Testosteron für kalkulierbar. Bei einem weiteren Einsatz würden wir entsprechend dem Hinweis von Franz zuvor den Kardiologen
      zu Rate ziehen.

      Die Erfahrung von Hans-Georg könnte allerdings bezeichnend sein und dagegen sprechen, dass eine Kombination von Estradiol
      mit Trenantone oder anderen GnRH-Agonisten überhaupt einen synergetischen Effekt auf die Testosteron-Absenkung haben kann.

      Hinsichtlich „Siglec in Verbindung mit einer RLT“ wollte oder konnte der Stationsarzt keine weiteren Informationen geben.
      Selbst unsere Notizen auch nur zum Stichwort hätte er wohl gerne unterbunden (2x: „Das brauchen Sie sich nicht zu notieren“),
      korrigierte nur zur richtigen Schreibweise und meinte dann, dass wir dazu ohnehin keine aussagekräftigen Informationen erlangen
      könnten. Es handele sich in Bonn um ein spezielles Forschungsprojekt zur Erweiterung der Lutetium-Behandlung mittels anderer
      Transportwege, die keine PSMA-Affinität der TZ erfordere.
      Bei der Nachbesprechung zum 6. Zyklus möchten wir daher von Prof. Essler gerne näheres erfahren.

      Die Nähe zu einer FAP (Fibroblastenaktivierungsprotein) -Therapie kann über die in nahezu allen Bereichen auftauchenden
      Resistenzen und Mutationen erkennbar werden.

      In Verbindung mit einer RLT scheinen die Forscher an der Uniklinik Essen auch hinsichtlich des PCa tätig.
      Dort wird indessen nicht Lutetium 177, sondern Yttrium 90-markiertes FAPI-46 verwendet.
      In Würzburg sollen durch eine Behandlung mit dem Radionuklid Yttrium 90-CXCR4 bei mehreren Patienten schon
      vielversprechende Ergebnisse erzielt worden sein.
      Vorab fragen wir uns allerdings, ob und gegebenenfalls wann die vorherige PSMA-Affinität der TZ mit einem über 90%igen
      Ansprechen so plötzlich abhanden gekommen sein könnte.
      Bis nach dem 4. Zyklus sank schließlich auch der PSA-Wert auf 2,65 ng/ml.
      Unseres Erachtens spricht diese Entwicklung eher für eine neue Metastase. Aufschluss geben wird wohl erst die spätere
      PSMA/PET/CT, die über den Feiertag vorhersehbar nicht mehr vor dem 6. Zyklus organisiert werden konnte.

      Gut, dass Georg unsere etwaigen Fehlerwartungen einer Radium-223-Dichlorid-(Xofigo)-Behandlung hinsichtlich
      deren PSA unabhängigen Wirkweise schon im Vorfeld korrigiert hat. Das bewahrt uns gegebenenfalls vor Enttäuschungen.

      Die Werte zur Hämatologie, die am Donnerstag von der Uni auch zur Lutetium-Dosierung bestimmt wurden, geben leider
      keinen Grund zur Entwarnung. Sie liegen weiterhin im bekannten Tiefbereich. Neben den Erythrozyten gehen nun
      allerdings auch die Thrombozyten schon vor dem nächsten Zyklus in den Keller.
      Die Knochenmarkinsuffizienz infolge der eingewachsenen Knochenmetastasen scheint zuzunehmen.

      Liebe Grüße
      Victor und Silvia
      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

      Kommentar


        Liebe Silvia, lieber Victor,

        ich kann leider nicht viel beitragen, möchte aber noch einmal auf LowRoad sein Posting hinweisen.
        Da ich fast alles von Andi lese, war mir dieser Arzt mit seinen Ansichten bereits bekannt.
        Er hat noch sehr viele andere Gedankenspiele. Es lohnt sich da mal in google zu stöbern, ohne gleich das Buch zu kaufen.

        In der Hauptsache möchte ich Euch aber nur alles erdenkliche Gute wünschen!

        Gruss
        hartmut

        Zitat LowRoad:
        Ihr bräuchtet Support, etwa von Oliver Sartor oder Mark Scholz
        MARK SCHOLZ, MD – Prostate Specialists

        (Übersetzt von google.de)

        Für viele Männer scheint eine Operation die beste Option zu sein: „Eine schnelle Operation und das Problem ist weg.“ Während dieses Denken auf andere Aspekte des Lebens zutreffen kann, wie das Entfernen der braunen Teile einer Banane, bevor Sie sie essen, oder das Abschneiden der abgestorbenen Blätter von den Pflanzen in Ihrem Garten, funktioniert es bei Prostatakrebs nicht.
        Prostatakrebs ist, wie alle Krebsarten, gefährlich, wenn er sich ausbreitet. Möglicherweise wurde Ihnen gesagt, dass Ihr Krebs auf die Prostata beschränkt ist. Sie denken also wahrscheinlich: „Ich sollte aufhören, meine Zeit zu verschwenden und mit der Operation fortfahren!“ Aber es gibt ein großes Problem … die Eindämmung eines Krebses kann nur vermutet werden.
        Haben Sie von mikroskopisch kleinen Metastasen gehört? Mikroskopische Metastasen oder Micromets sind auf bildgebenden Scans unsichtbar und durch Biopsie nicht nachweisbar. Sie sind genauso gefährlich wie sichtbare Metastasen, weil sie wachsen und sich ausbreiten können. Deshalb ist die Inszenierung so entscheidend. Das Prostatakrebs-Staging bietet die genaueste Methode, um vorherzusagen, ob Micromets vorhanden sind. Das Vorhandensein oder Fehlen von Mikrometern bestimmt, wie aggressiv der Krebs behandelt wird. Um Ihre Bühne und bühnenspezifische Informationen zu finden, nehmen Sie am Quiz auf keytopc.com teil
        Die Patienten vergessen, dass Chirurgen nichts anvisieren oder entfernen können, was sie nicht sehen können. Nicht nur, dass eine Operation Mikromets nicht heilen kann; es kann auch nicht den gesamten Krebs in der Drüse ausrotten. Die Rate der positiven Ränder (Krebs, der nach der Operation zurückbleibt) liegt je nach Stadium des Krebses zwischen 10 % und 50 %. Das Problem bei der Operation besteht darin, dass sich die Prostata in der Nähe vieler zerbrechlicher Körpersysteme befindet. Urologen sind nicht in der Lage, einen großen Rand um die Drüse herum zu schneiden (wie sie es bei anderen Krebsarten tun). Aus diesem Grund ist nach einer Operation häufig eine Bestrahlung erforderlich.
        Micromets breiten sich häufig auf die Beckenknoten aus, die Chirurgen während der Operation entfernen möchten. Doch selbst die aggressivsten Chirurgen entfernen in der Regel nur etwa zwanzig der über hundert Knoten im Becken. Im Gegensatz zur Operation unterscheidet die Kombination aus Bestrahlung und Hormontherapie nicht zwischen sichtbaren und Mikrometastasen. Das bedeutet, dass der Krebs in der Prostata sowie allen Lymphknoten eine bessere Chance hat, ausgerottet zu werden.
        Wenn eine radikale Prostatektomie eine einfache Operation war, wie zum Beispiel eine Appendektomie, könnte eine anfängliche Operation, gefolgt von einer anschließenden Bestrahlung zum „Aufwischen“, sinnvoll sein. Das Problem ist, dass eine Operation an der Prostata eher einer Gehirnoperation gleicht – zu wenige Männer kommen völlig unbeschadet davon. Sie enden mit irreversibler Inkontinenz und Impotenz, während sie eine Rettungsbestrahlung benötigen, um das aufzuwischen, was die Operation hinterlassen hat.
        Fünf Fakten, die Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie sich für eine Operation entscheiden:
        Wenn Mikrometer vorhanden sind, ist eine Operation wie das Schließen des Scheunentors, nachdem das Pferd gegangen ist.
        Wenn eine Operation fehlschlägt, müssen Männer zwei Behandlungen statt einer über sich ergehen lassen (Operation plus Bestrahlung)
        Hormontherapie plus Bestrahlung bietet eindeutig höhere Heilungsraten bei weniger Nebenwirkungen.
        Die Wahrscheinlichkeit von Mikrometern kann mit einer genauen Stadieneinteilung vorhergesagt werden. Nehmen Sie am Staging-Quiz auf keytopc.com teil , um Ihr Unterstadium und Ihre Behandlungsoptionen zu erfahren.
        Nebenwirkungen einer Operation sind irreversibel. Behalten Sie Ihre Prostata, bis Sie alle Optionen erkundet haben.


        Ouelle: MARK SCHOLZ, MD & LIZ GRÄBER
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

        Kommentar


          Hallo Sivia und Victor,

          Auslöser eurer Überlegungen ist ja der angestiegene PSA Wert. Dieser muss nicht durch eine neue Metastase verursacht werden. Es sind ja noch eine Menge Tumorzellen in der Prostata vorhanden. Wenn davon die resistenten Zellen wachsen, ergibt dies einen PSA Anstieg. Außerdem gibt es oft sowohl PSMA-positive wie auch (meist deutlich weniger) PSMA-negative Tumorzellen. Diese wachsen auch während einer Lutetium-Therapie. PSMA-negativen Tumor kann man mit einem FDG-PET-CT erkennen, das erst bei höheren PSA Werten erfolgreich ist. Ihr müsst Prof. Essler fragen, ob dies für Victor in Frage kommt.

          Yttrium 90 wurde vor Lutetium eingesetzt. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, darauf umzusteigen. Der Ligand würde auch an PSMA-positive Tumorzellen binden, nur mit einem anderen Wirkstoff.

          Mit Siglec bzw. sialic acid/Sialinsäure hat der Arzt zu sehr in die Zukunft gegriffen. Es gibt einen DFG-Forschungsbereich FOR 2953, der sich damit befasst und an dem auch die Uniklinik Bonn beteiligt ist. https://www.for2953-sia.de/ Allerdings stehen dabei derzeit andere Tumore als Prostatakrebs im Vordergrund. https://febs.onlinelibrary.wiley.com...111/febs.15647
          Beim Prostatakrebs hat man ja mit der Lutetium-Therapie bereits eine entsprechende Therapiemöglichkeit. Auch FAP soll ja vor allem bei anderen Krebsarten zum Einsatz kommen.

          Beste Grüße

          Georg

          Kommentar


            Hallo Silvia und Victor,

            ich habe gerade einen Vortrag von Dr. Denmeade über die Bipolar Androgen Therapy (BAT) gehört. Es ist wohl geeignet, resistente Patienten wieder hormonsensitiver zu machen. Xtandi wirkt nach BAT offenbar deutlich besser. BAT gehört wohl noch in den experimentellen Bereich, aber ich sehe keine größeren Gefahren dabei. Hier ein aktueller Artikel dazu und eine Einführung für Patienten:

            https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/pros.24328
            https://www.martini-klinik.de/fileadmin/dateien/04-pdfs/pom-literatur-des-monats/2021/prostata-pom-review-202108-isbarn.pdf

            Prof. Ezziddin macht nach der Lutetium Therapie eine Maintenance Therapie mit Xtandi. Vor Xtandi könnte man eine BAT einsetzen. Mir ist aber leider kein Arzt bekannt, der dies in Deutschland anbietet.

            Georg

            Kommentar


              Lieber Hartmut,

              hab vielen Dank für deinen Beitrag, dessen gute Wünsche uns wohltun. Mit der Stellungnahme von Scholz hast du unsere Sammlung
              interessanter Artikel von Koryphäen zum PCa und dessen Behandlung wunderbar ergänzt. Der Auffassung von Mark Scholz können
              wir nur zustimmen. Diese belegt auch, weshalb wir der Einordnung eines PCa als oligometastisiert mit der Folge einer vornehmlich
              lokalen Behandlung wenig abgewinnen können.

              „ … Die Patienten vergessen, dass Chirurgen nichts anvisieren oder entfernen können, was sie nicht sehen können.
              Nicht nur, dass eine Operation Mikromets nicht heilen kann; es kann auch nicht den gesamten Krebs in der Drüse ausrotten …“.

              Nicht nachvollziehbar erscheint, weshalb dann ausgerechnet die Sichtbarkeit von 3-5 Metastasen in zumeist wenig aussagekräftiger
              konventioneller Bildqualität etwas ändern könnte. Wenn Metastasen bereits an bis zu 5 Stellen außerhalb der Prostata sichtbar
              geworden sind, werden diese vielfach vorliegen, einfach noch zu klein, um in der angewandten Bildgebung zu erscheinen.
              Solche Mikrometastasen sollten für den Verlauf der Erkrankung nicht unberücksichtigt bleiben und schon früh auch systemisch
              angegangen werden.


              Lieber Georg,

              danke für deine Überlegungen, die uns zur Einschätzung verbleibender Möglichkeiten weiterhelfen.

              Auch uns erscheint mit den RLT kombinierten Siglecs derzeit noch ein Griff nach den Sternen in Rede zu stehen.

              Daher möchten wir zunächst gerne verstehen, worum es bei dem Zusammenhang von Siglecs und RLT
              (egal, ob nun mittels Lutetium, Yttrium oder sonstige) geht, um sinnvoll entscheiden zu können, ob und welche
              greifbaren Vorteile ein solcher Versuch für Victor haben könnte. Allein für ein gefördertes Forschungsprojekt
              ehrgeiziger Doktoranden herzuhalten und dazu mit einer nur geringen Hoffnung auf Besserung zu spielen, erscheint uns zu wenig.

              Deine wohlgemeinten Erklärungen zum PSA-Anstieg tragen wir vom Ansatzpunkt. Wären die PSA-Werte entsprechend ihrem
              vorherigen Rücklauf nun nach und nach über Wochen langsam gestiegen, wäre das Bild rund.

              Nur, können die von dir benannten Entwicklungen auch den schlagartigen, starken Anstieg innerhalb weniger Tage verursachen?
              Was konkret hat dann mit einem Mal einen solch rasanten Anstieg mit einer VZ von nur 7-11 Tagen verursacht?
              Wie kann dieses Geschehen schnell und effektiv gestoppt werden?
              Bietet dazu eine Standardbehandlung mit Docetaxel und anderen Taxanen -gegebenenfalls in reduzierter Dosis- ungeachtet der
              Risiken zur Blutbildung noch eine größere Aussicht auf Erfolg in dieser offenbar nun sehr teilungsfreudigen Phase?

              Etwas mehr Zeit wäre schön, um zumindest das Ergebnis zur BRCA 1 / 2 Untersuchung zum etwaigen alternativen Einsatz des
              gleichermaßen riskanten Olaparib abwarten zu können.

              Rennt uns die Zeit davon, möchten wir die Hormontherapie falls notwendig zunächst auf Abirateron/Dexamethason umstellen,
              so dass wir später gegebenenfalls noch eine BAT einschieben können, um dann auf Enzalutamid auszuweichen.

              Denn in der TRANSFORMER-Studie wechselten zum Zeitpunkt der Progression 47 (49 %) Patienten unter Enzalutamid zu BAT
              und 36 (33,7 %) wechselten von BAT zu Enzalutamid. Bemerkenswerterweise betrug die PSA50-Reaktion bei Patienten, die
              Enzalutamid nach BAT erhielten, 77,8 % im Vergleich zu 25,5 % bei Patienten, die Enzalutamid unmittelbar nach Abirateron
              erhielten. OR bei den Enzalutamid-Post-BAT-Patienten betrug 28,6 % im Vergleich zu nur 4,2 % bei Enzalutamid, das unmittelbar
              nach Abirateron verabreicht wurde. Die Zeit bis zur PSA-Progression war ebenfalls deutlich verbessert und erhöhte sich fast um
              das Dreifache von 3,8 nach Abirateron auf 10,9 Monate nach BAT. Das Gesamtüberleben für Patienten, die BAT und dann
              Enzalutamid erhielten, betrug 37,1 Monate, verglichen mit nur 28,6 Monaten für Patienten, die nur Enzalutamid erhielten
              (HR 0,52, p = 0,031).

              Die Hintergründe und Wirkweisen zur BAT überzeugen uns weiterhin.
              Neben dem Problem, in Deutschland einen Behandler zu finden, sehen wir die im gesamten Skelett befindlichen Knochenmetasen
              als hinderlich. Da wird selbst in den USA wegen der Gefahr auftretender Kompressionen durch die hohen Testosteronspitzen häufig
              abgewunken. Bisherige Studien zur Bewertung von Testosteron bei Männern mit symptomatischem PCa zeigten das Potenzial für
              eine signifikante Verschlechterung der Schmerzen. Allein, wenn die Knochenmetastasen asymptomatisch bleiben, sehen wir die
              Chance, einen Behandler im Rahmen eines individuellen Heilversuchs zu überzeugen.
              Es müsste ein gesprächsbereiter, gegenüber BAT aufgeschlossener Arzt sein. Hast du eine Idee, wer da in Betracht kommen könnte?

              Eine Studie in Europa scheint es nicht zu geben.

              Im ersten von dir verlinkten Abstrakt Denmeades heißt es zu den Risiken und Ausschlussgründen:

              „ … Auf dieser Grundlage sind wir für alle BAT-Studien auf asymptomatische Patienten ohne Knochenschmerzen aufgrund von
              PCa und ohne besorgniserregende Läsionen (d. h. bevorstehende Rückenmarkskompression und Knochenbruch), die im Falle
              eines Tumors schwere Symptome verursachen könnten, beschränkt …

              … BAT wird derzeit auch nicht zur Anwendung bei Patienten mit PCa-Knochenschmerzen empfohlen, da bei diesen Patienten das
              Risiko einer signifikanten Verschlechterung der Schmerzen nach einer Testosteroninjektion besteht. Bei den wenigen Patienten,
              bei denen in klinischen BAT-Studien Schmerzschübe auftraten, haben wir beobachtet, dass die Schübe normalerweise innerhalb
              von 12–48 Stunden nach der Testosteroninjektion auftreten. Schmerzen können mit entzündungshemmenden Medikamenten
              behandelt werden, können aber so stark sein, dass Betäubungsmittel erforderlich sind. Es löst sich normalerweise nach ~ 1 Woche
              nach der BAT auf, wenn der Testosteronspiegel zu sinken beginnt. Bei Patienten, die bei der ersten BAT-Dosis einen Schmerzschub
              entwickeln, der am Ende eines 28-Tage-Zyklus abklingt, kann erwogen werden, BAT für einen zweiten Zyklus fortzusetzen.
              Wir haben eine Schmerzverbesserung oder -beseitigung beobachtet, die bei nachfolgenden BAT-Zyklen nicht wiederkehrte.
              Bei Patienten, die am Ende des ersten 28-Tage-Zyklus weiterhin Schmerzen haben, sollte BAT abgesetzt werden …“.

              Vorübergehende Schmerzschübe auch erheblicher Art möchte Victor gegebenenfalls hinnehmen, bzw. durch Betäubungsmittel
              abfangen.

              Unsere Hoffnung konzentriert sich in den nächsten Tagen erst einmal auf den folgenden 6. Lutetium-Zyklus.
              Vieles spricht dafür, dass zumindest auch noch eine reiche Anzahl PSMA-exprimierender TZ vorhanden sind, die so getroffen
              werden können. Die PSMA-PET-Bildgebung lieferte bis vor einigen Wochen weiterhin gute Einschätzungen zur möglichen
              Bioverteilung des Lutetiums. Aufgrund der bislang hohen Expression von PSMA auf der Oberfläche der Prostatakrebszellen,
              die gemäß dem letzten Verteilungsszintigramm auch bei etwaiger Androgenunabhängigkeit noch korreliert, reichert sich das
              Lutetium 177 schnell vornehmlich in den Prostatakrebsläsionen an.

              Allerdings mag nun auch die Gefahr steigen, dass es weit weniger PSMA-exprimierende TZ gibt, welche das Lutetium auf
              diesem Weg noch treffen kann. Wenn es weniger PSMA-Ziele gibt, wird die allgemeine Toxizität des Lutetiums für gesunde
              Zellen zunehmen. Eine verstärkte Ansammlung des PSMA-Liganden wird dann -anders als bisher- auch in nicht-tumorösen
              normalen Geweben wie Leber, Milz, Nieren und Speicheldrüsen beobachtet werden können.

              Die bisherige ADT+ läuft zunächst unverändert weiter.

              Spätestens mit der nächsten Bildgebung im zeitlichen Abstand zum 6. Zyklus sollten wir dann mehr wissen und entscheiden,
              wie es weitergehen kann.

              Liebe Grüße
              Victor und Silvia
              https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

              Kommentar


                P.S.:

                Wir haben entdeckt, dass nun im Vitus-Center von Prof. Stehling auch die BAT wie folgt angeboten wird:

                „ … Die bipolare Androgentherapie.
                Hochdosiertes männliches Sexualhormon kann Prostatakrebszellen abtöten, wenn eine
                Androgenentzugstherapie fehlgeschlagen ist. Es kann zudem dafür sorgen, dass sich
                Männer wieder wie Männer fühlen.
                Im Vitus Prostata Center in Offenbach erhalten geeignete Patienten jetzt die von der
                Johns Hopkins Universität entwickelte bipolare Androgentherapie …“.
                https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

                Kommentar


                  Dr. Denmeade setzt 400 mg Testosteron Cypionat Depot alle vier Wochen ein. Also 2 x 200mg. https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03554317 oder https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02090114 Dies wird ansonsten offenbar vor allem für Bodybuilding verwendet. Eine Spritze kostet etwa 50 Euro.

                  Kommentar


                    Bei den umfangreichen Knochenmetastasen von Victor sollte man die Therapie mit Dexamethason kombinieren um Knochenschmerzen beim Testosteron-Flare zu vermeiden. Dies erwähnte Dr. Denmeade in seinem Vortrag.

                    Kommentar


                      Wenn sich aber der Anstieg des PSAs unter Abirateron/Dexamethason fortsetzt, wäre Victor zumindest im Rahmen von Studien kein Kandidat für eine BAT, weil eine vorangegangene RLT die Auswertung erschwert. Ich schreibe das jetzt nicht gern, aber es gibt insgesamt nur wenig Erfahrungen zu Therapien, welche nach einer RLT ein unkontrolliertes Wachstum stoppen, außer vielleicht zusätzliche RLTs mit erheblich schwereren Nebenwirkungen, wie bei Actinium 225. Jedenfalls kann man die Möglichkeit spezieller Mutationen, die vorwiegend nach Strahlentherapien auftreten, welche Tumoren nur teilweise beseitigen, nicht ausschließen. Hierzu das Profil von Konrad/Hvielemi, mit wiederholten rasanten Anstiegen, aber eben auch einer mehrjährigen Überlebenszeit.

                      Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs


                      Sollte eine Umstellung der ADT keine Besserung bewirken, bliebe abzuwägen, ob Risiken und Nutzen einer klassischen Chemo jene einer fortgesetzten RLT mit Actinium 225 überwiegen.
                      Nur der Wechsel ist bestaendig.

                      Kommentar


                        Karl,

                        ich kenne keine Studie zu BAT, die in Deutschland durchgeführt wird. BAT könnte nur im Rahmen eines Heilversuchs angewendet werden. Diese Testosteronspritzen sind ja in Deutschland zugelassen und werden bei Testosteronmangel eingesetzt.
                        Von einer fortgesetzten RLT mit Ac225 würde ich auf Grund der Nebenwirkungen dringend abraten. Eine Tandem-Therapie wird besser vertragen und wirkt auch gut.

                        Georg

                        Kommentar


                          Lieber Victor, liebe Silvia,


                          mir ist bewusst das Eure Therapieoptionen sehr begrenzt sind. Fürchte und denke aber das Victor kein Kandidat für eine BAT ist.


                          Siehe:
                          BAT vs. Enzalutamid bei asymptomatischem mCRPCa nach Progress unter Abirateron
                          https://www.martini-klinik.de/filead...108-isbarn.pdf

                          Zitat:
                          "Dennoch ist es natürlich ein Unterschied, ob im Vorfeld das PCa kurativ behandelt wurde und somit kein (malignes) Prostatagewebe mehr vorhanden ist, welches durch exogenes Testosteron stimuliert werden könnte, oder ob ein metastasiertes progredientes kastrationsresistentes Stadium der Erkrankung vorliegt."



                          Die zugrundliegende TRANSFORMER-Studie sagt auch nichts über den Metastasierungsumfang der 222 Teilnehmer aus (zumindest habe ich nichts darüber gefunden)
                          Testosterone Revival Abolishes Negative Symptoms, Fosters Objective Response and Modulates Enzalutamide Resistance (Transformer)

                          Übersetzt:
                          TRANSFORMER: Eine randomisierte Phase-II-Studie zum Vergleich einer bipolaren Androgentherapie mit Enzalutamid bei asymptomatischen Männern mit kastrationsresistentem metastasiertem Prostatakrebs

                          ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02286921


                          Ein Gespräch mit Prof. Stehling von Vitus-Center der die Chancen und Risiken einer evtl. möglichen BAT viel besser bewerten kann, halte ich aber trotzdem für sinnvoll.



                          Leider habe ich aber keine echte Therapiealternative, außer mehr oder weniger reinen Palliativkonzepten (Einsatz von Dexamethason, Einsatz von Knochenstabilisierenden Therapien)


                          Siehe auch:

                          02.02.2022
                          SpringerLink
                          mCRPC: Überlebensvorteil durch Knochenschutz?
                          https://link.springer.com/article/10...015-021-3779-6



                          Hoffe und wünsche das Euer Tumorboard eine brauchbare Alternative für Euch hat.


                          Liebe Grüße
                          und ich wünsche Euch alles Glück dieser Welt
                          TAO

                          Kommentar


                            Zitat von Dark TAO Beitrag anzeigen
                            ...Die zugrundliegende TRANSFORMER-Studie sagt auch nichts über den Metastasierungsumfang der 222 Teilnehmer aus (zumindest habe ich nichts darüber gefunden)
                            Testosterone Revival Abolishes Negative Symptoms, Fosters Objective Response and Modulates Enzalutamide Resistance (Transformer)....
                            Hallo TAO,

                            Daten zu Metastasenzahl, PSA …. in Table 1:
                            https://ascophttps://ascopubs.org/doi/figure/10.1200/JCO.20.02759ubs.org/doi/figure/10.1200/JCO.20.02759

                            Was auffällt ist der hohe Anteil von Patienten mit viszeralen Metastasen (55%/61%) in den beiden Armen.

                            Franz
                            https://myprostate.eu/?req=user&id=889

                            Kommentar


                              Zitat von Optimist1954 Beitrag anzeigen
                              Daten zu Metastasenzahl, PSA …. in Table 1:
                              https://ascophttps://ascopubs.org/doi/figure/10.1200/JCO.20.02759ubs.org/doi/figure/10.1200/JCO.20.02759

                              Was auffällt ist der hohe Anteil von Patienten mit viszeralen Metastasen (55%/61%) in den beiden Armen.

                              Danke Franz,

                              für die Daten, die habe ich gesucht.

                              Ein überraschend großer Anteil von Patienten mit viszeralen Metastasen (55%/61%) in beiden Armen.
                              Aber nur eine Gesamtzahl von 2 Metastasen in Median (Bereich 1/10 bzw. 1/8).

                              Ein recht eigenartiges Patientenkollektiv: viszeralen Metastasen (55%/61%) aber nur 2 Metastasen in Median.
                              Denke daher, das die Studie nicht auf Victor zutrifft.

                              Aber das PET/CT steht ja noch aus.

                              TAO

                              Kommentar


                                An alle Helfer und Interessierten,

                                der heftige PSA-Anstieg bleibt. Das PSA ist nun angestiegen von zuletzt 27,0 ng/ml am 24.4.2023 auf 50,7 ng/ml am 2.5.2023. Dies bedeutet eine Verdopplungszeit
                                von etwa 8,8 Tagen. Die bisherigen Verdopplungszeiten zwischen 7 und 11 Tagen scheinen damit keine bedauerlichen Ausreißer, sondern bezeichnend für die Situation.
                                Doch bezeichnend konkret für was?
                                Liegt ein Versagen der Lutetium-Therapie, ein Versagen der Hormontherapie oder gleich beides vor?
                                Was hat die Umkehr so plötzlich, so schnell verursacht?
                                Was füttert derzeit die TZ bei deren Teilungswut?
                                Wo kann sinnvoll angesetzt werden, wenn (noch) keine Bildgebung Auskunft gibt?

                                Gleichzeitig extrem gestiegen ist auch das LDH, vergleichsweise moderat noch die AP. Dazu durften wir andere Extremwerte kennenlernen.
                                Shows the most important user data such as personal data, initial diagnosis, postoperative pthological data, prostate volume as well as the choosen prostate cancer treatment and drugs


                                Wir spüren nun in eine extreme Drucksituation zum Handeln. Flucht -wohin auch immer- scheidet aus. Victor kann indessen eine weitere Therapie nur dann
                                verantwortlich beginnen, wenn er zumindest im Ansatz an deren Erfolg glaubt. Das ist so oder so nicht der Fall. Es bestehen zu viele offene Fragen. Die nicht einschätzbaren
                                Risiken zum etwaigen Tausch von Pest (PCa) gegen Cholera (akute Leukämie) sind offen. Welches von beidem mag unangenehmer enden? Egal, wie wir uns entscheiden,
                                erst die Zukunft wird zeigen, ob es richtig oder falsch war. Nun einfach Testosteron für 50,00 Euro zu kaufen und verabreichen, kann und wird nicht die Lösung sein, selbst
                                wenn dies nun vermutlich keinen größeren Schaden mehr anrichten könnte.
                                Andi, was sagt deine Glaskugel?

                                Die Organisation und Kommunikation an der Uniklinik gestalteten sich leider weiterhin problematisch. Statt der geplanten Metastasen-Biopsie wurde gestern
                                -vermutlich auf Veranlassung des Urologen- eine neuerliche Beckenkamm-Biopsie gemacht, obwohl zuvor keinerlei Aufklärung erfolgt war und der durchführende Arzt sich
                                daher an einem Eingriff jeglicher Art gehindert sah und einen solchen mangels ausreichenden Aufklärungs-Vorlaufs verschieben wollte. Ein nun datumsloser
                                Aufklärungsvordruck brachte Abhilfe. Eine von Victor vorgeschlagene Rückdatierung ging ihm zu weit. Das falsche Legen eines Zuganges in die Arterie statt Vene zur
                                Verabreichung des Lutetiums fällt da schon nicht mehr ins Gewicht und konnte heute beseitigt werden, als die Verabreichung des Lutetiums nicht funktionieren wollte und
                                bei Victor nur rasendes Brennen auslöste. Blau gefärbte Arme nach erfolglosen Versuchen sind uns vertraut. Aber nun durfte Victor hören, es läge nicht etwa an
                                Unzulänglichkeiten des Behandlers, sondern an seiner außergewöhnlichen Anatomie.

                                Der Handlungsdruck steigt nahezu stündlich und gleichwohl soll das Ergebnis des heute Mittag verabreichten 6. Lutetium-Zyklus, welches regelhaft erst nach einer
                                wochenlangen Wirkzeit mit PSMA/PET/CT kontrolliert wird, abgewartet werden. Gleiches zur Biopsie, deren Auswertung mit ebenfalls ungewissem Ausgang Wochen dauert.
                                Wenn es weiter schlecht läuft, enden wir dort, wo wir im letzten Jahr begonnen haben beziehungsweise noch weit darüber hinaus.

                                Das möchten wir nicht tatenlos hinnehmen.
                                Also blinder Aktivismus, auf ein zeitnahes PSMA/PET/CT drängen und einstweilen zumindest schon eine Umstellung von Apalutamid auf Abirateron/Dexamethason vornehmen?

                                Zu Letzterem meinen die Leitlinien in ihren Hinweisen zu 7.38:

                                „ … Patienten mit Z. n. (Zustand nach) … intensivierter Hormontherapie mit Abirateron (+ Prednison oder Prednisolon) oder Apalutamid
                                (ggf. noch Enza in Abhängigkeit des Zulassungsstatus) stellen in diesem Zusammenhang eine Gruppe dar, für die formal keine Datenlage im Rahmen von Studien existiert,
                                da dieser Therapieansatz zum Zeitpunkt der Rekrutierung dieser Studien noch nicht existierte. Dennoch wird hier ein Analogieschluss von der Leitliniengruppe favorisiert …“:

                                Unter Bezugnahme auf den Inhalt der Spartan-Studie heißt es insoweit in der Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V zu Apalutamid:

                                „ … Die Behandlung mit Studienmedikation wurde bis zur dokumentierten radiografischen Progression (Entwicklung von Fernmetastasen), Rücknahme der
                                Einverständniserklärung oder inakzeptablen Toxizität fortgesetzt. Die Art der Folgetherapie nach Behandlungsende war nicht eingeschränkt. Die Wahl der Folgetherapie
                                erfolgte verblindet. Im Rahmen der Studie wurde jedoch den Patienten explizit angeboten, als nachfolgende systemische Therapieoption Abirateron zu erhalten, sofern
                                Abirateron nach Einschätzung der Ärztin oder des Arztes für den jeweiligen Patienten die geeignete Therapieoption war und Abirateron (zusammen mit Prednison oder
                                Prednisolon) im jeweiligen Land die zugelassene Therapieoption für das metastasierte kastrationsresistente Prostatakarzinom darstellt …“.

                                Dies setzt sich schließlich in der Titan-Studie fort, zu der es heißt:

                                „ … Von 138 mit Apalutamid und 261 mit Placebo behandelten Patienten, die am Leben waren und wegen fortschreitender Erkrankung abgesetzt wurden, erhielten
                                54,3 % bzw. 57,9 % eine erste nachfolgende lebensverlängernde Therapie, am häufigsten Docetaxel und Abirateronacetat plus Prednison …“.

                                und entspricht letztlich der Bewertung des colloquiums_urologie zur Zweitlinientherapie, wonach

                                „ … Alternativ zur Chemotherapie existieren mit der gut verträglichen oralen Therapie mit den Substanzen Abiraterone oder Enzalutamid wirksame Alternativen …“.

                                Ein schnelles Stoppen der Entwicklung ist erforderlich, selbst wenn dann nicht mehr differenziert werden kann, ob dies durch den 6. Lu-Zyklus, die Umstellung der
                                Hormontherapie oder andere Ansätze bewirkt werden konnte.

                                Bis Freitag ist Victor auf der Isolierstation der Nuklearmedizin gefangen, nachdem dort das Lutetium verabreicht wurde. Leider hat nun urlaubsbedingt auch der
                                diensthabende Stationsarzt gewechselt, so dass Victor nur dem neuen, der sich völlig unbedarft und unwissend gibt, auf den Wecker gehen konnte.

                                Nachdem Victor dies erfolglos mit allerlei höflich gestellten Fragen versucht hat, ist Prof. Essler erschienen, der auf Grundlage „etwas gestiegener PSA-Werte“ gerne
                                die Folge „seiner“ Therapie immer noch mit möglichst langem zeitlichem Abstand sehen möchte. Dass Victor eben solche Zeit nicht mehr als dienlich verspürt, wurde
                                ihm unter Hinweis auf die VZ wohl klar, er möchte aber zumindest einige Folgen der letzten Lutetium-Gabe noch bildgebend erfassen können. Die so sehr verschiedenen
                                Interessen wurden vereinbart auf den nächsten freien Slot zum PSMA/PET/CT „schon“ Ende nächster Woche mit anschließender Besprechung auch bei dem Uniurologen
                                zum weiteren Vorgehen. Zuvor werden wir über unseren Hausarzt spätestens Mitte der nächsten Woche einen aktuellen Labortest einholen lassen. Vielleicht tut sich ja
                                wider allen Erwartungen schon zeitnah nach der Lutetium-Gabe etwas Positives.

                                Sollte infolge des laufenden Lu-Zyklus keine Umkehr der Entwicklung erfolgen, wird der PSA-Wert bis Ende nächster Woche auf reichlich über 100 gestiegen sein.
                                Ein anschließender prüfender Blick von außen, gegebenenfalls auch durch den uns sehr kompetent erscheinenden Prof. Stehling, mag dann im Nachhinein Klarheiten
                                darüber verschaffen, was hätte besser gemacht werden können. Daran ist uns nicht gelegen. Wir brauchen Zukunftsperspektiven mit Therapien, die einen gewissen Erfolg
                                versprechen. Solche kann auch er nicht aus dem Hut zaubern, einzig seine Bewertung zu den verbleibenden Möglichkeiten nebst Empfehlung abgeben und gegebenenfalls
                                die BAT begleiten, sollte Dr. Hauser dies (erwartungsgemäß) ablehnen und wir es dann noch wollen.

                                Zusammenfassend bleiben mit unterschiedlichen Risiken:

                                Bei der Nuklearmedizin gegebenenfalls
                                1. Tandem Lutetium177/Actinium 225
                                2. Radium 223

                                Bei der Urologie
                                1. Abirateron/Dexamethason
                                2. BAT
                                3. je nach Ergebnis der Genuntersuchungen (aufgrund einer Beckenkammbiopsie überhaupt zielführend möglich?) Olaparib

                                Bei der Onkologie
                                1. Chemo
                                2. diverse kombinierte Immuntherapien


                                Liebe Grüße und herzlichen Dank für euere wertvollen Hinweise und guten Wünsche, die eine noch in Resten verbliebene Zuversicht aufrechterhalten.
                                Silvia

                                P.S.:
                                Für aktuelle Erfahrungen und Hinweise zur -gegebenenfalls reduzierten oder kombinierten- Docetaxel-Chemo wäre ich dankbar.
                                Gibt es beispielsweise die Kühlelemente für Füße und Hände standardmäßig oder sollten solche gegebenenfalls zuvor schon beschafft werden?
                                Kann eine jede ortsnahe onkologische Praxis die etwaigen Vorgaben aus der Uniklinik umsetzen?
                                Zu der unliebsamen Option einer Chemo fehlen uns auch noch persönliche Erkenntnisse anderer Forenmitglieder in fortgeschrittenem Stadium aus jüngerer Zeit,
                                gerne mit Blick auf die Folgen zur Blutbildung. Vielleicht lassen sich so unsere Vorbehalte noch abbauen und aufkommende Panik unterdrücken zugunsten
                                eines klaren Kopfes -auch ohne Eiskappe-.
                                https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X