PSA 100

[Daniela2022]

Hallo, ich benötige in dem Dschungel aus Informationen etwas Hilfe.
Bei meinem persönlichen Superhelden,meinem Papa (63 Jahre) wurde am Montag ein PSA von 100 festgestellt.Für nä Donnerstag ist eine Biopsie geplant.Das Ergebnis dürfte bei diesem Wert allerdings klar sein... Prostatakrebs+Metastasen.
Mein Papa hat sich schon aufgegeben,ich bin aber nicht bereit das zu akzeptieren.
Was wäre denn die erfahrungsgemäß beste Therapie?Bicalutamid +Dreimonatsspritze oder Bestrahlung?
Kann mir vielleicht einer etwas helfen.
Vielen Dank

[MartinWK]

Die Angabe von Alter, Komorbidität und Beschwerden wäre hilfreich.
Die Biopsie wird nichts bezüglich Metastasen erbringen. Dazu sollte zunächst ein Szintigramm gemacht werden, auch ohne vorliegenden Biopsiebefund. Je nach Befund dann ein PSMA PET/CT, eventuell erst nach ein paar Wochen Hormontherapie (verbessert die Sensitivität). Dann die Therapieentscheidung.

[reini99]

Die Frage nach der richtigen Therapie stellt sich jetzt noch nicht Erst einmal die Biopsieergebnisse posten.
LG
Reinhard

[Georg_]

"Mein Papa hat sich schon aufgegeben" - dazu besteht kein Grund. Wenn das Ergebnis so ist wie erwartet, so kann man heute mit einer Überlebenszeit von 5-6 Jahren rechnen. Prostatakrebs wächst langsam.

Wenn das Szintigramm bis zu vier Metastasen zeigt, so sollte man die Prostata bestrahlen. Gleichzeitig Hormontherapie (nach zwei Wochen Bicalutamid) in Kombination mit z.B. Zytiga. Auch eine Chemo mit Docetaxel dürfte sinnvoll sein.

[Daniela2022]

5 Jahre ist nicht viel😢
Macht die anfängliche Kombi mit Zytiga schon Sinn,oder sollte man sich das als Reserve lassen?

[Georg_]

Im Vergleich mit anderen Tumorarten ist 5 Jahre schon viel. Ich beziehe mich bei meiner Empfehlung auf diese Studie:

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/news/die-wirkung-der-antihormonellen-therapie-bei-prostatakrebs-verstaerken.html

Die erwähnte Verbesserung von 2,5 Jahren tritt nur auf, wenn die erwähnten Medikamente kombiniert zu Beginn genommen werden.

[Optimist1954]

Hallo Daniela,

wartet erst mal die Ergebnisse aller Untersuchungen ab und lasst Euch nicht vom PSA 100 ng/ml zu sehr erschrecken. Im Sommer 2017 wurde bei mir ein PSA von über 1000 ng/ml festgestellt. Weitere Untersuchungen ergaben unzählige Metastasen, die Biopsie einen Gleason score von 7.
Hormonentzug und frühe Chemo haben gute Erfolge gezeigt. Seit rund 3 Jahren PSA im nicht nachweisbaren Bereich.
Damals gab es für de novo – Metastasierte ADT mit/ohne frühe Chemo. In den letzten Jahren sind die Behandlungsmöglichkeiten mehr, vielleicht auch besser geworden.

Fünf Jahre seit Diagnose, es war überwiegend eine schöne Zeit, abgesehen davon, dass für kurze Zeit die Nebenwirkungen des Hormonentzugs genervt haben.

Franz

[Michi1]

Aufgeben ist auch keine Option. Man sollte dann wenigstens das Leben in vollen Zügen weiter genießen.

[KarlEmagne]

Hallo Daniela,

wenn dein Vater den ersten Diagnoseschock überwunden hat, wird sich seine Laune wieder bessern. Vorhersagen sind schwierig, insbesondere über die Zukunft. Ohne Untersuchungsergebnisse lässt sich da erst Recht nichts über die Lebenserwartung sagen.

Also erst mal Kopf hoch und alles Gute!

Karl

[Michi1]

Auch mit Untersuchungsergebnisse ist eine Vorhersage so viel wie in eine Glaskugel schauen.

[Barnold]

Hallo Daniela,

5 Jahre ist nicht viel

Doch, das ist eine ganze Menge, besonders, wenn man bedenkt, welche weiteren Behandlungsmöglichkeiten sich in dieser Zeit ergeben können.
Also, Kopf hoch und kämpfen.
Arnold

[Georg_]

Ich hatte gedacht, mit der Prognose 5 bis 6 Jahre hätte ich erreichen können, dass sich Daniela's Vater nicht aufgibt. Ich hatte auch gerade ein Interview mit Dr. Fizazi gehört, in dem er die festgestellte Lebenserwartung auf der Basis der PEACE-1 Studie diskutierte.

Dr. Poel erwähnte auf einem Vortrag folgendes: Ich sagte früher den Patienten, mit diesem Tumor werden Sie noch zehn Jahre leben. (Das waren Patienten ohne Knochenmetastasen). Aber damit konnte ich sie nicht beruhigen, sondern die Reaktion war: "nur noch zehn Jahre?". Wir Forumsteilnehmer sind uns der Endlichkeit unseres Lebens bewußt, während gesunde Menschen das normalerweise verdrängen.

[Daniela2022]

Kann mir einer von euch sagen,wie die Erfahrungen mit dem Prostatazentrum an der Uniklinik Leipzig mit Prof.Stolzenburg sind?
Alternativ Dresden oder Magdeburg?

[Georg_]

Ich habe einen Vortrag von ihm auf einer Konferenz gehört. Er machte einen guten und kompetenten Eindruck.

[Daniela2022]

Hallo ihr lieben,ich benötige noch einmal euer Wissen.
Biopsie Ergebnis Gleason 7a u b,ein Prostatalappen ohne Befund,der andere alle Stanzen positiv.
CT u Knochenszintigrafie haben nichts ergeben.
PSMA Pet sollen wir beantragen, wird wohl aber schwierig,da keine Kassenleistung bei Prostatakarzinom.
Der Urologe schlug OP u Bestrahlung vor.
Mein Bauchgefühl sagt mir aber,dass man den Tumor viell erstmal hormonell verkleinern sollte,ehe man operiert.
Kann mir jemand mit seiner persönlichen Erfahrung helfen?
Morgen ist ein Termin zwecks Kostenvorschlag für das PSMA Pet in der Uniklinik geplant.Aber ich hoffe natürlich,dass wir die Möglichkeiten einer Therapie besser aufgezeigt bekommen .
Dankeschön