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Neuer Leidensgenosse mit ersten Fragen, insbesondere zur Protonentherapie

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    #31
    Blöder Vergleich. Jeder muss einmal sterben. Ich werde 74 hab zwar bis jetzt gut gelebt und hoffe, dass es noch ein wenig weiter geht, das weiß kein Mensch.
    Immer positiv denken!!!

    http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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      #32
      Ich finde ebenfalls dass Prognosen und Statistiken wertvolle Hilfen darstellen können. Woran soll ich mich sonst orientieren? "Nur" auf meinen (geschätzten) Urologen wäre mir viel zu wenig.

      Nicht alle Prognosen sind schlecht, es gibt auch viele positive.

      Michi hat eine andere Vorgehens- und Denkweise und diese passt zu ihm am besten. In diesem Sinne hat er für sich alles richtig gemacht.

      Ich bin ein grundsätzlich positiv denkender Mensch, mein Glas ist mindestens immer halbvoll, aber auf die oben erwähnten Auswertungen möchte ich nicht verzichten. Mein Leben macht mir Spaß!
      VG
      Jens
      https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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        #33
        Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen
        Du wirst unter Androhung von Gewalt gezwungen, an einem russischen Roulette teilzunehmen. Du kommst in einen Raum mit zwei Tischen. Auf jedem Tisch steht ein Revolver mit einer Trommel für 6 Patronen. Es wird Dir gnädigerweise noch mitgeteilt, dass auf Tisch A im Revolver eine Patrone drin ist. Der Revolver auf Tisch B hat zwei Patronen drin.
        Du hast die Wahl welchen Revolver Du möchtest. Es ist doch eh ein völliges Glückspiel, oder doch nicht ganz? Welche Revolver wählst Du und erkläre doch mal aus welchem Grund?
        Lieber Heinrich,

        ich wähle den Tisch A, weil da im Revolver nur eine Patrone steckt.
        Tisch B würde ich wählen, wenn ich die Teilnehmer vorab beseitigen könnte.

        Gruss
        hartmut
        http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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          #34
          Zitat von tritus59 Beitrag anzeigen
          Du wirst unter Androhung von Gewalt gezwungen, an einem russischen Roulette teilzunehmen. Du kommst in einen Raum mit zwei Tischen. Auf jedem Tisch steht ein Revolver mit einer Trommel für 6 Patronen. Es wird Dir gnädigerweise noch mitgeteilt, dass auf Tisch A im Revolver eine Patrone drin ist. Der Revolver auf Tisch B hat zwei Patronen drin.
          Du hast die Wahl welchen Revolver Du möchtest. Es ist doch eh ein völliges Glückspiel, oder doch nicht ganz? Welche Revolver wählst Du und erkläre doch mal aus welchem Grund?
          Wir hatten diese Situation recht realistisch bei eben jener Krankheit, welcher in jüngerer Vergangenheit eine alles entscheidende Bedeutung zugemessen wurde, und deren Diskussion regelmäßig zu äußerst gereizten Reaktionen führte. Nur hatte hier der Revolver, je nach Alter und Komorbidität, Trommeln für 20 bis 30.000 Patronen, ebenfalls mit jeweils einem Schuss gefüllt. Vor die Frage gestellt, ob man nun lieber 2-3 Jahre mit Einschränkungen lebt, oder aber das Risiko eingeht, wurden jene, die sich für letzteres entschieden, mindestens des Wahnsinns bezichtigt.

          Wahrscheinlichkeitstheorie entzieht sich dem intellektuellen Zugang der breiten Masse. So kam ich mit einer Kneipenbekanntschaft über den Erwartungswert an Lebenszeitverlust ins Gespräch. Grundlage waren 20 Jahre Lebenserwartung nach Ansteckung mit Krankheit X im Überlebensfall, und 0 Jahre im Todesfall. Es gab also eine Wahrscheinlichkeit P1, sich anzustecken und eine Wahrscheinlichkeit P2(tot | angesteckt). Die Schreibweise für P2 gibt die Wahrscheinlichkeit des Todes unter der Voraussetzung der Ansteckung wieder, angedeutet durch den senkrechten Strich "|". Unter der Annahme der Unabhängigkeit der persönlichen Ansteckungswahrscheinlichkeit und Todeswahrscheinlichkeit galt: P3(tot) = P1 * P2(tot | angesteckt). Bei sorglosem Lebenswandel galt P1=1, also 100% Ansteckungswahrscheinlichkeit. Statistiken zeigten, dass meine persönliche Wahrscheinlichkeit P2 bei 0,002 lag, also 1:500. Damit galt für meine Lebenserwartung L: L = 0,002 * 0 Jahre + 0,998 * 20 Jahre. Sprich, bei sorglosem Lebenswandel drohte mir ein Lebenszeitverlust von 0,002 * 20 Jahren = 0,04 Jahre = 14,6 Tage. Hier erklärte mich meine Kneipenbekanntschaft für wahnsinnig unter dem Hinweis, er sei Mathematiker und wisse es besser.

          Nur war die Ansteckungswahrscheinlichkeit P1 bei völlig zurückgezogenem und compliantem Verhalten noch nicht einmal Null. Ich würde 50% für einen guten Schätzwert halten. Damit schrumpfte der Lebenszeitgewinn durch Vorsicht auf etwa 7 Tage. Ich entschied mich also für Sorglosigkeit, die sich für mich auszahlte. Ich verbrachte eine fantastische Zeit in Lateinamerika und Lungenfunktion ist supi. Wahrscheinlichkeitstheorie funktioniert. Allerdings nur, wenn man sich dem Einfluss derer, die nicht an sie glauben, entzieht.

          Denn Wahrscheinlichkeitstheorie macht einsam. Wer als Politiker überleben möchte, kann sich nicht auf sie beziehen. Der gerade beschriebene, logische Sachverhalt wurde in Bausch und Bogen verworfen. Alle, die ihm folgten, wurden hierzulande geächtet. Bei den Gegenmitteln der Politik hingegen wurden jene ausgegrenzt, die auf Risiken hinwiesen. Denn diese durfte es nicht geben, sonst wäre nämlich nicht nur der Patient, sondern vor allem auch der Politiker tot gewesen.

          Als Patient allerdings tut man sich keinen Gefallen, ggf lieber den Boten zu erschießen. Sondern man trifft besser Entscheidungen mit Blick aufs wahrscheinliche Ergebnis. Russisches Roulette macht nur dann Sinn, wenn der Erwartungswert des Verlusts durchs Spiel einem entsprechenden Gewinn gegenüber steht. Leider wollen das viele nicht hören.
          Nur der Wechsel ist bestaendig.

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            #35
            Zitat von Hartmut S Beitrag anzeigen
            ich wähle den Tisch A, weil da im Revolver nur eine Patrone steckt.
            Tisch B würde ich wählen, wenn ich die Teilnehmer vorab beseitigen könnte.
            100 Punkte für den lieben Seebär aus dem Norden!! Da spricht wohl viel Erfahrung aus dem jahrelangen Piratenleben :-).

            @Michi. Nicht falsch verstehen. Es geht mir nicht darum, wie Du mit all diesen Studien, Wahrscheinlichkeiten und Prognosen umgehen willst. Absolut ok so wie Du es handhabst. Ein guter vertrauensvoller Arzt, der einem schon jahrelang begleitet hat, kennt den Patienten so gut, dass er auch persönliche Vorlieben des Patienten für eine Therapieentscheidung miteinbeziehen kann. Dann muss einfach der Arzt die entsprechenden Risiken und Nebenwirkungen der vorgeschlagenen Therapie sehr genau kennen. Man kann dann fragen, wie würden Sie entscheiden, wenn sie an meiner Stelle wären.
            Eine solche Vorgehensweise braucht aber viel Zeit und der Arzt muss den Patienten sehr gut kennen, dass er sich zutraut, sozusagen für den Patienten zu entscheiden.

            Viele hier im Forum haben wahrscheinlich keinen solchen Arzt oder wollen sich so oder so lieber selber informieren. Im besten Fall kannst Du auch für diese Sichtweise nun etwas mehr Verständnis abgewinnen. Es geht nicht darum, gescheiter wie der Arzt zu sein oder zu werden, wie Du früher auch einmal geschrieben hast.
            In dem Sinn, bleib bei Deiner Einstellung, habe aber auch Verständnis, wenn hier auch mal wieder über Wahrscheinlichkeiten, Risiken und Nebenwirkungen geschrieben und diskutiert wird.

            Heinrich
            Meine PCa-Geschichte:
            https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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              #36
              Zitat von Hartmut S Beitrag anzeigen
              ich wähle den Tisch A, weil da im Revolver nur eine Patrone steckt.
              Tisch B würde ich wählen, wenn ich die Teilnehmer vorab beseitigen könnte.
              Das ist eine sehr interessante Spielvariante. Man nimmt den Revolver vom Tisch B und richtet ihn auf die Administration
              Nur der Wechsel ist bestaendig.

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