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    #16
    @Michael, Enno: Zu fokalen Therapien hatte mein Urologe auch eine Meinung: sie funktionieren nicht wie gewünscht. Es gäbe einige Studien zu fokalen Therapien, die laut ihm nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Wie ist da Eure Meinung zu? Wenn der PSA nach 3 Monaten so deutlich sinkt, scheint das ja doch nicht so erfolglos gewesen zu sein.


    Ich bin kein Arzt -nur Patient der viel Gelsen und gesprochen hat und für sich! selbst eine eigene Meinung gefunden hat. Dabei habe ich auch im Krankenhaus einen schlimmen Verlauf gesehen bei dem der Patient leider 4 Monate nach unserer Begegnung verstorben war. Er war Ende 70 und als die Krankheit als Zufallsbefund festgestellt wurde (Metastasen an der Wirbelsäule hatten die Wirbel zersetzt) war es bei ihm wohl zu spät. Sein PSA schwankte zwischen 2.200 und 2.800. Diese Begegnung hat mich geprägt weil es ein sehr interessanter Mensch war. Darüber hinaus habe ich hier viel im Forum gestöbert. Gerade die älteren Beiträge wo jemand vor Jahren erkrankte und man dann sozusagen den Verlauf herauslesen konnten war für mich sehr interessant. In meinem Alter aber ehrlicherweise auch der über Potenz. Ich habe dann für mich selbst eine Woche an folgender Frage gearbeitet. Würde ich lieber noch 10 Jahre Vollgas leben wollen oder ist es mir wichtig bis 85 leben zu können und akzeptiere ich dann die Risiken Inkontinenz (hätte ich für mich erst mal eher vernachlässigt weil ich glaube, dass das in unserem Alter nicht so häufig auftritt) und Impotenz - das erschien mir als ein durchaus realistisches Risiko mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit. Bei mir hat Sexualität derzeit (noch) einen hohen Stellenwert. Und damit war die vermeintlich einfache Frage, Prostata raus und damit zu 90% ein für alle mal Ruhe leider nicht so einfach beantwortet. Ich war eher bei 10 Jahren Vollgas, koste es was es wolle. Mein Sohn ist erst 10 und damit habe ich das wieder relativiert. Ich möchte ihn beim Erwachsenwerden begleiten dürfen.

    Das mal vorweg geschrieben kam ich zu dem Ergebnis, dass ich erst Fokal ausprobiere. Es bringt mir hoffentlich 3-4 Jahre. Bestenfalls ist Ruhe. Ansonsten kann ich die RPE dann später angehen. Für mich war der Eingriff IRE nicht anstrengender oder spürbar anders als die Biopsie und damit ist mein persönlicher "Preis" für mich absolut vertretbar. IRE ist es bei mir geworden, weil es die Klinik meines Vertrauens angeboten hat. Ich hätte ebenso die Variante mit UV genommen.Ich finde in dem Kontext Vertrauen in den, der Behandelt und vor allem Routine des Behandlers essentiell. Wir sind keine Ärzte und deswegen müssen wir uns m.E. irgendwann für den einen Weg entscheiden und vertrauen. Du erlangst mit fokal natürlich nicht die Gewissheit, dass du geheilt bist. Dein Kopf muss das auch abkönnen. Ich hatte auch ein Paar Tage wo ich mich gefragt habe, ob es nicht besser mir RPE gewesen wäre. Mir hilft das 3 Monate PSA prüfen und ich bekomme Ende des Jahres nochmal ein MRT zur Nachkontrolle. Aus heutiger Sicht fühle ich mich damit wohl. Der PSA ist in drei Monaten von 9 auf 4,5 gefallen. Was wäre, wenn er in drei Monaten wieder 9 ist oder wenn man bei mir in 10 Jahren schlimme Metastasen feststellen würde, kann ich für mich heute noch nicht beantworten. Die regelmäßige PSA Kontrolle bewahrt mich hoffentlich davor.

    Und bis dahin wird Vollgas gelebt! - das ist mein Fazit aus dem Wink den mir das Universum gegeben hat.

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      #17
      Ich habe auf meiner AHB mehrere kennengelernt die bei GS 6 operiert wurden. Ich was denen sogar neidisch da sie keinerlei Nebenwirkungen wie Inkontinent und sogar das mit Sex ging bei vielen. Ich hatte nicht mehr so viel Glück bei GS 9.
      Immer positiv denken!!!

      http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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        #18
        Entscheidend ist, ob in der Prostata was wächst und hier ist die PSA-Dynamik ein nützlicher Indikator. Sollte dieser über 10 gehen, verschlechtern sich die Prognosen und mir wäre das zu hoch. Eine fokale Therapie wie eine IRE würde ich aber einer RP vorziehen, wenn sie realistisch Erfolg verspricht.
        Nur der Wechsel ist bestaendig.

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          #19
          Zitat von Michi1 Beitrag anzeigen
          Ich habe auf meiner AHB mehrere kennengelernt die bei GS 6 operiert wurden. Ich was denen sogar neidisch da sie keinerlei Nebenwirkungen wie Inkontinent und sogar das mit Sex ging bei vielen. Ich hatte nicht mehr so viel Glück bei GS 9.
          gerade zum Thema Sex sagen, nach meinen Erlebnissen, viele nicht die Wahrheit. Da ich selbst betroffen bin, reicht meist eine kurze Nachfrage und dann kommen bereits Einschränkungen. "So wie vorher" habe ich bisher von keinem einzigen gehört. Auch nicht von den Gleason-6er.


          An Johanns Stelle würde ich AS so lange es geht betreiben und das Leben genießen. Ich habe vielleicht etwas früh aufgegeben.(?) Ursache ist häufig der Druck von außen (Verwandten etc.).
          Bei AS den PSA-Wert mindestens halbjährlich bestimmen und 1x p. A. ein mpMRT mit eventuell folgender Biopsie.
          VG
          Jens
          https://de.myprostate.eu/?req=user&id=916&page=data

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            #20
            Danke Euch allen!

            @Jens
            Ich denke, dass das genau auch die Strategie (meines Urologen) ist. Die Meinungen sind vielfältig: der Urologe spricht von very low risk mit Metastasierungsrisiko gleich Null, der Arzt in der Strahlenklinik schließt sich exakt dieser Meinung an, nur die Urologen der Uniklinik schlagen PRE vor. Man ist ob der teilweise unterschiedlichen Meinungen mehr als irritiert und auch frustriert. Das Leben genießen ist ein guter Tipp! Ich hoffe, Du meinst damit, den Kopf frei bekommen und nicht permanent daran zu denken. Das ist augenblicklich schwieriger getan als gesagt. Ich arbeite daran und werde/muss es auch hinbekommen. Denn in einem Punkt sind sich alle Ärzte einig: es geht nicht um mein Leben und auch die Lebenserwartung wird nicht reduziert.

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              #21
              Moin,
              ich würde es genau so machen, wie Dein Urologe es sagt, alles andere ist aus meiner Sicht zu voreilig, sofern Du auch das Thema Lebensqualität im Sinne von Nebenwirkungen mitbetrachtest.
              Bei meinem Erstbefund vor 7 Jahren mit Gleason 7a inkl. einem äußerst geringem Anteil von Gleason 4 hatte sowohl mein Urologe als auch die Martini-Klinik die RPE empfohlen, wegen des Alters. Ich habe mich für AS entschieden und 5 Jahre danach, nach einer Wiederholungs-Fusionsbiopsie in der Martini-Klinik hat mich die gleiche Klinik zum "idealen" AS-Patient erkoren. Man sieht, nichts ist sicher, nicht mal die Behandlungsempfehlung.....
              Gruß

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                #22
                Zum Thema "ist Gleason3+3 Krebs" hatte ich hier geschrieben: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...324#post150324
                (im Übrigen ein Thread mit fast identischem Fall).
                Eine RPE ist eine "schwere Op". Zusätzlich kann sie dauerhafte Folgen wie Inkontinenz und Impotenz haben (wobei da verschiedene Grade möglich sind). Damit unterscheidet sie sich in beiden Punkten deutlich von einer Brust-Op bei Frauen. Grundsätzlich verträgt man mit 56 eine Op besser als mit 65; aber es werden auch Lebern bei über 70-Jährigen mit Komorbidität transplantiert, das geht alles. Die Frage ist auch, ob in 9 Jahren statt Op andere Optionen bestehen werden (ich behaupte ja hier gelegentlich, dass die heute schon bestehen).

                Alle möglichen Erwägungen kann man hin und her diskutieren. Die Zahlen und die Evidenz sind jedenfalls eindeutig. Die PROTECT-Studie (mit Follow-Ups) ist dafür maßgeblich. Die PIVOT-Studie sieht ähnlich aus. Die Dritte im Bunde ist SPCG-4, die für Männer unter 65 einen kleinen Vorteil der Op gesehen hat. Das ist allerdings schon lange umstritten. Ich hatte dazu geschrieben: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...071#post134071

                Johann, wenn du (nicht mehr) abwarten willst, kann du dich TOOKAD unterziehen, oder IRE machen lassen bei einer Klinik, die das irgendwie abrechnet (z.B. "im Rahmen einer Studie", das ermöglicht die Leitlinie; statt einer Nacht als Privatpatient wird eine Mindestbelegungsdauer von einigen Tagen vorgesehen).

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                  #23
                  Obelix, bei so vielen PK Patienten, die ich in den 4x in denen ich in dieser onkologischen Klinik kennenlernen durfte, kann ich mir schon ein Bild machen. Es ist ja nicht nur einer gewesen, der übertrieben hat. Sie heben ja auch keinen Kontakt untereinander. Ich hab bis jetzt noch keinen kennengelernt, der in der Zeit in der ich war, auch schon ein paar mal dort war. Nächsten Donnerstag fahre ich zum 5. mal in diese Klinik. Bis jetzt war ich sehr zufrieden damit und hatte immer auch privat Ansprechpartner gefunden.
                  Immer positiv denken!!!

                  http://de.myprostate.eu/?req=user&id=814

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                    #24
                    Hallo Johann,

                    um Deinen Thread ist es sehr ruhig geworden. Ich hoffe das Forum konnte Dir zur Meinungsbildung helfen. Dürfen wir erfahren wie Deine Entscheidung ausgefallen ist?

                    LG Michael

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                      #25
                      Hallo,

                      ja, das Forum ist eine unglaubliche Hilfestellung. Ich werde dem Rat meines Urologen folgen und AS betreiben. Erst kürzlich meinte er sogar, dass man in meinem Fall aufgrund der vorliegenden Parameter eigentlich nicht von PK sprechen dürfe. Das Metastasierungsrisiko liegt praktisch bei Null (O-Ton: die W'keit, dass mich vor der Tür ein Auto zusammenfährt, ist deutlich größer) und das Wachstum in ca. 8 Jahren bei 1-2 mm. Eine Übertherapie müsse in meinem Fall verhindert werden. Damit fühle ich mich jetzt erst einmal gut.

                      LG
                      Johann

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                        #26
                        Moin,

                        ich bin stille mit lese, und ich habe eine Gleason 7 Krebsdiagnose UR-Klinik Kiel, 12/2022. Bisher könnte ich mich für gar nichts zu entscheiden, mein Arzt drängt mich für Bestrahlung.
                        Nur ich habe noch ein leiden COPD und anbei Sauerstoff abhängig, ich hänge täglich zwei stunden an meinen Sauerstoff gerät, und will mir nicht zusätzlich inkontinent bei Führen, oder andre
                        Nebenwirkung von Bestrahlung.
                        Ich habe hier Schwierigkeiten mit euren Abkürzungen, was AS und was ist RPE " @ Tom_HH
                        " Bei meinem Erstbefund vor 7 Jahren mit Gleason 7a inkl. einem äußerst geringem Anteil von Gleason 4 hatte sowohl mein Urologe als auch die Martini-Klinik die RPE empfohlen, wegen des Alters. Ich habe mich für AS entschieden und 5 Jahre danach,"
                        Das verstehe ich nicht, " inkl. einem äußerst geringem Anteil von Gleason 4" Was bitte bedeutet das?
                        Vielen Dank für RE;

                        LG, Siegfried

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                          #27
                          AS = Aktive Überwachung RPE = Prostata und Samenblasen vom Chirurgen entfernt
                          Siegfried, es gibt einen Biopsiebefund, der - wenn nicht an dich bereits ausgehändigt - von dir angefordert werden sollte (Patient hat Anrecht auf alle Daten). Dort steht, wieviel % Gleason 3 und 4 jeweils in jeder Stanze vorhanden sind.
                          Wie alt bist du denn?

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                            #28
                            Moin Siegfried,
                            der Gleason Wert beschreibt das Risiko und die Prognose eines Prostatakarzinoms mit Werten von 6 bis 10. Daraus kann man vor allem auch die Behandlungsoptionen ableiten. Du kannst die Details beispielsweise hier

                            nachlesen.
                            Um eine Einschätzung und Hilfestellung der Forumsteilnehmer für Deinen speziellen Fall zu bekommen, müsstest Du in der Tat mal das genaue Ergebnis Deiner Biopsie zu Verfügung stellen
                            Gruß
                            Thomas

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                              #29
                              Hallo Siegfried,

                              zusätzlich zu Martins und Toms Infos:

                              Oben auf der Forumseite gibt es unter dem gelben anklickbaren Eintrag “Wichtige Links zum Thema Prostatakrebs” weitere Links, u.a. “Begriffe und Abkürzungen” und das
                              viel zu bescheiden genannte “Basiswissen”, eine der besten Sammlungen von Wissen und Ratschlägen zum Thema Prostatakrebs.

                              Dessen Nachteil: Es ist so gründlich und umfangreich, daß es den Neuling abschrecken
                              kann. Der Vorteil: Es ist so gründlich und umfangreich, daß es praktisch alle Fragen des Neulings beantwortet, und es ist wie ein Lexikon aufgebaut. Im Inhaltsverzeichnis sind die einzelnen Kapitel anklickbar, z.B. Kapitel 6.8 "Der Gleason Score", wo Gleason 3 und 4 erklärt werden und die Bedeutung von deren Anteilen, die in den Stanzen bei der Biopsie gefunden wurden. Schau da mal rein.
                              Gruß, Rastaman

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                                #30
                                Hallo Siegfried,

                                du könntest für dich auch einen neuen Thread aufmachen, also einfach ein eigenes Thema starten. Hier ging es eigentlich um Johanns Fall.

                                Du schreibst, du hattest vor 7 Jahren eine Diagnose Gleason 7a. Was steht denn im neuen Befund von 12/22 zum Anteil des Grad 4 Gewebes, das in der Biopsie gefunden wurde? Oder ist es über die 7 Jahre bei dem äußerst geringen Anteil geblieben? Das wäre dann ein nämlich gutes Zeichen.

                                Gruß Karl
                                Nur der Wechsel ist bestaendig.

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