Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Betroffen, entschieden und doch ratlos

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Hi Horst,

    ich hatte eine konventionell ( per Bauchschnitt) nervenschonende RPEK am 8. Januar durchführen lassen - bei ähnlichen Gleason Scores und PSA Werten wie deinen.

    Nach 7 Tagen wurde der Katheder entfernt und am gleichen Tag hab ich mich nach Hause begeben - die AHB sozusagen selbst gestaltet mit einigermassen regelmässigen Beckenbodenübungen , regelmässigen Spaziergängen, viel lesen, rumliegen und mich etwas von Frau verwöhnen lassen - auch 1x wöchentlich eine Physiotherapeuthin aufgesucht. Mir wäre eine 3-4 wöcheigen Trennung von "Wein, Weib und Gesang" auch nur schwer vorstellbar gewesen. Mit Kontinenz hatte ich schon nach 2 Tagen so gut wie keine Probleme.

    Nach weiteren 10 Tagen riet mein Uro zum Kieler Konzept - ein Aufbauprogramm mit 50 mg Viagra alle paar Tage - aber striktes Sexverbot.

    Jetzt nach 8 Wochen bin ich soweit wieder fit dass ich mich als voll arbeitsfähig sehe - bin nur mental und auch körperlich etwas "schlapp und lustlos" .. komme nicht so recht in die Pötte und könnte mich nach 4-5 Stunden am Schreibtisch ( Bin selbständig ) grad wieder aufs Ohr legen...

    .... da beneide ich jeden der, per fester Struktur seines Jobs, wohl eher und viel schneller die Füsse auf den Boden bekommt.

    Kirre machen lassen gilt nicht denn - Alles wird gut ! - hab ich mir stets gesagt, und bin bisher sehr gut so gefahren.


    Grüsse
    Stoeff

    Kommentar


      #17
      Hallo Horst47 !

      Wichtig wäre für mich zu erfahren, wie schnell kommt man nach der OP zu Kräften, Welche Empfindungen hattet ihr nach einer OP, Wie hat sich euere Leistungsfähigkeit entwickelt, ich habe den Kopf immer noch voller Tatendrang und möchte diesen auch verwirklichen.
      Wenn Du vorher richtig mobil warst, so ist es schon 2 Tage danach Kräftemässig genau so. Also nicht schwach. Zumindest war es bei mir so.

      Hatte bei der Entlassung 12 Tagen und antreten der Reha Maßnahme im Kopf Bedenken wegen Autofahren, diese erwiesen sich bei mir als nicht weiter begründet. Bin gefahren. Ist Gefühlsmäßig ähnlich vergleichbar, wenn z. B. ein gebrochener Arm wieder aus dem Gips kommt. Die Angst ist da, weil er dünn ist könnte er wieder brechen, wenn nicht vorsichtig damit umgegangen wird.

      Warum nach meiner Meinung unbegründet?

      Im Reha Zentrum ging es nicht nur mit Gymnastik los, sondern auch richtig aktives Fitness Training dort im Schwimmbad. Mein von den Ärzten stets neuer Tagesplan war derart voll , dass ich meist nur mit eiligen Schritten zum nächsten Termin kam . Fast wie im Job. War aber trotzdem gut.

      Meine OP war auch eine minimal Invasive.

      Alles Gute bei dem Eingriff. Was ist immer richtig bei Entscheidungen, zumal die Ausführungen selbst nicht vorgenommen werden können. Tja Vertrauen ist dann Alles.

      Grüsse Wilfried

      Kommentar


        #18
        Hallo Wilfried,

        vielen Dank für Deine Hinweise und vermittelten persönlichen erfahrungen. Habe mir gerade deine Krankheitsgeschichte angeschautund bin etwas schockiert, dass Du nach der OP nun die doch die Bestrahlungen über Dich ergehen lassen mußt.
        Wünsche Dir das es erfolgreich beendet werden kann. Du hast es richtig ausgedrückt : "Tja Vertrauen ist dann Alles"

        Viele Grüße und alles gute

        Horst47

        Kommentar


          #19
          Hi werte forumteilnehmer die ihr geantwortet habt
          Danke für Eure Antworten.
          :p„Meine laparokopische RP war 2006 in der Charite und wurde 3Tage nach der OP mit dem Zug nach Hause entlassen „ schreibt Mike. Dies kann ich mir zwar nicht so Recht vorstellen , aber die Natur jeden Einzelnen ist eben anders.
          :p:pIch habe diese Woche mich auf meinen Baustellen rumgetrieben und konnte daher in der Woche schlecht auf die Beiträge antworten.
          Es stand die Frage wo ich mich operieren lassen will, dies wird in der Charite’ sein. Aus den Forum konnte ich entnehmen, dass auch Forumsmitglieder hierüber positivgeäußert haben.
          Stoeff schreibt:
          Jetzt nach 8 Wochen bin ich soweit wieder fit dass ich mich als voll arbeitsfähig sehe - bin nur mental und auch körperlich etwas "schlapp und lustlos" .. komme nicht so recht in die Pötte und könnte mich nach 4-5 Stunden am Schreibtisch ( Bin selbständig ) grad wieder aufs Ohr legen...

          Ich freue mich über die Entwicklung Deines Tatendrangs, bin aber zugleich traurig wenn Du schreibst: „könnte mich nach 4-5 Stunden am Schreibtisch könnte mich nach 4-5 Stunden am Schreibtisch wieder aufs Ohr legen “
          :p
          Ich denke furchtbar schwierig für mich habe eine sehr kombinierte Tätigkeit, bauleitend heißt sowohl am Schreibtisch als auch draußen zu wirken und dies immer bei Linienbaustellen von 30 – 80 km gut zu Fuß und in der Mentalität zu sein. Daher auch meine Ungeduld mir Informationen einzuholen, wie erreiche ich ein annäherndes gleichartiges Niveau der Lebensabläufe wie vorher. Ich habe nicht in der Nähe meiner Arbeit eine Toilette und habe laut Urologen nur ein Blasenfüllvermögen von 250 – 300 ml, kann bei Begehungen und Bauberatungen nicht den Kopf voll haben mit dem Gedanken wann ist es bei Dir wieder soweit das du eine Toilette aufsuchen musst sondern sollte den kopf frei haben um alle Fragen, Probleme aufzunehmen um relativ gesicherte Entscheidungen treffen zu können.
          Entschuldigung aber man muss auch mal seine Gefühle niederschreiben können.
          Soweit es mir möglich ist werde ich auch die vielen Gedanken, Erfahrungen und Erkenntnisse der anderen Forum-Teilnehmer wissbegierig aufnehmen und hoffentlich vernünftig verarbeiten., immer in den Wissen das vieles gleichartig sein kann aber niemals ist es das selbe da wir alle ein eigenständige subjektives Empfinden haben.
          Vielen Dank den fleißigen forumsteilnehmern die hier den Dialiog suchen, werde auch dieses Wochenende die Zeit nehmen das eine oder ander zu lesen und soweit ich kann auch eigene Beiträge formulieren.
          Viele Grüße an Alle

          Horst47

          Kommentar


            #20
            Hallo Horst,

            beim BPS gibt es eine DVD mit Vorträgen aus Bad Reichenhall. Dort erwähnt Christian Ligensa im ersten Beitrag eine Studie. Es wurde untersucht, wie der Therapieerfolg in Abhängigkeit von der Wartezeit zwischen Bekanntwerden des Biopsiergebnisses und Therapiedurchführung war. Dies bezog sich auf Entscheidungszeiträume von 30, 60, 90 oder 150 Tage und länger. Nun rate mal, welche Patienten hinterher langfristig die besten Erfolge hatten?

            Gruß
            Wolfgang

            Fortsetzung folgt.
            Zuletzt geändert von Wolfgang aus Berlin; 15.03.2008, 13:37. Grund: Rechtschreibung
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

            Kommentar


              #21
              Active Surveillance für Jüngere

              Hallo Horst,

              da du nicht geantwortet hast, verrate ich das Ergebnis selbst. Männer, die sich für ihre Therapieentscheidung mehr als 150 Tage Zeit gelassen haben, hatten hinterher (im Durchschnitt betrachtet) ein besseres Therapieergebnis.

              Nun zu einer nächsten Frage:

              Was ist Active Suveillance? Was kann man damit unter anderem machen?

              Die Antwort ist hier zu finden:


              Gruß
              Wolfgang
              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

              Kommentar


                #22
                Hallo Wolfgang,

                o-ja Deine beiden Standpunkte habe ich gelesen. eine antwort darauf ist sicher nicht ganz so einfach. warum:
                So wie es für die eine Meinung Vertreter gibt ist auch für die andere Meinung ein Kreis von Verfechtern zu finden.
                Jede Erkenntnis ist aus wissenschaftlichen Streit entstanden. Neues setzt sich schwierig durch und wie oft wurde Neues wieder korregiert? , wegen wieder besseren Erkenntnissen.
                Zeit nehmen, die "richtige" Entscheidung zu treffen ist sehr schwer. Aus der Geschichte der Vorfahren zu lernen oder abzuleiten ist für mich auch schwer,Vater mit 45 verstorben wurde nicht untersucht woran konkret,
                Mutter Tumor im Kopf ( gutartig), später Metastasen an inneren Organen bösartig, Schwester Geschwulstop Gebärmutter gutartig. Großeltern unbekannte Krankheitsgeschichte.

                Ich achte jede Meinung, wäge auch selbst ab , wenn aber dann eine innerliche Stimme sagt, nun mache es , dann folge ich dieser oft (Du kennst es das sogenannte Bauchgefühl).

                Viele Grüße
                Horst47

                Kommentar


                  #23
                  Hallo Horst,

                  mit den beiden Fragen wollte ich auf deinen letzten Beitrag unter #19 eingehen.

                  Wäre es nicht eine sinnvolle Option für dich, erst einmal die Möglichkeit des Active Surveillance zu nutzen, und zwar in der Form, wie es von der Stiftung Männergesundheit vorgeschlagen wird? Du verschiebst deinen OP-Termin beispielsweise in Richtung Rente. Bis dahin beobachtest du und bringst außerdem deinen körperlichen Status auf Vordermann (antiinflammatorisch, Gewicht, Sport usw.). Zu einem von dir beliebig gewähltem Zeitpunkt, entscheidest du weiter.
                  Bis dahin machst du auf deinen Baustellen weiter. So hektisch, wie du das schilderst, wirst du eh' an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall sterben, und das mit und nicht an deinem Prostatakrebs.

                  Die Stiftung wird von u.a. Prof. Weißbach Prof. Weißbach geleitet. http://www.stiftung-maennergesundheit.de/index.php

                  Schau' dir mal das Profil von GeorgS an. Ein Link, wo Georg über 11 Jahre Warten berichtet ist hier: http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...uwes#post16642

                  Sein Arzt ist Dr. Douwes, http://www.klinik-st-georg.de/portra...ed_douwes.html

                  GeorgS hat in deinem Alter angefangen und wartet kackencool mit PSA 25.
                  Oder Hanns-Jörg Fiebrandt der Leiter der Berliner SHG, mit PSA über 16 (Beitrag auf der BPS-DVD Bad Reichenhall).

                  Ich möchte nicht die von dir gewählte Therapie infrage stellen. Diese Hinweise, ich wiederhole es, sind nur eine Reflexion auf deinen Beitrag unter #19. Wenn man eine Therapie wählt, muss man dazu stehen.

                  Gruß
                  Wolfgang
                  Zuletzt geändert von Wolfgang aus Berlin; 16.03.2008, 10:42. Grund: Ergänzung
                  http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo Horst,

                    ich weiß nicht was der Rat meines Namensvetters aus Berlin soll. Ich habe dessen Profil gelesen und bin der Meinung, der hat überhaupt keine Krebserkrankung. Also kann er auch in Ruhe warten.
                    Keine Ahnung warum es immer wieder Leute gibt, die wie Blinde von den Farben reden müssen. Tu Du bitte das, was Dir von vielen hier im Forum geraten wurde.

                    Einen schönen Sonntag

                    Wolfgang A.

                    Kommentar


                      #25
                      Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                      ...Tu Du bitte das, was Dir von vielen hier im Forum geraten wurde.
                      Hallo Wolfgang A.!

                      Ich kann nicht nachvollziehen, wie gerade Du zu diesem Ratschlag kommst.

                      Wenn ich mir Deine PK-Historie anschaue...

                      PSA 02/06 innerhalb einer Woche von 5,3 auf 8,1 angestiegen
                      Biopsie-Histologie: In 1/10 Stanzzylindern 0,5mm großes Gleason 3+4=7 Prostatakarzinom
                      OP am 1.3.06 Endoskopisch nervschonende RPE
                      Diagnose: Prostatakarzinom Stadium: pT1c N O M X
                      Karzinom bei Krankenhauspathologie nicht nachweisbar
                      (Mikrokarzinom wurde bereits bei Biopsie entfernt)
                      ...dann hast Du mit Deinem seinerzeitigen Vorgehen aus meiner Sicht eine Fehlentscheidung getroffen.

                      Das Ansteigen des PSA-Wertes "innerhalb einer Woche von 5,3 auf 8,1" hatte sicher nichts mit Deinem Mini-Krebs zu tun, aber die Biopsie war sicher kein Fehler. Bei diesem Biopsie-Ergebnis (1 von 10 Stanzen - 0,5mm großer Tumor!) sich aber blitzartig (Biopsie, Diagnose, OP alles innerhalb weniger Wochen) operieren zu lassen, ist genau der Wahnsinn, gegen den hier im Forum von mir und einigen Anderen immer wieder angeschrieben wird. Dass die bei der postoperativen Pathologie den Tumor nicht mal mehr gefunden haben (angeblich mit der Biopsie bereits entfernt???!!), zeigt doch, dass Du der ideale AS-Kandidat gewesen wärst.

                      Dass Du obendrein noch unter den klassischen OP-Nebenwirkungen leiden musst, tut mir wirklich sehr leid. Aber dafür, dass gerade Du hier zur OP rätst und Wolfgang aus Berlin attackierst, habe ich sehr wenig Verständnis. Ich finde das gerade von Dir eigentlich unvertretbar, wenn ich ehrlich bin!

                      Schorschel
                      Zuletzt geändert von Schorschel; 16.03.2008, 11:58.

                      Kommentar


                        #26
                        Hallo Allerseits,

                        ich habe insbesondere auf die Möglichkeit verwiesen, zu überlegen, ob man die Operation, in diesem Fall aus beruflichen Gründen, verschieben sollte.

                        Ich wollte mich eigentlich nicht mehr daran beteiligen, auf Probleme Einzelner einzugehen, um zu vermeiden, dass ich dümmliche Antworten bekomme. Leider ist das hier wieder der Fall gewesen.
                        Normalerweise antworte ich dann nicht darauf, wie beim letzten Mal, als Spertel einen unsachlichen Kommentar abbgegeben hat. Ich möchte heute jedoch von diesem Prinzip abweichen, da mir Schorschel schon einiges an Mühe abgenommen hat.

                        Es ist eine bekannte Tatsache, dass Patienten, die mit einer Methode behandelt wurden, diese nun empfehlen. Dies ist auch häufig der Fall, wenn es nicht optimal ausgegangen ist. Woran mag das liegen? Ich denke, und glaube mich zu errinnern, dass es darüber Untersuchungen gibt, dass Patienten mit besonders nebenwirkungsreichen Therapien unbewusst neue Leidensgenossen gewinnen wollen. Und das heißt, dass sich diejenigen mit einer Sache am besten auseinandersetzen können, die davon nicht betroffen sind!

                        Ich selbst empfehle Active Surveillance nur denjenigen, die damit umgehen können. Aktive Surveillance wird in die neue Leitlinie aufgenommen, ist also nichts Abartiges. Da die Urologenschaft nicht ausreichend Zeit für die Patienten hat und keinen Mut, auf die Fehlbarkeit der Therapien hinzuweisen, kann ein Internetforum dies tun. Wozu soll hier jemand sein Schicksal vorstellen, wenn er dann wieder die vorgefertigten Antworten bekommt?

                        Alle, die Beiträge schreiben, sollten dies auf die Sache bezogen, ohne persönliche Anwürfe tun, denn dies disqualifiziert den Schreiber selbst.

                        Gruß
                        Wolfgang
                        Zuletzt geändert von Wolfgang aus Berlin; 16.03.2008, 18:59. Grund: Änderung
                        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

                        Kommentar


                          #27
                          Hallo Schorschel,


                          manchmal habe ich das Gefühl, als wenn die "Angsthasen" und "Zauderer" etwas neidisch wären.
                          Ich für meinen Teil bin mit meiner Entscheidung mehr als zufrieden. Und zu dieser Entscheidung stehe ich auch heute. Obwohl bei mir wahrscheinlich eine nervschonende Operation nicht möglich war würde ich es heute genau wieder so machen.
                          Also Ihr "Abwarter", wartet nur. Hoffentlich habt ihr nicht eines Tages zu lange gewartet!
                          Zu dem Beitrag meines Namensvetters aus Berlin nehme ich keine Stellung.


                          Ein schönes Wochenende

                          Wolfgang A.

                          Kommentar


                            #28
                            Hallo Wolfgang A.,

                            ich versuche wirklich, Deine Position zu begreifen - es gelingt mir nicht, und ich kann auch nicht begreifen, worauf wir "Angsthasen", "Zauderer" und "Abwarter" gerade in Deinem Fall "etwas neidisch" sein sollten.

                            Was ich ebenfalls nicht begreife: Warum soll bei Dir "eine nervschonende Operation nicht möglich" gewesen sein? Bei nur 1 positiven von 8 Stanzen und einem "0,5mm" Tumor hätte nach meinem zugegebenermaßen laienhaften Kenntnisstand zumindest eine einseitig nervenschonende OP möglich sein müssen.

                            Dennoch: Es ist Dein gutes Recht, "mit Deiner Entscheidung mehr als zufrieden" zu sein, aber ich finde, dass Du angesichts Deiner eigenen Erfahrungen - die mir sehr leid für Dich tun - wirklich nicht glaubwürdig zur OP raten kannst.

                            Schorschel

                            Kommentar


                              #29
                              Da die Urologenschaft nicht ausreichend Zeit für die Patienten hat und keinen Mut, auf die Fehlbarkeit der Therapien hinzuweisen ... Alle, die Beiträge schreiben, sollten dies auf die Sache bezogen, ohne persönliche Anwürfe tun, denn dies disqualifiziert den Schreiber selbst.
                              Und das ist kein Pauschalvorwurf gegen alle Urologen(=Urologenschaft)??????
                              Dem letzten Teil des Zitats aus deinem Beitrag stimme ich hingegen voll und ganz zu. Besser hätte ich deinen Beitrag auch nicht beurteilen können.

                              Meine behandelnden Urologen hatten und haben immer die notwendige Zeit für mich (gerade im Vorfeld der OP!) und haben weder in Gänze noch in Teilen die Vor- und (gerade) Nachteile der Methoden verschwiegen oder klein geredet. Ich emfinde deinen Pauschalvorwurf als ehrenrührig, in der Sache unbegründet und er erweist deinen inhaltlichen Überzeugungen (die doch durchaus zu vertreten sind, aber eben auch ihre Nachteile und Lücken haben) einen Bärendienst.

                              Eigentlich wollte ich auf derartige Beiträge (Tenor: "Die Urologen sind alle operationswütig, locken die armen Patienten unter falschen Verlockungen in ihre OP-Zentren, haben nie Zeit, keinen Mut und sind nur auf Geld und Anerkennung aus") nicht mehr antworten, aber ich kann derartige Vorwürfe nicht stehen lassen, da sie wenig mit der Realtität und sehr viel mit den Überzeugungen Einzelner hier im Forum zu tun haben. Schwarze Schafe gibt es überall, aber alle Urologen über einen Kamm zu scheren, ist barer Unfug.

                              Liebe Grüße von Mike
                              Mehr zu meinen Werten und dem bisherigen Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=217

                              Kommentar


                                #30
                                Zitat von Wolfgang aus Berlin Beitrag anzeigen
                                Hallo Horst,

                                beim BPS gibt es eine DVD mit Vorträgen aus Bad Reichenhall. Dort erwähnt Christian Ligensa im ersten Beitrag eine Studie. Es wurde untersucht, wie der Therapieerfolg in Abhängigkeit von der Wartezeit zwischen Bekanntwerden des Biopsiergebnisses und Therapiedurchführung war. Dies bezog sich auf Entscheidungszeiträume von 30, 60, 90 oder 150 Tage und länger. Nun rate mal, welche Patienten hinterher langfristig die besten Erfolge hatten?

                                Gruß
                                Wolfgang

                                Fortsetzung folgt.
                                Hallo Wolfgang,

                                die von Christian Ligensa erwähnte und von Dir aufgegriffene Studie würde ich sehr gerne einmal nachlesen. Eventuell waren die Studienteilnehmer nur zufriedener, was man ja auch als Erfolg bezeichnen könnte. Rhetoriker sind oftmals großzügig in der Auslegung, wenn es gilt, die eigenen Ansichten zu untermauern.

                                Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Deiner eigenen Erkenntnisse zu Studien, welche Dir durch Deinen wissenschaftlichen Nachbarn vermittelt wurde:

                                Kürzlich habe ich mich mit einem guten Nachbarn (35 Jahre alt, Dr. der theoretischen Medizin), der als Forscher an der Charite in einem Bereich Grundlagen, Gebiet Viren und Zellen arbeitet, dort ein Team leitet und auch Vorlesungen hält, bis 2 Uhr nachts unterhalten und diversen Wein vernichtet.
                                Vorher hatte ich ihn gebeten, mal auf die Dr.-Kremersche-Zellsymbiosetheorie zu schauen. Als ich nach vier Wochen merkte, dass er dazu keine Lust hat, versuchte ich ihn mit der Bemerkung zu locken, dass diese Theorie auch auf neuesten Erkenntnissen diverser Nobelpreisträger basiert. Da antwortete er, jeder kann sich mehr oder weniger umstrittene Erkenntnisse nehmen und diese zu Theorien zusammenbasteln. Das wäre in der Wissenschaft gang und gäbe. Ein Mensch würde gar nicht schaffen, diese ganzen Veröffentlichungen zu lesen, geschweige denn zu prüfen. Er bliebe bei seinen Viren.
                                Dann haben wir uns noch ein wenig über den Wissenschaftsbetrieb unterhalten, wie unliebsame Studien unterdrückt werden (gut bekannt aus der Pharmaforschung), wie der Einzelne möglicherweise seine Versuchsreihen aufhübscht, wenn er mal ganz zufällig ein gerade nicht gut in die Serie passendes Ergebnis weglässt usw. usf., wie eben das Leben, und nicht bloß die Medizin, so ist.
                                Ebenfalls interessant ist eine Veröffentlichung aus der Martiniklinik. Sie kommt zu anderen Einsichten:

                                Wir konnten zeigen, daß eine Wartezeit vor der Operation von bis zu 3 Monaten keine negativen Auswirkungen auf das PSA-Rezidiv hat – und das, obwohl keine antiandrogene Hormontherapie in der Wartezeit bis zur Operation gegeben wurde. Hierzu wurden die Daten von 795 Patienten nach radikaler Prostatektomie aus den Jahren 1992 – 2000 ausgewertet. 25 % dieser Patienten hatten in einer mittleren Verlaufsbeobachtung von 33 Monaten ein PSA-Rezidiv, die Wartezeit zwischen Diagnosestellung und Operation betrug zwischen 5 und 518 Tage (im Mittel 62 Tage, also 2 Monate). Wir haben in einer multivariaten Analyse untersucht, ob das klinische Stadium, der präoperative PSA-Wert, der Gleason-Score in den Biopsien und die Tage von der Diagnose bis zur Operation Einfluß auf das PSA-Rezidiv haben. In dem gesamten Patientenkollektiv konnte bei in der alleinigen Berücksichtigung der Wartezeit kein Einfluss auf die Prognose gefunden werden. In einer multivariaten Analyse hatten der PSA Wert, der Gleason-Grad in der Biopsie sowie das klinische Stadium einen signifikanten Einfluss auf die Prognose, nicht aber die Zeit zwischen Biopsie und Operation.Wir haben dann noch die Analyse auf die Patienten beschränkt, die aggressive Tumoranteile (Gleason-Grad 7 und mehr) in der Biopsie aufwiesen. Dies ist die Gruppe, wo man am ehesten befürchten würde, dass sich die Wartezeit bis zur Operation negativ auf die Heilungsrate auswirkt. Hier beschränkten wir uns weiterhin auf die Patienten, welche weniger als 31 Tage Wartezeit bis zur Operation hatten, und verglichen diese mit 54 Patienten, die mehr als 70 Tage haben warten müssen. Auch in dieser Subanalyse fand sich erneut kein signifikanter Unterschied in den Heilungsraten.Unsere Untersuchung bestätigt die Ergebnisse, welche die Arbeitsgruppe um WALSH aus der Johns Hopkins Universität jüngst publizierte. In der amerikanischen Untersuchung fand sich ebenfalls kein Einfluss der Wartezeit auf die Prognose. Kritisch anzumerken ist bei beiden Studien, dass der überwiegende Anteil der Patienten zwischen 6 und 10m Wochen auf die Operation warteten; in diesem Zeitrahmen hat die Wartezeit keinen Einfluss. Unbeantwortet bleibt jedoch weiterhin die Frage, ab wann eine Therapieverzögerung tatsächlich für den Betroffenen kritisch wird. Was bedeuten diese Ergebnisse für unsere tägliche Praxis? Wir werden dem Patienten, dem eine Therapieentscheidung schwer fällt oder der sich zuvor eine 2. oder 3 Meinung einholen möchte sagen können, dass er dies ohne Zeitdruck und ohne Beeinträchtigung des Behandlungserfolges tun kann – zumindest wenn diese Entscheidungsfindung nicht länger als ca. 3 Monate dauert. Wir halten dies für eine sehr wichtige Information, da Studien auch zeigen konnten, dass gut informierte Patienten grundsätzlich mit dem Behandlungserfolg zufriedener sind.
                                Wat nu?

                                Gruß Dieter

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X