Hallo,
mein geliebter Vater starb vor bald 2 Jahren an den folgen des Prostatakrebses.
Nun ist es mein Schwiegervater, der betroffen ist. Der PSA-Wert war nie höher als 3 aber bei der Biopsi traf der Arzt auf Prostatakrebs. 5 Wochen später erfolgte die Entnahme der Prostata, da noch keine Streuung nachweisbar bar. Seit dieser OP im November ist er nun schwer Inkontinent und kann lediglich Nachts trocken bleiben und morgens zügig mit "zuhalten" die Toilette erreichen. Die AHB trat er kurz vor Weihnachten an, mit dem Ziel gezielte "Trainingseinheiten" zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur zu erhalten. Zusätzlich erhielt er ein Reizstromgerät, dass er 2 mal täglich 20 min anlegen soll.
Mein Schwiegervater ist verständlicherweise durch die Diagnose in Verbindung mit der OP schon psychisch angeschlagen, wobei er sich stets bemüht sich nichs anmerken zu lassen.
Obwohl er in diesem Jahr 73 Jahre alt wird, ist er sehr sportlich und mobil. Durch die Harninkontinenz fühlt er sich aber so massiv in seiner Bewegung und damit in seinem Leben eingeschränkt, dass sich jetzt sein physischer Zustand noch mehr herunter zieht. Da die Prostata schon über Jahre stark vergrößert war und der (oder ein?) Schließmuskel vollständig mit entfernt wurde, glaubt er nicht mehr an eine Besserung des Zustandes und ist von vorneherein entmutigt. Das das Beckenbodentraining von Physiotherapeutinnen angeleitet wurde, die normalerweise die Wöchnerinnen nach der Entbindung betreuen, hat ihm dabei auch nicht weiter hoffen lassen.
Sein größtes Problem zur Zeit ist aber die Inkontinenz selber. Er hat viele verschiedene Vorlagen, Taschen u.ä. ausprobiert, die es auf dem Markt gibt, konnte aber nur feststellen, dass sie nicht richtig sitzen und es regelmäßig passiert, dass Urin am Bein herunterläuft, weil der Penis an der Vorlage vorbei "rutscht". Der Kommentar des Arztes bei der Reha, den er um Rat fragte:"lassen sie es doch laufen"
Zur Zeit "bastelt" er sich aus Vorlagen und breitem Leukoplast Taschen, die so groß sind, dass sie den Penis voll aufnehmen können. Zusätzlich verwendet er dann noch eine normale, große Vorlage. Da er wenig trinkt (viel zu wenig, aber die Ermahnungen und Hinweise auf mögliche Folgen stehen für ihn leider in keinem Verhältnis zur Inkontinenz!) benötigt er am Tag "nur" ca. 6 - 8 Vorlagen und Taschen.*
Ich hoffe, dass viele Betroffene mir als Verwandten jetzt weiterhelfen können, wie ich meinen Schwiegervater unterstützen kann. Was für Hilfsmittel gibt es z.B. die super saugfähig sind und trotzdem ein mobiles Leben zulassen? Kann die Beckenbodenmuskulatur den Schließmuskel "ersetzen"? Gibt es spezielle Physiotherapien, die er sich verschreiben lassen soll?
Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar, da ich mir zur Zeit große Sorgen mache, wie lange mein Schwiegervater diesen Zustand Aushält in dem er sich so hilflos fühlt. Er war in seinem ganzen Leben immer ein aufrechter, asketisch lebender, strebsamer, fleißiger und pflichterfüllender Mensch, der auf mich nun innerlich gebrochen wirkt. Jede Antwort wird erst einmal für mich, und dann vielleicht auch für ihn ein Strohhalm sein.
Vielen Dank erst einmal für die Geduld, wer diesen Bericht bis hierhin gelesen hat.
Gruß,
Birgit
*
mein geliebter Vater starb vor bald 2 Jahren an den folgen des Prostatakrebses.
Nun ist es mein Schwiegervater, der betroffen ist. Der PSA-Wert war nie höher als 3 aber bei der Biopsi traf der Arzt auf Prostatakrebs. 5 Wochen später erfolgte die Entnahme der Prostata, da noch keine Streuung nachweisbar bar. Seit dieser OP im November ist er nun schwer Inkontinent und kann lediglich Nachts trocken bleiben und morgens zügig mit "zuhalten" die Toilette erreichen. Die AHB trat er kurz vor Weihnachten an, mit dem Ziel gezielte "Trainingseinheiten" zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur zu erhalten. Zusätzlich erhielt er ein Reizstromgerät, dass er 2 mal täglich 20 min anlegen soll.
Mein Schwiegervater ist verständlicherweise durch die Diagnose in Verbindung mit der OP schon psychisch angeschlagen, wobei er sich stets bemüht sich nichs anmerken zu lassen.
Obwohl er in diesem Jahr 73 Jahre alt wird, ist er sehr sportlich und mobil. Durch die Harninkontinenz fühlt er sich aber so massiv in seiner Bewegung und damit in seinem Leben eingeschränkt, dass sich jetzt sein physischer Zustand noch mehr herunter zieht. Da die Prostata schon über Jahre stark vergrößert war und der (oder ein?) Schließmuskel vollständig mit entfernt wurde, glaubt er nicht mehr an eine Besserung des Zustandes und ist von vorneherein entmutigt. Das das Beckenbodentraining von Physiotherapeutinnen angeleitet wurde, die normalerweise die Wöchnerinnen nach der Entbindung betreuen, hat ihm dabei auch nicht weiter hoffen lassen.
Sein größtes Problem zur Zeit ist aber die Inkontinenz selber. Er hat viele verschiedene Vorlagen, Taschen u.ä. ausprobiert, die es auf dem Markt gibt, konnte aber nur feststellen, dass sie nicht richtig sitzen und es regelmäßig passiert, dass Urin am Bein herunterläuft, weil der Penis an der Vorlage vorbei "rutscht". Der Kommentar des Arztes bei der Reha, den er um Rat fragte:"lassen sie es doch laufen"
Zur Zeit "bastelt" er sich aus Vorlagen und breitem Leukoplast Taschen, die so groß sind, dass sie den Penis voll aufnehmen können. Zusätzlich verwendet er dann noch eine normale, große Vorlage. Da er wenig trinkt (viel zu wenig, aber die Ermahnungen und Hinweise auf mögliche Folgen stehen für ihn leider in keinem Verhältnis zur Inkontinenz!) benötigt er am Tag "nur" ca. 6 - 8 Vorlagen und Taschen.*
Ich hoffe, dass viele Betroffene mir als Verwandten jetzt weiterhelfen können, wie ich meinen Schwiegervater unterstützen kann. Was für Hilfsmittel gibt es z.B. die super saugfähig sind und trotzdem ein mobiles Leben zulassen? Kann die Beckenbodenmuskulatur den Schließmuskel "ersetzen"? Gibt es spezielle Physiotherapien, die er sich verschreiben lassen soll?
Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar, da ich mir zur Zeit große Sorgen mache, wie lange mein Schwiegervater diesen Zustand Aushält in dem er sich so hilflos fühlt. Er war in seinem ganzen Leben immer ein aufrechter, asketisch lebender, strebsamer, fleißiger und pflichterfüllender Mensch, der auf mich nun innerlich gebrochen wirkt. Jede Antwort wird erst einmal für mich, und dann vielleicht auch für ihn ein Strohhalm sein.
Vielen Dank erst einmal für die Geduld, wer diesen Bericht bis hierhin gelesen hat.
Gruß,
Birgit
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