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PK und jetzt?

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    #76
    Hallo zusammen,

    jetzt habe ich mir eine zweite Meinung in der Martini-Klinik eingeholt und dazu habe ich mir leider nicht gerade den besten Tag ausgesucht, denn war tierisch heiß an diesem Tag. Gefühlte 50 Grad im Haus - stöhn (leider keine Klimaanlage)! Trotz der Hitze hatte ich aber irgendwie das Gefühl, dass ich hier in guten Händen war und der Patient an erste Stelle steht. Der Arzt war während unseres Gespräches überrascht, dass ich schon sehr tief im Thema war. Naja, habe ja auch in den letzen Wochen viel zum Thema gelesen (Studien, Leitlinien, Vorträge, Bücher, Meinungen, Forum usw.). Beim Sichten der Untersuchungsergebnisse war er auch der Meinung, dass die AS das wirklich einzig Richtige ist. Weniger als 2% (Stanzzylinder 2 cm) in einem vom 14 Zylindern, dass wäre überhaupt keine Veranlassung für eine OP. Man überliest es schnell, aber im Bericht steht vor den 2 % auch noch das Wort "weniger". Weniger als 2 %, also noch weniger!

    Von der Bestrahlung hat er mir abgeraten, dass wäre nur eine Option, wenn ich wesentlich älter wäre bzw. meine Lebenserwartung nicht mehr so hoch wäre.

    Der Arzt meinte, dass es jetzt wichtig ist, meinen PSA regelmäßig zu kontrollieren (AS) und es auch sein könnte, dass sich der Wert vielleicht in den nächsten Jahren kaum verändert. Aber das wird sich zeigen. Auf jeden Fall, wenn es so kommen sollte, dass ich die AS abbrechen muss, kommt die OP und wie die dann ablaufen wird, hat mir der Arzt sehr ausführlich und vor allem verständlich erklärt, kein Fachchinessisch.

    Zum Schluss hat er noch mal einen Ultralschall gemacht und meine Prostata abgetastet. Nichts ausgewöhnliches getastet und auf dem Ultraschall sah auch alles i.O. aus. Besonders die Ränder der Prostata, würden sehr gut aussehen.

    Mit dieser Meinung habe ich die Klinik mit gutem Gewissen verlassen. Ich habe sehr viel Wert und auch große Gewichtung auf diese "Zweitmeinung" der Martini-Klinik gelegt. Ich weiß jetzt, woran ich bin und das die Entscheidung AS das einzig Richtige ist.

    Ich möchte diesen Thread hiermit abschließen und mich bei allen hier bedanken, die mich mit Ihren Meinungen, Infos und PM in den letzten Wochen unterstützt haben und mich auf den richten Weg gebracht haben. Wenn ich mal an die ersten Tage nach der Diagnose zurück denke, als meine Nerven noch ziemlich karussell fuhren, so sehe ich das alles viel gelassener. Das Thema PK kommt jetzt erstmal in die Schublade und wird alle 3 Monate einmal kurz rausgeholt.
    Jetzt haben andere Dinge wieder vorrang!

    Euch schöne Tage!

    Gruß
    Vestus

    @Urologe: Alles wieder gut!

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      #77
      Zitat von vestus Beitrag anzeigen
      ... Beim Sichten der Untersuchungsergebnisse war er auch der Meinung, dass die AS das wirklich einzig Richtige ist. Weniger als 2% (Stanzzylinder 2 cm) in einem vom 14 Zylindern, dass wäre überhaupt keine Veranlassung für eine OP... Ich weiß jetzt, woran ich bin und dass die Entscheidung AS das einzig Richtige ist...
      Hallo Vestus,

      Glückwunsch zu Deiner Entscheidung, die ich rchtig finde.

      In Deinem Eröffnungsbeitrag hattest Du noch dies geschrieben:
      Eine Frage die mich total beschäftigt ist, welche Therapie ist die Richtige. Nach langen Recherchen im Internet bin ich der Meinung, dass die OP die bessere und sicherste Variante ist.
      Daraufhin riet ich Dir (wie auch andere Mitstreiter):
      Überstürze nichts - lass' Dir Zeit und informiere Dich, bevor Du eine schwere OP auf Dich nimmst!
      Das hast Du perfekt gemacht, und Du wirst es sicher nicht bereuen. Als langjähriger AS'ler kann ich Dir versichern, dass man gut und ohne Stress mit seinem "Untermieter" leben kann, wenn man ihn konsequent überwacht. Du solltest jetzt - falls nicht schon der Fall - Deine Lebensweise anpassen (vernünftige Ernährung - nicht fanatisch, aber halbwegs konsequent -, Immunsystem stärken, Sport treiben usw.usw.). Dann wirst Du voraussichtlich noch viele Jahre ungestörter Lebensqualität genießen können.

      Alles Gute!!

      Schorschel

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        #78
        Aus dem Focus 34/2013

        Prostatakrebs länger beobachten

        Die Aggressivität eines Prostatatumors ändert sich im Laufe der Erkrankung offen bar kaum. Vielmehr behält eine Geschwulst den Grad der Bösartigkeit, den sie bei ihrer Entstehung hatte, bei. Dies fanden Mediziner der Harvard Medical School anhand einer Studie mit 1200 Patienten heraus, bei denen zwischen 1982 und 2004 Prostata-krebs entdeckt wurde. Das Ergebnis stützt die von vielen Krebsärzten empfohlene Strategie, einen neu entdeckten, nicht aggressiven Prostataturnor nicht sofort zu behandeln, sondern zunächst sorgfältig zu beobachten. „Die Entnahme der Prostata oder eine Strahlentherapie, die bei Prostatakrebs üblich ist, kann Nebenwirkungen wie Impotenz oder Inkontinenz haben", sagt Studien- Hauptautorin Kathryn Peeney. „Eine aktive Überwachung könnte diese Verringerung der Lebensqualität verhindern. Männer mit geringgradiger Erkrankung sollten erwägen, darüber mit ihren Ärzten zu reden." Man könne zwar nicht ausschießen, dass ein Tumor aggressiver werde, typisch sei dies aber nicht, folgern die US-Forscher.

        Gruß
        Vestus

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          #79
          Es bleibt ein Lotteriespiel!

          Solange keinen neuen, sicheren Diagnoseverfahren gefunden werden, bleibt es beim Risiko für den Patienten, eine Falschdiagnose und damit eine Über- oder Untertherapie zu erhalten. Wer beweist mir denn die Aggressivität des Tumors? Die Biopsie kann das, wenn sie aggressives Prostatagewebe zu Tage fördert - sie kann aber auch daneben schießen! Bei mir z. B. im Januar nach Biopsie ein T2a mit einem GS von 6, PSA unter 10 ng/ml - zwei Monate später, als die Prostata auf dem Tisch des Pathologen lag: T3a, GS 7a und noch unsaubere Resektionsränder, die mich zu einer nachfolgenden Bestrahlung veranlassten.
          Natürlich habe ich nun mit den o. g. Nebenwirkungen zu leben, aber das ist mir lieber, als mit der Ungewissheit über mein "Innenleben" ständig zum Arzt gehen zu müssen. Vielleicht findet in der Zukunft die Wissenschaft "das Ei des Kolumbus" in Sachen Diagnose eines Prostatakarzinoms. Bis dahin wird es leider wie beim Lottospiel nur wenige "Gewinner" in Sachen Früherkennung der Aggressivität eines Tumors geben.
          (Nur die Meinung eines unbedarften Laien aus eigenem Erleben)

          Roland
          Mein Profil und meine Krankengeschichte auf www.myProstate.eu

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            #80
            Hallo Roland,

            Ich stimme dir zu. Es ist ein Lottospiel.
            Aber wer nicht spielt, der nicht gewinnt.

            Dennoch bin ich froh, dass ich mich für eine OP entschieden hatte.
            Es ist in der Tat so, dass erst nach einer OP der richtige Grad / die Erkrankung gesichert werden kann. Oft wurde der Grad (wie auch bei dir) später erhöht.

            Nun machen wir Vestus aber keine Angst.
            Ich denke auch, wie viele andere hier, dass er noch ein paar Jahre Zeit hat, bis zur Impotenz.

            Gruss
            Hartmut
            http://de.myprostate.eu/?req=user&id=626&page=graphic

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              #81
              @Wanderfreund:

              Eine vorgeschaltete 3-Tesla MRT-S (Spektroskopie), mpMRT (multiparametrische MRT), oder einer PSMA-PET/CT-MRT, deren Bilder unter einer hochauflösenden TRUS hinterlegt werden (MR/TRUS-Bildfusions-gestützte-Biopsie, Hybridgerät) wird die Detektionsrate um ca. 95% erhöht. Durchgeführt z. B. am DKFZ-Heidelberg, Prof. M. Hohenfellner, Urologie.

              Unter einer 3-Tesla MRT, kann ohnehin das T-Stadium, mit einer 95 - 98´%´tigen Wahrscheinlichkeit vorrausgesagt werden. (Kapsel-Samenblaseninfiltration etc.) Das Grading,(GS) kann ebenfalls durch die Konzentrtions-Anreichung des jeweiligen Tracers, in etwa bestimmt werden. Auf alle Fälle sind die klinisch relevanten hochsuspekten Areale während der Biopsie "treffsicher" zu punktieren. Das Risiko eines Understagings, Gradings, wird erheblich reduziert. Die histologische Befundung sollte zudem von einem erfahrenen Histo-Pathologen erfolgen. Was nutzt eine 100%´tige Treffsicherheit einer Biopsie, wenn der befundete Pathologe mit seinem GS daneben liegt. (GS-Bestimmung, unterliegt einer schlechten Reproduzierbarkeit)

              Gruß Helmut

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                #82
                Heute mal eine erfreuliche Info vom Arzt bekommen. PSA ist auf 2.5 zurückgegangen.
                Der Sommer geht weiter ! ;-)

                Kommentar


                  #83
                  Hallo Vestus,
                  ich schreibe dir, weil meine "Geschichte" bislang ähnlich verlief, siehe hier meine bisherigen Infos zu meinem Krebs: (http://www.myprostate.eu/?req=user&id=520)
                  Bislang habe ich auch noch keine OP durchführen lassen, obwohl der behandelnde Prof. zu einer OP geraten hatte.
                  Ich werde jetzt mal wieder meinen PSA-Wert testen lassen und schauen, wie der aktuelle Stand ist.
                  Viele Grüße aus Sachsen
                  PSA:4,2 Biopsie, 1 von 12 Stanzen positiv
                  Gleason Score 6 (3+3), T2c N0 M0
                  Ganzkörperskelettszintigraphie: kein Anhalt für Metastasen
                  MRT Becken/Prostata: Größe 4,4x3,1x4,2, Keine Auffälligkeiten

                  Kommentar


                    #84
                    Hallo Bert,

                    habe deinen Bericht gelesen und verstehe nicht, warum die Ärtze immer so schnell die OP wollen (indirekt kann man sich es ja denken). Kein Hinweis bei dir auf Metastasen, keine Auffälligkeiten. Ich würde sagen, dass du, wie ich, auch ein Kandidat für die AS bist. Bin gepannt, wie es bei Dir weiter geht? Halte mich auf dem Laufenden.

                    Gruß
                    Vestus

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                      #85
                      @BertBredow:

                      Hallo Bert,

                      wie kann es sein, dass bei einer positiven Stanze, von 12 Stanzen, eine T2c-Situation prognostiziert wird. T2c heißt, dass beide Lappen befallen sind.

                      Gruß Helmut

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                        #86
                        Hallo zusammen,

                        wollte mich einmal zwischendurch wieder melden. Mir geht es sehr gut. Ich habe im Sept. und Dez. meinen PSA-Wert kontrollieren lassen. Ergebnisse siehe Profil.
                        Auch bei der TU gab es keine Auffälligkeiten. Im Dezember habe ich 1 Woche vor meinem PSA-Check bei meinem Hausarzt einen Gesundheitscheck machen lassen. Der hat, obwohl er das gar nicht sollte und musste, auch den PSA-Wert ermittelt. Dieser hatte einen Wert von 4,5. Eine Woche später war ich beim Urologen und habe meinen PSA-Wert messen lassen, dieser war 3,3. Alles OK denke ich, finde es aber dennoch merkwürdig, dass der Hausarzt einen Wert von 4,5 hatte. Der Wert wurde von unterschiedlichen Laboren gemessen. Bei beiden Messung wurde mehrere Tage vorher kein Fahrrad gefahren oder sonstige von mir Aktivitäten getätigt, die das Ergebniss verfälschen könnten. Sind solche Abweichungen normal. Nun ja, es lag eine Woche dazwischen.

                        Euer
                        Vestus

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                          #87
                          @vestus:

                          Jep so isses.

                          Bis zu 30% Abweichungen gibt es zwischen den jeweiliegen Labors und Testverfahren. (BASF, Hofman la Roche, Siemens etc.) Auch die Tageszeit selbst bringt Abweichungen, Morgens versus Abend oder Mittags. Im Sommer liegen etwas höhere PSA-Werte vor als im Winter usw. ist ist daher ratsam, immer zur gleichen Uhrzeit, am besten morgens, und beim gleichen Labor das PSA bestimmen zu lassen. Weiterhin haben die verschiedenen Testverfahren auch unterschiedliche "cut off"s", d.h. die Referenzwerte unterscheiden sich von einander, und sind auch jeweils im Kontext zu dem jeweiligen Verfahren kalibriert (geeicht). Weiterhin ist es wichtig, dass die Blutprobe innert 2 Stunden im Labor ist, da die Halbwertzeit von dem freien PSA bei ca. 2 Stunden liegt. Oftmals ist es auch so, dass die Blutproben in den Arztpraxen bei Raumtemperaturen bis zur Abholung 5 Stunden herumstehen.
                          Ausserdem ist normalerweise beim PSA-Wert auch das Testverfahren angegeben. Das Labor gibt auf Anfrage Auskunft über den testspezifischen Grenzwert.

                          Gruß Helmut

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                            #88
                            @vestus

                            auch bei mir waren viele hier der ansicht, ich sei ein kandidat für die active surveillance
                            heute bin ich mehr als froh, dass ich mich am uke/martiniklinik habe operieren lassen
                            denn trotz einer scheinbar günstigen biopsieprognose war der tumor doch schon auf beide lappen ausgedehnt (statt t1c t2c, statt eines winzigen microherdes bis 20 mm ausdehnung und 1% tumorvolumen)
                            die op konnte nervenerhaltend bei vollem erhalt des blasenschliessmuskels und voller kontinenz durchgeführt werden
                            der tumor konnte wegen der frühen op-entscheidung ohne jegliche infiltration in das nachbargewebe entfernt werden, sodass ich eine sehr hohe chance habe, endgültig geheilt zu sein
                            falls ich doch wider erwarten ein rezidiv bekomme, habe ich immer noch die bestrahlung als zweite curative massnahme, die du nur hast wenn du mit der rpe beginnst

                            mein dank an die martiniklinik: ich fühle mich jetzt genauso gut bzw. psychisch sogar besser als vor der op, ich kann wesentlich besser pinkeln als vorher und war von beginn bis heute in allen situationen voll kontinent (was ich vor der op nicht war)

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                              #89
                              Ich habe gestern Abend einen Bericht im Fernsehen gesehen mit dem Titel: "Das Leben nach der Diagnose - Prostatakrebs - und was dann?". Hier wird u.a. die DaVinci-OP genau gezeigt und erläutert, was ich total interessant fand. Ich kann diesen Beitrag nur empfehlen. Die Sendung wird auch nochmal wiederholt.

                              07.05.2014, 12.30 Uhr in eins|plus
                              08.05.2014, 09.30 Uhr in eins|plus

                              Sicherlich ist er auch in der ARD-Mediathek zu finden!

                              Mehr Infos: hier

                              LG
                              Vestus

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                                #90
                                Hallo Vestus,

                                vielen Dank für Deine Info. Siehe aber auch hier.

                                "Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht"
                                (Christian Morgenstern)

                                Gruß Harald

                                Kommentar

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