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    #46
    @Harald

    Ich habe das Gefühl (Achtung Satire), dass süddeutsche/bayrische Patienten nicht so schmerzempfindlich sind....

    Im Rahmen eines State-of-the-Art Workshop für Prostatabiopsien der LMU wurde durch Handheben abgefragt, wer so
    vorgeht (etwa 80% eines der betäubenden Verfahren, 10% beides, 10% keine Anaesthesie).

    Interessanter Weise um so weniger Betäubung, je weiter südlich der Kollege residierte (Eindruck).
    Münchener Kollege neben mir: "MEINE Patienten brauchen keine Betäubung, die merken auch so nichts!"

    Mein Angebot ihn dann doch mal eben hier ohne Betäubung zu biopsieren hat er dann aber doch dankend abgelehnt :-)

    Mein Rat: IMMER nach der Betäubung bei der Aufklärung fragen - gibts keine - Urologen wechseln. NIEMAND sollte
    zu Schmerzen aus Bequemlichkeit oder Sparsamkeitsgründen des Arztes gezwungen werden.

    Wir haben bei Einführung der aktuellen Technik bei den ersten 100 Patienten eine Befragung mit der sogenannten
    visuellen Analogskale durchgeführt:



    und hatten durchschnittliche Beurteilungen von 0.5 bis 1.5. Dass Höchste war 3 (war eine riesige Prostata).
    Zuletzt geändert von Urologe; 20.10.2013, 10:21.
    ----------------------------------------------------------
    Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
    sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
    wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
    vor Ort ersetzen

    Gruss
    fs
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    Kommentar


      #47
      Zitat von Urologe
      @Harald

      Ich habe das Gefühl (Achtung Satire), dass süddeutsche/bayrische Patienten nicht so schmerzempfindlich sind....
      Lieber fs,

      die Schmerzen waren ja nicht mein primäres Problem. Ein Hamburger Jung, der als Pfadfinder nächtens im Nebel per Schlauchboot im Winter über die Elbe bei Blankenese geschippert ist und der dann das Schlauchboot urplötzlich verlassen musste, um sich schnell noch vor einem auftauchenden Ozeanriesen schwimmend auf eine der Schweinesandinseln zu retten, den kann so leicht nichts vom Sockel hauen. Der blutige Ablauf, den man mir damals optisch und per Riechorgan zumutete, hat mich nachhaltig negativ von der Prozedur beeindruckt.

      Bei der Erwähnung der weniger schmerzempfindlichen im Süden Deutschlands wohnenden Betroffenen fällt mir ein Elektriker aus dem Saarland ein, mit dem ich während meiner beruflichen Tätigkeit auch mal selbst eine falsch verdrahtete Anlage überprüfte. Hierbei fiel mir auf, dass er kein Spannungsprüfgerät dabei hatte. Auf meine entsetzte Rückfrage meinte er, dass wäre nicht nötig; er würde das an den Fingern schon spüren. Und wenn es nun 380 Volt wären - und darum ging es nämlich hier - ja, dann würde es eben ein wenig mehr am Daumen kribbeln.

      "Das Schicksal spielt mit denen, die Schicksal spielen wollen"
      (August Strindberg)

      Gruß Harald

      Kommentar


        #48
        Begreife ich nicht!
        Ich war bei Prof. Butz in Nürnberg, der hat
        1. ein extrem gutes US Gerät, neueste Konstruktion mit 2 Sonden usw. (ich verstehe beruflich was davon!)
        2. dadurch die Möglichkeit gezielt zu biopsieren!
        3. Ich habe die Prozedur problemlos durchgestanden, kein Schmerz, nur etwas unangnehm.

        4. Es gab ein Betäubungsgel vorneweg.
        5. Es wurde vorher eine Darmreinigung (Klistrier) gemacht, mein Enddarm war sehr sauber wie mir bestätigt wurde.
        6. Am Tag vorher, am Tag der Biopsie und am Tag nachher bekam ich Antibiose.
        Da ich eigentlich nur Azithromyzin (also Zithromax original!!) vertrage, habe ich diese genommen.
        Vorteil: Da Gewebegängig und über 50 Std. Wirkdauer war es fü mich ideal.

        Ich hatte null Probleme. Etwas Blut im Urin, aber wirklich ganz wenig, nach 1 Std. nichts mehr.
        Im Darm konnte ich nichts feststellen!
        Schmerzen Post OP, keine!
        Die Biopsie war so gegen 12 Uhr, ich bin anschliessend zum Essen, Nürnberger Rostbratwürste mit Sauerkraut und Kartoffelsalat, dazu ein Mönchshof Pils!

        Die Tage drauf kein Problem, keine Schmerzen,Nichts!
        Nur etwas Harndrang wenn die Blase voll war.

        Ich kann nur jedermann Prof. Butz empfehlen!
        Hier:


        Otto

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          #49
          Zitat von Hvielemi Beitrag anzeigen


          Dein PSA-Verlauf gibt derzeit auch keinen Hinweis, ob Krebs oder nicht.
          Mit der Biopsie kannst Du Krebs auch nicht ausschliessen,
          aber falls sie positiv ausfällt, weisst Du eben unwiderruflich,
          dass Du den Krebs hast.

          Das kann also für Dich eine Art Zeitenwende sein.
          Ob Biopsie oder nicht? Ich kann Dir da keinen Rat geben.
          Wenn Du Deinem Doc vertrauen kannst, ist das wohl das Beste.
          Nun ist über ein Jahr vergangen .... kurz nochmal mein Werteverlauf
          Feb 13: 4,6 kein Quotient ermittelt
          Mai 13: 9,38 10 %
          Jul 13: 7,36 16 %
          Okt 13: 8,11 16 %
          Feb 14: 7,32 16 %

          weiterhin keine Beschwerden, außer das die zu große Prostata nicht mehr zulässt das ich Fliegen von der Lampe pinkle, ein kurzfristig "irritierte" Potenz (wohl der Kopf ... "Ich habe die Hose voll") hat sich bereinigt ... alles "senkrecht" ....

          Prof. Butz hält kombiniert mit unauffälliger US-Untersuchung (keinesfalls eine Kapselbeschädigung) ein weiteres Beobachten für den richtigen Weg , hat das Intervall aber auf ein 1/2 Jahr verlängert, also erneute Vorstellung im Herbst.

          Er meint wenn das ein Krebs wäre verliefe er völlig ungewöhnlich, bei den Werten wäre es dann wohl eher der vielzitierte "Haustierkrebs", man könne immer noch eingreifen falls nötig, die Nerven zur intervallmäßigen Überwachung hätte ich wohl.

          So, verzichte ich vorerst auf das Rumstochern im Organ, keine schlafenden Hunde wecken wo`s nicht zwingend sein muss.

          Ich werde weiter berichten wenn es neue Erkenntnisse gibt.

          Kommentar


            #50
            Zitat von Franken1962 Beitrag anzeigen
            Prof. Butz hält kombiniert mit unauffälliger US-Untersuchung (keinesfalls eine Kapselbeschädigung) ein weiteres Beobachten für den richtigen Weg , hat das Intervall aber auf ein 1/2 Jahr verlängert, also erneute Vorstellung im Herbst.

            ... die Nerven zur intervallmäßigen Überwachung hätte ich wohl.
            Das ist ja Bestens!
            Ich wünsch Dir ein stabiles Nervenkostüm,
            um das durchziehen zu können.

            Carpe diem!
            Hvielemi / Konrad
            Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

            [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
            [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
            [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
            [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
            [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

            Kommentar


              #51
              Da kann ich, aus eigener Erfahrung, nur warnen!

              Zitat: "Prof. Butz hält kombiniert mit unauffälliger US-Untersuchung (keinesfalls eine Kapselbeschädigung) ein weiteres Beobachten für den richtigen Weg".

              Bei meiner US-Untersuchung und Tastung durch einen "berühmten" Professor der Urologie, attestierte er mir auch "keinen Kapseldurchbruch". Was stellt sich während der OP bei der RPE raus: Kapseldurchbruch.

              Kommentar


                #52
                Zitat von Reinhold2 Beitrag anzeigen
                Da kann ich, aus eigener Erfahrung, nur warnen!

                Zitat: "Prof. Butz hält kombiniert mit unauffälliger US-Untersuchung (keinesfalls eine Kapselbeschädigung) ein weiteres Beobachten für den richtigen Weg".

                Bei meiner US-Untersuchung und Tastung durch einen "berühmten" Professor der Urologie, attestierte er mir auch "keinen Kapseldurchbruch". Was stellt sich während der OP bei der RPE raus: Kapseldurchbruch.
                Du meinst also es wäre besser sich biopsieren zu lassen ?

                Kommentar


                  #53
                  Hallo,

                  ich habe die Biopsie auch vor kurzem hinter mich gebracht. Es gibt mich Sicherheit angenehmer Dinge im Leben...
                  Mir hat sie jedoch (traurige) Gewissheit gebracht. Diese Gewissheit hilft mir persönlich mehr, als vielleicht wertvolle Zeit und die Möglichkeit einer kurativen Behandlung zu verlieren.
                  NICHTS kann die Gewebeproben der Biopsie bei der Diagnose bisher ersetzen, auch kein noch so präzises bildgebendes Verfahren.

                  Jack

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                    #54
                    NICHTS kann die Gewebeproben der Biopsie bei der Diagnose bisher ersetzen
                    JA, aber auch nur wenn der Krebs dabei getroffen wurde und das Ergebnis positiv ist. Auch die Aussagekraft einer Biopsie bei Mikrobefunden mit sehr niedrigem Gleason ist relativ. Ansonsten ist die Biopsie ebenfalls ein sehr unsicheres Verfahren, mit einer Dedektionsrate von gerade mal ca. 30%. Die Prozentzahl kann sich bei großen Organvolumen sogar noch nach unten bewegen. Die Trefferquote wird mit der Bildgebung erhöht, d.h. eine Kombination mit ANNA-C-Trus, Elastographie oder multiparametrisches MRT ist die Methode mit der höchsten Aussagekraft (auch bezogen auf ein negatives Ergebnis).

                    Tom

                    Kommentar


                      #55
                      Zitat von Franken1962 Beitrag anzeigen

                      Nun ist über ein Jahr vergangen .... kurz nochmal mein Werteverlauf
                      Feb 13: 4,6 kein Quotient ermittelt
                      Mai 13: 9,38 10 %
                      Jul 13: 7,36 16 %
                      Okt 13: 8,11 16 %
                      Feb 14: 7,32 16 %
                      Guten Morgen community,

                      ich habe ein wenig mit der Überwachung geschlampt, nun hat mich aber doch nach einem guten Jahr das schlechte Gewissen zur Kontrolle des PSA geführt.
                      Weiterhin habe ich wenig prostatatypische Beschwerden, Wasserlassen geht passabel (man ist eben keine 25 Jahre mehr), nachts muss ich nie raus, keine Schmerzen, kein Blut in Urin oder Sperma.
                      Ich ergänze die aktuellen Werte:

                      Juni 15: 6,09 20 %

                      Also weiter gefallen, in Kombination mit dem gestiegenen Quotienten also eher unwahrscheinlich das ein malignes Geschehen dahintersteckt. Soweit die Aussagen des Arztes und der Fachlektüre. Weiterhin überwachen also. In einem Jahr sehen wir weiter. Einer Biopsie weiche ich ergo weiterhin aus, zwischenzeitlich habe ich relativ viel Negatives über die Biopsie gelesen. Die Fachmeinungen reichen von notwendig ab 4,0 bis lebensgefährlich. Das die Fachkommentare derart weit auseinanderliegen zeigt mir das man gefühlt fast nichts weiß über die Nutzen / Folgen der Biopsie.
                      Während die "Biopsiefanatiker" höchste Gefahr signalisieren wenn man "nur" wartet, sagen Andere man würde den Krebs nur streuen falls vorhanden. Wem man da Glauben schenken soll ist eine echte Gretchenfrage.

                      Ich vertraue weiterhin auf die Diagnose des Prof`s, der benigne Varianten für sehr wahrscheinlich hält. Angesprochen wurde die Möglichkeit einer MRT um das Ganze noch abzusichern. Das überlege ich derzeit, ich vermute man will auch einfach ein bißchen was verdienen. Die Untersuchnung kostet doch im dicken dreistelligen Bereich. We will see ...

                      Ich lasse gerne noch eine Frage da, wie seht ihr als "Fachpublikum" meine Entwicklung ?

                      Kommentar


                        #56
                        Hallo Franken,

                        Deine PSA-Kurve zeigt nach unten. Da würde ich niemals eine Biopsie vornehmen lassen.

                        Viel Glück weiterhin.

                        WernerE

                        Kommentar


                          #57
                          Sinnvolle Optionen sind:

                          1. eine multiparametrische MRT der Prostata wäre durchaus sinnvoll - und dann Biopsie nur wenn PIRADS 5 gefunden würde (fast sicherer Tumor)
                          2. Finasterid 1 x 5mg tgl. - darunter sollte sich PSA-Wert halbieren nach 6 Monaten und bleibt er darüber, ist etwas faul
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                          Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                          sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                          wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
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                          Gruss
                          fs
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                          Kommentar


                            #58
                            Zitat von Urologe Beitrag anzeigen


                            2. Finasterid 1 x 5mg tgl. - darunter sollte sich PSA-Wert halbieren nach 6 Monaten und bleibt er darüber, ist etwas faul

                            Über das Medikament lässt sich eine Menge recht erschreckendes googlen.

                            Verstehe ich das auch richtig, Finasterid soll die zu große Prostata verkleinern ?
                            Und lässt sie sich nicht verkleinern liegt das dann an Tumorgewebe ?
                            Oder sehe ich das falsch ?

                            Kommentar


                              #59
                              Etwas wirkt Finasterid auch auf das PCA, aber nicht in dem Maße wie auf das gutartige Gewebe.
                              ----------------------------------------------------------
                              Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
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                              Gruss
                              fs
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                                #60
                                Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
                                Etwas wirkt Finasterid auch auf das PCA, aber nicht in dem Maße wie auf das gutartige Gewebe.
                                Ich bin neugierig, weshalb sinkt der PSA ? Wegen der dann kleineren Prostata ?

                                Gibt es hier user die dass Mittel einsetzen und zu den Nebenwirkungen etwas sagen können ?
                                Denn eine nachlassende Libido und Erektionsprobleme sind natürlich nichts was man sich wünscht, ich würde sowas in Kauf nehmen wäre ich überzeugt
                                eine kurative Maßnahme wäre getroffen, zumal man in der Lektüre vielfache Hinweise auf Rückbildung der Störungen finden kann. Eine temporäre Einschränkung ist natürlich ein anderes Kaliber als permanenter Verlust.

                                Die MRT wird wie beschrieben in vorposts eine schweirige Sache (Panikpatient), sind aussagefähige Aufnahmen in einem Open-MRT machbar ? Oder sind Kliniken bekannt die eine tiefe Sedierung bereit sind vorzunehmen ? Live ist es in keinem Fall möglich in einem geschlossenen System, ich würde alle Mittel einsetzen um dem zu entgehen. Ist die CT eine Alternative ? Das ist einfacher erträglich oder ist dann die US überlegen ?

                                Kommentar

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