Liebes Forum
[SIZE=3][FONT=arial]Ich bin eine 40 jährige Frau, bei deren 47 jährigem Mann im Sommer 2014 Prostatakrebs festgestellt wurde. Wir haben drei kleine Kinder (2, 4, 6 Jahre) und befanden uns im Leben gerade auf der Ueberholspur. Dann knallte es.
Medizinische Informationen zum Fall:
(PSA Test Juni 2014 ca. 4 ng/ml. Im Zuge der weiteren Abklärungen bei einem Urologen wurde neben TRUS, DRE (beides ohne Befund) ein MRI gemacht, dass "entzündliche, krebsverdächtige Strukturen" zeigte. Der PSA Test wurde wiederholt (ca. 1 Monat nach dem ersten PSA Test) und zeigte 3.83 ng/ml 17 % fPSA. Bei der im September 2014 durchgeführten Biopsie wurden in 5 von 16 Stanzen (2 links, 3 rechts) Adenokarzinominfiltrate Gleason 3 + 4 festgestellt. Mist
Mit der Hoffnung auf Heilung haben wir uns dann für eine Prostatektomie nach Da Vinci entschieden. Eine Woche vor der OP ging mein Mann noch zum Allgemeinmediziner um gewisse Abklärungen für die OP zu treffen. Dabei lies er auch nochmals das PSA bestimmen, welches diesmal bei 8.2 ng/ml (fPSA 11 %) lag. Das wäre eine Verdopplung in ca. 3 Monaten. Allerdings erfolgte diese PSA Messung 5 Wochen nach der Biopsie, was vielleicht einen Einfluss haben könnte).
Die OP im November 2014 verlief nach Auskunft des Arztes gut (R0, ausgiebige Nervenschonung beidseits), als die Histologie zurück kam mussten wir aber schlucken:
Nervenbündel rechts und Prostata dorsal
Schnellschnittdiagnosen:
Prostatakapselgewebe, teilweise bis an den Resektionsrand reichende nicht neoplastische Prostatadrüsen (sogenannte Capsular Incision) Multifokale Adenokarzinominfiltrate mit lediglich hauchdünnem Kollagen bedeckt (knapp R0)*
Gleason score 4 + 3, Gleason Muster 4 entspricht 70 % des Tumors.
Geschätztes Tumorvolumen 6.25 ml Prostatavolumen ca. 59 g
Lymphangiosis/Haemangiosis carcinomatosa nicht nachweisbar
Kapselüberschreitendes Wachstum multifokal nachweisbar*
Resektionsränder äusserst knapp R0
Samenblasen beidseits tumorfrei
TNM: pT3a, pN0(0/20), V0, L0, Pn1, R0.
*Da ich Mühe mit dem Pathologie Report hatte und ihn nicht verstand, habe ich solange gequengelt, bis der Arzt sich nochmals mit dem Pathologen in Verbindung setzte und es einen Nachtragsbericht hab. Diesen habe dann aber nicht mehr gesehen, da ich mich etwas distanzieren wollte (und mein Mann meine Fragen satt hatte). Die wesentliche Erklärung die ich zum Bericht bekommen habe, ist diese: "Die beobachtete extracapsular extension (ECE) beruht auf einer "Ausstülpung" der Kapsel, in der Tumorzellen nachweisbar waren. Die Kapselhülle war aber intakt. Da es sich um eine "Nase" handelte, die aus der Kapsel hervorstand, wurde es als ECE klassifiziert.")
Drei Wochen nach der OP wurde der PSA bestimmt und lag bei 0.36ng/ml. 6 Wochen nach der OP wurde ein Wert von 0.02ng/ml erreicht. Dies blieb so für die nächsten sechs Monate. Bei der letzten Messung Anfang August 2015 haben wir einen PSA Wert von 0.1ng/ml erhalten. Und damit brach die Welt zusammen.
Mittlerweile bin ich etwas gefasster und kann wieder essen und sogar kurz darüber sprechen ohne in Tränen auszubrechen. Trotzdem hat dieser Wert mich (uns) völlig aus der Bahn geworfen. Die Hoffnung auf Heilung scheint dahin und ich sehe uns schon (nach einer nutzlosen und bloss die Inkontinenz und ED verstärkenden RT) gegen einen bereits systemischen PCA kämpfen (Anstieg um den Faktor 5 in knapp 3 Monaten nach nur 6 Monaten Nadir 0.02 ng/ml, das ist monatliche Verdopplung und viel zu schnell für ein Lokalrezidiv!!!), der meinen Mann dann in weniger als 15 Jahren (noch bevor die Aelteste die Schule verlässt) dahinrafft.
Ja, ich weiss, das muss nicht so kommen, - aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist leider doch deutlich grösser, als mir lieb ist. Und so suche ich Hilfe. Hilfe bei der ich meine Aengste, Gedanken und Fragen ohne Rücksicht loswerden kann (mein Mann braucht kein unsicheres verängstigtes Wrack mit leider doch zu wahrscheinlichen Horrorszenarien) und so damit umgehen lerne. Hilfe bei der ich mit meiner pedantischen Art Informationen zerstückeln und analysieren kann und so den Kontrollverlust nicht zu stark empfinde. Deshalb dieses Post. (Und ja falls es das erfordert, werde ich mich dann um Kontakt mit einem Psychoonkologen (auch wegen der Kids) bemühen).
Unser Action Plan ist folgender: Wiederholung der Messung (manchmal gibt es Messfehler) und dann, falls sich der Wert bestätigt, monatliche PSA Messungen und Gespräche mit Urologen, Radiologen und Onkologen.
Vielen Dank fürs Zuhören,
Eca
PS Der Urologe meinte übrigens es sei vielleicht Prostatarestgewebe, dass jetzt wieder durchblutet würde und deshalb PSA ausscheide. Mir scheint 0.1 ng/ml etwas hoch.?.
[SIZE=3][FONT=arial]Ich bin eine 40 jährige Frau, bei deren 47 jährigem Mann im Sommer 2014 Prostatakrebs festgestellt wurde. Wir haben drei kleine Kinder (2, 4, 6 Jahre) und befanden uns im Leben gerade auf der Ueberholspur. Dann knallte es.
Medizinische Informationen zum Fall:
(PSA Test Juni 2014 ca. 4 ng/ml. Im Zuge der weiteren Abklärungen bei einem Urologen wurde neben TRUS, DRE (beides ohne Befund) ein MRI gemacht, dass "entzündliche, krebsverdächtige Strukturen" zeigte. Der PSA Test wurde wiederholt (ca. 1 Monat nach dem ersten PSA Test) und zeigte 3.83 ng/ml 17 % fPSA. Bei der im September 2014 durchgeführten Biopsie wurden in 5 von 16 Stanzen (2 links, 3 rechts) Adenokarzinominfiltrate Gleason 3 + 4 festgestellt. Mist
Mit der Hoffnung auf Heilung haben wir uns dann für eine Prostatektomie nach Da Vinci entschieden. Eine Woche vor der OP ging mein Mann noch zum Allgemeinmediziner um gewisse Abklärungen für die OP zu treffen. Dabei lies er auch nochmals das PSA bestimmen, welches diesmal bei 8.2 ng/ml (fPSA 11 %) lag. Das wäre eine Verdopplung in ca. 3 Monaten. Allerdings erfolgte diese PSA Messung 5 Wochen nach der Biopsie, was vielleicht einen Einfluss haben könnte).
Die OP im November 2014 verlief nach Auskunft des Arztes gut (R0, ausgiebige Nervenschonung beidseits), als die Histologie zurück kam mussten wir aber schlucken:
Nervenbündel rechts und Prostata dorsal
Schnellschnittdiagnosen:
Prostatakapselgewebe, teilweise bis an den Resektionsrand reichende nicht neoplastische Prostatadrüsen (sogenannte Capsular Incision) Multifokale Adenokarzinominfiltrate mit lediglich hauchdünnem Kollagen bedeckt (knapp R0)*
Gleason score 4 + 3, Gleason Muster 4 entspricht 70 % des Tumors.
Geschätztes Tumorvolumen 6.25 ml Prostatavolumen ca. 59 g
Lymphangiosis/Haemangiosis carcinomatosa nicht nachweisbar
Kapselüberschreitendes Wachstum multifokal nachweisbar*
Resektionsränder äusserst knapp R0
Samenblasen beidseits tumorfrei
TNM: pT3a, pN0(0/20), V0, L0, Pn1, R0.
*Da ich Mühe mit dem Pathologie Report hatte und ihn nicht verstand, habe ich solange gequengelt, bis der Arzt sich nochmals mit dem Pathologen in Verbindung setzte und es einen Nachtragsbericht hab. Diesen habe dann aber nicht mehr gesehen, da ich mich etwas distanzieren wollte (und mein Mann meine Fragen satt hatte). Die wesentliche Erklärung die ich zum Bericht bekommen habe, ist diese: "Die beobachtete extracapsular extension (ECE) beruht auf einer "Ausstülpung" der Kapsel, in der Tumorzellen nachweisbar waren. Die Kapselhülle war aber intakt. Da es sich um eine "Nase" handelte, die aus der Kapsel hervorstand, wurde es als ECE klassifiziert.")
Drei Wochen nach der OP wurde der PSA bestimmt und lag bei 0.36ng/ml. 6 Wochen nach der OP wurde ein Wert von 0.02ng/ml erreicht. Dies blieb so für die nächsten sechs Monate. Bei der letzten Messung Anfang August 2015 haben wir einen PSA Wert von 0.1ng/ml erhalten. Und damit brach die Welt zusammen.
Mittlerweile bin ich etwas gefasster und kann wieder essen und sogar kurz darüber sprechen ohne in Tränen auszubrechen. Trotzdem hat dieser Wert mich (uns) völlig aus der Bahn geworfen. Die Hoffnung auf Heilung scheint dahin und ich sehe uns schon (nach einer nutzlosen und bloss die Inkontinenz und ED verstärkenden RT) gegen einen bereits systemischen PCA kämpfen (Anstieg um den Faktor 5 in knapp 3 Monaten nach nur 6 Monaten Nadir 0.02 ng/ml, das ist monatliche Verdopplung und viel zu schnell für ein Lokalrezidiv!!!), der meinen Mann dann in weniger als 15 Jahren (noch bevor die Aelteste die Schule verlässt) dahinrafft.
Ja, ich weiss, das muss nicht so kommen, - aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist leider doch deutlich grösser, als mir lieb ist. Und so suche ich Hilfe. Hilfe bei der ich meine Aengste, Gedanken und Fragen ohne Rücksicht loswerden kann (mein Mann braucht kein unsicheres verängstigtes Wrack mit leider doch zu wahrscheinlichen Horrorszenarien) und so damit umgehen lerne. Hilfe bei der ich mit meiner pedantischen Art Informationen zerstückeln und analysieren kann und so den Kontrollverlust nicht zu stark empfinde. Deshalb dieses Post. (Und ja falls es das erfordert, werde ich mich dann um Kontakt mit einem Psychoonkologen (auch wegen der Kids) bemühen).
Unser Action Plan ist folgender: Wiederholung der Messung (manchmal gibt es Messfehler) und dann, falls sich der Wert bestätigt, monatliche PSA Messungen und Gespräche mit Urologen, Radiologen und Onkologen.
Vielen Dank fürs Zuhören,
Eca
PS Der Urologe meinte übrigens es sei vielleicht Prostatarestgewebe, dass jetzt wieder durchblutet würde und deshalb PSA ausscheide. Mir scheint 0.1 ng/ml etwas hoch.?.
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