Psa 10,3, biopsie steht an und ich hab Angst vor dem Ergebnis

[scherlock57]

Ich frage weil ein Arbeitskollege vor 4 oder 5 Jahren ebenfalls prostatakrebs hatte und operiert wurde. Der war aber gut 3 Monate weg und hat dann 4 stundenweise angefangen. Ich kann ihn leider nichts mehr fragen da er sich das Leben genommen hat. Es ist sehr schade, War ein super Kollege er hat damals allerdings nicht viel über seine Krankheit erzählt. Sonst wäre ich vielleicht schon viel früher zum testen gegangen

[nomade]

Mach's ihm nicht nach! Wenn er so lange außer Gefecht gesetzt war, war vermutlich schon harte Chemo nötig.

[Urologe]

Scherlock57,

mit der Biopsie kann Metastasen noch nicht feststellen, dass macht man anschließend mit einem MRT (mindestens 6 Wochen später!!).

Georg

Kleine, aber generelle Korrektur:

Prostatakarzinommetastasen in Lymphknoten sind zum allergrößtem Anteil nur winzige Herde
von 1-2 mm in einem 10-12 mm Lymphknoten.

Die CT/MRT sieht, und stuft als verdächtig ein, nur vergrößerte Knoten. Ob sie wirklich befallen sind
kann diese Bildgebung NICHT erkennen (Ausnahme war die USPIO bei J. Barentz in Nimjegen).

Die MRT ist eigentlich nur geeignet die Prostata und evt. Infiltrationen in Samenblasen u.ä. zu beurteilen.

Ein CT ist, ausser zur Bestrahlungsplanung, sogar gänzlich ungeeignet zur Staginguntersuchung.

[scherlock57]

Ok morgen früh ist es soweit meine Biopsie steht an, wenn ich lese was da alles schief gehen kann wird mir auch schon wieder mulmig. Wie lange dauert es eigentlich Bis die Löcher im Darm und in der Prostata abheilen? Und hat jemand Tips auf was ich achten soll ?
Weiss jemand wie lange das Dauert bis man die Klinik wieder verlassen darf. Mein Urologe hat mir darüber nicht viel gesagt sondern nur ein Aufklärungsbogen mit Bildern dazu mitgegeben . Reicht es wenn ich um 18 das letzte mal was esse wenn ich morgen um 8.30 Uhr dran komme ?

[Reinhold2]

@ scherlock57
Da mach dir mal keine Gedanken. Die Biopsie ist eine ambulante Behandlung, dauert ungefähr eine Viertelstunde. Das wird dir doch dein Urologe bestimmt gesagt haben und du nimmst ja wahrscheinlich schon ein paar Tage prophylaktisch ein Antibiotika. Nach der Biopsie hast du ein Tampon im Hintern das du nach ner Weile rausziehen kannst. Thema erledigt, ab in die Disko. Übrigens zur Ablenkung kannst du dich ein bisschen in die Thematik einlesen und nicht verlangen, alles vorgekaut vorgesetzt zu bekommen.
Wenn du mit deiner Situation allein nicht klarkommst, ist es wenig hilfreich dir hier diese ganzen Beiträge gespickt mit eigenen Erfahrungen reinzuziehen, sondern du fragst deinen Urologen nach einem guten Psycho-Onkologen. Der ist Profi und kann dir bestimmt helfen. Mein Urologe hatte mir seinerzeit verboten (!) in Internetforen rumzuzappen, das Gleiche kam vom Professor, der mich operiert hat!

R.

[Muggelino]

Meine Biopsie fand beim Urologen statt.
Hinlegen, 8 Stanzen, Po abwischen, wieder nach Hause fahren, das war's.
Keine Klinik, keine Betäubung, kein Tampon, keine Disko. :-)

Detlef

[scherlock57]

Mein Urologe hat einen Termin für mich in einer Klinik gemacht und mir ein Informationsblatt gegeben auf dem die verschiedenen Biopsien erklärt sind und für mich die via Ultraschall über end Darm angekreuzt. Er hat nur gesagt dass es unter Narkose sein wird und dass ich nen Fahrer brauchen werde für die Heimfahrt. Ich soll auch erst heute abend mit Antibiotika beginnen und habe dann für 4 weitere Tage Antibiotika zu nehmen. Mehr weiß ich nicht, daher meine frage .

[tomaso]

Kannst auch noch um 20 Uhr was essen.
Nach der 1. Biopsie konnte ich gleich nach Hause und am nächsten Tag arbeiten.
Vollnarkose hatte ich nur bei der 2.ten Biopsie. Da war ich nach dem Aufwachen gleich am spazieren im Klinikpark. Eine Woche später habe ich mit Sport (joggen) angefangen. Blut im Urin war ca. 2 Tage bei mir und im Sperma fast 3 Wochen.
Hatte sonst keine Komplikationen wie Infekt oder was es so gibt.

[nomade]

Wenn Du Dich nur auf alle Risiken und Nebenwirkungen konzentrierst, wirst Du vor lauter Angst gar nichts unternehmen! Aber genau dann erwischt Dich der Krebs, wenn es schon (weitgehend) zu spät ist.

Die Biopsie ist wirklich harmlos, das zwickt und zwackt ein paar Mal und dann gehst Du nach Hause. Die bei Dir angekreuzte Methode ist moderner Standard, ohne Ultraschallführung sollte man heutzutage nicht mehr in Deiner Prostata rumstochern. Ist auch sicherer, denn man kann sonst an einem kleineren Krebs zu leicht vorbeipieksen.

Wenn Du dazu eine Sedierung wünscht (Vollnarkose ist eher unüblich), solltest Du tatsächlich jemand dabei haben, der Dich im Straßenverkehr begleitet. Selbst als Fußgänger, denn ein bisschen detsch biste dann schon - dafür hast Du aber auch nix mitgekriegt. Ein Antibiotikum bekommst Du prophylaktisch, denn einer gesunden Prostata will man ja keine Infektion mit Darmkeimen verpassen.
Zwei oder drei Tage wirst Du blutig pinkeln, im Ejakulat ist locker 10-14 Tage etwas Blut - je nach Häufigkeit Deiner diesbezüglichen Aktivitäten ;-)
Oder nach Gründlichkeit des Urologen - meiner hat 24 Proben genommen…
Obwohl ich meine Frau von Anfang an nie im Unklaren gelassen habe, habe ich ihr scherzend gesagt, ich hätte meine Tage. Sie hat gegrinst, auch wenn uns beiden in den Tagen nicht immer zum Grinsen war. Aber ohne Humor ist das Leben auch nicht einfacher.

[Michi1]

Bei mir wars auch wie bei Detlef. Nur das ich 12 Stanzen hatte und am Tag vorher eine Tablette einnehmen musste.

[scherlock57]

So, Biopsie ist gemacht jetzt geht alles seinen Weg und Anfang nächster Woche wird sich zeigen was ich habe und wie schlimm es werden wird. Es waren 20 min Vollnarkose und jetzt brennt mir noch die Harnröhre die haben auch noch ne Blasen Spiegelung gemacht.

[Fiesta03]

Ich wünsche dir alle Gute, scherlock57! Ich habe meine Biopsie voraussichtlich im Januar, und ich habe auch große Angst vor dem Ergebnis. Ich bin 73 Jahre alt, und man hat einen PSA-Wert von 8,5 (unverändert seit letztem Jahr) festgestellt. Ich würde die Biopsie am liebsten gar nicht machen, weil ich befürchte, daß ein etwaiger Krebs dadurch erst richtig schlimm werden kann. Vielleicht kann ja jemand etwas dazu sagen.

[Hvielemi]

Ich würde die Biopsie am liebsten gar nicht machen, weil ich befürchte, daß ein etwaiger Krebs dadurch erst richtigg schlimm werden kann. Vielleicht kann ja jemand etwas dazu sagen.

Lieber Festfreund (oder Freund kleiner Fords?)

Deine Furcht ist kaum berechtigt.
Lies dazu im 'Basiswissen' (gelber Link ganz oben), Seite 22:

Immer wieder wird die Furcht geäußert, dassdurch die Biopsie Krebszellen ins Blut ausgeschwemmt würden, was die Bildung von Metastasen überhaupt erst möglich mache. Dazu ist zu sagen, dass bei Vorliegen von Prostatakrebsmit empfindlichen Verfahren wie Maintrac auch bereits vor einer Biopsie Krebszellen im Blutkreislauf nachgewiesen werden können, sodass eine Biopsie deren Anzahl nur etwas erhöhen würde. Aus den wenigsten im Blut schwimmenden Krebszellen entstehen Metastasen, dieWahrscheinlichkeit dafür ist ohnehin in hohemMaß vom Gleason Score abhängig. Währendein GS-6-Karzinom kaum je metastasiert, istdies bei einem GS-10-Karzinom in der Regelbereits in einem frühen Stadium der Fall. Die zuMetastasen führenden Krebszellen können hierbereits Jahrzehnte vor der Krebsdiagnose vondem dann noch kleinen, aber bereits aggressiven Tumor „in Umlauf gesetzt“ worden sein –niemand wird jemals sagen können, wie undwann die Metastasen entstanden sind.

Ob man allerdings bei unverändertem PSA überhaupt ein Biopsie machen solle, zumal in deinem Alter,
sei mal infrage gestellt. Krebs ist nur gefährlich, wenn er wächst, und das scheint bei Dir nicht der
Fall zu sein. Also könnte es genauso eine Benigne Prostatahyperplasie sein (gutmütige Prostatavergrösserung)
oder eine Entzündung. In höherem Alter gefundener Krebs pflegt zudem einen tieferen Gleason-Score zu haben,
was die Gefahr der Metastasierung ebenfalls reduzieren würde.

Daher mein Vorschlag:
Erst mal abwarten und in drei Monaten nachmessen. Ist der PSA-Wert dann immer noch nicht gestiegen,
erneut in sechs Monaten messen, ab dann jährlich. Bei einem Anstieg in der halben Verdoppelungs-
zeit (VZ) nachmessen (Auch zur VZ steht lesenswertes in 'Basiswissen', ich muss das daher hier
nicht weiter ausführen.)


Carpe diem!
Konrad

[Fiesta03]

Vielen Dank für deine Antwort, lieber Konrad. Ich werde mir die Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
(Ich bin übrigens sowohl ein "Fest"-Freund als auch ein Liebhaber kleiner Fords..)

LG Martin

[carloso]

Hallo scherlock57
Normal dauert es nur paar Stunden nach dem Katheter ziehen die Schmerzen beim Wasserlassen, und sei froh das die auch gleich eine Blasenspiegelung gemacht haben dann hast davon nichts gespürt.
Gruß Karl