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Die Hormontherapie kann auch der Grund für die ED sein.
Die Befürchtung habe ich auch, v.a. weil ich es während der Hormontherapie sträflich vernachlässigt habe - mangels Lust eben - mich um Erektionen zu bemühen. Mal sehen, was mein Uro dazu sagt.
hartmut,
Deinen Optimismus möchte ich gerne teilen, und tue das jetzt auch, bis zum Beweis des Gegenteils
Gruß
Arnold
Nach so vielen positiven Meldungen muss ja mal ein Einschnitt kommen. Nachdem es gestern beim Urinieren anfing zu tröpfeln, war heute früh der "Hahn" dicht. Also in die Notaufnahme und auch gleich Katheter erhalten. Damit darf ich jetzt bis nächsten Donnerstag, dem Termin bei meinem Urologen, rumlaufen und mit ihm festlegen, wie es weitergeht. Wird wohl eine TURP werden, die ich meinem Urologen auch zutraue. V.a. möchte ich in diesen Coronazeiten nicht unbedingt quer durch Deutschland reisen, um das machen zu lassen.
Gruß
Arnold
so eine TURP nach IRE ist nicht ganz einfach. Es geht damit los, das die Ostien der Blase geschädigt sind und behandelt werden müssen und die ganze Strecke (2 bis 3 cm) von der Blase bis zum Schließmuskel ist vernarbt, die Vernarbung wächst durch den Schließmuskel. Hier ein Bericht: https://forum.prostatakrebs-bps.de/s...Cste#post95572
Mir hatte man in Offenbach Herrn Dr. Jungmann in Darmstadt empfohlen, der hat bereits über 50 TURPs nach IRE gemacht.
Georg,
in jedem Fall möchte ich darüber mit meinem Urologen reden. In der Zunft kennen die sich alle und je nach seiner Reaktion werde ich mich entscheiden. Nur bin ich momentan diesbezüglich ja eingeschränkt durch Corona. Insbesondere weil es ja schon Kliniken gibt, die planbare OP verschieben, und das wird mit Sicherheit ja noch heftiger werden. Am Donnerstag, 17.12. weiß ich mehr und werde berichten.
Gruß Arnold
unten ein Urethrogramm, das ich von einem Nanoknife-Patienten bekommen habe. Bei einem Urethrogramm wird ein Kontrastmittel in die Harnröhre gebracht und dann ein Röntgen-Bild gemacht. Wie man sieht, ist der ganze Teil der Harnröhre, der durch die Prostata geht, so stark vernarbt, dass praktisch nichts mehr durchgeht. Oben links sieht man die Blase, dann der vernarbte Teil mit einem kaum erkennbaren Durchgang und dann ab dem Schließmuskel wieder die normale Harnröhre.
Viele Patienten haben einen Harnverhalt nach Nanoknife bekommen, vor allem bei einer Totalablation. Ich vermute, das sind etwa 50%. Eine TURP ist dann leider kein Allheilmittel, da es wegen der relativ großen Schädigung durch die Nanoknife-Operation häufig zu einer erneuten Vernarbung kommt. Aber erstmal muss man eine TURP machen.
Georg,
erstmal vielen Dank für das aufschlussreiche Urethrogramm. Darüber werde ich mit meinem Urologen auf jeden Fall sprechen. Ich hoffe, dass es bei mir nicht ganz so schlimm ist. Anlass zu dieser Hoffnung gibt mir ein Blut- bzw. Gewebeklümpchen, das sich heute bei mir im Katheterschlauch gezeigt hat und das unten im Einlassbereich des Beutels im Filter aufgefangen wurde. Vielleicht hat dieses Klümpchen ja den akuten Harnverhalt ausgelöst. Egal, mit dem Urologen werde ich das am Donnerstag zu klären versuchen.
Gruß
Arnold
Viele Patienten haben einen Harnverhalt nach Nanoknife bekommen, vor allem bei einer Totalablation. Ich vermute, das sind etwa 50%. Eine TURP ist dann leider kein Allheilmittel, da es wegen der relativ großen Schädigung durch die Nanoknife-Operation häufig zu einer erneuten Vernarbung kommt.
Georg, da sind wir wieder bei der alten Diskussion. Alle mir bekannten Studien bestätigen die erste Behauptung nicht. Totalablationen werden allerdings selten gemacht und waren nicht Gegenstand der meisten Studien, insoweit gesteht ich die Vermutung zu, dass die Harnröhre dann stärker geschädigt wird, denn sie beziehen zwangsläufig die Harnröhre mit ein. Aber: das Urothel regeneriert sich sehr gut und schnell, und 11 Monate nach der Behandlung einen Harnverhalt auf die IRE zurückzuführen halte ich für gewagt.
Eine Harnröhrenverengung bei Männern über 60 ist im Übrigen nicht ungewöhnlich.
Alle zitierten Einzelfälle hatten vorher eine Radiotherapie, durch die das Gewebe und die Regenerationsfähigkeit bereits geschädigt waren.
Jetzt muss ich doch noch was ergänzen. Heute habe ich den OP-Bericht über eine Hernien-OP erhalten, die am 12.11. durchgeführt wurde. Normalerweise hat das mit der Blase ja nichts zu tun. Was mich da jedoch stutzig macht, sind folgende Sätze:
"Nun Präparation des Funniculus spermaticus und Darstellen eines Großen Samenstranglipoms, welches über einer Ligatur 3/0 Vicryl an der Basis abgetragen und zur histologischen Untersuchung weitergereicht wird."
".... zeigt sich, dass der N. ilioinguinalis et genitofemoralis langstreckig Kontakt zum Kunsstoffnetz bekommen würden. Um chronischen Leistenschmerzen vorzubeugen, werden diese jeweils auf ihrer gesamten Länge mobilisiert und nach intramuskulärer Koagulation mit bipolarer Diathermie lateral rezesiert."
Anatomisch kenne ich mich da nur rudimentär aus, aber könnte das zum Harnverhalt geführt haben?
Zur Pathologie des Samenstranglipoms habe ich noch keine Information erhalten.
Gruß
Arnold
Arnold, zur Aufklärung durch den Arzt vor Hernientherapie gehört der Hinweis auf möglichen Harnverhalt. Je nach Art der Anästhesie tritt er bei einigen Prozent der Patienten auf, allerdings fast immer unmittelbar nach der Op; 3 Wochen danach wären viel.
Bei einer mangelhaften Präparation am Samenstrang könnte ich mir eine Verletzung an Blase, Harnröhre oder Muskulatur vorstellen. Auch eine Reizung mit Schwellung ist nach der Op denkbar. Deine Schilderung "es fing zu tröpfeln an" klingt so, als habe es vorher keine Einschränkungen gegeben. Bei einer Vernarbung nach RT oder IRE würde ich eher eine allmähliche Verschlechterung annehmen. Vor einer TURP wäre erst die Ursache zu klären (Blasenspiegelung), besonders im Hinblick auf die Op.
Arnold, wenn der Katheter noch durch die Harnröhre gelegt werden kann, so kann die Harnröhre noch nicht so zusitzen wie auf dem Bild, dass ich oben gepostet habe. Ich würde erstmal den Katheter ziehen und sehen, ob wirklich eine TURP erforderlich ist.
Eine Frage an Martin: wie frei muss denn die Harnröhre noch sein, damit man eine Blasenspiegelung machen kann? Ich denke, wenn die Harnröhre so zusitzt, dass kein Katheter mehr durchgeht, so kommt man auch mit dem Instrument für eine Blasenspiegelung nicht durch.
Der Lichtleiter für die Spiegelung hat 2-4mm Durchmesser, der Katheter ist 1-4mm größer (2-Wege oder 3-Wege).
Für eine Spiegelung des Harnleiters (nicht -röhre) kann er sehr dünn sein, bei der Blase spielt das weniger eine Rolle. Je dünner desto eher verhakt er sich und beschädigt die Wand (wiederum beim Harnleiter sehr gefährlich). Also wie immer ein Tradeoff.
Der Versuch einer Spiegelung kann sich also lohnen, auch wenn kein Katheter durchgeht. Auch sieht man vielleicht die Engstelle.
Eine Harnröhre wächst nicht von heute auf morgen zu. Sie kann sich dramatisch verengen in einigen Stunden; durch eine Schwellung oder einen Blasenstein. Eine sich vernarbende Harnröhre zeigt einen allmählich schlechteren Strahl über längere Zeit.
Georg, Martin und Mitleser,
es war so, wie Georg das gesehen hat. Der Katheter konnte, laut Arztbericht aus der Notaufnahme, problemlos eingeführt und dann am Donnerstag ebenso problemlos gezogen werden. Urin läuft wieder. Zur Zeit also keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Im Ultraschall konnte man sehen, dass die Prostata praktisch vollständig durch die IRE entfernt wurde. Das Restvolumen ist kleiner als 5 ml und besteht eigentlich nur noch aus der Harnröhre. Blasenspiegelung ist unter den derzeitigen Umständen nicht erforderlich, wäre aber, wie Martin geschrieben hat, problemlos möglich. Jetzt werde ich alle 3 Monate PSA und Testosteron messen lassen, und darauf hoffen, dass die Werte so bleiben, wie sie sind.
Gruß
Arnold
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