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Wann gilt Mann als austherapiert?

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    Wann gilt Mann als austherapiert?

    Hallo liebe Mitlesenden und Schreibenden,

    nachdem ich verschiedene Threads in den vergangenen Monaten verfolgt habe, stellen sich mir ein paar Fragen. Ich hoffe, jemand kann für etwas mehr Klarheit bei mir sorgen.

    1) Ab wann gilt ein Patient als austherapiert?

    2) Wie geht es in der Regel (ich weiß, die Situation ist von Patient zu Patient verschieden) nach dieser Feststellung weiter bzw. wie könnte die durchschnittliche Lebenserwartung danach aussehen?

    Ich frage zum einen aus allgemeinem Interesse, zum anderen wegen meines Vaters. Bei ihm steigt der PSA-Wert momentan unter Enzalutamid. Er wurde jetzt auf Apalutamid gesetzt. Sollte dies nicht wirken, folgt eine Chemotherapie.

    Bei meinem Vater wurden im Februar 2019 ein PSMA PET/CT, sowie dieses Jahr eine Knochenszintigraphie und ein CT durchgeführt. Alles ohne Befund. Alle anderen Blutwerte sind laut Arzt gut. Mein Vater hat keinerlei Beschwerden, aber wir wissen natürlich, dass der Krebs da ist..

    Ich danke schon mal im voraus.

    Anja

    #2
    Hallo Anja,

    1. austherapiert ist ein Patient, wenn kein Medikament mehr wirkt. Also keine Chemo, kein Xtandi oder Apalutamid, kein Lu177.
    2. zur Lebenserwartung kann man im Moment nichts sagen, dazu ist die Situation zu vielschichtig. Es hängt davon ab, wie das Cabazitaxel wirkt und ob Ihr noch eine Lu177 Therapie macht.

    Das Apalutamid wird wahrscheinlich nicht wirken, es ist sehr ähnlich zu Xtandi und wenn eine Resistenz für Xtandi besteht wird Apalutamid wohl nicht wirken. Was jetzt ansteht ist eine Chemo mit Cabazitaxel. Lasst Euch nicht zu einer weiteren Docetaxel-Chemo überreden. Nach dieser Chemo kann man dann wieder Apalutamid versuchen, das kann dann ansprechen. Ihr solltet Euch auch mit der Lu177 Therapie auseinandersetzen.

    Georg

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      #3
      Hallo Georg,

      vielen Dank für deine Antwort.

      Da bei meinem Vater bisher ja keine Metastasen nachgewiesen wurden, ist eine Lu177-Therapie noch keine Option, denke ich.
      Ich setze auch noch ein wenig Hoffnung in Darolutamid, aber ich denke auch, dass das neue Jahr mit endet Chemotherapie beginnen wird.

      Anja

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        #4
        Hallo Anja,
        Was man im fortgeschrittenen Stadium auf jeden Fall überlegen sollte, ist die Teilnahme an Studien. Da kann sich durchaus noch eine Tür auftun.

        Auch sollte man Tumormaterial genetisch untersuchen lassen. Bei Vorliegen genetischer Defekte oder von bestimmten Biomarkern, können sich durchaus noch weitere Therapieoptionen ergeben.

        Das sollte man aber mit einem Onkologen besprechen. Mein Uro wollte nicht viel davon wissen.

        Das mit der Rest-Lebenserwartung ist denke ich sehr individuell. Kommt auch drauf an ob viszerale Metastasen vorliegen.

        Alles Gute.... Theo

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          #5
          Hallo Anja, hallo Theo,

          dazu als Ergänzung das: https://link.springer.com/article/10...015-017-3179-0

          Gruß Harald

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            #6
            Hallo Anja,

            wenn keine Metastasen da sind, wo soll der Anstieg des PSA Wertes herkommen? Ein Gleason 8 ist selten auf die Prostata beschränkt und streut in der Regel. Möglich wäre ein PSMA-negativer Tumor. Das könnte man dann mit einem Cholin-PET/CT erkennen, der PSA Wert sollte dabei aber über drei liegen.

            Georg

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              #7
              Gleason 8 würde ich hier nicht als gesichert ansehen, da es unwahrscheinlich ist, dass die bei der Biopsie festgestellte 5er Komponente quasi herausgestanzt wurde, also verschwunden ist. Vielleicht ist das nun die vorherrschende Komponente, was aber auch Gutes hätte, zeigt sich das Rezidiv doch weiterhin durch einen PSA Anstieg an. Hier könnten die anderen beiden urologischen Tumoren bald relevanter werden. Daher ist die Idee mit dem Cholin PET sicherlich gut, wenn kostenübernahmetechnisch realisierbar. War der Nierentumor ein Nierenzellkarzinom oder handelte es sich um ein Urothelkarzinom (in diesem Fall könnten die Harnblasenkarzinome Abtropftumore sein).Für wichtig halte ich in Bezug auf die Prostataerkrankung die guten Tips, die hier bereits gegeben wurden: bei Progress und gutem Allgemeinzustand eine baldige Chemo mit einem anderen Präparat als zuvor. Danach könnten, wie ebenfalls bereits erwähnt, verlorene Optionen wieder wirksam werden. Ganz wichtig ist nun aber auch, die anderen urologischen Tumoren im Auge zu behalten, die haben das Potential zu einem schnelleren Progress als das Prostatakarzinom. Und das Herz (kardiologische Mitüberwachung)...

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                #8
                Hallo 'PartnerundZuhörer',

                vielen Dank für die ausführlichen Hinweise.
                Wenn mein Vater eher einen Gleason 9a hätte, wäre das durch die Untersuchungen nach der Prostatektomie nicht festgestellt worden?
                Mein Vater litt an einem Nierenzellkarzinom und einem Urothelkarzinom der Blase. Beide Organe werden vierteljährlich untersucht.

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