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    #31
    Anja,

    die Lu177 Therapie wird fast in jeder Uniklinik durchgeführt. Vielleicht nur eine Etage über dem Büro des Uro-Onkologen. Die Klinik, bei der ihr das PSMA PET gemacht habt wird es wissen. Aber man muss schon etwas mit dem PSMA PET sehen können, damit diese Therapie anwendbar ist.

    Georg

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      #32
      Adam, woher hast Du das:
      Voraussetzungen zur Durchführbarkeit der Therapie
      Die Lu-177 PSMA Therapie ist anwendbar bei Patienten mit Tumoren mit einer ausreichenden Ausprägung des PSMA auf der Zelloberfläche, die auf andere Behandlungen (Hormontherapie, äußere Strahlentherapie oder Chemotherapie) nicht mehr ansprechen. Bevor eine Lu-177-PSMA-DKFZ-617 Therapie durchgeführt werden kann, muss mittels eines Ga-68-PSMA-Liganden PET/CT (Standard am Klinikum der Universität München) zunächst der PSMA-Status und die Indikation zur Durchführung der Therapie geprüft werden. Neben weiteren Voraussetzungen, welche die behandelnden Ärzte vor einer Lu-177 PSMA Therapie im Detail individuell prüfen, muss der Patient vor allem eine noch gut funktionierende Nieren- und Knochenmarksfunktion haben. In aller Regel sind weitere Voruntersuchungen (z. B. Nierenfunktionsszintigraphie, Laboruntersuchungen und andere) notwendig, die alle an der Klinik für Nuklearmedizin der LMU München durchgeführt werden können.
      Einzige Voraussetzung bei mir war der PSMA-Status. Alles andere ist fakultativ.
      Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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        #33
        Moin Barnold,


        da ich auch bei der DKD in Wiesbaden bei Prof. Baum zum Gespräch war und mir die Voraussetzung für die Therapie habe erklären lassen.
        hab das dann aus einem Bericht der LMU München den ich mal durchgelesen habe entnommen.
        die einzige Voraussetzung ist wohl der PSMA Status das ist richtig.
        die sonstigen gesundheitlichen Gegebenheiten sollten auch gegeben sein oder ?

        Gruß
        Adam

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          #34
          Die Ärzte legen Wert auf eine gute Nierenfunktion, damit das Lu177 auch wieder wie vorgesehen ausgeschieden wird. Allerdings reicht eine Niere schon aus, sagte mir Prof. Baum. Bei Patienten, die einige Chemos hinter sich haben, kann die Knochenmarksfunktion reduziert sein. In diesem Fall ist man mit Lu177 auch vorsichtig.

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            #35
            Hallo,

            mein Vater hat nun den Befund zu seiner letzten PSMA-PET/CT erhalten. Gefunden wurde bei einem PSA-Wert von 11 eine "mäßige bis intensive Radiotracerakkumulation in mehreren retroperitonealen Lymphknoten (n>5, SUVmax bis 11,6) sowie links paraaortal in Level 9L (n>3, SUVmax bis 9,1) und links periclaviculär (n=2, SUVmax 9,0)". Der Uro-Onkologe hat anscheinend in Absprache mit der Uniklinik, in der die Untersuchung durchgeführt wurde, meinen Vater auf Genmutationen hin untersuchen lassen. Ab heute nimmt er nun Lynparza (Olaparib) ein. Nun müssen mein Bruder und ich uns ebenso auf diese Genmutation hin untersuchen lassen.

            Eine Frage hätte ich noch. Ist es theoretisch möglich, dass trotz PSMA-positiver Lymphknotenmetastasen irgendwo noch PSMA-negative Knochenmetastasen stecken, die PET und CT nicht aufgespürt haben? Ich frage, weil der PSA-Wert meines Vaters ja doch recht hoch ist..

            Danke und euch einen schönen Abend.

            Anja

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              #36
              Theoretisch und praktisch möglich. Ich habe vor einiger Zeit die Präparate zweier Biopsien untersuchen lassen (Gleason 7a mit kleinem 4-Anteil, auf die Prostata beschränkt). Dabei gab es Bereiche mit einigermaßen deutlicher Färbung und andere ohne. Bereits diese kleinen Zellgruppen sind genetisch etwas verschieden. Deshalb gab die Pathologin an: 80% mittelsensitive PCa-Zellen gesehen und 20% negative

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                #37
                Hallo Martin,

                danke für die schnelle Antwort und die Informationen.
                Bei meinem Vater wurden seit 2019 drei PSMA-PET/CT, eine Knochenszintigraphie und zusätzlich zwei CT-Untersuchungen angefertigt. Sollte man nicht abnehmen, dass die eventuell vorhandenen PSMA-negativen Metastasen irgendwo sichtbar geworden wären?

                Danke,

                Anja

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                  #38
                  Ich würde zur Lu177 Therapie raten. Lymphknotenmetastasen können gut mit Lu177 bekämpft werden. Eine Frage: auf Grund welcher Genmutation wurde Lynparza verschrieben? In der Regel sind das BRCA2, BRCA1 (oder ATM).

                  Die PSMA negativen Metastasen sind meist in der Minderheit und wahrscheinlich jetzt noch so klein, dass sie mit CT/Knochenszintigramm nicht entdeckt werden.

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                    #39
                    Hallo Georg,

                    danke für deine Antwort.

                    Das Tumorboard der Uniklinik und der behandelnde Arzt wollen wohl erst mal Lynparza probieren. Ich werde aber mal nachfragen, wie es mit einer Lu-177-Therapie aussieht.
                    Was die Mutation angeht, stehe ich ohne jegliche Information da. Wir wussten nicht einmal, dass der Test auf Mutationen gemacht wurde. Nächste Woche steht wieder eine Untersuchung an. Da wird mein Vater sich genaue Informationen holen.

                    Danke,
                    Anja

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                      #40
                      Die Lu-177 Therapie macht die nuklearmedizinische Abteilung, die ist wahrscheinlich nicht im Tumorboard vertreten. Da muss dein Vater einen Beratungstermin vereinbaren.

                      Lynparza darf nur bei Vorliegen einer entsprechenden Genmutation verschrieben werden, daher meine Frage. Alles über Olaparib habe ich hier dargestellt:

                      Wenn ihr das lest, tappt ihr nicht mehr im Dunkeln

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                        #41
                        Danke, Georg, für den Link und die Informationen.

                        Dass Lynparza nur bei Vorliegen einer bestimmten Genmutation verschrieben werden darf, war mir zwar bekannt, aber eben nicht, dass der Arzt den Test auf diese Genmutation gemacht hat. Jetzt müssen sich mein Bruder und ich auch noch testen lassen.

                        So, nun lese ich deinen Link. 😊

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                          #42
                          Georg, vielen Dank für deine Mühe und Arbeit. Die Informationen sind sehr hilfreich. Nun weiß ich, dass bei meinem Vater eine Keimbahnmutation vorliegt, denn eine Tumorprobe wurde nicht untersucht. Wir bekommen auch Anfang der Woche die Überweisungen zum Gentest (Humangenetiker?). Dann muss ich wohl auch davon ausgehen, dass mein Bruder und ich diese Mutation ebenso haben.. Naja, wir werden sehen.

                          Jetzt erst mal danke und eine angenehme Nacht.

                          Anja

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                            #43
                            Zitat von elenya_82 Beitrag anzeigen
                            Bei meinem Vater wurden seit 2019 drei PSMA-PET/CT, eine Knochenszintigraphie und zusätzlich zwei CT-Untersuchungen angefertigt. Sollte man nicht abnehmen, dass die eventuell vorhandenen PSMA-negativen Metastasen irgendwo sichtbar geworden wären?
                            (a) Annahme, es gibt keine Knochenmetastasen gleich welcher Größe oder PSMA_Expression (auch CTCs haben sich noch nicht eingenistet): dann ist eine systemische Therapie angebracht, auch PSMA-Ligandentherapie.
                            (b) Vermutung, es gibt welche: dann muss ebenso systemische Therapie gemacht werden. Eine PSMA-Ligandentherapie wird dann für das, was man sieht ebenso helfen, für den Rest nicht. Eine lokale Therapie (oligometastatische Situation) scheidet für die unsichtbaren Metas aus und ist für die Lymphknoten ohnehin schwierig.
                            Ich kann momentan keine therapeutische Konsequenz erkennen wenn (a) angenommen wird.

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                              #44
                              Martin,

                              mir sagte mein Arzt, mit der Lu177 Therapie würden auch Metastasen bekämpft, die etwas kleiner sind als die, die man mit dem PSMA PET/CT sehen kann. Ich verstehe das so, dass die Liganden sich auch an Tumorzellen anheften, die noch nicht mit einem PSMA PET/CT erkennbar sind. Es müssen aber schon Metastasen einer gewissen Größe sein. Es ist ja nachvollziehbar, das die Liganden nicht daran gebunden sind, ob ein Radiologe die Metastasen mit einem PSMA PET/CT erkennen kann.

                              Georg

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                                #45
                                Georg,
                                da stimme ich Dir zu. Die untere Grenze dürfte das Zellvolumen sein. Das PSMA-617 Molekül ist ja recht groß (https://www.internetchemie.info/chem...p/psma-617.php) und irgendwann gibt es sterische Hinderungen. Außerdem braucht es ja, meines Wissens, 30 Treffer des Beta-Strahlers, um einen Doppelstrangbruch zu bewirken. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass nicht alle ß-Strahlen in de Zellkern treffen, sondern nach außen gehen, muss die Metastasengröße schon ein gewisses Volumen haben. Leider habe ich noch keine Untersuchung zu diesem Mindestvolumen gefunden.
                                Gruß Arnold
                                Mein Bericht: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=875

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