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Bemerkungen zur Chemotherapie

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    #31
    Zitat von barlaus37 Beitrag anzeigen
    Hallo Holger, Hallo Forum,

    Entschuldigung, wenn ich auf dem Schlauch stehe, aber ist eine Radioligandentherapie hier eine Möglichkeit ?

    Meine Frage wäre, ob eine Chemotherapie dann immer noch gemacht werden kann / oder eine Kombination aus beiden ?

    - also kann man bei Holger zuerst eine Radioligandentherapie machen (weniger Nebenwirkungen) und dann ggf. Chemo ? Schliessen sich diese Behandlungen gegenseitig aus ?

    Falls das nicht so ist, gibt es dann ein Wissen darüber welche Reihenfolge besser ist ? Ich habe die obige Diskussion als entweder- oder verstanden.

    @Holger, ich wünsche Dir Kraft, und alles was hilft. Ich kann gut verstehen wie es Dir geht, und hoffe Du findest einen Weg. Schwierig, was Gutes da zu schreiben, aber gut, dass Du dich gemeldet hast. Es gibt auch Fälle, wo eine Chemo deutlich gebremst hat, ich (das ist jetzt wirklich nur meine Sicht) würde an deiner Stelle nicht aufgeben. Alles Gute,

    Gruss Barlaus
    Meine Frage bezieht sich auf #23, #24, 25 oben. Und auf die Frage, ob TP53 Untersuchung da weiterhelfen könnte, bzw bei der Entscheidung für oder gegen RLT vor Chemo.
    Fähigkeit zuzuhören

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      #32
      Ich glaube viel mehr Krebs geht gar nicht mehr,
      Doch, der Tumor kann noch das ganze Skelett befallen. Das verursacht meist große Schmerzen. Wenn du keine Therapie machst, gibst du dem Tumor die Möglichkeit sich so weit auszubreiten. Ich würde die von Barlaus vorgeschlagene Therapie verfolgen. Erst versuchen, eine Lu177 Therapie zu bekommen. Wie man hier im Forum liest, ist das offenbar nur eine Möglichkeit für Patienten mit Durchsetzungswillen. Danach kann man Chemo machen, aber auch davor. Ich würde erst Lu177 machen und sehen wie diese anschlägt.

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        #33
        @Barlaus
        Meine Frage bezieht sich auf #23, #24, 25 oben. Und auf die Frage, ob TP53 Untersuchung da weiterhelfen könnte, bzw bei der Entscheidung für oder gegen RLT vor Chemo.
        Meine Entscheidung, nach dem Versagen von low dose Doxetaxel und der Bestimmung ( Sequenzierung ) von Mutation des TP 53 keine RLT machen zu lassen. ist eine Entscheidung die wahrscheinlich nur wenigen zu zu trauen ist.
        Das heißt ja dann auch, austherapiert zu sein und mit den besten Wünschen des Prof's versehen in die Wunderwelt der wieder Lebenden entlassen zu werden.
        Bisher bei einem PSA von ca. 1.530 ng/ml, aushaltbaren Schmerzen, Medikation in Eigenregie, besserer LQ als unter den bekannten Medikationen, keine Knochenbrüche mehr durch Testosteronentzug, NW der ADT's durch alle Marterstationen, jedoch gelegentliche IFR B Bestrahlungen lokal an den Stellen der Knochen die Schmerzen wollen oder beginnen.

        Die Wirkung der Bestrahlung hält ca. 3-5 Monate an und sind dann wiederholbar.
        Bisheriger Lebensgewinn knapp über einem Jahr. Wenn mein ehemaliger Prof. mich einmal bei 2 Blutkonserven sieht, erhöht sich seine Schrittgeschwindigkeit.

        Damit habe ich - so glaube ich - ergänzende Info's zu meinem Status den Interessierten gegeben.
        Und noch eines, meine Gedanken - nicht nur kritische - sondern auch lebensnahe Problemlösungen haben sich wieder auf ein Maß eingependelt, was man von einem ehemaligen Controller einer Uni Klinik abverlangen konnte.

        Gruss
        Hans-J.
        Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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          #34
          Barlaus,

          Die folgenden Studien berichten von guten Ergebnissen bei einer Lu177 vor einer Chemo:
          529 Objectives: The aim of this study was to determine the influence of timing of Lu-177 PSMA radioligand therapy (PRLT) in metastatic prostate cancer (mPC). Methods: Out of 512 mPC patients restaged due to rising PSA by Ga-68 PSMA PET/CT since April 2013, 224 (mean age 71 years, mean Gleason score 8) received totally 649 Lu-177 PRLT cycles (1 - 9 cycles, 3.5 - 12 GBq Lu-177 PSMA ligand per cycle) and were included in the intention-to-treat analysis. The patients were grouped according to previous therapies for mPC - chemotherapy (n=110) including 2nd line with cabazitaxel (n=20), androgen deprivation (n=206), newer drugs abiraterone (n=91) and enzalutamide (n=79), Ra-223 chloride (n=19) and no previous therapy (n=18). The primary tumor had been previously treated by surgery in 154 and external beam radiation therapy in 151 patients. The median overall survival (OS) was computed. Median follow-up was 16 months (3 - 55). The most frequent sites of metastases were bone (184) followed by lymph node (168), liver (28) and lung (26). Serum prostate specific antigen (PSA) levels were monitored before and after therapy. Results: Reduction in PSA was observed in 157/224 (70 %) patients; 121/224 patients (54 %) demonstrated a PSA decline by >50 % and the best response was complete remission with undetectable PSA. The median overall survival (OS) in all patients was 27 months. First-line PRLT was associated with the longest OS (median not reached at 55 months, all 18 patients are alive). Chemotherapy-pretreated patients had a significantly shorter survival (median OS 19 months) as compared to chemotherapy-naive patients (38 months, p 50% after at least 2 PRLT cycles, the OS was significantly longer (38 months). Conclusions: Early initiation of Lu-177 PSMA radioligand therapy is effective in metastatic prostate cancer, offering a significant survival benefit. Additional treatment with newer antiandrogen agents Abiraterone or Enzalutamide probably has a synergistic effect in combination with Lu-177 PRLT. PSA response after PRLT predicts a longer OS. Previous chemotherapy (1st or 2nd line) and Ra-223 treatment were associated with a worse prognosis. Randomized controlled studies are required to best determine the place of this agent (for e.g. before chemotherapy) in the management of mPC.



          Georg

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            #35
            @Georg,

            The median overall survival (OS) was computed. Median follow-up was 16 months (3 - 55). The most frequent sites of metastases were bone (184) followed by lymph node (168), liver (28) and lung (26). Serum prostate specific antigen (PSA)
            Nach meiner Sequenzierung im Januar 2021 hätte ich dann fast das median ohne PRLT erreicht.
            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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              #36
              Danke für Eure Antworten,

              Das hilft mir in der Krankheitsverarbeitung, auch wenn sich das bei meinem Zustand ("ich bin nur operiert") vielleicht komisch anhört. Irgendwie hilft mir das, mich in Eigenverantwortung zu sehen, mich weniger als "Opfer des Krebs" zu sehen.

              Ich habe mithilfe dieses Forums weniger das Gefühl ausgeliefert zu sein, mithilfe Eurer Beiträge ein bisschen Vertrauen in Wissenschaft und "Selber-Denken" bekommen.

              Ausserdem ist mein Bruder metastasiert, macht intermittierende ADT, dass wird nicht ewig gehen, wer weiss, was da noch kommt.

              Mittlerweile konnte ich auch jemandem helfen, seine OP und Reha zu bewältigen, da konnte ich jetzt meiner Krankheit "etwas Sinn abgewinnen", indem ich für jemanden da war, so wie auch für mich sehr viele da waren.

              Danke !!!!
              Fähigkeit zuzuhören

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                #37
                Georg,

                eine Anmerkung zum 2. Link aus #34


                In dieser retrospektiven Auswertung waren die mit Taxanen vorbehandelten Patienten vor der Lutetium-Behandlung in einem schlechteren gesundheitlichen Zustand als die Taxan-naiven Patienten.

                „Results:
                Of the 167 patients treated with 177Lu-PRLT, 83 were T-pretreated and 84 were T-naïve. At baseline, T-pretreated patients had overall poorer performance status, a higher prevalence of bone metastases, higher PSA levels, lower hemoglobin levels, higher alkaline phosphatase (ALP) levels and had received more additional therapies compared with T-naïve patients. Median OS was 10.7 mo for T-pretreated patients and 27.1 mo for T-naïve patients. Median radiographic progression-free survival was 6.0 mo for T-pretreated patients and 8.8 mo for T-naïve patients. PSA response assessment was evaluable in 132 patients and seen in 25 of 62 (40%) T-pretreated patients and 40 of 70 (57%) T-naïve patients. Significant determinates of inferior OS in multivariable analysis for T-pretreated patients were poorer performance status, lower cumulative administered activity, and lower baseline hemoglobin….“


                177Lu-PRLT wirkte auch (insgesamt weniger gut) bei einigen mit Taxanen vorbehandelten, aber man kann bei diesen sehr unterschiedlichen Gruppen keine belastbaren Ergebnisse ableiten.

                Die Autoren schreiben am Schluss:
                Prospective clinical trials investigating 177Lu-PRLT in direct comparison to currently recommended treatments in mCRPC are warranted to establish its rightful place in the treatment algorithm of the respective clinical management guidelines.“

                ----------------------
                Beim ersten link aus #34 finde ich keine näheren Angaben zum gesundheitlichen Zustand der Patientengruppen vor der Behandlung.

                Franz
                https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                  #38
                  Veränderung der Testosteronspiegel während einer Docetaxel-Behandlung

                  In dieser Studie wurden das Gesamttestosteron (TT)-und das freie Testosteron (FT) dreier unterschiedlicher PK-Patientengruppen (hormonsensitiv, kastrationsresistent und kastrationsresistent mit Vorbehandlung Abirateron o. Enzalutamid) während einer Docetaxel-Chemo untersucht. Die medianen FT- und TT-Serumspiegel wurden während der Docetaxel-Behandlung unter die Nachweisgrenze gesenkt.
                  Eine tiefe Senkung des FT- Spiegels war bei zwei Gruppen mit einer guten Prognose verbunden, nicht aber bei den mit Abirateron/Enzalutamid-Vorbehandelten.

                  Prognostic role of docetaxel-induced suppression of free testosterone serum levels in metastatic prostate cancer patients


                  Testosteronsenkungen durch Docetaxel, eine für mich neue Erkenntnis.

                  Franz
                  https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                    #39
                    Langzeitüberleben nach ADT/frühem Docetaxel
                    In dieser Analyse zum Acht-Jahres-Überleben mit ADT und Docetaxel/vs ADT (CHAARTED-Studie) zeigte sich eine deutliche Verbesserung des OS bei Patienten mit High Volume (HV)- Erkrankung, sowohl bei de-novo als auch bei metachroner Erkrankung.
                    8-Jahres OS bei „de novo hochvolumigen mHSPC“ mit ADT/Docetaxel 28,5 % gegenüber 15,5 % bei alleiniger ADT.

                    ASCO 2022: Eight-Year Survival Rates by Baseline Prognostic Groups in Patients with mHSPC: An Analysis from the ECOG-ACRIN 3805 (CHAARTED) Trial


                    Franz

                    https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                      #40
                      Hochvolumiger mHSPC war wirklich weit fortgeschritten definiert. Es hieß "≥ 4 ossäre Metastasen (mindestens eine Metastase außerhalb der Wirbelsäule/knöcherne Becken) und/oder viszerale Metastasen".

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                        #41
                        Lieber Franz,

                        alle Behandlungsversuche -auch die mit Docetaxel- geraten an ihre Grenzen, wenn Mutationen des TP53-Gens vorliegen.
                        Da sollte sich niemand im Nachhinein grämen, vielleicht die falsche Therapie erwählt zu haben und glauben, mit einer
                        frühzeitigen Chemo hätte es besser laufen können.
                        Erst die Wiederherstellung einer mutierten TP53-Tumorsuppressorfunktion mag die Grundlage für die üblichen
                        Behandlungen zu schaffen.

                        Zu einem ähnlichen Ergebnis scheint Hans-J. gekommen zu sein, als er alle weiteren Therapieversuche einstellte.

                        Liebe Grüße
                        Silvia
                        https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                          #42
                          Ich sehe das nicht so. Wenn TP53 mutiert ist so fehlt das natürliche Tumorsuppressor Gen. Das heißt aber nicht, das die verfügbaren Mittel nicht wirken. Der Tumor ist nur aggressiver. Im Rahmen der personalisierten PCa-Therapie wird auch TP53 erwähnt, ich habe aber derzeit keine Studie dazu in Erinnerung.

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                            #43
                            Georg,
                            das sehe ich ähnlich.
                            Werde heute abends dazu Literatur einstellen.

                            Franz
                            https://myprostate.eu/?req=user&id=889

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                              #44
                              Hallo,

                              in diesem Artikel wird beschrieben, dass die Chemo allgemein bei so gut wie allen Krebsarten bei mutiertem TP53 eher lebensverkürzend wirkt:

                              Umgekehrt soll die Chemo bei nicht mutiertem dann lebensverlängernd wirken. Der Test soll ca. € 1800 kosten.
                              Jetzt frage ich mich, wann so eine Mutation einsetzt. Das wäre ja wichtig für das zu untersuchende Probenmaterial. Kann zu Beginn der Erkrankung die Mutation noch nicht stattgefunden haben, aber vielleicht schon nach ein paar Jahren anderweitiger Krebstherapien?
                              Zuletzt geändert von lutzi007; 07.05.2023, 08:44. Grund: Schreibfehler
                              Liebe Grüße Lutz --- > Mein Profil bei myProstate < --- > Erlebnisberichte meiner Therapien <

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                                #45
                                Lieber Lutz,

                                der von mir verlinkte Beitrag ist -unter den Details im Eingang herausklappbar- aus dem Jahr 2021, also relativ aktuell.
                                Dort heißt es in der Zusammenfassung:

                                „ … Die Inaktivierung von TP53 wurde ursprünglich als spätes Ereignis während der malignen Progression beschrieben
                                und hauptsächlich mit mCRPC in Verbindung gebracht. Es gibt nun überzeugende Beweise dafür, dass mutiertes TP53
                                auch bei primärem Prostatakrebs und insbesondere bei kastrationsnaivem metastasiertem Prostatakrebs nachgewiesen
                                werden kann. Die Inaktivierung von TP53 sagt ein ungünstiges Patientenergebnis, frühe Metastasierung und Resistenz
                                gegen Antiandrogene der nächsten Generation voraus. Daher haben TP53- Störungen ein starkes Potenzial als Marker
                                zur Identifizierung von Patienten mit einem hohen Risiko für einen tödlichen Krankheitsverlauf, die von einer
                                intensivierten Behandlung profitieren könnten …“.


                                Auch ich möchte später noch weitergehend zur Bedeutung einer etwaigen TP53-Mutation Stellung nehmen.

                                Liebe Grüße
                                Silvia
                                https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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