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early-Lutetium177-Therapie und Kohlenstoffionentherapie

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    #16
    MartinWK und Georg,

    danke für die Informationen. Das hat mich bestärkt, welche Schritte als nächstes zu wählen sind. Ähnliches hatte mir der Chef von der Med. Austron auch sinngemäß erläutert. Er möchte gerne zunächst eine Lutetium177-Therapie durchführen lassen, um die "Lymphknotenperlenkette" (zwischen der Bifurcatio und dem Diaphragma) zu verkleinern, bevor mit Kohlenstoffionen herangegangen wird. Zur Zeit nehme ich Degarelix und seit Juni zusätzlich Darolutamid und warte auf die Zulassung von Relugolix (da kaum mehr Platz für weitere Degarelix-Injektionen vorhanden ist).
    Für eine SBRT Behandlung sind es einfach zu viele Lymphknoten.Da geht niemand von den Experten ran.

    Hans-Georg

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      #17
      Hans-Georg,

      ich bin davon ausgegangen, dass in jedem Fall die Lu 177 Therapie gemacht wird. Abhängig davon, wieviele Metastasen danach an welchen Stellen zurückgeblieben sind, kann man dann entweder SBRT oder Kohlenstoffionen-Bestrahlung machen. Erstmal viel Erfolg mit der Lu177 Therapie!

      Georg

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        #18
        Hallo Georg, Hallo MartinWK,

        Danke für die vielen Infos hier.

        Ich wollte nachfragen, ob wegen Übergewicht am Bauch "mehr fixiert werden muss" oder vielleicht eine Dosis Erhöhung sinnvoll ist;


        Challenges and impact of patient obesity in radiation therapy practice - PubMed (nih.gov)
        Obesity and risk of biochemical failure for patients receiving salvage radiotherapy after prostatectomy - PubMed (nih.gov)

        Danke und Gruß

        Barlaus

        (ich bin auf die Frage gekommen, weil der Begriff "Eindringtiefe" mir nicht ganz klar ist, Danke).
        Fähigkeit zuzuhören

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          #19
          Entschuldigung , meine Frage passt nicht zum inhaltlichen Verlauf. Ich versuche da mehr drauf zu achten. Gruß Barlaus
          Fähigkeit zuzuhören

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            #20
            Barlaus,

            die Eindringtiefe bezieht sich darauf, dass die Protonenbestrahlung und die teilweise ähnliche Kohlenstoffionenbestrahlung nicht durch den Körper hindurchgeht sondern bei richtiger Planung direkt hinter dem Tumorgewebe aufhört. Dazu schreibt die UK Essen: "Die Energieabgabe der Protonen nach Eintritt ins Gewebe erfolgt zunächst nur geringfügig und steigt erst nach nahezu vollständiger Abbremsung schlagartig an – eine kleine „Explosion“, die frei und millimetergenau gesteuert werden kann. Nach dem Dosismaximum stoppt die Wirkung des Strahls dann abrupt ab, so dass unmittelbar hinter dem Tumor liegendes, gesundes Gewebe so gut wie keine Belastung erfährt." Diese Bestrahlung wird aber vorzugsweise bei Tumoren eingesetzt, die nah an der Körperoberfläche liegen. Prostatakrebs wird vor allem wegen der hohen Fallzahlen behandelt. Ideal ist er nicht, da er tief im Körper liegt. Bei Übergewicht liegt er noch tiefer im Körper. Ich beziehe mich hierbei auf einen Vortrag von Dr. Zietmann.
            Es ist wie bei IMRT Bestrahlung auch bei Protonenbestrahlung schwierig, den Darm nicht mit zu bestrahlen. Dazu kommt meist vor jeder Bestrahlung ein Ballon in den Darm um den größten Teil des Darms aus dem Bestrahlungsfeld herauszubekommen.

            Eine Dosiserhöhung ist nicht erforderlich, nur ist Tumor in der Prostata schwieriger "anzuvisieren" und es kann dadurch die Bestrahlung nicht ganz so gut eingegrenzt werden. Wir haben hier aber einige Forumsmitglieder, die mit ihrer Protonenbestrahlung sehr zufrieden waren.

            Georg

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              #21
              Hallo Georg, vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort !!

              @Hans-Georg: Sorry nochmal, dass ich in deinen Thread geschrieben habe, und von mir natürlich auch alles Gute für deine Behandlung. Gruss Barlaus
              Fähigkeit zuzuhören

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                #22
                "Tief im Körper" liegt die Prostata nicht, da sie durch Harnröhre, Damm und Rektum gut zu erreichen ist (im Gegensatz z. B. zur Bauchspeicheldrüse). Die Tiefe wäre auch weniger ein Problem für die Option Bestrahlung als für chirurgische Eingriffe, oder für Verfahren wie die IRE. Allerdings ist die Strahlentherapie dann beschränkt (zu geringe Dosis, schwierige Randabgrenzung), wenn wichtige Organe oder Strukturen daneben liegen. Das ist bei der Prostata der Fall.
                Während bei der SBRT alle umliegenden Bereiche durchstrahlt werden genügen der Protonentherapie nur 2 Achsen: https://protonentherapieprag.de/prot...issen-sollten/

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                  #23
                  Kurzer Bericht des Standes, nachdem eine Kohlenstoffionentherapie zunächst nicht empfohlen wurde.
                  Gerade wurde die erste von 4 Lu-RLT in Berlin beendet (7,4 GBq). Bisher keinerlei Nebenwirkungen. Eine vorherige Chemo wurde zwar leitlinienbedingt massiv empfohlen, aber diese konnte als individueller Heilversuch (mit größerer Erfolgsaussicht und Hinweis auf zwei laufende Studien mit früher RLT) umgangen werden. Zudem wird in einer Woche auf orales Relugolix (ADT) umgestellt, welches ab 15.Oktober in Deutschland für PCa zugelassen wurde. Zusätzlich als Androgenrezeptorenblocker bleibt Darolutamid. Die nächste Runde der RLT ist 7 Wochen nach der ersten Session vorgesehen. Danach das erste staging und damit eine Entscheidung, ob die RLT weitergeführt wird.
                  Hans-Georg

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                    #24
                    Zitat von Hans-Georg Beitrag anzeigen
                    .....Ansonsten nehme ich Relugolix und Darolutamid.Lieber wäre mir statt Relugolix das Degarelix. Aber es ist dafür kein Platz mehr an meinem Körper. Und statt Darolutamid würde ich liebend gerne Abirateron bevorzugen (letztes hat bei mir aber zu viele Nebenwirkungen).Hans-Georg
                    Hallo Hans-Georg,

                    Wollte nicht direkt im Thread von Silvia fragen, aber es interessiert mich sehr.
                    Warum würdest Du denn wieder die Degarelix Spritzen bevorzugen und Abirateron dem Darolutamid vorziehen?
                    Ich betrachte Regulolix/Darolutamid eigentlich als mein Traumpaar und bin nahe dran, dies auch von meinem Onkologen verschrieben zu bekommen.

                    Heinrich
                    Meine PCa-Geschichte:
                    https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                      #25
                      tritus59
                      es ist nach Ansicht behandelnder Onkologen statistisch nicht eindeutig, dass Darolutamid bei Fernmetasen besser wirkt als Abirateron. Ebenso steht es mit Relugolix und Degarelix. Ich habe auch diesen Eindruck, aber leider zu wenig Fett am Bauch und zu viele Injektome vom Degarelix.
                      Hans-Georg

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                        #26
                        Danke für Deine Einschätzung. Ja, da gibt es tatsächlich keine guten belastbare Daten, schon gar nicht einen direkten Vergleich der Medikamente. Abirateron erachte ich auch als ein sehr gutes wirksames Medikament, welches bei Fernmetastasen womöglich Vorteile hat. Bei Relugolix habe ich grösseres Vertrauen, dass es seinen onkologischen Effekt gleichermassen wie Degarelix erfüllt. Zumindest kann man anhand des Testosteronwertes gleich sehen, ob man darauf gut anspricht.

                        Heinrich
                        Meine PCa-Geschichte:
                        https://myprostate.eu/?req=user&id=864

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                          #27
                          Lieber Heinrich,

                          um eine dienliche Einschätzung vornehmen zu können, wäre es gut, stets das betroffene Stadium -hormonsensibel oder hormonresistent-
                          -mit oder ohne Metastasen- zu differenzieren. Dann mag weiter betrachtet werden, welche Medikamente zunächst zur Anwendung
                          gelangen sollten (Erstlinienbehandlung), auch um eine möglichst breite Möglichkeit zur etwaigen Zweitlinienbehandlung offen zu lassen.

                          So mag man im hormonsensitiven Stadium unter Beachtung der persönlichen Gegebenheiten zu dem Schluss kommen, dass Darolutamid
                          in erster Linie das vergleichsweise förderlichste Medikament sei.

                          Für die Erstlinienbehandlung und Zweitlinienbehandlung im kastrationsresistenten Stadium (nach Versagen von Darolutamid oder Apalutamid)
                          lässt sich aus guten Gründen sagen, dass insoweit die Sequenz Abirateron gefolgt von Enzalutamid einen Vorteil gegenüber einer
                          umgekehrten Reihenfolge haben kann.

                          Will man nicht außerhalb einer Hormonbehandlung schon früh andere Therapien den Vorzug geben, mag daher eine Reihenfolge beispielsweise
                          Darolutamid gefolgt von Abirateron gefolgt von Enzalutamid gegebenenfalls jeweils in Kombination mit weiteren Medikamenten zum Einsatz
                          gelangen.

                          Soweit gut, soweit nachvollziehbar. Dies ändert sich schlagartig, wenn nun Tripletts oder gar Quadrupels mit möglichst wenigen negativen
                          Wechselwirkungen unter Beachtung etwaiger Kreuzresistenzen auch für eine spätere Abfolge gebildet werden möchten.

                          Das heute ungelöste allgemeine Sequenzierungsproblem scheint mit immer neuen Kombinationsmöglichkeiten rasant zuzunehmen und mit
                          aussagekräftigen Studien zeitnah nicht zu lösen sein. Dann auch noch die individuellen Besonderheiten mit den jeweiligen Komorbiditäten
                          und genetischen Eigenheiten zu beachten, mag manchen Behandler an seine Grenzen bringen, da hergebrachte Therapieschemata schon
                          heute nicht mehr ausreichen, um eine maximal gute Behandlung für den Einzelfall zu finden.

                          Wohl dem, der dann Behandler hat, die verschiedene Ergebnisse zusammenlesen und aufgrund kompetenter Erfahrung
                          Behandlungsvorschläge für den Einzelfall unterbreiten.
                          Zusammen mit einem klugen Einsatz gut gepflegter Software mit steten Aktualisierungen nebst den Daten zum Einzelfall und
                          aufmerksamen Betroffenen könnte dies eine wirkstarke Kombination abgeben.

                          Liebe Grüße
                          Victor und Silvia
                          https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                            #28
                            Hallo Hans-Georg,

                            ich bin doch auch vor ca. 14 Tagen wegen zunehmender Unverträglichkeit von Firmagon auf Relugolix umgestiegen und werde in den nächsten Tagen die Wirkung auf meine Testosteron- und PSA-Werte ermitteln können.

                            Wie ich ja schon in einem anderen Thread geschrieben habe, werde ich mich so langsam auch auf ein Additiv einstellen müssen. Man hatte mir seinerzeit Apalutamid als nicht-steroidales Antiandrogen empfohlen. Die Unverträglichkeit mit Relugolix macht mir da ein Strich durch die Rechnung.

                            Wenn ich nicht wieder auf Firmagon zurücksteigen möchte, bleiben als wirkungsvolle nicht-steroidale Antiandrogene nur noch Enzalutamid und Darolutamid.

                            Abirateron möchte ich mir noch für die hormonresistente Phase in petto halten. Hier gibt es keine Wechselwirkungen.

                            Aber leider gibt es Wechselwirkungen zwischen

                            Apalutamid sowie Enzalutamid

                            und meinem Blutgerinnungsmedikament Eliquis (Apixaban) und meinem Cholesterinsenker Resuvastatin.

                            Von Eliquis müsste ich wechseln zu Lixiana (Edoxaban) und bei Resuvastatin müsste ich gegebenenfalls die Dosis anpassen. Alles nicht schön.

                            Es bliebe Darolutamid (hier gibt es keine Wechselwirkungen), das aber für uns hormonsensitive Patienten (noch) nicht zugelassen ist.

                            Jetzt höre ich von Dir, dass es zwar statistisch nicht eindeutig, aber wohl Hinweise gibt, dass „Darolutamid bei Fernmetastasen besser wirkt als Abirateron“. Gibt es solche Studien ? Ich habe ja Fernmetastasen. Vielleicht wäre das ein Argument, um auch bei mir das super teure Darolutamid zu verschreiben.

                            LG Werner

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                              #29
                              Hallo nochmals,

                              ich bin erst einmal etwas entspannt. Habe heute die Blutwerte von Freitag erhalten. PSA ist von 0.10 auf 0.08 gefallen, ebenso der Testosteronwert von 0.10 auf 0.06. Das ist doch ein gutes Ergebnis nach dem Umstieg von Firmagon auf Relugolix am 20.04.2023 ! Ich hatte eigentlich keine gesundheitlichen Probleme (ohne solche an der Einstichstelle ! und ohne Schüttelfrost). Mein kleines Blutbild hat sich leider etwas weiter verschlechtert (Hämoglobin 10.3, Hämatokrit 31,4); aber das war bei jedem ADT-Zyklus in der Vergangenheit auch der Fall. Und auch meinen Blutdruck muss ich wieder unter Kontrolle halten; er hat sich m.E. etwas weiter erhöht.

                              Die Einnahme von Relugolix hat aber offensichtlich die nachlassende Wirkung von Firmagon hinsichtlich Testosteron/PSA aufgehoben. Das ist zwar nur eine Momentaufnahme nach 15 Tagen, und ich bin gespannt, wie es sich weiter entwickelt.

                              Ich habe in dieser Woche noch einen Termin bei meinem Urologen; aber ich denke, ich kann noch ein wenig mit einer Ergänzung eines Antiandrogens zuwarten. Mal sehen, was er mir empfiehlt. Auf jeden Fall möchte ich aber schon jetzt abklären, auf welches Medikament (siehe oben) ich bei wieder ansteigendem PSA zugreifen sollte.

                              LG Werner

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                                #30
                                WernerJ,
                                bei meinen Fernmetastasen (Lymphdrüsen) empfehlen und verordnen mir meine Behandler (Urologe und Charite Berlin) zu dem Relugolix das Darolutamid. Das mögen sie bei Dir ebenso sehen, denn von Abwarten oder dem Zurückhalten einer Reserve-Therapie raten Sie ab (und ich halte mich daran). Bei mir hatte Enzalutamid übrigens zu erheblichen Nebenwirkungen geführt (Müdigkeit) und Konzentrationsmangel).
                                Die Nachfrage, ob auch eine (gerade veröffentlichte) Monotherapie möglich wäre, ist für sie keine Diskussion wert - es gäbe dazu bei der Palliativ-Behandlung keine Belege (LowRoad hat das ja nochmals verdeutlicht).
                                Hans-Georg

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