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Rat gesucht - großzellig neuroendokrines Prostatakarzinom

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    Rat gesucht - großzellig neuroendokrines Prostatakarzinom

    Hallo zusammen,

    Ich habe diesen Beitrag schon unter Diagnostik, Therapie und Co. gepostet und wollte es hier nochmal probieren.

    Ich bin seit längerer Zeit stille Leserin in diesem Forum und möchte nun die Geschichte meines Vaters erzählen und euch um Hilfe bitten.

    Mein Vater ist 75 Jahre alt und hat ein mutiertest großzelliges neuroendokrines Prostatkarzinom.
    Es fing alles 2020 an als mein Vater noch bei einem wirklich schlechten Urologen war, der seinen Prostatkrebs anfangs mit einer Entzündung verwechselte. Dieser hatte auch keine Biopsie entnommen und hat aufgrund der Bildgebung eine Hormontherapie verschrieben. Sein PSA-Wert war anfangs glaube ich bei ca. 50 (leider habe ich dazu keine genauen Angaben mehr). Daraufhin ging der PSA-Wert runter und alles war erstmal in Ordnung.
    2022 wechselte er zum Glück den Urologen und es wurde eine Biopsie entnommen, da sein Krebs stark gewachsen ist und 3 Lymphknoten befallen waren. Es kam heraus Gleason Score 9. Auf der Bildgebung wurde dann noch ein zweiter Tumor entdeckt, der sich als Thymuskarzinom entpuppte. Daraufhin hatte mein Vater eine Kombi-Op, da sein Herz zu dieser Zeit immer schwächer wurde. Es wurde das Thymuskarzinoim inklusive 20 umliegender Lymphknoten (ohne Befall) entnommen und sein Herz operiert (neue Aortenklappe + 2 Bypässen).
    Dann konnte mit der Strahlentherapie begonne werden (10/22). Zuvor bekam er bei dem neuen Urologen eine Hormontherapie (3 Monatsspritze), die er bis heute noch bekommt. Es wurde das Mediastinum, die Prostata und die 3 befallenen Lymphknoten im Becken bestrahlt. Anfang 2023 war die Therapie beendet und mein Vater hatte starke Schmerzen im Darm, Nacken und Brustbereich. Es hieße Bestrahlungsschäden. Er war bei sehr vielen Ärzten, die ihm nicht weiterhelfen konnten, aber Schmerzmittel zu verschreiben. Die Kontrolle der zwei Krebsarten zeigte keinen Anlass zur Sorge: PSA-Wert immer bei fast O, Testosteron Wert immer OK. Seine Schmerzen wurden immer stärker und ein neues CT zeigte vergrößerte Lymphknoten im Bauchraum (05/23). Der Urologe und Thoraxchirurg machten sich darüber keine Sorgen, da er ja auch Darmbeschwerden hatte und dadurch die Lymphknoten dick seien. Ich rede mit dem Urologen, da ich gelesen hatte, dass ein kastrationsresistentes Prostatkarzinom auch ohne Erhöhung des PSA-Wertes wachsen könne und man das in CTs sehen könnte. Er meinte, dies sei sehr selten und machte nochmal Blutuntersuchungen, die immer noch PSA Null zeigte. Dann ging es meinem Vater immer schlechter und er bekam so starke Schmerzen, dass selbst Tilidin ihm nicht half und er bekam Schwindelanfälle. Also sind wir nicht wieder in das Schmerzzentrum gegangen sondern ins Krankenhaus, wo er sofort aufgenommen wurde (07/23). Er bekam viele CTs bei denen rauskam, dass er Metastasen in der Leber (multiple), Plura, Knochen (BWK 6) und vielen Lymphknoten hat. Es wurde eine Biopsie durchgeführt: großzellig neuroendokrine Zellen. Das überforderte die Ärzte total, da dies auf ein Lungenkarzinom deutete, welches nicht zu sehen war. Es wurde die Biopsie mit der Biopsie des Prostatakarzinoms aus 2022 verglichen und die Pathologen waren sich sicher, dass das damalige Adenokarzinom mutiert ist und nun ein großzellig neuroendokrines Prostatakarzinom ist. Wichtig zu erwähnen, der PSA Wert immer noch bei Null. Gleichzeitig wurden zwei Doppel-J- Schienen eingesetzt, da es zu einer Nierenstauung kam, durch die großen Lymphknoten im Bauchhraum. Nun bekommt mein Vater 6 Zyklen Docetaxel (heute 4. Chemo) und weiterhin seine Hormontherapie. Es wurde zwischenzeitlich ein PSMA-PET-CT durchgeführt, da die Ärzte nicht sicher waren, ob alle Metastasen von der Prostata kommen. Es handelt es sich aber mittlerweile um ein nicht PSMA exprimierndes Karzinom, da die Metastasen nicht aufgeleuchtet haben.
    Nun hat mein Vater starke Probleme mit seinem Bein, es ist voller Lymphflüssigkeit. Wir waren schon wieder bei viele Ärzten und im Krankenhaus. Er bekommt Lymphdrainagen und Socken, die leider nur kurzzeitig etwas bringen. Das Bein wird immer dicker und es haben sich schon Eiweißverhärtungen gebildet. Die Onkologin empfiehlt nun eine Strahlentherapie für die verursachenden Lymphknoten. Hat jemand Erfahrungen damit und kann uns eventuell einen Rat geben?

    Des Weiteren wurde letzte Woche in Verlaufs-CT durchgeführt. Hier die Beurteilung:

    • Im Vergleich mit der Voraufnahme vom 17.07.2023 zeigt sich bei Zustand nach ossär, hepatisch und pleural metastasiertem Prostatakarzinom ein Mixed Response.
    • Das bekannte Prostatacarcinomrezidiv im Verlauf größenprogredient.
    • Die pleurale Metastase auf Höhe des linken Oberlappens im Verlauf größenprogredient.
    • Die hepatischen Filiae im Verlauf größenregredient und nur noch flau abgrenzbar.
    • Die konfluierenden Lymphommassen paraaortal/ parakaval im Verlauf leicht größenprogredient mit noch deutlicher Ummauerung des rechten Ureters und konsekutiver Harnstauung 2. Grades, trotz einliegendem Doppel-J-Katheter.
    • Auch die weiteren Lymphknotenmetastasen paraaortal, parailiakal und im Unterbauch im Verlauf leicht größenprogredient.
    • Die ossäre Metastasen im Verlauf konstant. Kein Nachweis neu aufgetretener frakturgefährdeter Läsionen.



    Die Onkologin behauptet, die Therapie sei trotz des ernüchternden Ergebnisses ein Erfolg, da die Lebermetastasen zurückgegangen sind und wenn auch nur ein bisschen die anderen Metastasen gewachsen sind. Es könnten auch Messfehler sein. Wie beurteilt ihr das?

    Zudem behauptet sie, dass nach dem 6. Zyklus Docetaxel keine weitere Therapie mit Docetaxel durchgeführt werden kann, da Studien zeigen würden, dass man davon keinen Mehrwert hat. Wisst ihr etwas darüber? Ich lese immer wieder von mehr als sechs Zyklen Docetaxel, auch hier im Forum.

    Des Weiteren wollten wir uns eine Zweitmeinung erholen, weil wir das Gefühl haben, dass die behandelnden Ärzte sehr überfordert sind. Sie sagen immer wieder, mein Vater sei ein sehr sehr spezieller und schwieriger Fall und es gäbe keine Leitlinie für solche Fälle. Wir sind momentan im Markuskrankenhaus in Frankfurt am Main. Ich verstehe, dass es schwierig ist bei einem PSA von Null, nicht exprimierenden PSMA und mutierten Krebszellen (vorher: Adenokarzinom, jetzt: großzellig neuroendokrine Zellen), aber es muss doch dann irgendwas geschehen, dass auf seinen Krebs angepasst ist. Denkt ihr, er ist in einer Uniklinik besser aufgehoben? Und habt ihr Empfehlungen für eine Zweitmeinung bei solch einem speziellen Fall?

    Ich hoffe, ihr könnt uns helfen. Fragt gerne alles Mögliche.
    Ich denke, dass diese Geschichte anderen Betroffenen helfen kann bei denen sich der PSA-Wert auch nicht verändert.

    Liebe Grüße und Danke im voraus
    Franzi

    #2
    Moin,
    ihr braucht dringen ein Prostatakrebszentrum am besten DKG zertifiziert, dass mit einem neuroendokrinen zurechtkommt. Ohne Details hier zu sehen habe ich schon etwas Zweifle an dem Einsatz des Urologen und die Umsetzung von regulärem Adenkarzinom nach euroendokrin, wenn es so ist, nicht sehr glaubhaft. Für diesen Tumor, der kaum bis keinen PSA emittiert steht momentan leitlilienhaft die Platin Chemotherapie verfügbar plus es laufen Einzel bis Gruppenstudien hinsichtlich Immuntherapieansätzen. Das bedingt aber siehe oben gut ausgebildete Urologen / Onkologen.
    Gruss aus Tornesch
    Guenther
    SHG Prostatakrebs Pinneberg
    Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
    Serve To Lead

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      #3
      Lieber Günther,

      vielen Dank für deine schnelle Antwort.

      Über die platinbasierte Chemotherapie für neuroendokrine Tumore habe ich schon gelesen. Bei der Erstbesprechung mit der Onkologin erwähnte ich diese Chemo auch. Die Onkologin meinte erst von einer Behandlung von Prostatatumoren mit einer platinbasierten Chemotherapie noch nichts gehört zu haben. Nachdem ich ihr meine Quelle zeigte, behauptete sie, dass die Erkenntnisse zu alt seien (2018) und man dieses Jahr erst neue Erkenntnisse mit Docetaxel gemacht habe. Bei der Besprechung dieser Woche meinte sie, nach der der Chemo mit Docetaxel könnte man doch eine platinbasierte Chemo versuchen??? Ich bin wirklich sehr verwirrt über ihr Aussagen.

      Könnte aber eine platinbasierte Chemo mit seinen Nierenproblemen überhaupt machbar sein?

      LG Franzi

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        #4
        Ich denke die Onkologin hat das nochmal nachgelesen und darauf dann Carboplatin empfohlen. Ihr solltet eine Zweitmeinung einholen, z.B. an der Uniklinik Frankfurt.

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          #5
          Grüsse Dich Franzi,

          Schau Dir mal an:



          Das ist wohl einer der besten Adressen....
          Werde auch von Prof. Essler schon lange sehr gut und erfolgreich behandelt.

          Klaus
          -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
          Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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            #6
            Vielen Dank für eure Antworten.

            Die Seite der Uniklinik Bonn macht einen sehr guten Eindruck. ich werde dort direkt mal anrufen und mich erkundigen für eine Zweitmeinung.

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              #7
              Lieber Klaus,

              hast du auch ein neuroendokrines Prostatakarzinom? Entschuldige, dass ich so direkt Frage, aber du bist ja bei Prof. Essler in Behandlung, der auf neuroendokrine Tumore spezialisiert ist. Vielleicht könntest du von deiner Therapie erzählen.

              ich werde direkt morgen nochmal bei der Klinik anrufen. Die Telefonzeiten sind heute nur bis 16:00 Uhr.

              Kommentar


                #8
                Franzi, habe dazu eine klärende Bemerkung vergessen:

                Nein, habe zum Glück keinen neuroendokrinen Krebs. Habe bei Essler etliche PSMA Pets gemacht. Prof. Essler hatte mir vor 4 1/2 Jahren ganz toll geholfen als er damals nach der bei niedrigem PSA überraschenden PET Diagnose "zahlreiche Knochenmetastasen im gesamten Stammskelett" zu einer toll wirksamen Lu 177 Therapie geraten hatte ( nur 2 Zyklen) obwohl ich noch kein Abirateron, Enzalutamid, Chemo hatte.

                Klaus
                -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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                  #9
                  Liebe Franzi,

                  auch wir können euch die Uniklinik Bonn aus eigener Erfahrung empfehlen.

                  Ansprechpartner sollte unseres Erachtens aber nicht nur der Nuklearmediziner mit seinen therapeutischen und bildgebenden Möglichkeiten sein,
                  sondern angesichts der weiteren Chancen, auch auf Chemo-Wegen oder mittels anderer Behandlungen zu therapieren, der Kontakt zum dortigen
                  Onkologen (Prof. Brossart oder einer seiner Oberärzte) gesucht werden. Die Ärzte spezieller Fachrichtungen wie etwa der Nuklearmediziner
                  arbeiten dann unter Leitung des Onkologen in enger Abstimmung zusammen.

                  Allein das Onkologieteam in Bonn setzt sich neben dem Chef aus zahlreichen Ärzten zusammen, die morgendlich über das aktuelle Vorgehen beraten.
                  Bei Bedarf werden Ärzte anderer Fachrichtungen in die Behandlung eingebunden. Die Vorteile einer universitären Behandlung sind damit offenkundig,
                  zumal der CIO-Verbund die Zusammenarbeit auch mit den Unikliniken Köln, Aachen und Düsseldorf als gemeinsames Tumorzentrum umfasst.

                  Liebe Grüße
                  Victor und Silvia
                  https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                    #10
                    Liebe Silvia und lieber Victor,

                    vielen Dank für eure Antwort. Das hört sich in Bonn sehr gut und professionell an. Ich werde direkt morgen früh anrufen.

                    Mein Vater freut sich sehr, dass wir uns nochmal eine Zweitmeinung einholen. Wir merke gerade auch immer mehr, dass neuroendokrine Tumore doch eine sehr spezielle Art sind und diese eine bestimmten und angepassten Therapie benötigen. Vielleicht können die Spezialisten in Bonn meinem Vater wirklich helfen.

                    LG Franzi

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                      #11
                      Liebe Silvia und lieber Victor,

                      ich konnte in anderen Beiträgen sehen, dass ihr euch leider auch mit dem Thema neuroendokrinen Proststakrebs auseinandersetzten müsst.
                      Welche Therapie wird oder wurde bei Victor durchgeführt? Und wisst ihr, ob Docetaxel zu den Therapien gehört?

                      Vielleicht könnt ihr ein bisschen erzählen oder auf Beiträge verweisen.

                      Liebe Grüße
                      Franzi

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                        #12
                        Liebe Franzi,

                        das waren damals Überlegungen, die sich speziell mit der therapiebedingten Entwicklung von neuroendokrinen Tumorzellen und deren
                        nur eingeschränkt mittels Lutetium 177 möglichen Behandlung beschäftigt haben. Vielleicht kannst du dort aber auch für euch allgemein
                        gültige Hinweise beziehungsweise eine grundlegende Einordnung zu den Unterschieden entnehmen.

                        Eine kurze Zusammenfassung findest du unter



                        Die ganze Geschichte findest du, wenn du dort unten in der Leiste auf erste Seite klickst.

                        Victor ist insoweit „nur“ mit Nieren- und Nebennierenmetastasen betroffen, die im Vergleich zur Gesamtmetastasierung eine Beobachtung
                        ohne zeitnahen Eingriff erlauben. Die überwiegende Belastung Victors mit einer aggressiven Ausbreitung der Metastasen resultiert derzeit
                        aus den im Knochenmark befindlichen Tumorzellen, welche nicht nur die allgemeine Progression fördern, sondern zunehmend die
                        Blutbildung hemmen.

                        Wir wünschen euch eine gut verlaufende Behandlung.

                        Liebe Grüße
                        Victor und Silvia
                        https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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                          #13
                          Vielen Dank Victor und Silvia!

                          Zitat aus eurem Beitrag:
                          "Das Problem der sogenannten „mismatch“-Metasen findet sich in beiden zuletzt genannten Gruppen.
                          Es können einzelne Metastasen, wie zumeist bei (Neben-) Nierentumoren, nahezu rein neuroendokrine TZ aufweisen. Diese werden
                          wirkgemäß nicht auf eine LU177-PSMA-Therapie ansprechen und bedürfen einer gesonderten Therapie beziehungsweise einer OP.
                          Anders ist dies beispielsweise bei Lebertumoren, in denen sich häufig einzelne Nester beziehungsweise sonstige Ansammlungen von
                          neuroendokrinen TZ neben noch vorhandenen Adenom TZ finden. Bei diesen Tumoren mag je nach Gewicht noch auf ein teilweises
                          Ansprechen mittels der Lu-177-PSMA-Therapie gehofft werden, um die verbleibenden TZ im Anschluss oder schon in Kombination
                          mit anderen Therapien zu behandeln."

                          Kann das der Grund sein, dass die Lebermetastasen sich mit Docetaxel gut behandeln lassen und alle anderen Metastasen weiter wachsen?

                          Müsste dann für die richtige Therapie nicht die Verteilung der Zellen in den Metastasen bestimmt werden oder reicht vielleicht schon die Erkenntnis aus der Therapie mit Docetaxel im Fall meines Vaters?

                          Liebe Grüße
                          Franzi

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                            #14
                            Anbei sind genauer Angaben zu den Biopsien.

                            Lymphknoten Biopsie:
                            HE, PAS, Gie
                            IHC: Synaptophysin, p40, CD5, Ki67


                            Material/klinische Angaben
                            CT-gesteuerte Punktion eines Lymphknotens intraabdominal (intraperitoneal), V.a. Lymphknotenmetastase, Z.n. Thymuscarcinom/Prostatacarcinom / cn-th


                            Makroskopischer Befund
                            Zwei bis 12 mm lange Gewebszylinder.
                            Aufarbeitung in Stufenschnitten. Nachträglich blaue Farbmarkierung.
                            Mikroskopischer Befund
                            Atypische, teils nekrotisch zerfallene epitheliale Proliferate mit Salz- und Pfeffer-Chromatin sowie durchgehender Expression von Synaptophysin. CD5 bleibt ebenso wie p40 negativ. Die Proliferation (Ki67) liegt bei etwa 60 8).


                            Pathologisch-Anatomische Diagnose
                            CT-gesteuerte
                            Punktion eines
                            intraabdominellen/intraperitonealen Lymphknotens
                            mit einer Metastase eines großzelligen neuroendokrinen Carcinom - G3;
                            vergleiche H/23/68547.
                            Die Morphologie, auch der Paralleleinsendung spricht in erster Linie für eine Metastase eines großzelligen neuroendokrinen Carcinom der Lunge.
                            Wir werden sowohl das Prostatacarcinom (vergleiche H/22/42889) als auch das Thymuscarcinom (vergleiche H/22/61108) morphologisch vergleichen, hierzu folgt ein Nachbericht.


                            ICD-O: C 77.2 M 8041/6






                            Biopsie des Hubbels auf dem Brustbein:
                            HE, PAS
                            Immunhistochemie: p40, CD5, CK7, CK5, TTF1, PSMA, Synaptophysin, AR


                            Material/klinische Angaben
                            Prästernal - Z.n. Thymus-CA, V.a. Rezidiv prästernal + Hals-LK /st/sg
                            Makroskopischer Befund
                            Zwei bis 20 mm lange Gewebszylinder. Nachträglich gelb tuschemarkiert.
                            Aufarbeitung in Stufenschnitten.


                            Mikroskopischer Befund
                            Mittelgroßzelliges Carcinom, Nekrosen, ballenförmiges und strangförmiges Wachstum. Sichtbare Nukleolen, Apoptosen und Mitosen, Proliferationsfraktion im Ki67 40%. Kräftige Expression von Synaptophysin und TTF1. Negativität für CK7, CD5, p40 und AR sowie PSMA.


                            Pathologisch-Anatomische Diagnose
                            PE von prästernal mit einem großzelligen neuroendokrinen Carcinom mit TTF1-
                            Expression (LCNEC, G3) .
                            In Verbindung mit der Paralleleinsendung H-88601-23 liegt nun ein großzelliges neuroendokrines Carcinom mit TTF1-Expression vor.
                            Der Befund spricht somit in erster Linie für ein
                            primäres Lungencarcinom:
                            radiologischer Befund?
                            Eine Metastase des Thymuscarcinoms (damals plattenepithelial differenziert, niedrig proliferativ, vergleiche hierzu H-61108-22) liegt nicht vor.
                            Es wird noch einmal das Archivmaterial aus dem Jahr 2022 des Prostatacarcinoms und des Thymuscarcinoms (vergleiche hierzu H-42889-22 und H-61108-22) morphologisch reevaluiert, ob es sich eventuell um eine neuroendokrin differenzierte Komponente des damaligen Prostatacarcinoms handeln könnte bzw. innerhalb des diagnostizierten Thymuscarcinoms noch eine weitere neuroendokrine Tumorkomponente zu erkennen ist. Wir berichten daher noch einmal nach.


                            ICD-O: C 38.1 M 8013/9

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                              #15
                              Liebe Franzi,

                              wenn sich neben den neuroendokrinen Tumorzellen auch Adenom TZ in der Leber finden, können diese möglichweise auf Docetaxel ansprechen.
                              Doch bedarf es eines weitergehenden Konzeptes, was dann mit den verbleibenden neuroendokrinen TZ geschehen soll.
                              Nach unseren Informationen kommen auf Chemo-Weg dazu bei individueller Betrachtung verschiedene Substanzen in Betracht.
                              Als 1st-line Chemotherapie bei neuroendokrinen Karzinomen gelangt standardmäßig zumeist Cisplatin/Etoposid zur Anwendung.

                              Zur Verfolgung des Geschehens halten wir eine vergleichende Bildgebung sowohl mit FDG/PET/CT oder ähnlichem (etwa Ga68-DOTATOC-PET)
                              hinsichtlich der neuroendokrinen Läsionen wie auch PSMA/PET/CT hinsichtlich der verbliebenen Adenom TZ für dienlich.
                              Solche Bildgebungen sind in der Nuklearmedizin angesiedelt und werden bei einer dortigen Behandlung oder auf Anforderung des Onkologen
                              dort eingeholt.

                              Liebe Grüße
                              Victor und Silvia
                              https://de.myprostate.eu/?req=user&id=1097

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